es geht um den Namen einer Stadt an der ehem. Ostfront. Diese Stadt war Ende 44 oder Anfang 45 bereits von den Russen eingenommen. Die deutschen Truppen schafften es aber diese Stadt zurückzuerobern. Das wurde für Propagandazwecke ausgenutzt, Goebbels kam angereist und soll auf dem Marktplatz eine flammende Rede gehalten haben.

ein lieber älterer Nachbar bat mich, hier zu fragen.

Hallo Wanda,
es werden kaum noch Angehörige der Wehrmacht, oder andere Informanten über dieses Ergeignis antworten können.
Antworten kann eventuell der DRK Suchdienst oder die in Kassel ansässige Kriegsgräberfürsorge oder die WAST (Deutsch Dienststelle zur Benachrichtigung von Angehörigen). All diese Stellen haben eine umfangreiche Informationsbibliothek Dort kann man anfragen. Wenn Interesse besteht, kann ich Ihnen die Adressen mitteilen. Diese angefragte Stadt kann möglicherweise im damaligen und jetzigen Polen liegen, da die Rote Armee schon Ende Januar die Oder schon fast erreicht hatte und Anfang Februar hatten die Panzerspitzen die Stadt Strausberg bei Berlin erreicht. Dort wurden sie allerdings zurückgeschlagen. Eventuell ist die gesuchte Stadt Strausberg bei Berlin.

Gruß Günter

Hallo, Wanda,

es muss sich um "Nemmersdorf" handeln.
Das für mich wichtigste Buch dazu ist von Bernhard Fisch: "Nemmersdorf Oktober 1944. Was in Ostpreuén tatsächlich geschah." Berlin 1997: edition ost. Übrigens mit einem Vorwort von Ralph Giordano.
Wer sich mit "Profi-Ostpreußen" unterhält, so ging es mir jedenfalls einmal, hört dann noch neuere, noch kompetentere Titel, auf die ich aber nix gebe.
Bernhard Fisch hat gezeigt, das die aufgereihten Leichen von der SS selber so dekorativ, mit teilweise aufgestreiften Kleidern (bei Frauen), ausgebreitet und aufbereitet worden waren.
Eine andere Stimme, ganz allgemein und auch entschieden versöhnungsbereit, sagte mir: "Nemmersdorf - da hat es viele gegeben. Ganz viele Nemmersdörfer." für mich nicht glaubhaft.
B. Fisch hat zusammengetragen - und übrigens auch russische Quellen sollen ermittelt haben, dass es sich um ein schlimmes Massaker an Zivilisten (auch Kindern) gehandelt hat, das mit Kompetenzgerangel bei russischen Befehlshabern nach ihrem Vorstoß und dem befohlenen Rückmarsch - mit Suff und gegenseitigem Kampf um Vorrang - zustande kam.
Vielleicht weiß aber noch jemand mehr belegte Quellen...
Gruß: Antonius

Nach meiner Erinnerung beschreibt Marion Gräfin Dönhoff kurz ein Geschehen in einem ostpreußigen Dorf, (Nemmersdorf ?), in dem die russische Soldateska in nicht zu beschreibender Weise an Frauen und Kindern gemordet hat; es soll wieder von deutschen Truppen zurückerobert worden sein ..... Es müßte in dem Buch vermerkt sein, in dem sie ihren Flucht-Ritt von Ostpreußen nach Westfalen (?) schildert.

danke für die Hilfe, habe alles ausgedruckt und weiter geleitet aber noch keine Resonanz.

Lauban soll es sein, dort schaffte die SS noch einmal die Russen zurückzudrängen.

Liebe Wanda, prima dass Du es gefunden hast. Ich wollte mich nach diversen Antworten nicht mehr einmischen aber Arno Schmidt erwähnt Lauban und die "Panzergruppe Nehring" eher nebensächlich in einer seiner Aufzeichnungen - er lebte in Lauban einige Zeit.

Hab Dir mal einen für Deinen Nachbarn sicher interessanten Bericht herausgesucht, in dem sehr ausführlich berichtet wird. Ich zitiere:

...die Schlacht von Lauben ist militärgeschichtlich deswegen von Interesse, da hier der letzte operative Erfolg, 2 Monate vor der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht, errungen wurde, als bereits die russischen Armeen über die Oder setzten und nach Westen vorgestoßen waren, die Reichshauptstadt eingeschlossen war und sich die Befreier auf deren Eroberung einstellten, hielt die nach der Wiedergewinnung von Lauban erreichte Frontlinie am 6. März bis zum 8. Mai ....
Fortsetzung auf dem Link
https://balsi.de/lauban.htm

danke angelika, ich habe alles weitergegeben.