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THEMA:   Tarifsystem der Bahn gescheitert

 2 Antwort(en).

Johannes Michalowsky begann die Diskussion am 20.05.03 (13:11) mit folgendem Beitrag:

Die neuesten Informationen: 14% Fahrgastschwund bei der Bahn, ä 130.000.000 Verlust, Tendenz noch schlechter, Börsengang in weite Ferne gerückt: die Bahn also mit ihren Lasten bleibt uns Steuerzahlern als Kostgänger erhalten.

Ein Glück, daß die Wirtschaftslage allgemein trübe ist – da hat doch jeder Erklärung und Entschuldigung für eigene Fehlentscheidungen und für eigenes Versagen bereit, so auch Herr Mehdorn – dabei scheint er der Einzige gewesen zu sein, der die Folgen der von ihm eingeleiteten Entwicklung nicht zu überblicken vermochte:

Etablierung eines undurchsichtigen und prohibitiven Preissystems, Umwandlung einer alltäglichen Bahnreise in ein Luxusgut, Zersplitterung des Nah- und Regionalverkehres, Abbau des bewährten Interregionsnetzes und gefragter benötigter Verbindungen, dadurch Überfüllungen, Verspätungen als Regelfall, Umwandlung der attraktiven Speisewagen in fahrende Kaschemmen – macht man so ein Unternehmen fit für die Zukunft?

Und wo bleibt der gesellschafts-, verkehrs- und umweltpolitische Auftrag der Bahn angesichts des überbordenden Straßenverkehres und der zügellosen Mobilität von uns allen?


pilli antwortete am 20.05.03 (22:53):

Hanni Hüsch vom NDR kommentierte soeben bei Ulrich Wickert, daß Mehdorn bis 2008 (!!!) bleibt in etwa so:

"der kanzler regiert deutschland und herr mehdorn die bahn...den preiswirrwarr könne nur verstehen, wer promoviert habe." :-)

ebenso wenig wie ich je auf die idee gekommen wäre, auch nur eine aktie der telecom zu zeichnen, würde ich bei einem eventuellen börsengang der bahn "gewinnorientierte unruhe" empfinden.

:-)


eko antwortete am 21.05.03 (12:40):

Mehdorn ist Bahn-Chef für a l l e Bereiche, also auch für den Güterverkehr.

Die Einbrüche sind aber nur im Personenfernverkehr erfolgt, somit finde ich es nur für recht und billig, wenn die "Erfinder" dieses kriminellen Preissystems den Hut nehmen müssen.

Und selbst wenn Mehdorn gehen würde oder gegangen würde, wer sollte dann diesen Mammutbetrieb leiten ? In solchen Positionen findet man nicht so leicht einen Nachfolger.

Dies kam heute morgen im MoMa ( Morgenmagazin) auch deutlich zum Ausdruck.

Ich hoffe sehr, dass die Bahnverantwortlichen wieder die 50% Bahncard einführen, denn die 25% Card bringt auf Kurzstrecken überhaupt keine Vorteile.