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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Arbeitslose mit Leistungskürzungen bestrafen?

 67 Antwort(en).

Rosmarie.V. ( Ruzenka) begann die Diskussion am 11.05.03 (16:51) mit folgendem Beitrag:

Der Anspruch auf Leistungsgeld soll für Menschen unter 55 Jahren auf 12 Monate, für über 55 Jährige auf 18 Monate reduziert werden.Arbeitslosenhilfe soll mit der Sozialhilfe knapp unter den Niveau der Letzteren zusammengeführt werden.
Fehlt tatsächlich wie so oft gesagt wird, der Anreiz bei Arbeitslosen zur Aufnahme einer geregelten Arbeit? Ist es nicht vielmehr so, dass selbst der Arbeitswillige keine Arbeit mehr finden kann?

Dagegen spricht z.B. Hamburg und seine Arbeitslosen. Da stehen 86.946 arbeitswilligen Menschen ohne Job 8.655
offene Stellen zur Auswahl bereit!!!!

Wären z.B. nachhaltige Investitionen in öffentlichen Bedarfsfeldern wie Arbeit, Bildung, Umwelt und Infrastruktur
und Anreize für private Investitionen noch zu empfehlen,
oder ist unsere Arbeitswelt global dermassen " versiebt " dass alles nichts mehr nützt und wir nur noch abwarten und Tee trinken können?

Ich bin als notorische Optimistin verschrien, gebe aber zu,
dass mir mehr als nur mulmig zumute ist, wenn ich vor allem an die jungen Menschen denke, die das Gefühl haben müssen, nicht gebraucht zu werden. Von den unzähligen Jungopas zwischen 45 und 65 mal ganz zu schweigen. Ich bin sehr neugierig, was Ihr dazu sagt, dass zur Zeit Arbeitslose wohl mit Leistungskürzunmgen bestraft werden sollen. Lässt sich so die Binnenkonjunktur anheben?


rolf antwortete am 11.05.03 (17:15):

Bestimmt nicht, denn gerade die Menschen mit geringem Einkommen müssen dieses in den Konsum stecken, also geht die Wirtschaft noch weiter zurück, was wiederum weitere Arbeitsplätze kostet.


Barbara antwortete am 11.05.03 (18:12):

Vielleicht sollte man sich einmal an die Mathematiker wenden. Folgende Aufgabe gilt es zu lösen:

Wie verteilt man 500 000 offene Stellen auf 4,6 Millionen Arbeitslose?

Die Lösung der Bundesregierung ist grotesk: Man kürze das Arbeitslosengeld, angeblich um die Betroffenen zur Stellensuche zu motivieren.


mechtild antwortete am 11.05.03 (20:30):

Die Regierung soll doch ehrlich sein, das sind doch alles Sparmaßnahmen auf der Ausgabenseite auf Kosten der kleinen Leute. An den Problemen wie zu wenig Arbeitsplätze und ein Defizit bei der Finanzierung der Sozialsysteme ändern die Einschnitte beim Arbeitslosengeld nichts.


friedrich antwortete am 11.05.03 (21:00):

Wenn der deutsche Staat bankrott geht, dann gehen auch die deutschen Sparguthaben bankrott !? oder ? --- Also warum verlangt der Staat in dieser katastrophalen Schuldensituation nicht von seinen Staatsbürgern, dass jeder Bürger im Laufe von 2- 3 Jahren 1 Monat lang o h n e LOHN arbeitet ? --- Auch die Rentner sollten auf 1 Monat Rente verzichten, und auch die Manager, aber nicht Polizei- und Krankenhausdienste.


Ursula J. antwortete am 11.05.03 (21:35):

Friedrich, deine Rente möchte ich haben. Denn bei meiner kann ich keinen Monat darauf verzichten.


friedrich antwortete am 12.05.03 (08:40):

Liebe URSULA J, selbstverständlich sind alle Härtefälle ausgeschlossen! ---- Aber die Deutschen "sparen" m.E. am falschen Ort. Es soll Billiarden von Euros geben, die in Sparbüchern herumliegen, obwohl jedem Bürger der kluge Spruch bekannt ist, dass "der Rubel rollen muß", d a m i t es einer Volkswirtschaft g u t geht ! ---- Die Hopi-Indianer mahnten : "GELD kann man nicht essen !"


schorsch antwortete am 12.05.03 (10:28):

Was ich schon mehrmals hier geschrieben habe: Das verfügbare Volumen an Arbeit ist wie ein Kuchen. Wenn der Kuchen für 20 Millionen Esser gebacken wurde, sich aber 22 Millionen Esser drumscharen, reicht es entweder nicht für alle - oder man muss die Stücke kleiner schneiden.
Mit dem "kleiner schneiden" ist es aber so eine Sache. Man kann z.B. nicht einem Lehrer seinen Arbeitskuchen um 10 % kleiner machen, resp. seinen 9 Kollegen im Schulhaus auch, und dann die 10 kleinen Stücklein einem 11. Schullehrer geben. Und so ist es fast bei allen Berufen. Man (die Unternehmer) können aber - wenn sie z.B. 500 Arbeitnehmer haben und es gibt saisonal für 550 Arbeitnehmer Arbeit - 50 Befristete einstellen, statt Überzeit anzuordnen. Dass jeder Unternehmer sich Gedanken darüber machen sollte, dass man bei Arbeitsknappheit die Arbeitzeit reduzieren könnte, statt alsogleich ein paar hundert Mitarbeiter auf die Strasse zu stellen, dürfte sich in den Ländern herum gesprochen haben....

Übrigens: Warum eigentlich schnellen beim Ankündigen von Entlassungen oft die Aktien der betreffenden Firmen in die Höhe? Man sollte sie doch eher dafür bestrafen als zu belohnen!


Barbara antwortete am 12.05.03 (11:00):

Bei der Dresdner Bank, die die Entlassung von mehreren Tausend Mitarbeitern angekündigt hat, schlug der Betriebsrat nun vor, die Arbeitszeit generell auf 80% zu reduzieren, wenn die Einkommen gleichzeitig auf 90% gesenkt werden. Ich denke, diese Lösung würde niemanden in Not stürzen und gleichzeitig vielen Menschen großes Leid und dem Staat viel Geld ersparen.

Das ist doch wenigstens endlich einmal ein Denken in Deine/unsere Richtung, schorsch.

Wollen mal sehen, was daraus wird....


Lisa1 antwortete am 12.05.03 (11:09):

@Barbara,

ich denke,es wäre ein guter Ansatz und vielleicht
der erfolgreichste Weg.
Fehlt die Bereitschaft?


e k o antwortete am 12.05.03 (11:36):

Wir leben a l l e s a m t über unsere Verhältnisse !

Schon seit Jahrzehnten !

Die Anspruchsmentalität ist schon beinahe so etwas wie ein einklagbares Recht geworden.

Teillösungen, wie etwa die Diskriminierung eines einzelnen Berufsstandes ( Lehrer), aber auch auch alle sonstigen Teillösungen, bringen rein gar nichts.

Es geht uns immer noch zu gut, als dass wir gewillt wären, den Gürtel enger zu schnallen.

Solange noch Besitzstandsansprüche mit einer derartigen Vehemenz verteidigt werden, wie dies z.B. in der Auseinandersetzung zwischen Schröder und Sommer derzeit deutlich wird, kann und wird sich nichts ändern.

Das meint

e k o


Barbara antwortete am 12.05.03 (11:43):

Lisa1,

es ist ein Vorschlag des Betriebsrates, also der Arbeitnehmer. Eine derartige Solidarität innerhalb der Belegschaft empfinde ich als positiv.

Es bleibt abzuwarten, wie der Arbeitgeber darauf reagiert.


Lisa1 antwortete am 12.05.03 (12:09):

@Barbara,

sorry,nicht richtig gelesen.
Wunderbar!


Wolfgang antwortete am 12.05.03 (12:13):

Der Anteil der Armen in unserer Gesellschaft stieg von 10,5 Prozent (1992) auf 13,0 Prozent (2000)... Diese Menschen - übrigens, ein grosser Teil davon sind Kinder unter 18 Jahren - meinst Du doch sicher nicht, eko, wenn Du schreibst, wir lebten "allesamt über unsere Verhältnisse"?

Quelle: DIW-Wochenbericht

Die unteren 10 Prozent der Haushalte in unserer Gesellschaft verfügen über durchschnittlich 0 Euro Barvermögen, Sparanlagen und Aktien- und Immobilienbesitz. Die oberen 10 Prozent der Haushalte dagegen verfügen über durchschnittlich 323.000 Euro Barvermögen, Sparanlagen und Aktien- und Immobilienbesitz.

Quelle: Prognos AG, Vermögensbildung und Vermögensverteilung, Basel 2002

Den Gürtel enger schnallen? Alle?


Lisa1 antwortete am 12.05.03 (12:18):

@Wolfgang,

nein,nicht alle und besonders wichtig empfinde ich Deinen
Hinweis auf Kinder /Jugendliche!


e k o antwortete am 12.05.03 (12:31):

@ wolfgang

Jaaa! Ich meine wirklich uns A L L E ! Auch die unter 18 jährigen.

Alles andere ist doch nichts anderes als schon wieder eine Eingrenzung und sich selbst heraushalten wollen.

Auch die unter 18jährigen leben schon über ihre Verhältnisse. Selbst wenn man die zitierten 13 % Armen mal aussen vor lässt, bleiben immer noch 87%, denen es ganz gut geht ( Designerklamotten! um nur ein klitzekleines Beispiel zu geben!) und die sich einen Dreck darum scheren, wie es denn weitergehen soll.

Aber schließlich geht es nicht nur um diese Bevölkerungsgruppe, sondern durchgängig um alle. Wenn irgendwo eine Einsparung angekündigt wird, geht es doch sofort um Besitzstandswahrung. Und immer noch auf den "reichen Bonzen" herumzuhacken, bringts auch nicht, deren Reichtum auf die ganze Bevölkerung verteilt, ist dann auch nicht mehr als ein "Nasenwasser". Und ausserdem gibt es unter den so genannten Normalbürgern genügend Leute, bei denen sich ein gewaltiger, nach aussen nicht sichtbarer ( oder etwas doch?) Reichtum angesammelt hat.

Wenn schon, dann darf man auf keinem Auge blind sein wollen.

Wir verbraten heute schon das Erbe unserer Nachkommen und kaschieren es mit Anspruchsdenken und Besitzstandswahrung und bestrafen sie somit härter als jeden heute lebenden Arbeitslosen.

Ja, ja, ich weiß, als Rentner habe ich gut reden !


Barbara antwortete am 12.05.03 (14:11):

e c o,

Dein Beitrag trieft vor Verallgemeinerungen....

Wolfgang hat zu Recht darauf hingewiesen, dass ein großer Teil unserer unter Armut lebenden Mitmenschen Kinder sind. Dazu kommen sehr viele allein Erziehende. Stell Dir vor, wie demütigend es ist, für jede außergewöhnliche Belastung einen Antrag beim Sozialamt stellen zu müssen. Es ist eine Schande, bei diesen Menschen noch sparen zu wollen.

Wolfgang hat in einem früheren Beitrag bereits darauf hingewiesen, dass arm zu sein nicht heißt, nicht satt zu werden. Diese Menschen können es sich nicht leisten, am öffentlichen Leben teil zu nehmen, werden von der Gesellschaft ausgesondert, können sich keine Theaterbesuche leisten und keinen Internetanschluss, ihre Kinder nicht zur Geburtstagsfeier schicken, keine Badeanstalten besuchen.... nicht einmal Bücher und Spiele kann man bei uns in der Stadtbücherei noch kostenlos ausleihen. Meine Freundin, eine Erzieherin, berichtete, dass neu erbaute vierzügige Kindergärten leer stehen, weil die Eltern die Kosten für die Betreuung ihrer Kinder nicht aufbringen können.....

Wenn man sein Auskommen hat, ist es einfach zu tönen: ALLE müssen den Gürtel enger schnallen. Leider wird in unserer Gesellschaft denen nie etwas genommen, die die größte Lobby haben. Kürzlich las ich im Stern einen Bericht, in dem sich ein Facharzt und eine Allgemeinärztin für ihre wehklagenden, demonstrierenden Kollegen schämten. Sie legten ihr Einkommen nach Abzug sämtlicher Steuern offen.... Ich neide es ihnen nicht, aber bei einem derartigen Einkommen auf die Straßen zu gehen, ist grotesk.

Ich denke, die meisten von uns hier im Treff nagen nicht am Hungertuche, denn sonst könnten wir dieses Medium gar nicht nutzen. Von mir jedoch auf andere zu schließen, die am Existenzminimum leben müssen, das möchte ich nicht. Diese Menschen haben keine Lobby in unserem Land.

Solidarität kann man nur von denen fordern, die nicht mit leeren Taschen da stehen.

https://www.box4.boeckler-boxen.de/

Internet-Tipp: https://www.box4.boeckler-boxen.de/


schorsch antwortete am 12.05.03 (16:26):

e k o antwortete am 12.05.03 (11:36):

"..Wir leben a l l e s a m t über unsere Verhältnisse.. !

Was heisst "über unsere Verhältnisse"? Nach meiner Meinung lebt jemand über seine Verhältnisse, wenn er mehr ausgibt, als er einnimmt, also Schulden macht.

Ein richtiges "Nach-seinen-Verhältnissen-leben" gibt es kaum - weil jeder den Begriff anders definiert. Nach meiner Meinung richtig leben heisst, gerade so viel auf die Hohe Kante legen, dass in einer Notlage und im Alter eine genügende Reserve vorhanden ist. Aber auch das Sparen hat seine Tücken, wie die Vergangenheit bewiesen hat. Da meint einer, er habe zigtausend ä auf der Bank für seine "Alten Tage". Mit diesen Ersparnissen - und denen von zigtausend anderen Gutgläubigen - wird spekuliert und Projekte finanziert (z.B. Waffen), die der Sparer nie und nimmer hätte finanzieren wollen. Und wenn man Pech hat, dann verschwindet das Ersparte in einem oskuren Loch - oder finanziert einem Grosskopfeten, der selber keinen Cent auf die Seite legt, ein angenehmes Leben!


e k o antwortete am 12.05.03 (19:01):

@ Barbara:

"Zarter" Hinweis: Mein Nick lautet unverändert seit 1999
e k o ( Drei Buchstaben aus meinem bürgerlichen Namen ) und nicht eco, bitte !

Dann bin ich nach wie vor der Meinung, dass dies hier ein
D i s k u s s i o n s f o r u m ist und zu sein hat und kein Belehrungs- und Besserwisserforum.

Ernstzunehmende Diskutanten wissen, wie mein Beitrag gemeint ist und werden ihn auch richtig zu interpretieren wissen. Polemik sollte man hier nicht betreiben.

Freundliche Grüße

e k o


e k o antwortete am 12.05.03 (19:12):

@ Schorsch:

Was das heißt, über unsere Verhältnisse zu leben ? Ganz einfach, indem wir an den Staat und sonstwo Forderungen stellen, die nur über Schulden machen zu realisieren sind.

Sparen? Ja ! Aber bitte nicht bei mir, das ist doch die heutige Devise. Nur ein einziges Beispiel, das mir ad hoc gerade mal so einfällt: Muss das sein, dass man sich mit dem Krankenwagen zur Nachschau in die Klinik fahren lässt, obwohl man es eigentlich auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen schaffen könnte? Anspruchsdenken und Ausnützen von Gelegenheiten, frei nach der Devise: "Da wäre ich doch schön dumm, wenn ich mir das entgehen ließe". Doch so kommen wir nie auf einen grünen Zweig.

Was Du da über die "Großkopfeten" schreibst, nun ja, das sollte eigentlich nicht unser Niveau hier sein. Hört sich arg nach Stammtisch an. Pardon !


henner antwortete am 12.05.03 (19:42):

Ohhh eko,,Dein zarter Wink mit dem Zaunlättchen,macht mich sehr betrübt.Gerade die Dinge im Forum,welche einem Jedem (fast Jedem)von uns so ungeheuer Spass machen,wovon ein Forum seine Lebendigkeit und Leibhaftigkeit erhält,Polemik,Belehrungen (auch sinnlose ,unnötige und unverständliche..)und vor Allem die-äh- hab ich schon lange gewußt,weiß ich besser Mentalität möchteste ausmärzen,untersagen,,,,?? Mein lieber eko da zieh ich ne Schnute,Schippe,n´Flunsch,Prodestiergesicht.Das kannste doch wohl nicht ernsthaft wollen? das ist Dir bestimmt so aus der Feder gerutscht,,,bitte halte mit Deinen Belehrungen mit Deinem Wissen nicht zurück,es würd hier wohl was fehlen-auch wenn der "Mut zur Lücke"bei Einigen ab und zu mal angebracht wär,aber wozu gibts denn Fettnäpfchen,Porzellanläden und ähnlich "Gute Gelegenheiten"
,,,und hier nochn Tip für ne Polemikgeschichte (kein Meisterstück)https://www.geschichten.de/werk.php3?wid=475


Heinzdieter antwortete am 12.05.03 (19:45):

Ich habe Ihre Argumunte zu diesem Thema gelesen und bin im Grunde doch erstaunt. denn die Zeiten haben sich doch grundlegend geändert: einen Beruf im Alter von 15-20 Jahren erlernen und den dann bis zum Renteneintritt auszuüben. Ich sage dazu UNMÖGLICH
Wenn jemand arbeitslos wird und nach einem Zeitraum von ca 6 Monaten keinen Stelle in seinem erlernten Beruf findet, dann soll er jede Arbeit anmehmen und davon gibt es genug oder benötigen wir ausländische Arbeitskräfte zu Spargelernten?? Also ALLEZ


Ursula B antwortete am 12.05.03 (20:04):

Hallo e k o,

Du schreibst "... Muss das sein, dass man sich mit dem Krankenwagen zur Nachschau in die Klinik fahren lässt, obwohl man es eigentlich auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen schaffen könnte? ..."

Hast Du das wirklich erlebt? Ich kann mir nämlich keine Krankenkasse bzw. Krankenversicherung vorstellen, die einen Transport mit Krankenwagen bezahlt, wenn dieser medizinisch nicht notwendig, also nicht vom Arzt ausdrücklich verordnet war!

Im übrigen bin auch ich der Meinung, dass für die notwendigen Reformen alle ihren Beitrag leisten sollten - aber mit Ausnahme derjenigen, die schon jetzt jeden Euro umdrehen müssen.

In unserer Großstadt kenne ich einen Großteil der Wohnviertel - aus eigener Anschauung -, wo die Ärmsten der Armen leben.
Es ist für mich eine unerträgliche Vorstellung, dass man diesen Menschen von dem Wenigen, das sie zum (Über-)Leben haben, noch etwas wegnimmt.

Wenn man mal Wohnungen, an die ich gerade denke, von innen gesehen hat, schämt man sich, wenn man in die eigenen Vierwände zurückkehrt ...

Gruß, Ursula


e k o antwortete am 12.05.03 (21:24):

@ Ursula B:
In meiner Verwandtschaft sind 3 Krankenschwestern und 2 Altenpflegerinnen.

Wenn die so ihre Stories aus den Krankenhäusern und Altenpflegeheimen erzählen, stehen einem manches mal die Haare zu Berge, u.a. auch über Ärzte, die unnötige Operationen durchführen, falsche Diagnosen stellen und und und. Da traut man sich schon nicht mehr in ein Krankenhaus.

@ henner:
warum denn gleich so spöttisch ? Wenn zum xten Mal ein Nick, der grade mal aus drei Buchstaben besteht, falsch geschrieben wird, dann stinkts einem eines Tages eben. Das hat nichts mehr mit Überempfindlichkeit zu tun.
Und dann finde ich es schon komisch, wenn ich einmal!! einen Satz schreibe, wird der sofort als Belehrung ausgelegt. Ich hingegen muss mir anhören, mein Beitrag "triefe von Verallgemeinerungen" und dann hagelt es Belehrungen.
Ich sehe schon, es ist besser, wieder zu schweigen.

Freundliche Grüße
e k o


Barbara antwortete am 12.05.03 (21:45):

e k o,

Thema "Verallgemeinerungen":

>>Auch die unter 18jährigen leben schon über ihre Verhältnisse. Selbst wenn man die zitierten 13 % Armen mal aussen vor lässt, bleiben immer noch 87%, denen es ganz gut geht ( Designerklamotten! um nur ein klitzekleines Beispiel zu geben!) und die sich einen Dreck darum scheren, wie es denn weitergehen soll.<<

Berichtigung meines Rechtschreibfehlers: eko, eko, eko

Bist Du nun zufrieden?

Es grüßt Dich
Barbara


schorsch antwortete am 12.05.03 (22:24):

@ Heizdieter: "...Wenn jemand arbeitslos wird und nach einem Zeitraum von ca 6 Monaten keinen Stelle in seinem erlernten Beruf findet, dann soll er jede Arbeit anmehmen und davon gibt es genug oder benötigen wir ausländische Arbeitskräfte zu Spargelernten?? Also ALLEZ..."

Ja, wenn dem so einfach wäre. Ich habe aber schon X-mal erwähnt, dass der Kuchen Arbeit einfach nicht für alle reicht. Es sei denn, man mache es wie gewisse gerissene Unternehmer, die eine alte Arbeitskraft "ausmustern" und dafür eine jüngere, billigere einstellen..... So sinds zwar rein rechnerisch immer noch genau gleich viele Arbeitslose. Da aber der "alte" über kurz oder lang aus der Arbeitslosenstatistik verschwindet, sinds dann nach einiger ZEIT DOCH WENIGER!


Barbara antwortete am 12.05.03 (22:46):

4,6 Millionen Arbeitslose verteilen auf 500 000 offene Stellen.....

Apropos: "Arbeit gibt es genug"

Vielleicht ist ehrenamtliche Arbeit gemeint.....


Wolfgang antwortete am 13.05.03 (10:57):

@Heinzdieter... Es gibt eben nicht genug auskömmlich bezahlte Arbeit. Genug gibt es schlecht bezahlte oder gar nicht bezahlte Arbeit. Davon können ein Mensch und seine Familie aber nicht leben. "Sozial ist, was Arbeit schafft" plakatieren hinterlistig die Unternehmer. Sie verschweigen, dass sie auskömmlich bezahlte und tarifvertraglich abgesicherte Arbeit abbauen - wenn überhaupt, zugunsten schlecht bezahlter Arbeit. Auf die können wir allerdings verzichten, denn schlechte Arbeitsplätze rechnen sich nur für die Unternehmer und schaden den ArbeiterInnen und dem Staat mehr, als sie nützen.


Wolfgang antwortete am 13.05.03 (12:39):

Arbeitslosigkeit ist kein Fehler im System, sondern eine Folge von (unter unseren volkswirtschaftlichen Bedingungen) sinnvollen betriebswirtschaftlichen Entscheidungen. Beispielhaft kann das dargestellt werden anhand der aktuellen Lage der Drsedner Bank und den Reaktionen ihrer Manager darauf:

Erstmalig in ihre Nachkriegsgeschichte schreibt die Dresdner Bank rote Zahlen... Am Ende des Bilanzjahres 2002 weist die Bank einen Jahresfehlbetrag von fast 3 Milliarden Euro aus (genau: 2,901 Mrd. Euro, Quelle... Dresdner Bank AG, Lagebericht, Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang (HGB), 2002). Ihre Manager haben sich angeblich jetzt für ein ziemlich radikales Kostensenkungsprogramm entschlossen... Rund 300 Filialen (von 800) sollen geschlossen werden. Betriebsabläufe sollen "schlanker" gemacht werden. Mehr als 1 Mrd. Euro wollen sie so einsparen. Wie viele Arbeitsplätze abgebaut werden, ist noch nicht bekannt. Dass es viele sein werden, steht fest. So gesehen, eko, werden die Gürtel enger geschnallt. Bei wem es die eng geschnallten Gürtel geben wird, will ich Dir lieber nicht erklären (sonst fühlst Du dich am Ende wieder belehrt). Ich denke, Du bist klug genug, um zu wissen, dass die Beschäftigten dafür bluten werden, dass "ihr" Unternehmen wieder Gewinne erwirtschaftet.

Webtipp...

SPIEGEL ONLINE - 13.05.2003
DRESDNER BANK: Jede dritte Filiale wackelt
https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,248412,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,248412,00.html


Rosmarie V.(Ruzenka) antwortete am 13.05.03 (17:12):

Ich bin sehr froh, dass so viele Forumsmenschen sich ebenfalls Gedanken zum Thema machen , welches mich umtreibt.
Immer wieder wird uns doch die aktuelle Krise der Versicherungen vorgebetet,sinkende Einnahmen werden in den Vordergrund gerückt. Ist es aber nicht so, dass diesen sinkenden Einahmen der wachsende Reichtum, der bei uns erwirtschftet wird, gegenübersteht?

Unternehmen werden seit Kohls Zeiten bis heute aus ihrer gesellschaftlichen Pflicht entlassen. Ihre Gewinne fliessen in private Taschen. Wie soll der einfache Bürger den Binnenmarkt ankurbeln, Autos, Pauschalreisen, PC`s usw.
kaufen, wenn er kein Geld in der Tasche und die Arbeitslosigkeit und mit ihr die Sozialhilfe vor Augen hat?

Kann eine Vermögensbesteuerung, die Umverteilung des gesellschaftlichen, vorhandenen Reichtums die Abwärtsspirale stoppen... Wäre eine Umverteilung von oben nach unten möglich?

Beispiel: In London gibt es seit Jahren die sogenannte
Spekulationssteuer von 1%. Die bringt jährliche Einnahmen um die 8 Mrd. Euro. Die Attraktivität der Londoner Finanzmärkte hat darunter nicht gelitten. Wie wäre es mit der Einführung einer Luxussteuer. Ein Land, indem z.B. die Jahresproduktion der Luxuskarosse Maybom ( oder wie sich das Vehikel schreibt) bereits ausverkauft ist, kann eine Luxussteuer sehr wohl ertragen.

So aus dem Bauch heraus und mit einem Schuss Galgenhumor würde ich mir wünschen, dass jeder Mensch nur soviel verdienen darf, wie er auszugeben in der Lage ist. Da möchte ich mal zugucken, wie mein Landsmann Ackermann sein
über 6 Mio Euro Jahresgehalt unter die Leute bringen würde.

Diejenigen welche mich kennen wissen, dass ich seit vielen Jahren in der SPD bin. Dass ich mich z.Zt. mit meiner Partei sehr schwer tue, muss ich nicht extra betonen. Es
beunruhigt mich aber noch mehr, dass auch die anderen Parteien recht hilflos zugucken und keinerlei Alternativen nachweisen können. Ist Deutschland tatsächlich am Ende seines Lateins und mit ihm die ganze Welt?


henner antwortete am 13.05.03 (17:22):

hallo eko,,,nu haste in Deiner Aufregung bestimmt ein Wort überlesen und gerade das allerwichtigste,welches meine Auslegung ins Gegenteil kehrt.In meinem Beitrag schrieb ich:
"bitte halte mit Deinen Belehrungen mit Deinem Wissen N I C H T zurück,,,,warum legts Du ihn gerade andersrum aus und schreibts:Ich sehe schon, es ist besser, wieder zu schweigen.Wenn wir beide Schweigen und das Schule machen sollte,kannste Dir dann dieses Forum als solches Vorstellen? ich wiederhole: das kannste doch nicht Wollen wollen,,und wenn wir beide uns felsenfest vornehmen uns 3 Wochen lang nicht beleidigen zu lassen,dann möchte ich doch mal den der Die sehn ,Die das packen.Es ist schon schlimm genug wenn Arbeitslose anstatt Arbeit zu bekommen (leider kann man sich Arbeit nicht einfach nehmen,man braucht einen "Geber")Leistungskürzungen in Kauf nehmen sollen,da müssen wir "Ollen"die zum Glück auf solche Geber nicht mehr angewiesen sind uns eben ein anderes "Betätigungsfeld"erschließen und da find ich solch ein Forum nicht die schlechteste von verschiedenen Varianten.


Rosmarie V.(Ruzenka) antwortete am 13.05.03 (17:45):

Ich möchte mal ganz kurz etwas grundsätzliches zum Forum im allgemeinen und deren " Autoren " im besonderen sagen:

Weshalb legen einige unter Euch jedes Wort auf die Goldwage und markieren dann die beleidigte Leberwurst? In einer Diskussion muss man ja nun wirklich nicht immer derselben Ansicht sein. Das wäre wie eine Suppe ohne Salz. Und deshalb sollte man nicht bei jedem Beitrag sofort einen Gegner sichten. Wir sind Senioren und als solche sollten wir wirklich noch in der Lage sein, ein Hin- und Her verschiedener Sichtweisen zu ertragen und vielleicht gar von ihnen zu lernen. Grüsse an alle!


Medea. antwortete am 13.05.03 (18:00):

Aber eko,

doch nicht gleich wieder das Weite suchen ...;-)
Unsere Beiträge bestehen doch zu einem großen Teil aus Selbsterlebtem oder auch von Angehörigen geschilderten Erlebtem - dann passiert es eben, daß viele andere sich nicht vorstellen können, daß diese Dinge eben doch passieren.
Warum ich zu diesem Thema ansonsten schweige? Ich kenne leider auch etliche Leute, die sich bisher erfolgreich gegen Vermittlung wehren und dennoch gut (mit Schwarzarbeit) über die Runden kommen etc. etc. Ich kann daher Deinen Schilderungen Glauben schenken.


Heinzdieter antwortete am 13.05.03 (19:21):

Sebstverständlich sind nicht genügend offene Stellen -Arbeitsplätze - vorhanden. Es ist aber im Rahmen der Öffenlichen Hand genügend Arbeit vorhanden, die durch das Arbeitslosengeld 2 plus einen entsprechend Aufschlag bezahlt werden kann.
Wo??
In öffentlichen Parks, in staatlichen Wäldern etc.
Also ALLEZ


rolf antwortete am 13.05.03 (20:05):

und damit voll bezahlte Arbeitsplätze vernichten, die können ja dann vom Arbeitsamt bezahlt werden.


e k o antwortete am 13.05.03 (23:50):

Also, dann melde ich mich noch einmal. Man hat nicht immer den besten Tag, also vergessen wirs ( beleidigte Leberwurst und und und )

Zum Thema selbst: Ich denke, dass das Problem der Arbeitslosigkeit überhaupt nicht zur Zufriedenheit der Betroffenen gelöst werden kann, weil da Kräfte am Werk sind ( Unternehmer), denen die Jacke näher ist als die Hose ( eigene Interessen.)

Und dann ist arbeitslos nicht gleich arbeitslos. Da gibt es die einen, die wirklich arme Schw.. sind, weil sie unverschuldet in die Arbeitslosigkeit gerutscht sind. für sie muss es wie ein Hohn sein, wenn staatliche Leistungen gekürzt werden sollen.

Daneben gibt es aber auch ein Riesenheer solcher Arbeitsloser, denen das gar nichts ausmacht, die lieber etwas weniger Geld bekommen und dafür nicht zu arbeiten brauchen und daneben auch noch solche, die offiziell als arbeitslos gemeldet sind, aber ein schwarzes Einkommen haben, von dem sie ganz gut leben können.

Nun ist es für die einen gerechtfertigt, dass sie ihre ALU bekommen, aber daneben ist es äußerst ungerecht, wenn diese andere Gruppe auch ALU bekommt und es eigentlich entweder gar nicht verdient oder gar nicht braucht.

Das Problem ist, wie hält man diese unterschiedlichen Gruppen auseinander und wer "hängt dann der Katz die Schelle um", will heißen: Wer will entscheiden, wer ALU in der vollen Höhe bekommen soll und wer nur eingeschränkt ?

Ich denke, da wäre jeder überfordert, der sich da daran machen wollte. Und deshalb wird es immer Fälle geben wo man den Kopf darüber schütteln könnte, dass der oder die Unterstützung bekommt, und daneben sind dann so und soviele Fälle, die dringend darauf angewiesen sind.

Insofern ist das Wort von der "Bestrafung" im einen Fall angebracht, im anderen jedoch nicht. Was nun ???


MariaM. antwortete am 14.05.03 (02:28):



e k o

ja, bitte, lass uns doch einfach mal überlegen, was tatsächlich Sache ist.

Seit 1990 ist Fakt: Menschen über 50 werden nicht mehr eingestellt. Sie sind mit all ihren Sozialabgaben zu teuer.

Es braucht rund 5, 6 Jahre, bis das "allüberall" kapiert wird. In dieser Zeit intensiviert der Staat seinen Ruf nach Mut: Macht Euch selbständig.

'Fazit 2003. Wer sich selbständig gemacht hat - und Pleite gegangen ist, wurde zum Sozialfall. Auch, wenn Du 20, 30 Jahre Arbeitslosenversicherung eingezahlt hast: Du hast den Anspruch, ein Leben lang für genau diesen Notfall eingezahlt zu haben, verspielt. In dem Augenblick, in dem Du Dich verabschiedest hast in die empfohlene Selbständigkeit, verzichtest Du auf Deine lebenslang erarbeitete, erworbene bzw. gezahlte "Sicherheit für den Notfall". Wusstet Ihr das?????????

Verstehst Du jetzt, warum die Ich-AG's wie sauer Bier angeboten werden? Und die kritische Altersgruppe - um die 50 - wird jetzt "gekürzt". Bestraft. Jeder weiß, dass die nichts für ihre Arbeitslosigkeit können und mit Sicherheit nicht auf Schmuh aus sind. Aber genau hier wird gekürzt.

Die den Staat bescheißen, interessieren mich erst an zweiter Stelle. Die unschuldig in diese Situation geraten, da hätte ich gern erstmal einen fundierten Rat. Gelle?


schorsch antwortete am 14.05.03 (09:07):

Als ehemaliger Abteilungsmeister weiss ich ein bisschen Bescheid über die Materie. Darum: Wenn ich die Möglichkeit der Wahl hätte zwischen einem Langzeit-Arbeitslosen und einem, dem soeben wegen Konkurs seines Arbeitgebers gekündigt wurde, würde ich sofort nach Letzterem greifen. Denn wer Jahre lang aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden ist, der bringt nie mehr die Leistung, die er einmal - als er noch an Gerechtigkeit und Solidarität glaubte - erbrachte und sich mit Feuereifer für seinen Chef einsetzte. Wie sollte er auch sich einsetzen können, wenn er jeden Tag beim Aufstehen und zur Arbeit gehen befürchten muss, es sei heute wieder ein Blauer Brief hängig!?

Und zum Schluss noch dies: Wer noch nie krank war, soll sich nicht abschätzig über Kranke äussern - und wer noch nie arbeitslos war, soll sich nicht als Richter über Arbeitslose aufspielen!


Barbara antwortete am 14.05.03 (10:01):

Schorsch,

bei Frauen hat man gegenteilige Erfahrungen gemacht....

Wenn eine Frau nach langer Kinderpause die Chance bekommt, in ihren Beruf zurückzukehren, strengt sie sich doppelt und dreifach an, um sich zu bewähren. Ein Modellversuch, den mein Arbeitgeber vor gut zehn Jahren startete, wurde zu einem Riesenerfolg. Ich könnte mir denken, dass dieses Verhalten bei Langzeitarbeitslosen ähnlich ist.

Während meines Wiedereinstiegs nach 17Jahren "Pause" hatte ich an Urlaubstagen ein schrecklich schlechtes Gewissen, weil ich Geld bekam, ohne zu arbeiten. In meinem Kopf war sehr viel Dankbarkeit, die ich noch heute gegenüber meinem Arbeitgeber empfinde, weil er mir die Chance gab.

Wie wäre mein Leben verlaufen, wenn man mich nicht eingestellt hätte? Das habe ich vor Augen, wenn Arbeitslose als Faulenzer und Ausbeuter der Gesellschaft dargestellt werden.


e k o antwortete am 14.05.03 (10:18):

@MariaM:

Ich denke, dass ich das, was Du vorbringst, nicht abgestritten habe. Du hast ja völlig recht!!

Mir geht es darum, nicht alle Arbeitslosen in ein und denselben Topf zu werfen. Bei uns im Schwäbischen sagt man:
"S gibt sottiche und sottiche, aber meh sottiche als sottiche", auf schriftdeutsch: Es gibt solche und solche, aber mehr solche als solche.

Verstehst Du das ? Arbeitslos ist eben nicht gleich arbeitslos.

Das und nichts anderes wollte ich sagen. Damit ist gewiß kein Problem gelöst..........und man wird es auch nie lösen können.

Gruß von e k o


Wolfgang antwortete am 14.05.03 (12:34):

In einer politischen Diskussion ist es - schon um larmoyantes Geschwätz zu vermeiden - sinnvoll, nicht über Arbeitslose zu sprechen, sondern über die Arbeitslosigkeit, besser, über die Mechanismen, die seit mindestens zwei Jahrzehnten Arbeitslosigkeit in grosser und steigender Menge produzieren.

Ein zentraler Begriff in dieser Diskussion ist die (vor allem in kapitalistischen Volkswirtschaften zu beobachtende) Steigerung der Arbeitsproduktivität durch technische, organisatorische und humane Innovationen. Eine hohe Arbeitsproduktivität kann mit einer "Medaille" verglichen werden, die (wie viele andere "Medaillen") zwei Seiten hat, eine segensreiche und eine Unsegen stiftende:

Die ständig steigende Arbeitsproduktivität ist die historische Grundlage für den enormen materiellen Reichtum, über den wir mittlerweile verfügen können.

Die ständig steigende Arbeitsproduktivität ist aber auch die hístorische Grundlage dafür, dass wir in Zeiten sinkenden Wirtschaftswachstums steigendes Wachstum der Arbeitslosigkeit beobachten können.

Arbeitslosigkeit ist nicht für alle ein Problem (ganz einmal davon abgesehen, dass es bei 11 Prozent nicht arbeitenden erwerbstätigen Menschen ja immerhin noch 89 Prozent arbeitende erwerbstätige Menschen gibt)... Je nachdem, ob wir uns im UnternehmerInnenlager oder im ArbeiterInnenlager befinden, ist Arbeitslosigkeit für die einen Grund zum Jubeln, für die anderen Grund zum Wehklagen. Auf jeden Fall ist es ein kollektiv zu verantwortendes volkswirtschaftliches Problem, das - will man Beiträge zur Lösung bringen - nicht auf die individuelle private psychologische Ebene heruntergezogen werden darf.


schorsch antwortete am 14.05.03 (15:31):

Der Teufelskreis: je mehr Arbeitslose es gibt, umso "normaler" wird es, keine Arbeit zu haben - umso selbverständlicher fügt man sich in das "Schicksal"....


Wolfgang antwortete am 14.05.03 (16:03):

Die meisten der Arbeitslosen haben tatsächlich auch gar keine Wahl und müssen sich praktisch in ihr "Schicksal" fügen. Und selbst wenn es allen Arbeitslosen undersamerweise glänge, einen der begehrten Arbeitsplätze zu ergattern, würde sich an der Zahl der Arbeitslosen nicht das Geringste ändern. Andere würden ihren Platz einnehmen.

Da hilft kein Tricksen und kein sich Winden wie ein Aal: Das Phänomen kollektiver Arbeitslosigkeit kann nicht durch individuelles Tun beseitigt werden. Wer propagiert, dass der Wald gefegt wird (natürlich von arbeitslosen Menschen), der ist ein politischer Scharlatan, dem die Arbeitslosigkeit gerade recht kommt, um Menschen zu quälen, und sie ihrer Würde zu berauben.


Heinzdieter antwortete am 14.05.03 (19:10):

Wieso werden denn Arbeitsplätze vernichtet, wenn die Gemeinden Arbeitslose bei Bezug von Arbeitslosengeld 2 mit einen gewissen Zuschlag beschäftigen??
Wer sticht den Spargel in der Lausitz? polnische Arbeiter
Wer erntet Erdbeeren ? osteuropäische Arbeiter
Wer beseitigt in den staatlichen Wäldern die Sturmschäden?? keiner, denn kein deutscher Arbeitsloser findet sich bereit diese Arbeiten auszuführen,( der Borkenkäfer freut sich).


Wolfgang antwortete am 14.05.03 (19:37):

Wir brauchen Arbeitsplätze für alle, die auskömmlich sind, hochproduktiv, tarifvertraglich geregelt, sozialversicherungspflichtig, für den jeweiligen Arbeitsplatzinhaber zumutbar... Kurz: Wir brauchen gute Arbeitsplätze, die dem Einzelnen, dem Staat und der Volkswirtschaft gleichermassen gerecht werden.

Deine Vorschläge, Heinzdieter, dienen eher einer Bestrafung der Arbeitslosen. für die Arbeitsplätze, die Du beschreibst, schlechte Arbeitsplätze, Du sagst es selbst, braucht es Sklaven, die billig bezahlt und notdürftig untergebracht am Ende der Saison wieder nach Hause in eine unsichere Zukunft geschickt werden. Das ist Ausbeutung im Stile der Ausbeuter früherer Zeiten. Diese Zeiten aber sind in Deutschland vorbei.


rolf antwortete am 14.05.03 (19:54):

Vor allem im Osten sind etliche Kleinbetriebe, die für die Gemeinde gearbeitet haben, vernichtet worden, weil sdie Arbeiten durch ABM-ler ausgeführt wurden.


Heinzdieter antwortete am 15.05.03 (19:20):

Hallo Wolfgang,
so klappt es nicht!!
Es wurde abgewirtschaftet. Daraus resultiert auch die hohe Arbeitslosigkeit. Arbeitsplätze werden von der Industrie unter diesen steuerlichen Voraussetzen nicht geschaffen werden.
Die Komunen sind Pleite, das meinte auch Frau Roth OB v. Ffm.
Qintessenz:
wir fangen wieder ganz klein an oder wir gehen mit fliegenden Fahnen unter.


DorisW antwortete am 15.05.03 (19:45):

Ich habe vorhin im Radio gehört, die Rezession sei zu einem großen Teil auf den hohen Ölpreis zurückzuführen.
Das war keine Vermutung von *irgendjemandem*, sondern eine offizielle Aussage in den seriösen Nachrichten eines öffentlich-rechtlichen Senders.

Wer hat da abgewirtschaftet?

Ist es nicht logisch, dass es eine Wirtschaft, die global sehr stark vom Öl abhängig ist, auch entsprechend beutelt, wenn Öl knapp und teuer wird?


Wolfgang antwortete am 15.05.03 (19:46):

Zu Deiner Information, Heinzdieter: Die effektiven durchschnittlichen Steuersätze in Deutschland sind extrem niedrig, niedriger als in anderen vergleichbaren Volkswirtschaften.

So lag zum Beispiel der effektive Durchschnittssteuersatz von Kapitalgesellschaften (AG, GmbH, KGaA) 1996 bei nur 23,5 Prozent. Zu Beginn der 80er Jahre lag dieser Steuersatz noch bei 54,6 Prozent, hat sich also mehr als halbiert. Die effektive Körperschaftsteuerbelastung ist mittlerweile so niedrig wie in kaum einem anderen westlichen Industrieland und hat selbst das Niveau der USA unterboten, die gemeinhin als Niedrigsteuerland gelten.

Die Mär vom Hochsteuerland Deutschland ist nicht zu halten. Schau' Dir die aktuelle Steuerschätzung an... Es fehlen dem Staat Steuereinnahmen an allen Ecken und Enden - von über 100 Milliarden Mark in den nächsten Jahren ist die Rede. Keine Frage: Der Staat (Bund, Länder und Kommunen und Sozialversicherungen) ist pleite. Wenn man zugunsten der Reichen auf Steuereinnahmen verzichtet (wie das die KOHL- und die SCHRÖDER-Administrationen getan haben), darf man sich darüber nicht wundern.

Du darfst dreimal raten, wer für diese verfehlte Politik bluten wird. Mein Tipp: Es werden nicht "die da oben" sein. ;-)


Karl antwortete am 15.05.03 (21:25):

Auch ich bin wie Doris der Meinung, dass die Aussage "Die haben abgewirtschaftet" zu kurz greift. Es mag richtig sein, dass die Politik seit vielen Jahren und mindestens bereits seit der Regierung Kohl nicht mehr die richtigen Rezepte in einer sich rapide wandelnden Welt hat. Die Wirtschaft ist heute ein global reguliertes, schwingendes System. Eingriffe haben extrem komplexe Auswirkungen, häufig sind Sofortmassnahmen zum scheinbaren Gegensteuern schwingungsverstärkend. Es gibt sehr viele ineinandergreifende "Schweinezyklen", die Ökonomie ist mit der Ökologie eng verzahnt (s. Link).

Die Menschen heute sind nicht schlechter als diejenigen vor 50 Jahren. Heute gibt es nicht mehr "Arbeitsscheue" als damals. Völlig verkehrt ist es also das Problem auf die persönliche Ebene des Arbeitslosen herunterzuziehen und ihm auch noch die Schuld für die Misere der Sozialsysteme in die Schuhe zu schieben.

Wir haben eine paradoxe Situation. Die Maschinen haben die Produktivität so erhöht, dass wir alle in großem Wohlstand leben könnten. Die Maschinen haben aber auch Menschen aus der Arbeitswelt verdrängt und ihre Produktivität kommt nur den Besitzern der Maschinen zugute und den wenigen, die noch an und mit ihnen arbeiten.

In Japan war einmal eine Maschinensteuer in der Diskussion. Nun ist Japan kein erfolgreiches Wirtschaftsmodell, aber dieser Gedanke ist m.E. im Prinzip richtig. Die Produktivität der Maschinen, die Menschen arbeitslos machen, müsste teilweise dafür benützt werden dessen Sozialkosten zu tragen.

Mit freundlichen Grüßen

Karl

Internet-Tipp: https://www.fh-fulda.de/~fd9006/OekoSim/Zyklus.html


Barbara antwortete am 16.05.03 (11:14):

Ein interessantes Interview mit Norbert Blüm (CDU) ist heute in Spiegel-online zu lesen.

Titel: "Viel Spaß beim Häuserkampf"

>>........
Blüm: Ich fordere von beiden soziale Verantwortung, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden. Von letzten höre ich nur gebetsmühlenartig: Kostensenkung. Das ist, zurückhaltend formuliert, ein bisschen wenig Innovation. Als wir den Kündigungsschutz für Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitern lockern wollten, versprach uns die Wirtschaft drei Millionen mehr Arbeitsplätze. Auf die warte ich bis Heute.

SPIEGEL ONLINE: An den Kündigungsschutz will die SPD jetzt auch ran, ebenso stehen die Flächentarifverträge auf dem Prüfstand.

Blüm: Ich reibe mir manchmal die Augen. Vieles von dem, was Schröder oder auch Merkel und Stoiber beim Kündigungsschutz oder den Tarifen an "Flexibilisierung" fordern, ist doch längst möglich. Die Möglichkeiten werden nur nicht ausgeschöpft. Noch mal: Da sind Schausteller auf einem großen Maskenball unterwegs.<<

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,248826,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,248826,00.html


Heinzdieter antwortete am 16.05.03 (19:29):

Fakt ist doch. Deutschland hat einen Schuldenberg seit 1965 (oder doch etwas später) von ca 1.25 Billionen erzeugt. Hieraus resultiert eine Belastung von 15000.- / Einwohner.
Wie nennt man jetzt diesen Zustand??
Ein Privatmann würde jetzt schon gesiebte Luft einatmen.
Man kann auch dazu sagen er hat abgewirtschaftet.
Jetzt brauchen wir dies nur zu übertragen.
Und was wird nun von unserer Regierung unternommen: NICHTS
Wir schweifen aber vom ursprünglichen Thema ab


Wolfgang antwortete am 17.05.03 (14:33):

Nein, Heinzdieter, wir schweifen nicht vom ursprünglichen Thema ab, sondern nähern uns dem eigentlichen Thema. Schliesslich werden Leistungskürzungen (nicht nur bei Arbeitslosen, sondern bei allen EmpfängerInnen von Sozialleistungen, zum Beispiel auch bei Kranken und Alten) mit dem Schuldenberg und dem drohenden Staatsbankrott begründet.

Die Frage bleibt also: Wer ist Gewinner und wer ist Verlierer in dem Spiel ums Geld? Wer profitiert in unserer Gesellschaft von der derzeitigen Politik der "Volksparteien" und wer muss unter ihr leiden und dafür bezahlen? Werden "die da oben" bluten müssen oder "die da unten"?


Wolfgang antwortete am 17.05.03 (14:45):

Wer sich sachkundig machen will über Reichtums- bzw. Armutsverteilungen, dem empfehle ich das Netzprojekt "Wem gehört die Welt?" der (PDS-nahen) Rosa-Luxemburg-Stiftung:
https://www.wem-gehoert-die-welt.de/

Zwei Seiten dort sind besonders empfehlenswert...

Die über "Einkommen":
https://www.wem-gehoert-die-welt.de/da/da2.htm

Und die über "Vermögen":
https://www.wem-gehoert-die-welt.de/da/da3.htm

Internet-Tipp: https://www.wem-gehoert-die-welt.de/


DorisW antwortete am 22.05.03 (11:30):

Ich habe gerade mit Bestürzung einen ZEIT-Artikel über Billigjobs gelesen.

Ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung davon hatte, dass bei uns dermaßen schlecht bezahlte Arbeit gibt:

"für jede Stunde Arbeit bekommt Susanne Schwab vier Euro neunzig Cent. Etwa 240 Stunden kommen im Monat zusammen, das macht dann rund 1175 Euro – brutto. Netto bleiben ihr weniger als 1000. Dafür steht sie morgens um halb fünf auf und nimmt um fünf den Bus und die S-Bahn, um von ihrer Wohnung weit draußen im Berliner Osten rechtzeitig zum Reichstag zu kommen. Abends die gleiche Tour zurück. Zwei der fünf Kinder leben noch zu Hause.
Sie komme hin, sagt Schwab, gerade so eben, und nur, weil der Lebensgefährte Arbeitslosengeld beziehe. Fleisch gibt es einmal die Woche, das Bierchen mit den Kollegen einmal im Monat, neue Kleidung einmal im Jahr, und den Besuch im Kino oder im Restaurant nie. Im Urlaub war die 46-Jährige zuletzt 1988. Zwei Wochen an der Ostsee."

4,90 Euro die Stunde - brutto. Wenn ich bedenke, dass ich vor zwanzig Jahren schon für eine Stunde Nachhilfe 20 DM kassiert habe, packt mich das Grausen.

Ein Fazit aus diesem Artikel ist für mich:
Es gibt nicht zu viele "faule Arbeitslose", sondern es gibt zu wenig billige Jobs.

Und wenn man dann einen dieser Jobs ergattert, kann man kaum davon leben :-(((

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2003/22/Niedrigl_9ahne


Heinzdieter antwortete am 23.05.03 (11:21):

Im letzem Beitrag stimmt etwas nicht:
240 Arbeitsstunden im Monat bedeuten ca 11-12 Stunden Arbeitszeit pro Tag.
Soviel mir bekannt ist, gelten Mindeststundenlöhne von 7,50 Euro.
Die Gewerkschaft beabsichtigt jetzt auch Mindestlöhne im Einzelhandel festzulegen


Barbara antwortete am 23.05.03 (11:48):

Heinzdieter,

der Artikel beginnt mit den Worten:

>>Bis zu zwölf Stunden steht Susanne Schwab* auf den Beinen, schaut, prüft, kontrolliert. Zwölf Stunden täglich, von morgens sechs bis abends sechs, sechs Tage in der Woche, dann hat sie drei Tage frei.<<

Deine Rechnung wird dadurch bestätigt. Hier geht es um einen einzigen Arbeitgeber. Oftmals sind Billig-Lohn-Empfänger gezwungen, mehreren Jobs nachzugehen, um irgendwie über die Runden zu kommen. Wie viele tragen morgens vor ihrem Hauptjob z.B. schon Zeitungen aus oder sind abends und nachts als Wachpersonal nebenberuflich tätig? Auch diese Personen kommen auf einen weitaus längeren Arbeitstag....


rolf antwortete am 23.05.03 (12:26):

Hallo Heinzdieter,
Mindestlöhne gibt es meines Wissens nur im Baugewerbe.
Tariflöhne gelten nur in den tarifgebundenen Betrieben und für den Rest gilt die Vertragsfreiheit.


Heinzdieter antwortete am 24.05.03 (19:34):

Danke für den Hinweis.
Heute lese ich in der Zeitung folgenden Artikel:
Erntehelfer gesucht - Spargel,Erdbeeren-
Studenlohn Euro 5,50.
Vom Arbeitsamt wurden 25 Arbeitslose zur Vorstellung vorgesehen; Ausbeute gleich NULL
Es wurde dann auf osteuropäische Arbeitskräfte ausgewichen.
Diese nahmen die Arbeit an.
Konsequenzen für die Ablehnung gab es anscheinend nicht.
Wenn so weiter gewurstelt wird kommen wir niemals auf einen grünen Zweig.


rolf antwortete am 25.05.03 (10:29):

Aus meiner Zeit als Buchhalter in einer Baufirma und später in einem Gartenbaubetrieb kenne ich auch die AUSWAHL, die die Berater des Arbeitsamtes häufig treffen.
Von Eignung für die vorgesehene Tätigkeit ist da meistens keine Spur. Bei der Überlastung der Berater auch nicht verwunderlich, einfach Leute hinschicken, der Arbeitgeber hat ja die Zeit, zu fragen, ob der BEWERBER geeignet ist.
Warum gibt es so viele Stellenanzeigen, wo doch die Vermittlung durchs Arbeitsamt kostenlos ist.


DorisW antwortete am 26.05.03 (09:14):

Heinzdieter,
osteuropäische Arbeitskräfte müssen auch keine westeuropäischen Lebenshaltungskosten bezahlen.


Heinzdieter antwortete am 26.05.03 (18:58):

Hallo Doris,
Im Prinzip geht es doch darum, daß der deutsche Arbeitslose eine ihm zugewiesene Arbeitsstelle ablehnen kann, ohne das ihm hierdurch große finanzielle Nachteile entstehen.
Ein Beispiel - tatsächlich zugetragen-
Ein gelernter Bäcker mit Berufserfahreung läßt sich umschulen zum Lebensmittelfachmann. Der Gute erhielt auch eine Stelle. Die Firma ging nach ein paar Jahren Pleite.
Seitdem macht ist der Gute arbeitslos, denn eine Stelle als Bäcker nimmt er nicht mehr an- das ist unter seinem Niveau-.
Solange solche Zustände herrschen und auch akzeptiert werden, kommt Deutschland auf keine grünen Zweig.


Barbara antwortete am 26.05.03 (20:21):

Heinzdieter,

kennst Du sämtliche Hintergründe des Falles?
Vielleicht hat der Mann eine Mehlstauballergie oder ähnliches.


mechtild antwortete am 26.05.03 (22:31):

Die Umschulung war doch sicher eine höher Qualifizierung mit einem besseren Gehalt. Dass der Bäcker nach der Pleite seines Betriebes eine neue Stelle mit der alten Bezahlung sucht ist verständlich. Das neue Jobs meist schlechter bezahlt werden ist leider Realität.
Viele haben sich finanziell so eingerichtet, dass sie auf das Gehalt angewiesen sind und keine schlechter bezahlte Stellung annehmen können. Das ist auch eine Realität, auf die Arbeitslose Rücksicht nehmen müssen.


Barbara antwortete am 26.05.03 (23:02):

Allerdings finde ich, dass hier ein Fehler im System ist. Ich kenne mehrere Leute, die sehr gut verdient haben und bei Arbeitslosigkeit eine nicht ganz so gut bezahlte Stelle ablehnten, weil sie bei erneuter Arbeitslosigkeit dann ja wiederum nur 60 - 67% des neuen Gehaltes an Arbeitslosengeld erhalten hätten. So wären sie mit der Zeit immer niedriger gestuft worden.

Hier meine ich, dass derjenige belohnt werden müsste, der eine Stellung antritt, die in etwa der Höhe seines Arbeitslosengeldes entspricht. Sollte er innerhalb der nächsten Jahre erneut arbeitslos werden, müsste er meiner Meinung nach ein höheres Arbeitslosengeld beziehen als diese 60-67% des letzten Gehaltes.


Heinzdieter antwortete am 27.05.03 (19:25):

Der Bäcker hatte keine Mehlstauballergie.
Die Weiter-bzw Fortbildung erfolgte im Eigeninteresse.
Aber nun zum eigentlichen Thema:
Fast jeder Arbeitende strebt weiter eine besser bezahlte oder einen interessantere Arbeitstelle zuerhalten.
Das liegt nun einmal im Naturell der meisten Menschen.
Aber es kann doch nicht in einem funktionierenden Staat sein, daß daraus das Anrecht auf die Ausübung der zuletzt ausgeführte Tätigkeit besteht wenn der Arbeitgeber Pleite geht.
Bei Vollbeschäftigung mag das in eimen oder andern Fall klapppen; aber doch nicht in der heutigen Lage.
Meiner Auffassung hat der Arbeitslose ( Stufe 2) jeden ihm angebotenen Job anzunehmen.


Hand Dieter Claus antwortete am 27.05.03 (20:06):

Hallo HeinzDieter,
entschuldige bitte ,aber ich glaube Du verbreitest hier nur Stammtischparolen.In Einzelfällen magst Du vielleicht recht haben.
Aber bei den meisten Arbeitslosen verhält es sich bestimmt anders.
Meine bitte an Dich,verbreite hier mit Deinen Stammtischparolen keinen Haß auf Arbeitslose,die sind schon genug bestraft.
Alles Gute HDC


Heinzdieter antwortete am 28.05.03 (19:23):

Hallo Hand Dieter Klaus,
wieso Stammtischparolen??
Sind das nicht Begebenheiten aus den Nachkriegsjahren.
Ich stelle nicht in Abrede, daß das Los arbeitslos zu sein
schwer ist. Wenn aber eine Möglichkeit besteht eine Arbeitsstelle in einem anderen Berufszweig zu erhalten, dann sollte diese angenommen werden.
Was ist daran denn so verkehrt?