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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"
THEMA: In welcher Gesellhaft - Gesell-schaft - leben wir?
33 Antwort(en).
Antonius
begann die Diskussion am 08.05.03 (16:32) mit folgendem Beitrag:
Unsere Gesellschaft...? Gestern hörte ich, im wdr 3, eine arg besinnliche halbe Stunde, bei der es um unsere Gesellschaft ging... Da hab ich ein rumgesucht: Es gibt ja viele Gesellschaften in unserer Gesellschaft: Die postmoderne, die multikulturelle, die schamlose, die Spaßgesellschaft, die Disziplinargesellschaft, die individualisierte G., die Weltgesellschaft, die postindustrielle Gesellschaft, die Zivilgesellschaft, die Risikogesellschaft, die Marktgesellschaft, die Erlebnisgesellschaft, ja, immer mal wieder: die Doppel-Spaßgesellschaft (sie bringt ja das meiste, flotte Geld, in Werbung, TV-Filmen, möglichst mit Sex; die Steuer kriegt davon ja nix ab; nur ein bißchen Lohnsteuer (von den letzten Dummen, den abhängig Arbeitenden); die Städte wie Bochum oder Köln oder Oberhausen geben ja mehr Geld, um solche Medien- und Spaß- oder Warenhaus-Gesellschaften anzulocken), oder heißt es nur: die Informations- und Mediengesellschaft... für jede dieser Bezeichnungen könnte man den Politiker, Professor, Soziologen oder Philosophen oder Möchtegerns, pardon: arme Socken (alle arbeitlos und gedemütigte Renteneinzahler? Sozialhilfeempfänger?) nennen, der zu solch einem Begriff Bücher schreibt, Vorträge hält, die Studenten, Lehrer oder Politiker lesen müssen, damit das angezeigte Zustand als Ergebnis auch eintrifft. Wie sich schlau machen, wie sich wehren, welchen "Gott" (wenn nicht Bohlen oder Effe?) verehren? Könnte man die kapitalistischen Staaten die Männer- oder Zuchthaus-Gesellschaft nennen. In den USA und bei uns sind noch nie so viele Männer und Frauen (im Verhältnis von 90:10 %) im Knast gewesen wie heute; also müssten wir die Gefangenen-Entlassungs-Gesellschaft werden? Als Ausfluss und Bestandteil unserer Spaß-G.) Tommy könnte sagen: Wir sind die von Frauen durchgeboxte Ehescheidungsgesellschaft (Abtl. verarmte Männer, mit PC und langen Themen). Oder sind wir die "verlorene" G. Oder einfach nur die "verlogene" G.? Ja, früher waren wir mal die "skeptische" G. Doch heute: die Arbeitslosen-G. - oder treffender: die Schröder-Fischer-G., also: Spaß-Kanzler- und Vizekanzler-G.? (Thommy... funkt: beides Scheidungsopfer, irgendwie fünf- oder fünfeinhalb-mal.) Was ist wohl die treffendste Bezeichnung unserer Gesellschaft? Oder die lustigste?
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WAN DA
antwortete am 08.05.03 (17:48):
Ich bin für die Individual-Gesellschaft :-) :-))) Es lebe das Individium.
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Barbara
antwortete am 08.05.03 (18:26):
In meinem Umfeld sehe ich vor allem Leute, die sehr viel arbeiten und unter einem ungeheuren Druck stehen. Überall wird rationalisiert und versucht, noch mehr aus den Leuten heraus zu holen. Ganz junge Familienväter sind arbeitslos und versuchen, sich irgendwie über Wasser zu halten. Eltern, die meinten, ihre Kinder endlich groß zu haben, Unterstützen sie, wo sie nur können.
Andere finden trotz abgeschlossenem Studium keinen Arbeitsplatz, obwohl sie etliche Bewerbungen geschrieben haben und sogar ihren Wohnort wechseln würden.
Ältere befürchten, krank zu werden und dem Leistungsdruck nicht mehr lange standhalten zu können. Sie fragen sich, ob sie bei einem vorzeitigen Ausscheiden von ihrer Restrente überhaupt leben könnten.
Als Begriff fiele mir ein: verunsicherte Leistungs-Gesellschaft.
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Antonius
antwortete am 08.05.03 (18:54):
Ich las den Gesellschaftsbegriff von Ben Jelloun: "In einer Stammesgesellschaft hat die Demokratie keinen Sinn, denn im Stamm ist das Individuum nichts; während es mit seiner Entscheidungs- und Gewissensfreiheit in der Demokratie alles ist. Die Demokratie ist nicht einfach eine Technik, eine Organisation einer freien Wahl. Sie ist eine Kultur, eine tägliche Pädagogik, die Anerkennung von Regeln und Werten." (Tahar Ben Jelloun, ein marokkanischer Autor) * Auf in die Werte-Demokratie. (In Hamburg melden sich Lehrer krank, weil ihre Dienstpflichten verändert wurden.) Aber für andere, als sog. Leistungsempfänger häufig diffamiert, wird es eng, wie Barbara auch belegt. Übrigens: Wer weiß, wo CDU-Wirtschaftsheld Merz gesagt hat, man sollte mal nachkucken, wer länger Rente bekommt, als er Jahre eingezahlt hat...? Was hat Jung-Christ Merz wohl je in eine allgemeine Kasse eingezahlt?
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schorsch
antwortete am 08.05.03 (19:20):
Nicht so schnell hüpfen, Antonius - ich kann nicht mehr sooo schnell nachhüpfen! (;--))))
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Medea.
antwortete am 08.05.03 (19:34):
Es sieht so aus, als würden wir bald eine Rentnerinnen- und Rentner-Gesellschaft werden ... :-(
Frage an Wanda: Können lauter Individien überhaupt eine Gesellschaft bilden? Wo jeder doch ein Individium bleiben möchte. ;-)
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Lisa1
antwortete am 08.05.03 (20:02):
Ich meine ,wir leben in einer Gesellschaft mit falschen Wertvorstellungen.Der Leistungsdruck in unserer Gesell- schaft ist enorm gestiegen und führt zum Verlust von Kraft und Energie-und als Folge zum Verlust der Ideale. Der echte und der vermeintliche beruflich und private Zwang nach immer mehr und besserer Leistung machen auf Dauer krank.(z.B.ausgebranntsein)
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friedrich
antwortete am 08.05.03 (21:49):
Die biblischen HEBRÄER "glaubten", dass die Welt ca. 6000 Jahre nach der Erschaffung ADAMS zerstört werde. Die MAYAS "errechneten" (?) unabhängig von den Juden (?), dass die Welt ca. 2030 zugrunde gehen würde, was sich mit dem Datum der biblischen Hebräer seltsam deckt.---- Ja, die Situation der Menschheit ist zum Heulen ernst ! ---- Hildegard Knef sang : "Denken schadet der Illusion!" ---- Und Zarah Leander sang: "Wir werden vom Schicksal getrieben, und keiner weiß wirklich wohin !" ---- Ein Trinklied sagt: "Freut euch des Lebens, solang noch die Rosen blühen!"---- Also die sog. Spaßgesellschaft ( "man lebt nur einmal!") scheint richtig zu denken ! ? !
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Barbara
antwortete am 08.05.03 (23:23):
Und nicht zu vergessen: Nostradamus.... bös bös wird's enden!
Ich glaube nicht, dass wir vom Schicksal getrieben werden....
Es liegt an uns, vor allem in den Händen verantwortungsvoller Politiker, wie mit Problemen umgegangen wird. Wir können von anderen Kulturen sehr viel lernen, wenn wir bereit sind, aufeinander zuzugehen und Menschen fremder Herkunft zuzuhören.
Wir sind auch nicht gezwungen, um die zuende gehenden Ölvorkommen Kriege zu führen. Es gibt kluge Leute, die inzwischen weitaus bessere Energiequellen ausfindig gemacht haben. Als eines von mehreren Beispielen empfehle ich folgenden Artikel:
ZWISCHENRUF: FRANZ ALT Das Solarzeitalter kommt
https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/wissen/wissenschaft_und_technik/?cnt=206905
Fazit: Zur Endzeitstimmung besteht absolut kein Anlass!
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Felix
antwortete am 09.05.03 (00:47):
Wir müssen endlich akzeptieren, dass wir ..... gemeint sind du und ich .... jede/r einzelne ... Selbstverantwortung tragen müssen. Es gibt kein gottgewolltes Schicksal! Nur Supernaive glauben an sowas.
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WANDA
antwortete am 09.05.03 (08:59):
@medea, für mich ist ein Individuum jemand, der ein selbständiges Ganzes bildet. Natürlich braucht er Gemeinsamkeit mit anderen Menschen, aber die obige Antwort war eher scherzhaft gemeint.
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schorsch
antwortete am 09.05.03 (09:40):
Schicksal? Zu 10 % von uns gemacht - zu 90 % von den anderen.....
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friedrich
antwortete am 09.05.03 (09:42):
Also FELIX, gerade DICH --als langjährigen geistreichen Seniorentreff-Mitdiskutanten-- hätte ich n i c h t für so enttäuschend simpelhaft gehalten, dass DU in einem Beitrag 2003 noch immer den Begriff "gottgewollt" verwendest, wenn auch zugegebenermaßen verneinend. --- ABER das Wirken eines unergründlichen SCHICKSALS wirst Du doch nicht abstreiten wollen ? ---- Kannst DU die Zukunft vorhersehen ? --- Vielleicht haben die alten Hebräer und die alten Mayas Botschaften von außerirdischen Intelligenzen (( "Göttern" )) erhalten, z.B. dass im Weltraum ein Asteroid in Richtung Erde unterwegs ist, der ca. im Jahre 2030 einschlagen wird ??? (( vgl. Dinosauriersterben vor 60 Millionen Jahren )) ---- Wenn man absolut nichts gegen eine ankommende Gefahr unternehmen kann, dann ist es ein GEBOT der Nächstenliebe, es nicht noch zu einer Panik unter der Bevölkerung kommen zu lassen, --- also die unvermeidbare Unheilsursache zu verschweigen und abzustreiten (( vgl. ROSWELL-Legende )) .
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Siegi
antwortete am 09.05.03 (10:11):
Jawohl,
wir wissen gar NIX. Unsere Wertvorstellungen sind bereits dahingegangen und es ist auch richtig, dass es die Dinosauerier unverhofft traf, genauso wie es "uns" jederzeit treffen kann! Uns gegenseitig zu achten, das würde schon einiges besser machen. Viele streben nur noch danach, ihren eigenen Egoismus zu vervollkommnen. Unsere Werte sind zu solchen zum Wegwerfen und Wiederaufbereiten verkommen. Wir entfernen uns mehr und mehr von unserem Ursprung, unserer Schöpfung, die uns in diese Welt einst hineingeboren hat. Was wissen wir denn? NIX wissen wir, trotz Technikkrimskrams und Wissenschaftsfortschrittsgefasel. Friedrich hat ganz recht, es ist möglich, dass gerade ein riesiger Brocken Urgesteins, geboren in den nicht erfassbaren Weiten des Universums auf uns zudonnert. Wie ein überdimensionierter Hammer wird er vielleicht auf unsere Erde schlagen und dann...kommt das Dunkel über uns.
Ach, nun sage jetzt nur noch wer, wir hätten das nicht verdient!? -ja, die Krüge hoch, Prooost-
Beste Grüsse
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pilli
antwortete am 09.05.03 (10:26):
@ Siegi
"Wie ein überdimensionierter Hammer wird er vielleicht auf unsere Erde schlagen und dann...kommt das Dunkel über uns.
annahme oder wissen? das nicht entdeckte (?) erlaubt mir die nachfrage, warum denn "Licht und die Wege dorthin" dir ein eigenes thema wert waren, gesellschaft zu finden? :-)
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Barbara
antwortete am 09.05.03 (11:01):
@ friedrich @ Siegi
Nur... bis der überdimensinierte Hammer oder Asteroid evtl. in X Jahren hier einschlägt, liegt es ja wohl in unserer Hand, verantwortungsvoll mit der Natur und unseren Mitmenschen umzugehen.... und darauf kommt es an.
Wenn Euch morgen der Schlag treffen sollte, müsst Ihr ja nicht heute noch Euren Nachbarn bestehlen oder gar umbringen.....
Wenn sich jeder in seinem kleinen Umfeld mitmenschlich und nicht unmenschlich verhält, ist schon viel für die Gesellschaft insgesamt getan. Schließlich besteht eine Gesellschaft aus lauter Einzelwesen.
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friedrich
antwortete am 09.05.03 (11:25):
Liebe BARBARA, selbstverständlich i s t jeder, der hier im Forum mitdiskutiert charakterlich mitmenschlich veranlagt und auch dergestalt tätig, denn wer nicht so ist, der sucht garnicht erst einen Gedankenaustausch, und sitzt eher noch im Gefängnis. ---- ABER es ist n i c h t das einzelne ATOM, welches einen Materieklumpen mal GOLD sein läßt, und mal nur BLEI ---.
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Siegi
antwortete am 09.05.03 (11:33):
@Barbara,
wen wollen wir umbringen, wir doch sicher am Allerwenigsten.
Die Menschen sind also "Einzelwesen!?" Ich dachte immer, wir seien ein grosse Herde, die in einer Gemeinschaft zu leben verdammt sind. Kommt es auf den Einzelnen wirklich an? Könnte hier nicht schon der erste entscheidende Trugschluss liegen?
Wenn wir dem Einzelnen nachlaufen müssen, dann können wir doch die gesamte Menschenherde, unsere Gemeinschaft niemals richtig schützen!?
Beste Grüsse
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Medea.
antwortete am 09.05.03 (12:32):
Liebe Wanda - meine Frage auch ;-) Genau betrachtet, bleibe ich auch lieber eine Individualistin ;-).
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Siegi
antwortete am 09.05.03 (12:42):
Hm???
..verwechselt Ihr Euren Individualismus nicht mit etwas anderem?
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Medea.
antwortete am 09.05.03 (12:45):
Aber Siegi, aus Deinem ganzen Geschichtswissen ist Dir doch bekannt, daß die Menschen immer erst einmal einer Person mit (angenommenen oder erhofften) Führungsqualitäten nachlaufen - das war im Altertum bereits so und ist auch in der Jetztzeit zu beobachten. Vielleicht sind wir irgendwie wie die Lemminge - einer voran, alle anderen hinterher - bis in den Tod.
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Siegi
antwortete am 09.05.03 (13:32):
Ja @medea
man denke dabei auch an Gott. Es ist vielleicht unser Schicksal. Wer will das wissen. Vielleicht nehmen wir nur unsere Anwesenheit auf diesem Planeten zu ernst? Soviele offene Fragen, jede Menge Diskussionsstoff.
Beste Grüsse *gg*
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Barbara
antwortete am 09.05.03 (14:11):
Aber Medea,
gerade weil wir dieses Geschichtswissen haben, sollten wir inzwischen kritisch genug sein, nicht jedem Schreihals nachzulaufen, auch wenn er noch so schön tönt. Eben weil wir keine Lemminge sind, sondern Menschen, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind.
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RoNa
antwortete am 09.05.03 (15:01):
" ... auf unsere Erde schlagen und dann...kommt das Dunkel über uns." (Siegi)
@ Siegi, was für ein "Dunkel"? Wenn die Erde weg ist, gibt's keine Dunkelheit mehr. ---------------------------------------------------- Leute, geht Euere eigenen Wege. Gesellhaft ist kein Schreibfehler.
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Medea.
antwortete am 09.05.03 (15:22):
Ich merke schon, mein Beitrag ist mißverständlich ..:-( Eigentlich sollte er eine leicht ironische Bemerkung (schon wegen der Lemminge) sein ;-)
ausdrücken wollte ich mehr das, was Barbara so klar formuliert. Was ich jetzt hiermit tue.
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Siegi
antwortete am 09.05.03 (15:35):
Wir bewegen uns langsam aber sicher von @Antonius Eröffnungsthema weg. Oder? Ja, einige der Antworten, die meisten möchte man fast meinen, bestätigen wohl wieder doch die obig von @Antonius angeschnittenen Fragen, was denn nun wieso auch immer in und mit unserer Gesellschaft los ist, gell :-)))
Jetzt bin ich müde geworden, gehe raus und Einkaufen, beste Grüsse
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RoNa
antwortete am 10.05.03 (08:21):
@ Siegi,
einkaufen? Na, dann bist Du ja in bester Gesellschaft.
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friedrich
antwortete am 10.05.03 (13:05):
Mit 17 hatte ich noch TRÄUME !!! --- Aber mit 70 beginne ich fast zu verstehen, wieso der SCHÖPFER gleich zu Anfang die ihm mißratenen Menschen wieder auslöschen wollte. --- Die gewährte Jahrtausende lange "Bedenkzeit" konnte die Menscheit nicht edler machen, sondern bislang nur zu der Einsicht kommen lassen, dass seine damalige Überzeugung und Absicht gerechtfertigt gewesen wäre.
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Lisa1
antwortete am 10.05.03 (16:18):
@Friedrich
schau doch unter Allgemeine Themen, Verwaltung-von Noah erlebt :-)
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Siegi
antwortete am 11.05.03 (11:15):
@medea,
stürzt ein grosser Brocken auf die Erde, dann wird es Nacht um uns. Die Gewalt dieses Einschlags reisst vielleicht Billionen Tonnen Staub hinauf in die Stratosphäre. Dann wird es kalt, weil eben die Sonne nicht mehr zur Erde hin durchdringen kann. Gebietsweise mehr, anderswo weniger oder gar nicht. Eine derartige Katastrophe wird eine mehr oder weniger hohe Prozentzahl der Weltbevölkerung hinwegraffen, aber sich nicht alle.
Die Karten werden dadurch neu gemischt denn ganze Erdteile liegen brach, frei und unbewohnt und irgendwann dürfte um sie wieder der Kampf beginnen. Alles Spekulation und nichts ist generell auszuschliessen, nichts ist unmöglich.
Beste Grüsse
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RoNa
antwortete am 11.05.03 (13:15):
@ Siegi, ich habe eher den Eindruck, Dein Lieblings-Brocken ist so wirksam, daß die Sonne dann ohne schattengebende Elemente viel schöner strahlen kann als jetzt.
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Wolfgang
antwortete am 17.05.03 (15:10):
Lustig ist diese Bezeichnung für unsere Gesellschaft sicher nicht, m. E. aber die treffendste... Wir leben in einer (neo)liberalen Gesellschaft. Mit allen Konsequenzen. Zum Beispiel mit der Konsequenz, dass die Natur zerstört wird. Und mit der, dass immer Menschen zu den Verlierern und immer weniger zu den Gewinnern gehören. Und mit der, dass immer mehr Menschen ihren Arbeitsplatz und damit eine der wesentlichen Grundlagen ihrer Existenz verlieren.
Deshalb ist es Zeit, zu widersprechen. Widersprechen muss man all denen, die sagen, es wäre keine andere, bessere Welt möglich. Dabei ist eine andere, bessere Welt möglich. Man muss sie wollen. Und man muss widersprechen. So, wie es der Grafiker KLAUS STAECK auf seiner Website "Aktion für mehr Demokratie tut" - https://www.staeck.de/ - (s. auch Webtipp).
Webtipp...
Wertegesellschaft oder Wertpapiergesellschaft? (von CHRISTIAN NÜRNBERGER) https://www.staeck.de/220202.htm
Internet-Tipp: https://www.staeck.de/220202.htm
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Barbara
antwortete am 18.05.03 (01:07):
Danke, Wolfgang, für den Link.
Ich kann nur jedem raten, diesem Tipp zu folgen.
Da heißt es u.a.:
>>Peter Glotz hat die Globalisierung als "umstürzlerische Wirklichkeit" bezeichnet, die, "ob wir es wollen oder nicht, gelegentlich wie ein gottverdammter SA-Sturm" marschiert: "bis alles in Scherben fällt."
Was aber wie ein "gottverdammter SA-Sturm" alles in Scherben haut, ist kein Fatum, sondern eine kleine Minderheit aus Großinvestoren, Großaktionären und deren hochbezahlten Lakaien. Das heißt: Ein paar hunderttausend Milliardäre und Millionäre aus Europa, Amerika, Japan, Südostasien und den Opec-Staaten, also Bruchteile von ein paar Promille der Weltbevölkerung, lassen den Rest der Welt nach ihrer Pfeife tanzen. Und die Welt tanzt.<<
https://www.staeck.de/220202.htm
Internet-Tipp: https://www.staeck.de/220202.htm
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Antonius
antwortete am 03.06.03 (23:05):
@ (Etwas verspätet) Gruß an Wolfgang und andere: Dank für den Link zu Staeck und für den Begriff Wertpapiergesellschaften... * für die Individuen sind die Wahl- und Qualmöglichkeiten heute noch erheblicher geworden und pulvern unsere Sozialsysteme aus. Also: die k r a n k e (oder krankmachende) Gesellschaft? Dazu sei eine Schlagzeile in einem Bücher-Journal wiedergegeben: eine Werbung für "Bärbels Crash-Kurs in Gesundheit". für eine solche "Bestseller-Autorin" wird geworben und für ihr Buch: "Natürlich gesund" - heißt das Versprechen. Vor knapp fünfzig Jahren gab es in der Buchhandlung einer Stadt mit 20.000 Einwohnern - erzählte mir eine Buchhändlerin - zwei Gesundheitsbücher, die man den Kundinnen (Männer fragen damals nicht nach solchenm Wissen)empfahl, ein Naturheilkundebuch (von Bertelsmann) und den "Gesundheits-Brockhaus". Alles andere, ob Gesund- oder Krankheit, Kinderkriegen oder -verhüten regelte sich meist selber, ohne Lektüre - mit Hilfe der Kirchen (insbesondere der kath. Diplomgynäkologen ehrenhalber), der Ärzte, der Freunde oder der Oma. (Ansonsten hatte jede junge Frau ein Problem mehr..) Sind heute die Gesundheitsbücher - z.B. fünf verschiedene für die Eigentherapie mit Urin - versteckte Glücksversprechungen? Und übermorgen, beim neuen Versuch mit einem Freund, benötigt "man/frau" schon den 6. Partnerschaftsratgeber...? Leben wir in einer "kranken" Gesellschaft - nicht als moralischer Begriff gemeint, der "andere" diffamieren soll, sondern als Kennzeichen aus dem seelischen und/oder körperlichen Gleichgewicht gebrachter Mitmenschen. Also: alle spirituelle Übungen, körperliche Faxen, also Sport bis zur Verkrüppelung oder zum Zusammenbruch? Oder solches: "Innehalten", "Gesund essen und leben mit Hildegard von Bingen" oder "Der Krieger in mir" (der Titel gilt auch für Frauen!) oder "Die sieben Tibeter in meinem Inneren" oder "Meine heilkundigen Berater: die Edelsteine" oder "Unsere Lachmeditation"...? Da hatten früher zwangsweise erlernte Betübungen und rigide Rollenzwänge mehr Erfolg als Sicherungssysteme (ob in der Ehe oder gegenüber den Kindern) - sie erbrachten Ruhe in den Schulen und volle Kirchen - aber auch erhebliche Zerstörungspotentiale gegen die, die an einen anderen, den "falschen" Gott glaubten. Also lieber "verunsicherte Gesellschafter" - statt des allgemeinen Etiketts "kranke Gesellschaft"!
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