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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Arbeiterlieder zum 1. Mai

 22 Antwort(en).

Medea. begann die Diskussion am 01.05.03 (08:39) mit folgendem Beitrag:

Wer kennt sie noch, die Arbeiterlieder, die besonders zum 1. Mai gesungen wurden? Ich fange mal mit dem Solidaritätslied an:

Auf, Ihr Völker dieser Erde, einigt Euch in diesem Sinn:
daß sie jetzt die Eure werde und die große Nährerin.
Vorwärts und nicht vergesseen, worin unsere Stärke besteht!
Beim Hungern und beim Essen, vorwärts, nie vergessen
die Solidarität!

Schwarzer, Weißer, Brauner, Gelber! Endet Eure Schlächterein
reden erst die Völker selber, werden sie schnell einig sein.
Vorwärts und nicht vergessen, worin unsere Stärke besteht!
Beim Hungern und beim Essen, vorwärts, nie vergessen
die Solidarität!

Wollen wir es schnell erreichen, brauchen wir noch Dich und Dich.
Wer im Stich läßt seinesgleichen, läßt ja nur sich selbst im Stich.
Vorwärts und nicht vergessen, worin unsere Stärke besteht!
Beim Hungern und beim Essen, vorwärts, nie vergessen
die Solidarität!

Unsre Herrn, wer sie auch seien, sehen unsre Zwietracht gern, denn solang sie uns entzweien, bleiben sie auch unsre
Herrn.
Vorwärts und nicht vergessen, worin unsere Stärke besteht!
Beim Hungern und beim Essen, vorwärts, nie vergessen,
die Solidarität!

Proletarier aller Länder, einigt Euch, und Ihr seid frei!
Eure großen Regimenter, brechen jede Tyrannei!
Vorwärts und nie vergessen, und die Frage konkret gestellt,
beim Hungern und beim Essen -
Wessen Morgen ist der Morgen?
Wessen Welt ist die Welt?


;-) hl antwortete am 01.05.03 (11:27):

Auf, auf zum Kampf!

1.
Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!
Zum Kampf sind wir geboren.
Auf, auf zum Kampf, zum Kampf,
zum Kampf sind wir bereit!
Dem Karl Liebknecht haben wir's geschworen,
der Rosa Luxemburg reichen wir die Hand!

[..]


hl antwortete am 01.05.03 (11:33):

aber dieses passt wohl besser in die heutige Zeit


Lied vom Kompromiß
(Tucholsky/Eisler)


1.
Manche tanzen manchmal wohl ein Tänzchen
immer um den heißen Brei herum.
Schweine mit dem kleinen Ringelschwänzchen
brüllen mit erschrecklichem Gebrumm.
Freundlich schaun die Schwarzen und die Roten,
die sich früher feindlich oft bedrohten.
Jeder wartet, wer zuerst es wagt,
bis der eine zu dem anderen sagt:


Refrain
Schließen wir 'nen kleinen Kompromiß
davon hat man keine Kümmernis,
einerseits und andererseits
so ein Ding hat manchen Reiz.
Sein Erfolg in Deutschland ist gewiß
schließen wir' nen kleinen Kompromiß.


2.
Seit November klingt nun dies Gavottchen.
Früher tanzte man die Carmagnol.
Doch Germania, dies Erzkokottchen,
wünscht, daß diesen Tanz der Teufel hol.
Rechts wird ganz wie früher lang gefackelt,
links kommt Papa Ebert angewackelt.
Wasch den Pelz, doch mach mich bloß nicht naß.
Und man sagt: Du Ebert, weißt du was?


3.
Seit November tanzt man Menuettchen
wo man schlagen, brennen, stürzen sollt‘:.
Heiter liegt der Bürger in dem Bettchen,
die Regierung säuselt gar so hold.
Sind die alten Herrn auch rot bebändert,
deshalb hat sich nichts bei uns geändert.
Kommt’:s, daß Ebert mal nach Holland geht
spricht er dort zu einer Majestät:


Refrain
Schließen wir 'nen kleinen Kompromiß
davon hat man keine Kümmernis,
einerseits und andererseits
so ein Ding hat manchen Reiz.
Und durch Deutschland geht ein tiefer Riß
dafür gibt es keinen Kompromiß.


hl antwortete am 01.05.03 (11:58):

bei Heine waren es die schlesischen Weber, heute, im Zeitalter der Globalisierung, betrifft es die Welt und es gibt immer noch Menschen die "weben".

Heinrich Heine

Die schlesischen Weber

Im düstern Auge keine Träne
Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne:

Deutschland, wir weben dein Leichentuch,

Wir weben hinein den dreifachen Fluch -

Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten

In Winterskälte und Hungersnöten;

Wir haben vergebens gehofft und geharrt -

Er hat uns geäfft, gefoppt und genarrt -

Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,

Den unser Elend nicht konnte erweichen

Der den letzten Groschen von uns erpreßt

Und uns wie Hunde erschiessen läßt -

Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem falschen Vaterlande,

Wir nur gedeihen Schmach und Schande,

Wo jede Blume früh geknickt,

Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt -

Wir weben, wir weben!

Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,

Wir weben emsig Tag und Nacht -

Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch,

Wir weben hinein den dreifachen Fluch,

Wir weben, wir weben!


pilli antwortete am 01.05.03 (12:41):

Ballade von den verdorbenen Greisen

von Wlf Biermann


Hey Krenz, du fröhlicher kalter Krieger
Ich glaub dir nichts, kein einziges Wort
Du hast ja die Panzer in Peking bejubelt
Ich sah dein Gebiß beim Massenmord
Dein falsches Lachen. Aus dir macht Fritz Cremer
Ein Monument für die Heuchelei
Du bist unsre Stasi-Metastase
Am kranken Körper der Staatspartei
Wir wollen dich nicht ins Verderben stürzen
du bist schon verdorben genug
Nicht Rache, nein, Rente!
im Wandlitzer Ghetto
und Friede deinem letzten Atemzug

Hey Hager, Professor Tapeten-Kutte
ich glaube dir nichts, du verdorbener Greis
Jetzt nimmst du uns flott das Wort aus dem Munde
Mit neuen Phrasen der alte Scheiß
Du bist ja selber nicht mehr zu retten
Und rettest auch nicht dieses kranke Land
Du hast deine Jugendträume verraten
Das Menetekel brennt an der Wand
Wir wollen dicht nicht ins Verderben stürzen...

Hey Mielke, du warst ein Spanienkämpfer?
Ich glaube dir nichts, du warst privilegiert
Wir wissen, du hast die Trotzkisten und andre
Genossen feig hinter der Front liquidiert
Jetzt übst du mit uns diese blutigen Spiele
Progrome zum Vierzigsten Jahrestag
Im Prenzlauer Berg, in Leipzig und Dresden
Nichts wird dir vergessen, kein einziger Schlag
Wir wollen dich nicht ins Verderben stürzen...

Hey Schnitzler, du elender Sudel-Ede
Sogar, wenn du sagst, die Erde ist rund
Dann weiß jedes Kind: Unsre Erde ist eckig
Du bist ein verkaufter verkommener Hund
Und wirst du bald unter der Erde liegen
In dich gehn nicht mal die Würmer rein
Der muß jetzt im Grab noch die Würmer belügen
Wird stehen auf deinem Marmorstein
Wir wollen dich nicht ins Verderben stürzen...

Hey Honney, du ginst aus Gesundheitsgründen
ich glaub dir nichts und auch nicht dies
Die schlimmste Krankheit hattest du immer:
Die stalinistische Syphilis
ich habe dich verachtet und hab dich gefürchtet
Und trotzdem bleibt da ein Rest von Respekt
Es haben dich die verfluchten Faschisten
Elf Jahre in Brandenburg eingesteckt
Wir wolln dich doch nicht ins Verderben stürzen
du bist schon verdorben genug
Nicht Rache, nein Rente!
im Wandlitzer Ghetto
und Friede deinem letzten Atemzug

----------

wohl eher weniger gesungen...

entnommen dem buch Wolf Biermann, Klartexte im Getümmel verlag Kiepenheuer&Witsch


mulde antwortete am 01.05.03 (13:27):

"pilli"
Besudele nicht die ehrlichen Lieder der Arbeiter!!
Den davon verstehst Du nun wirklich nichts!

weißt Du eigentlich wieviel ehrliche Arbeiter wegen dem
Gesang ihrer Lieder im KZ oder Zuchthaus landeten?
Hier gehst Du offen zur Beleidigung einer ganzen
Gesellschaftsschicht über.

Einen Biermann kann man nicht mit den Arbeitern hierzulande
gleichsetzen.
Sein Ziel wahr mit senen Provokationen genügend zu verdienen
historisch war er nur ein Pseudoarbeiter, der Klasse mehr
weitentfernt denn je.
Biermann zählte sich nie zu den Poeten der Arbeiterklasse.
Ihr beide steht unter dem Niveau der Arbeiterklasse.
;Man soll nicht jemanden diffamieren
nur Du kannst es nicht lassen
nicht wundern - bist selber Schuld


Rosmarie.V. antwortete am 01.05.03 (14:00):

Mulde/ Pilli : Also mit Biermann habe ich so meine Probleme...

Ich schiebe mal das Arbeiterleid des Bremer Lehrers Heinrich Eildermann ein .Es ist einLied der organisierten Arbeiterjungend und Eildermann schrieb es 190 Eildermann veröffentlichte es mit Rücksicht auf seine Stellung unter dem
Pseudonaym " Heinrich Arnulf" in der Zeitung Arbneiterjugend. Musikalische Vorlage...Andreaus Hofer Lied:
" Zu Mantua in Banden"

1. Dem Morgenrot entgegen,
ihr Kampfgenossen all
Bald siegt ihr allerwegen,
bald weicht der Feinde Wall
Mit Macht heran und haltet Schritt
Arbeiterjungend, sie will mit
Wir sind die junge Garde des Proleatriats


Wir haben selbst erfahren
Der Arbeit Frongewalt
In düsteren Kinderjahren
und wurden früh schon alt
Sie hat an unserem Fuß geklirrt
Die Kette, die nur schwerer wird
Wach auf du junge Garde des Proletariats

Die Arbeit kann uns lehren
Sie lehrte uns die Kraft
Den Reichtum zu vermehren
Der unsere Armut schafft
Nun wird die Kraft von uns ernannt
Die starke Waffe, unsere Hand
Wach auf du junge Garde, des Proletariats.


Medea. antwortete am 01.05.03 (14:04):

Lieber Mulde,
dieser Angriff gegen pilli ist jetzt wirklich ein Schuß in den Ofen. In dem Text wird nicht die Arbeiterklasse diffamiert, sondern die ehemalige Spitze der ehemaligen DDR auf's Korn genommen in der gekonnten Art eines Biermanns. Ich bin immer gern in die Biermannschen Auftritte gegangen.

Grüße von mir.


Medea. antwortete am 01.05.03 (14:12):

Das Lied der Moorsoldaten sollte auch nicht in Vergessenheit geraten:

Wohin auch das Auge blicket, Moor und Heide nur ringsum.
Vogelsang uns nicht erquicket, Eichen stehen kahl und krumm.
Wir sind die Moorsoldaten und ziehen mit dem Spaten
ins Moor.

Hier in dieser öden Heide ist das Lager aufgebaut,
wo wir fern von jeder Freude hinter Stacheldraht verstaut.
Wir sind die Moorsoldaten und ziehen mit dem Spaten
ins Moor.

Morgens ziehen die Kolonnen in das Moor zur Arbeit hin.
Graben bei dem Brand der Sonne, doch zur Heimat steht der Sinn. Wir sind die Moorsoldaten und ziehen mit dem Spaten
ins Moor.

Heimwärts, heimwärts jeder sehnet nach den Eltern, Weib und Kind, manche Brust ein Seufzer dehnet, weil wir hier gefangen sind. Wir sind die Moorsoldaten und ziehen mit dem Spaten ins Moor.

Auf und nieder gehn die Posten, keiner, keiner kann hindurch. Flucht wird nur das Leben kosten, vierfach ist umzäunt die Burg. Wir sind die Moorsoldaten und ziehen mit dem Spaten ins Moor.

Doch für uns gibt es kein Klagen, ewig kann nicht Winter sein. Einmal werden froh wir sagen: Heimat, Du bist wieder mein. - Dann ziehn die Moorsoldaten, nicht mehr mit dem Spaten ins Moor.


pilli antwortete am 01.05.03 (14:24):

tja,

"Das Leben ist ein Kampf",

sagte der Sprößling, als er seiner Mutter beim
Korsettanziehen zusah.


Wolfgang antwortete am 01.05.03 (14:36):

Biermann ist unter die Kriegstreiber gegangen (er war es immer, schon 1956 konnte er sich dafür begeistern, dass russische Panzer die ungarischen Kommunisten überfielen). Jetzt applaudiert er den Amis beim Irakis Schlachten und sammelt National(sic!)-Preise. Er ist endlich dort, wo er immer sein wollte und ihn die Honecker-Miehlke-Bande nicht hin lassen wollte: An den Fleischtrögen der Mächtigen. Biermann's Vater übrigens, ein Kommunist, starb für seine Ideale in Auschwitz durch Mörderhand. Dem wurde bis heute kein Nationalpreis verliehen.


pilli antwortete am 01.05.03 (14:47):

ach...Wolfgang, unterwegs in sachen Biermann vitae? und so ganz ohne link???

:-)

Internet-Tipp: https://www.dhm.de/lemo/html/biografien/BiermannWolf/


Wolfgang antwortete am 01.05.03 (14:52):

Da die USA der Welt den Krieg erklärt haben, ist der gerade stattfindende Krieg gegen die IrakerInnen sicher auch ein Thema wert für den '1. Mai'... Hier also ein Kontrastprogramm zu dem der Misslukas aus Texas oder aus Köln am Rhein:

Da Saddam (von den BIERMÖSL BLOSN)

Da Saddam, des is ein Tyrann, ohne Zweifi,
da George W. sågt, des is da leibhaftige Teifi,
der trixt und bescheisst de ganze Woit dreist,
und jetz då legst di nieder!
is Bagdad aa no des Zentrum von der Al Qaida!
Von dem Schurken, dem Sauhund, dem Bösen, holladiria, holladio,
muass ma de Christenheit erlösen, holladiria, wås sågst jetz då?

Doch d' Franzosen und Deutschen daatn aufmucka woin.
Sie fordern, dass de UNO-Pfadfinder mehr Zeit kriagn soin.
Dean an Bush provoziern, und de Nato blockiern,
jetz håt da Rumsfeld mit Berlin telefoniert,
ein Gespräch unter Freunden, höflich und zivilisiert:
Ihr Lybier, ihr Cubaner, ihr Luschn, holla...,
gehngts liaba mit de Franzosen warm duschn, holla...!

Da Papst rotiert auf seim heilign Stuih.
Der Kriag is beschlossen, aa wenns de UNO net wui.
Doch unser christliche Partei is in Treue fest dabei.
Wenn da Bush bloß oamoi huast
Is eahna da Hirtenbriaf auf oamoi ganz wurst.
Des C im Namen deans liaba verstecken, holla...,
da Papst, der kann sie am Arsch lecken, holla...!

Da Bush versteht net, dass de ganze Woit gegn den Kriag protestiert,
wer gegn des Gute is, der werd scho sehgn wås passiert.
Und der nächste Präventivschlag geht gegnan Weltgerichtshof in Den Haag,
und wer des Kyoto-Abkommen rativiziert
is ois Terrorist überführt.
Und auf de deutschn Pazifistengesellen, holla...,
wartn in Quantanamo schon Käfigzellen, holla...!


hl antwortete am 01.05.03 (14:58):

schön,die Biermöseln.., lieber Wolfgang :-)

Nachstehendes sollte nicht fehlen:

Bundeslied
1.
"Bet' und arbeit!" ruft die Welt.
Bete kurz, denn Zeit ist Geld!
An die Türe pocht die Not,
Bete kurz, denn Zeit ist Brot


2.
Und du ackerst, und du säst,
Und du nietest und du nähst.
Und du hämmerst, und du spinnst,
Sag, o Volk, was du gewinnst?


3.
Wirkst am Webstuhl Tag und Nacht,
schürfst im Erz- und Kohlenschacht,
Füllst des Überflusses Horn
Füllst es hoch mit Wein und Korn.


4.
Alles ist dein Werk! O sprich,
Alles, aber nichts für dich!
Und von allem nur allein,
Die du schmiedest, die Kette dein!


5.
Mann der Arbeit, aufgewacht,
Und erkenne deine Macht!
Alle Räder stehen still,
Wenn dein starker Arm es will!


6.
Brecht das Doppeljoch entzwei!
Brecht die Not der Sklaverei!
Brecht die Sklaverei der Not!
Brot ist Freiheit, Freiheit Brot!


Text-Georg Herwegh
Musik-Peter Heinz


;-) hl antwortete am 01.05.03 (15:04):

Das Einheitsfrontlied
(Brecht/Eisler)


1.
Und weil der Mensch ein Mensch ist,
drum braucht er was zum Essen, bitte sehr!
Es macht ihn ein Geschwätz nicht satt,
das schafft kein Essen her.


Refrain
Drum links, zwei, drei!
Wo dein Platz, Genosse ist!
Reih dich ein, in die Arbeitereinheitsfront,
weil du auch ein Arbeiter bist.


2.
Und weil der Mensch ein Mensch ist,
drum braucht er auch Kleider und Schuh!
Es macht ihn ein Geschwätz nicht warm
und auch kein Trommeln dazu!


3.
Und weil der Mensch ein Mensch ist,
drum hat er Stiefel im Gesicht nicht gern!
Er will unter sich keinen Sklaven sehn
und über sich keinen Herrn.


4.
Und weil der Prolet ein Prolet ist,
drum wird ihn kein anderer befrein.
Es kann die Befreiung der Arbeiter
nur das Werk der Arbeiter sein.


hl antwortete am 01.05.03 (15:19):

last not least *g*

Die Internationale

Text: Emil Luckhardt
Musik: Pierre Chrétien Degeyter


Wacht auf, Verdammte dieser Erde, die stets man noch zum Hungern zwingt! Das Recht wie Glut im Kraterherde nun mit Macht zum Durchbruch dringt. Reinen Tisch macht mit dem Bedränger! Heer der Sklaven, wache auf!
Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger, alles zu werden, strömt zuhauf.

Völker, hört die Signale! Auf, zum letzten Gefecht! Die Internationale erkämpft das Menschenrecht! Völker, hört die Signale! Auf, zum letzten Gefecht! Die Internationale erkämpft das Menschenrecht.

Es rettet uns kein hö´hres Wesen, kein Gott, kein Kaiser, noch Tribun.
Uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun!
Leeres Wort: des Armen Rechte! Leeres Wort: des Reichen Pflicht!
Unmündig nennt man uns und Knechte, duldet die Schmach nun länger nicht!

Völker, hört die Signale! Auf, zum letzten Gefecht! Die Internationale erkämpft das Menschenrecht! Völker, hört die Signale! Auf, zum letzten Gefecht! Die Internationale erkämpft das Menschenrecht.

In Stadt und Land, ihr Arbeitsleute, wir sind die stärkste der Partei´n.
Die Müßiggänger schiebt beiseite! Diese Welt wird unser sein;
unser Blut sei nicht mehr der Raben und der nächt´gen Geier Fraß!
Erst wenn wir sie vertrieben haben, dann scheint die Sonn' ohn' Unterlaß


Völker, hört die Signale! Auf, zum letzten Gefecht! Die Internationale erkämpft das Menschenrecht! Völker, hört die Signale! Auf, zum letzten Gefecht! Die Internationale erkämpft das Menschenrecht.


hl antwortete am 01.05.03 (15:31):

at least wirst du bestimmt so nett sein, liebe hl
als engel der greinenden uns von den liebesbeweisen am altverdienten opa kaschullke zu berichten...

nun scheu dich mal nicht so....-) gabs heute nacht rotebeerentee? und die rote windel mit schwarzem aufdruck "Kampf dem Nachttopf" gell, den hattest du sicher als überraschung bereit...obwohl, eigentlich könnte der opa kaschullke noch selbst laufen...aber...engel, die lieben vielleicht eher den direkten kontakt...scheiße nur, datt der opa kaschullke datt alles noch mitbekommt...aber im nächsten jahr...datt hat er sich geschworen...da marschiert er und wenn es nur vom bett zum klo und umgekehrt ist...

:-)


pilli antwortete am 01.05.03 (15:32):

wieso hl????

von pilli is datt pamphlet !!!!!


mulde antwortete am 01.05.03 (16:18):

Liebe Medea!
Wenn Du den Biermann magst dann ist das einzig Deine Sache.
Bierman mit seiner Fäkalsprache ist hin und wieder
in Talkshows gefragt.(wird ja für ihm gut bezahlt)
Nur vertritt er dort die Interessen der Kleinen Leute?
Mitnichten er vertritt sich stets selbst.
Die Ballade, welche von Pilli hier reingestellt wurde
ist eine Satire, die heute nicht mehr aktuell ist.
Das pilli sie hier rein gestellt hat zeigt eigentlich nur
wessen geistes Kind sie ist.
Der Graben zwischen ihr und der arbeitenden Masse ist zu groß.
Sie hat was dem 1. Mai und dem Sinn dieses Tages anbelangt,
nichts begriffen.
Medea es ist aber trotzdem gut, das Du die Frage nach den
Liedern hier gestellt hast- sie gehören zum deutschen
Liedgut-- sie sollten nicht vergessen werden.
mfg
mulde


Medea. antwortete am 01.05.03 (16:20):

In diesem Kanon der Arbeiterlieder zum 1. Mai sollte
"Trotz alledem" nicht fehlen:

Wir hofften in den Sechzigern, trotz Pop und Spuk und alledem,
es würde nun den Bonner Herrn, scharf eingeheizt, trotz alledem.
Doch nun ist es kalt trotz alledem, trotz SPD und alledem;
ein schnöder, scharfer Winterwind durchfröstelt uns, trotz alledem.
Auch Richter und Magnifizenz, samt Polizei und alledem,
sie pfeifen auf die Existenz von Freiheit, Recht und
alledem.
Trotz alledem und alledem, trotz Grundgesetz und alledem,
drückt man uns mit Berufsverbot, die Gurgel zu, trotz
alledem.
Doch hat der Staat sich nur blamiert, vor aller Welt, trotz
alledem,
und wenn die Presse Lügen schmiert, das Fernsehn schweigt
trotz alledem.
Trotz Mißtraun, Angst und alledem, es kommt dazu trotz
alledem, daß sich die Furcht in Widerstand verwandeln wird
trotz alledem!


pilli antwortete am 01.05.03 (17:30):

dem "trotz alledem" darf ich den noch wichtigen untertitel

(Daß sich die Furcht in Widerstand wandeln wird)

im arrangement von Hannes Wader anfügen.

schließlich brauchte es dieser verwandlung, ausgehend von den sängern und vielen, vielen, anderen, daß mulde heute das alles schreiben und sagen darf...ich freue mich, vielleicht gerade heute für mulde und andere, daß auch Wolf Biermann seinen teil dazu beigetragen hat und ob mulde das weiß oder vielleicht nicht begriffen hat, interessiert nicht.

"freiheit" zu begreifen...nicht immer möglich


hl antwortete am 01.05.03 (22:57):

Ich bitte den webmaster, den von pilli versehentlich unter meinem Kürzel verfassten Beitrag "hl antwortete am 01.05.03 (15:31):" entsprechend zu editieren. Ich möchte nicht, dass spätere Leser mir eine derartige Sprache zuordnen.


Tessy antwortete am 01.05.03 (23:43):

Erleichterung, hl!!!
Ich dachte schon du fühlst dich nicht wohl! ;-((