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THEMA: Drogentote
16 Antwort(en).
Jürgen Oetting
begann die Diskussion am 30.04.03 (19:41) mit folgendem Beitrag:
Hallo,
wie schön, dass ich dieses Forum gefunden habe. Hier wird engagiert und sachlich diskutiert. Deshalb poste ich doch gleich meine neuste Internetpublikation:
Zweihundertfünfundsechzig zu Eins
Legale Drogen sind unverhältnismässig gefährlicher als verbotene Rauschmittel
siehe Internatadresse
Internet-Tipp: https://de.geocities.com/oettingjuergen/Drogentote.html
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mechtild
antwortete am 30.04.03 (21:10):
@ Jürgen, plädierst Du deshalb dafür legale Drogen auch zu verbieten oder spricht die Tatsache dafür verbotene Rauschmittel zu legalisieren?
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schorsch
antwortete am 01.05.03 (08:40):
Uns wirst du kaum mehr als Kosumenten gewinnen können, lieber Jürgen!
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Simba
antwortete am 01.05.03 (10:22):
Ich denke, jedes Volk hat seine Süchte - in unseren Breiten sind eben Alkohol und Nokitin die traditionellen Suchtgifte. Der Staat verdient nicht schlecht daran und wenn heute alle Menschen zu Nichtrauchern und Nichttrinkern würden, bräche wohl die ganze Volkswirtschaft zusammen. Die Jungen greifen ja schon zu "moderneren" Drogen. Wenn diese freigegeben werden würden wahrscheinlich noch viel mehr Menschen an deren Folgen sterben und das ist nicht im Sinne des Staates. Wenn auch viele Menschen trinken, geht doch ein Grossteil von ihnen regelmässig zur Arbeit und trägt seinen Beitrag zur Allgemeinheit bei. Die meisten Raucher und Trinker halten bis zum Pensionsantritt durch und wenn wenn sie dann an den Folgen ihrer Sucht sterben, erspart sich der Staat einiges an Pensionsgeldern - sind ja eh knapp in Zeiten wie diesen...
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Jürgen Oetting
antwortete am 01.05.03 (11:05):
Hallo Schorsch,
nein - als Konsumenten möchte ich euch nicht gewinnen ;-) Bin selber keiner.
Schönen 1. Mai wünscht Jürgen
Internet-Tipp: https://de.geocities.com/oettingjuergen
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Lisa1
antwortete am 01.05.03 (11:36):
Meine Gedanken dazu gehen in eine ganz andere Richtung. Warum greifen immer mehr Menschen zu irgendwelchen Drogen, wäre da nicht erst zu schauen.Die genannten Zahlen sind erschreckend,ob legale oder verbotene Rauschmittel,ist doch egal.Drogen sind eine Flucht-ohne ist das Leben nicht zu ertragen?Eine Antwort wie schwache Menschen,labil u.s.w. wäre mir auch zu einfach.Möglicherweise könnten die Kosten ,die dadurch entstehen vorbeugend eingesetzt werden- was braucht der Mensch und wie darf er sich fühlen ? Abhärten ,Ellenbogen zeigen,über den eigenen Schatten springen,sich und seine Gefühle verleugnen-stark sein ???
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Simba
antwortete am 01.05.03 (12:10):
Ich las da mal einen interessanten Bericht über einen amerikanischen Soldaten ( ob er wahr ist weiss ich nicht - sinngemäss aber sicher) der für ein Jahr alleine auf einer Insel stationiert wurde. Er war Alkoholiker und verlangte einen Jahresvorrat an Whisky der ihm auch genehmigt wurde. Als das Jahr vorüber war, wurde er wieder abgeholt - und das Erstaunen war gross: er hatte so gut wie nichts von seinem Akoholvorrat verbraucht und war "trocken" geworden. Leider hielt dieser Zustand nicht lange an und er begann wieder zu trinken als er unter Menschen lebte...
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pilli
antwortete am 01.05.03 (13:41):
na, junge menschen, die ab und an ihr "pfeifchen" rauchen sind doch noch nicht süchtig...oder? und zur arbeit gehen sie auch...oftmals mit kreativeren einstellungen...oder?...und da ist ja auch noch der hanf...in der diskussion oder?...oder die angenehme stimulanz durch nikotin und alkohol... oder?
drogenkonsum oder drogentote...oder was?
pilli bekennende süchtige :-)
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Jürgen Oetting
antwortete am 02.05.03 (12:27):
Hallo Mechthild,
du fragst:
plädierst Du deshalb dafür legale Drogen auch zu verbieten oder spricht die Tatsache dafür verbotene Rauschmittel zu legalisieren?
Ich finde jedes Drogenverbot falsch. Unter Schwarzmarktbedingungen wird es doch nur gefährlicher.
Internet-Tipp: https://de.geocities.com/oettingjuergen
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mechtild
antwortete am 02.05.03 (14:29):
@ Jürgen Da Du das Drogenverbot auch für falsch hältst, muss man darüber nachdenken, wie man den jungen Leuten Genuss von Drogen vermitteln kann. Ich halte das für sehr schwierig. Man muss es vorleben. In unserer sehr schnelllebigen Zeit ist genießen kein Wert mehr mehr. Wenn man Drogen aber nicht genießen kann, damit meine ich langsam konsumieren, wird es sehr schnell zur Sucht. Aber ich bin da eigentlich ganz optimistisch. Unsere Generation hat das Genießen auch lernen müssen und die meisten haben es geschafft. Viele meiner männlichen Freunde haben in ihrer Jugend gesoffen und zu viel und falsche Sachen gegessen. Heute sind die meisten Genießer. Sie essen, rauchen und trinken wenig aber gut wegen der Figur, der Gesundheit udgl. Unsere Kinder und Enkel werden das auch schaffen, wenn sie auch anders genießen und andere Genussmittel benutzen als wir. Das haben wir auch getan. Schwierig wird es für die Menschen, die aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden, da sie kein Einkommen haben und am Rand der Gesellschaft vegetieren. Das werden leider immer mehr.
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schorsch
antwortete am 02.05.03 (14:34):
Ob ihrs glaubt oder nicht: Die Drogensüchtigen werden aussterben (;--))))
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pilli
antwortete am 02.05.03 (14:45):
die anderen auch !!! :-)))))
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mechtild
antwortete am 02.05.03 (15:29):
@ schorsch + pilli, das ist der Grund, warum die meisten meinen, man müsste nichts tun, denn solange man lebt wird es noch Öl geben und viele haben ja auch einen schönen Job, der bis zur Rente reicht. Leider gibt es aber eine nachkommende Generation und eine danach usw und die wollen es warm haben, wollen essen, konsumieren, schlemmen und all die anderen Dinge, die wir auch gerne machen. Da riecht es leider nicht zu sagen „Et kütt wie et kütt – und et hät noch immer gut gegange.“ Auch wir Alten müssen noch ran. Erst wenn wir tot sind haben wir endlich Ruhe. Aber ich glaube dann ist es zu ruhig. Es sei denn wir verabreden uns und machen in der anderen Welt Randale.:-)))
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pilli
antwortete am 03.05.03 (01:10):
mechtild,
das ist absolut richtig, was du sagst...und aufrütteln, hinzeigen und wahrnehmen lernen...ich werde nicht müde :-)das immer wieder zu versuchen. ich habe mich wohl von der flappsigen art mal wieder hinreißen lassen...ich war wütend und zornig...denn das thema ist viel zu wichtig.
ich könnte schreien, wenn ich so manches hier lesen muß und ich könnte schwören, einige sind wieder mal außer sich, daß die legalisierung von drogen überhaupt in frage kommen könnte.
mechtild, ich werde täglich damit konfrontiert und zwar mit drogensüchtigen jungen im alter von 10-15 jahren. ist dir die letzte nur für einen kurzfristigen aufenthalt mögliche unterbringung dieser kinder in köln bekannt? ich wohne gleich gegenüber...d.h. ich sehe oft, wenn ich mein fenster am morgen öffne, wie diese jungen das haus verlassen um in richtung bahnhof oder sonstwohin zu fahren...ich höre manchmal nachts das toben...ich sehe kinder, die von polizisten eingeliefert oder auch abgeholt werden...mehrmals am tag.
auch an feiertagen, die wir alle hier so mit veilchen und kerzchen-scheiße verzieren...datt hoffnungsvoll jrüne begrüßen, stehen die jungs auf und müssen das haus verlassen...die freier warten...derweil wir hier im forum demnächst wieder muttertag feiern...
und soll ich jetzt schreiben, daß gerade 2 jungs auf dem bürgersteig sitzen, weil sie nicht mehr reingelassen werden...scheiße, glaubt eh`niemand...ich machs einfach mal...
so, eigentlich wollte ich heute watt für das glück-thema schreiben...na ja...
schorsch hat seine geschichte...eine freundin von mir hat 12 jahren gekämpft, nicht mit ihrem sohn, nein mit den ärzten mit den behörden und verloren...
ich habe außer den polizeiautos oder mannschaftswagen in den drei jahren, die ich hier wohne, noch nie einen dienstwagen mit dem städt. kennzeichen gesehen...noch nie ratsmitglieder...nur immer wechselnde gesichter junger betreuer.
beschaffungskriminalität, dazu sind diese kinder körperlich garnicht in der lage, also bleibt nur das anschaffen...und das unter unseren augen...
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pilli
antwortete am 03.05.03 (01:25):
und dem jürgen ötting,
dem schreie ich jetzt einfach mal zu, nimm verdammt noch mal diese bedürfniserweckende nach glück gierende ebay werbung aus deinem text...liest sich dann besser...
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Jürgen Oetting
antwortete am 03.05.03 (12:33):
hallo pilli,
das werbebanner bei geocities kann man ganz einfach wegklicken - da muss man nicht schreien.
gruss Jürgen Oetting
Internet-Tipp: https://de.geocities.com/oettingjuergen
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jako
antwortete am 03.05.03 (13:40):
Ein Beispiel zu diesem Thema aus meinem Leben:
Vor 18 Jahren, ich wohnte und arbeitete zu der Zeit einige Jahre in Hamburg, rief mich eines abends eine Freundin, dipl. Sozialpädagogin, an und bat mich darum, einen Abhängigen zu empfangen, der sie um Geld gebeten hatte. Sie hoffte von mir, dass ich ihn zu einer Therapie überreden konnte. Ich ließ den jungen Mann kommen und wir einigten uns darauf, dass er zumindest für diese Nacht eine Bleibe finden musste, denn Geld waren wir nicht bereit ihm zu geben, da wir beide keine Krösusse waren abgesehen von unserer Einstellung. Da M. nicht bereit war, in irgendeiner Auffangstelle die Nacht zu verbringen, wollte er es bei den Eltern versuchen. Bei Schnee und Eis kutschierten wir ihn ans andere Ende der Stadt, aber die Begegnung mit den Eltern brachte nicht den gewünschten Erfolg. Nun blieb nur die Straße oder Unterkunft bei einem von uns übrig. Jede von diesen Lösungen war aus unserer Sicht inakzeptabel. Trotzdem entschloss sich meine Freundin, ihn bei sich aufzunehmen, um ihm dann weiterzuhelfen. Er blieb einige Tage, dann war sie völlig überfordert, obwohl eine weitere Freundin und ich ihr helfend zur Seite standen. Alle Bemühungen, ihn zu einer Therapie zu bewegen, schlugen fehl und er landete auf eigenen Wunsch wieder auf der Straße.
Jahre später, ich war schon längst wieder in Italien, wo ich eigentlich zuhause war, erfuhr ich, dass er sich mittlerweile doch für einen Therapieplatz entschlossen hatte.
Ich glaube, aus diesem Beispiel kann man erkennen, dass NUR Mitmenschlichkeit, NUR soziales Engagement und persönliche Hilfestellung nicht ausreichen, um nur einen einzigen Fall in einer Notsituation oder auf Dauer zu helfen, wenn der Süchtige selber kein Interesse daran zeigt, dass ihm wirklich geholfen wird sondern sein einziger Gedanke nur um die Beschaffung der nächsten Dosis kreist.
Woher soll aber in der heutigen Gesellschaft die Motivation kommen, die nötig ist, um den Süchtigen eine neue erstrebenswerte Perspektive zu verschaffen?
Ich sehe dafür keinerlei Anzeichen.
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