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THEMA:   Irak- schon ende?

 37 Antwort(en).

mulde begann die Diskussion am 25.04.03 (17:49) mit folgendem Beitrag:

Nun ist hier Ruhe eingekehrt - der Ami hat im Irak gesiegt!!!
Keiner hat nun noch einen Kommentar übrig .
Ist das nicht eines Kommentar würdig

Da ist eine Supermacht in ein Land eingefallen um einen einzigen Menschen
In Gewahrsam zu nehmen.
Aber was passiert - man findet ihn nicht - wollte man ihn überhaupt finden?
Im Vorfeld der Kriegsankündigungen wird vollmundig posaunt
Dem Irakischen Volk wird kein Leid angetan!
Die im geschehen der Kampfhandlungen erfolgten Schäden sind noch technisch
Erklärbar.
Nur wozu erlaubte die Besatzungsmacht die Zerstörung der Infrastruktur?
Die Bodenschätze des überfallenden Landes werden sehr schnell geschützt,
sogar das Ölministerium hat die Bombenangriffe unbeschadet überstanden!
Hier darf niemand arges bei denken.
Die Besatzungsmacht lässt es geschehen, dass unersetzliche Kulturgüter
Geplündert, zerstört, vernichtet werden (wurden)
Sogar wird durch die Besatzungsmacht, die Plünderung der Krankenhäuser nicht verhindert.
Sie verhindert wissentlich nicht, dass angesehene Ärzte die ihre Klinik schützen wollten
Durch die Plünderer verprügelt werden.
Zu guter Letzt tauchen bei einigen Kriegsberichterstattern plötzlich irakische Museumsschätze auf.
Aber die nun zurückkehrenden ruhmreichen Kämpfer, bei denen wurden auch unersetzliche
Kulturgüter im „Reisgepäck“ gefunden.
Es ist schon glaubhaft, das diese Mitbringsel beschlagnahmt wurden.
Auch das diese Kriegstouristen gerichtlich zu Verantwortung gezogen werden.
Stellt sich nur die Frage „musste das sein?“

Währe es nicht an der Zeit darüber, hier im Forum zu diskutieren?


Wolfgang antwortete am 25.04.03 (18:42):

Meine Erfahrung in diesen Foren und auch in meiner Umgebung, Mulde: Die meisten haben sich kurze Zeit entrüstet und viele Bekenntnisse abgelegt, aber wenig Erkenntnisse gewonnen. Dass dieser Krieg in unserem Namen geführt wird, dass ausdrückliches Ziel die Sicherheit des Westens und die Öl-/Gas-Versorgung für seinen nicht-nachhaltigen Lebensstil ist, dass es nicht mit lächerlich geringen und privaten Spenden getan ist, dass es einer grundlegenden, ja revolutionären Änderung unserer Art des Produzierens und Konsumierens bedarf, das hat, glaube ich, kaum jemand hier begriffen.

So blieb es bei markigen Worten. Die Karawane zieht weiter auf der Suche nach einem neuen Event. Wenn die BUSHisten wieder irgendwo ein Land überfallen (was sie vielleicht gar nicht mehr nötig haben, so schnell sind die bedrohten Regierungen in die Knie gegangen), dann wird es wieder einen kurzen Aufschrei geben. Leider, ohne dass das irgendwelche Auswirkungen auf die alltäglichen politischen Entscheidungen jedes Einzelnen hier bei uns hätte. Die BürgerInnen schlafen wieder ziemlich ruhig, wählen Grün/Rot/Schwarz/Gelb (Hauptsache, die ändern nichts), sind auch sonst ganz brav und die toten irakischen Menschen (die man gar nicht richtig zählte, weil sie eh' nichts wert waren im grossen Spiel ums Öl) sind so gut wie vergessen.

C'est la vie Mondialisation.


Barbara antwortete am 25.04.03 (19:33):

Der schwedische Schriftsteller Henning Mankell vermutet in der Frankfurter Rundschau, dass man sich nicht mit den eigentlichen Fragen befasst, weil es zu diesen Fragen keine Bilder gibt. Wir leben in einer Gesellschaft, die auf Bilder fixiert ist. Durch entsprechende Bilder lassen sich die Massen beeinflussen, vernebeln, ablenken vom eigentlichen Skandal.... und das ist durchaus beabsichtigt:

>>.....Aber wir waren nie in den Räumen, in denen die Entscheidungen getroffen wurden. Aus diesen Räumen kamen keine Bilder. Man hat uns nicht erlaubt, das zu verfolgen, was die Debatten gewesen sein müssen: dass dieser Krieg in Wahrheit nichts anderes ist als der Beginn eines anderen Krieges, und nicht in der Hauptsache das Ende von Saddams Regime.

Man hat uns nie erlaubt, den organisierten Wahnsinn aus der Nähe zu beobachten, der die USA unter Bush und den Falken dazu brachte, England und Spanien hinein zu zerren in den Plan eines Wiederaufbaus des Mittleren Ostens, um ihn besser in den Griff zu bekommen, für den amerikanischen Plan zur Zukunft dieser Region. Man hat uns nie erlaubt, diese Debatten zu verfolgen. Man hat uns nie erlaubt, die kritischen Stimmen zu hören, die selbst innerhalb des Pentagons zu hören gewesen sein müssen. Selbst dort drin, im geheimsten aller Räume, muss jemand gesagt haben: DAS IST WAHNSINN. Ein Krieg in Irak wird nur zu mehr Terrorismus führen, mehr Hass gegen die reiche westliche Hemisphäre. Der Preis eines Krieges in Irak wird höher sein als irgendjemand wirklich vorhersehen kann.

Wir haben solche Bilder nie gesehen. Möglicherweise war dies die Absicht: dass wir begraben werden sollten unter einer solchen Flut von Bildern, so dass wir die Bilder, die wir nie sahen, vergessen würden. Bilder, die wir nennen können: "Bilder der Entscheidung".

So wurden alle die Bilder, die wir zu sehen bekamen, zu einem Nebel, statt zur Deutlichkeit. Jetzt, wo die heiße Phase des Krieges zu Ende ist, habe ich das schaurige Gefühl, dass ich sehr wenig über diesen Krieg weiß, obwohl ich alle diese Bilder gesehen habe. Doch ich bin ziemlich sicher, dass das, was wir gesehen haben, der Anfang weiterer Kriege ist, die schlimmer, übler, verheerender sein werden.<<

Internettip: Frankfurter Rundschau


Karl antwortete am 25.04.03 (20:06):

Das ist ein guter Link Barbara. Vieles von dem, was wir befürchtet haben, ist eingetroffen, aber das Werk ist noch nicht vollendet (s. Link).

Die Zeit des internationalen Rechts wird konsequent durch eine neue Epoche des Rechts des Stärkeren abgelöst. Eine Gleichschaltung der Medien findet statt, ebenso eine wirtschaftliche und diplomatische Maßregelung von Staaten durch die USA (auch von demokratischen, s. Frankreich) mit abweichender Meinung.

Im Irak wird gegen den Volkswillen eine pseudodemokratische Struktur errichtet. Die Bevölkerung bevorzugt einen Gottesstaat (was zu befürchten war), aber der amerikanische (!) Verteidigungsminister hat schon gesagt, dass wenige Ayatollahs nicht das Sagen bekommen werden (was wenn eine fundamentalistische Partei die Wahlen gewinnt? Die Parteizulassung wird von den Amerikanern bestimmt werden). Die Ausbeutung des Irak und die Knebelung der übrigen Staaten in der Region (mit Ausnahme Israels) mag über Jahrzehnte gelingen. Es hat in der Geschichte leider schon viele Beipiele für erfolgreiche Unterdrückung und Versklavung von ganzen Völkern und Rassen gegeben, aber Recht wird es dadurch nicht und es geschieht weder in Gottes noch in unserem Namen.

Mit freundlichen Grüßen

Karl

P.S.: Die teilweise urlaubenden Diskutanten haben wir keinen Anlass zu beschimpfen. Niemand will ständige nur über ein Thema diskutieren. Wir sollten nicht in Selbstgerechtigkeit verfallen, nur weil wir Recht behalten haben, mit der Grausamkeit des Krieges, mit den nun offenliegenden wirtschaftlichen und politischen Zielen der US-Administration, mit den fehlenden Waffenvernichtungswaffen, mit der Nicht-Akzeptanz von Fremdherrschaft etc.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,246149,00.html


mulde antwortete am 25.04.03 (20:29):

Karl
Verstehe den Hinweis zu den Urlaubenden Diskutanten nicht.
Was hat das Thema damit zu tun?
Wer beschimpft hier wen?
Frage wenn erlaubt, ist ein Richtungswechsel angesagt?
ein fragender Mulde

Ps Wo sind die gefangenen Politiker Iraks?
Auch auf Kuba??????
Karl
Es muß erlaubt sein hierzu fragen zu stellen.

In Mecklenburg- Vorpommern wünscht man das ein Minister
abgesetzt wird nur weil er nicht die Meinung bestimmter
politischer Kreise entspricht
Der Mann hatte angeblich den Mister Präsident beleidigt.


Karl antwortete am 25.04.03 (20:59):

Lieber Mulde,


Du hast micht nicht richtig verstanden. Mein P.S. war nicht an Dich, sondern an die Adresse von Wolfgang gerichtet, der schrieb: "So blieb es bei markigen Worten. Die Karawane zieht weiter auf der Suche nach einem neuen Event." Ich denke, dass er hiermit manchem Unrecht tut.


Barbara antwortete am 26.04.03 (00:20):

Gelesen in der Sueddeutschen Zeitung:

>>Tim Robbins, Schauspieler und Regisseur, wandte sich mit diesem Appell vor dem Nationalen Presseclub in Washington an die amerikanischen Journalisten

Amerika in einem Klima der Angst

Trotz der Abscheulichkeit und der Tragik des 11. September war ich danach kurze Zeit zuversichtlich. In naiver Erwartung hielt ich mich an der Hoffnung fest, etwas Positives könnte aus der Situation hervorgehen. Ich stellte mir vor, die Führung unseres Landes würde vielleicht die Chance wahrnehmen, die sich durch diesen Moment der Einigkeit Amerikas bot – in dem keine Rede war von Gegensätzen wie „Demokraten und Republikaner“, „Weiß und Schwarz“ oder anderen lächerlichen Kategorien der Spaltung, die unseren öffentlichen Diskurs bestimmen.

Doch dann sagte unser Präsident: Ihr seid entweder für uns oder gegen uns. Man fing an, Bomben zu werfen. Die alten Denkmuster kehrten zurück, als der Präsident dazu aufrief, unseren Patriotismus zu zeigen, indem wir weiter einkaufen gehen und freiwillig in Gruppen mitarbeiten, die jedes verdächtige Verhalten eines Nachbarn melden.
.....
Jeder Versuch der Einschüchterung beim Gebrauch des Grundrechts der freien Meinungsäußerung ist zu bekämpfen. Mit Einverständnis oder Kleinmut zu reagieren führt nur zu weiterer Einschüchterung. Durch unsere Fähigkeit zu widersprechen und das angeborene Recht, unsere Führung in Frage zu stellen und ihr Handeln zu kritisieren, definieren wir, wer wir sind. Wenn wir aus Angst zulassen, dass uns diese Rechte genommen werden, dass Menschen wegen ihrer Überzeugungen bestraft werden und die Berücksichtigung abweichender Meinungen in den Medien eingeschränkt wird, erkennen wir damit die Niederlage unserer Demokratie an. Wir brauchen die Presse nötiger denn je in dieser Zeit, in der für uns alle viel auf dem Spiel steht.<<

https://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artikel=artikel3034.php

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artikel=artikel3034.php


Wolfgang antwortete am 26.04.03 (04:25):

Was spielt das für eine Rolle, Karl, wer wann wo in Urlaub ist. Oder wer wo Recht gehabt hat. Ein paar tausend zivile IrakerInnen sind tot. Und ein paar zehntausend bewaffnete Iraker, die ihr Land verteidigt haben.

Erinnerst Du Dich, Karl: Wir haben gemeinsam ein Pamphlet unterschrieben, das sich gegen SADDAM HUSSEINS's angebliche Massenvernichtungswaffen richtete und gegen BUSH's Kriegskurs. Wir haben uns betrügen lassen und haben aktiv mitgewirkt am Betrug: Es gab zu der Zeit keine irakischen Massenvernichtungswaffen mehr... Wir wussten es intuitiv und aufgrund unseres Wissens von der kriminellen Energie der BUSH-Bande... Wir haben uns in eine Marketingkampagne einspannen lassen. Tausende IrakerInnen sind für eine Lüge gestorben, an der wir aktiv mitgewirkt haben.

Ich bitte Dich, meine Unterschrift von der Liste zu streichen.


Barbara antwortete am 26.04.03 (07:39):

In seinem ersten Interview gegenüber der Presse seit Beginn des Krieges erklärt George W. Bush, warum es so viele irakische Tote gab:
leider, leider haben sich die Iraker gewehrt... sie waren viel "bösartiger" als die Bush-Leute vermutet hatten... denn sie verteidigten ihr Land...

>>Auf das eigentliche Ziel des Krieges angesprochen, Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen sicherzustellen, gab er zu bedenken: „Wir wissen jetzt, dass er sie nicht benutzen wird. Ein Ziel haben wir also erreicht – Saddam Hussein wird weder den Vereinigten Staaten noch unseren Freunden und Verbündeten schaden....

Er gab zu, dass der Krieg nicht in jeder Phase nach Plan verlief. „Viele Leute glaubten, dass wir mit unserer shock and awe-Taktik nur genügend Gewalt entfesseln müssen, und alle aufgeben. Es hat sich dann herausgestellt, dass die gegnerischen Kämpfer doch viel bösartiger waren als wir dachten.“<<

https://www.sueddeutsche.de/index.php?url=/ausland/politik/65731&datei=index.php

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/index.php?url=/ausland/politik/65731&datei=index.php


mulde antwortete am 26.04.03 (08:30):

Barbara
Nicht schlecht sprach Specht,meine der Artikel.
Das ist aber nun die Meinung von XYZ der Zeitung.
Was meint aber nun die Barbara?
Die hat doch bestimmt auch eine Meinung?
Barbara nicht böse sein, das denken andere sagt eben nicht
aus was man selber zu sagen hat.
mfg
mulde


Karl antwortete am 26.04.03 (09:02):

@ Wolfgang,


Du erinnerst Dich nicht richtig. Ich widerspreche entschieden, wenn Du behauptest "Wir haben gemeinsam ein Pamphlet unterschrieben, das sich gegen SADDAM HUSSEINS's angebliche Massenvernichtungswaffen richtete und gegen BUSH's Kriegskurs. Wir haben uns betrügen lassen und haben aktiv mitgewirkt am Betrug".

Hier ist der Text, den wir gemeinsam mit 1502 Personen unterschrieben habe. Dort sind die Massenvernichtungswaffen nicht erwähnt, sondern an den Irak wurde appelliert, sich an die UNO-Resolutionen zu halten, was - in Bezug auf die Massenvernichtungswaffen - er ja auch getan hat.

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Offener Brief an die Verantwortlichen in den USA, Großbritannien und im Irak

Im Gedenken an alle Opfer staatlicher und terroristischer Gewalt in der Geschichte fordern wir von der britischen und der amerikanischen Regierung die Einhaltung des Völkerrechts und den Stopp der Einbeziehung von illegitimen militärischen Präventivschlägen in das Kalkül der Politik. Wir sind der festen Überzeugung, dass der Herausforderung der Demokratien durch den internationalen Terrorismus nicht durch die Abschaffung unseres Wertesystems begegnet werden darf. Wir dürfen den Zielen der Terroristen nicht dadurch in die Hände arbeiten, dass wir uns ihrer Mittel bedienen. Ein Angriffskrieg "auf Verdacht" ist ein Verbrechen und öffnet der Willkür und dem Machtmissbrauch in der internationalen Politik Tor und Tür.

Die irakische Regierung fordern wir auf, den UN-Resolutionen ohne Winkelzüge Folge zu leisten.
--------

Soweit der Text, den Du unterschrieben hast. Ich kann weiter dazu stehen und ich hoffe - nach der Klarstellung - Du auch. Wenn sich diejenigen, die gegen den Kurs der US-Administration sind, zu zerstreiten beginnen, sind wir erst recht chancenlos.


Barbara antwortete am 26.04.03 (09:12):

Lieber mulde,

ich habe eine derartige Wut im Bauch....

Mich braucht Amerika nicht mit günstigem Öl zu beglücken, wenn der Preis dafür das Leben tausender unschuldiger Menschen ist. Wir müssen unseren Lebensstil radikal ändern... zum Wohle aller Menschen auf dieser Welt. Dazu muss die Nutzung regenerativer Energiequellen weit mehr gefördert werden, um endlich von dem zur Zeit praktizierten verantwortungslosem Verbrauch des zur Neige gehenden Öls weg zu kommen.

Die gesamte Weltöffentlichkeit müsste nach dem Beispiel der Montagsdemonstrationen jeden Montagabend auf die Straßen gehen, um den Bush-Leuten zu zeigen:

WIR VERURTEILEN EUREN MASSENMORD !!!
WIR LEHNEN KRIEGE ALS POLITISCHES MITTEL AB !!!

Unsere Politiker haben auf die Angriffe gegen Syrien sehr verhalten reagiert.... im Moment ist der Iran dran. Schließlich wirft man Iranern vor, Irakern bei der Übernahme der Verantwortung für die Zukunft ihres eigenen Landes zu Unterstützen. Das muss selbstverständlich verhindert werden.... notfalls mit Krieg. Krieg ist ja DAS Instrument, was augenscheinlich bestens funktioniert.

Fragt noch irgend jemand, wie eine wirkliche Befreiung des irakischen Volkes umgesetzt werden könnte?
Gibt es überhaupt irgendeine Macht, die die Bush-Leute an der schamlosen Ausbeutung des Iraks hindern könnte?
Wie könnte die UNO als unser aller Weltgewissen gestärkt werden... damit dort nicht lediglich Resolutionen verabschiedet werden, sondern Kriegsverbrecher, zu denen ich die gesamte Bush-Administration zähle, endlich ihrer gerechten Strafe zugeführt werden können.

Ach, mulde, ich habe meine Meinung wirklich immer und immer wieder hier kundgetan.... Ich kann nicht sagen, dass ich abstumpfe.... Ich fühle mich nur unendlich hilflos... und denke, dass es den meisten meiner Mitmenschen so geht....


mechtild antwortete am 26.04.03 (11:58):

@ Barbara
mir geht es auch so. Ich habe Wut und bin verzweifelt, denn ich sehe nicht, dass die friedliebenden Kräfte auf dieser Welt noch eine Macht haben. Es ist kein Wert mehr für Frieden und Gerechtigkeit zu kämpfen. Ich stumpfe nicht ab, aber ich resigniere und privatisiere.


Siegi antwortete am 26.04.03 (12:20):

Es ist die niederdrückende Machtlosigkeit, welche vom eigenen Geist besitzt nimmt, die "mir" dieses "Thema" derzeit so verleidet. Naja, "erschwert" wäre wohl ein besseres Wort. Ich meine auch, dass wir aufgrund unserer Lebensweise hier im Westen keine geringe Mitschuld an dieser Entwicklung trugen. Wichtig wäre es gewesen, dass US-Volk hätte besser "verstanden", die "wahren" Hintergründe durchleuchtet. Zu Hunderttausenden müssten sie auf die Strasse rennen. Hierbei kann man nun von staatlich angeordneter Medienverblendung und Täuschung sprechen. Es ist ein grosser Jammer, weil wohl kein Ende in dieser Entwicklung abzusehen ist.

Da der Einzelne, egal wo er auch lebt, nur schwer "verzichten" kann, ist es nicht gut um unsere Welt bestellt.

Der Rückzug und das "vermeintliche" Desinteresse der Diskutanten basiert aber ganz sicher nicht auf dem Grund, dass das Thema "vorbei", "gegessen" und ihnen "wurscht" ist.

Beste Grüsse


mechtild antwortete am 26.04.03 (12:57):

@ Siegi
Wie soll man als Individuum verzichten. Man lebt in einer Gesellschaft. Ist darauf angewiesen, die Autos zu kaufen, die produziert werden, auch wenn sie mehr Sprit verbrauchen, als notwendig wäre. Man hat die Wahl zwischen verschiedenen Modellen, die sich im Preis und der PS-Zahl unterscheiden. Strom muss man von den großen Anbietern nehmen. Falls Atomstrom produziert wird, erreicht er auch die Steckdose des Verbrauchers. Ein eigenes Windkraftrad oder Sonnenkollektoren, kann man sich in der Großstadt kaum anschaffen. Den meisten Arbeitnehmern fehlt dazu auch das nötige Kleingeld. Der Einzelne kann da wenig machen. Dazu ist schon eine Bewegung erforderlich. Ich sehe zur Zeit keine soziale Bewegung, wo ich eine Möglichkeit sehe mich einzubringen.


Felix antwortete am 26.04.03 (13:00):

Hallo Wolfgang ....

irgendwie verstehe ich deine Enttäuschung. Du hast dich über eine lange Zeit ins Zeug gelegt ... wie viele von uns auch ... das Entsetzliche ist trotzdem geschehen ... unsere Wut und Enttäuschung war in vielen Beiträgen durchaus spürbar.
Aber irgendwie ist die Luft entwichen ... viele von uns fühlen sich vielleicht einfach ohnmächtig ... und möchten Abstand gewinnen ... statt im gleichen Stil weiter zu rechten.
Natürlich hast du recht .... das Problem Weltmacht USA mit seiner für den Weltfrieden gefährlichen Junta ist noch lange nicht ausgestanden ...Das war vielleicht nur der Anfang des Desasters.
Unsere Psyche hat aber eine fürs Überleben notwendige Strategie ... das Vergessen können. Die Fähigkeit ... Negatives nicht einfach grenzenlos zu kummulieren ... bis zum unabwendbaren Zusammenbruch mit den Gefahren von unkontrollierbaren Verzweiflungstaten.
Karl und auch ich haben sich an der uns von dir unterstellten Gleichgültigkeit, die du mit der Aussage pointiert hast:
" ...So blieb es bei markigen Worten. Die Karawane zieht weiter auf der Suche nach einem neuen Event."

Nein, lieber Wolfgang, da irrst du ... wenigsten bei den meisten.

Habe ich das richtig empfunden?


Wolfgang antwortete am 26.04.03 (13:49):

Nicht ganz, Felix... Mit der "Karawane" meinte ich eher den Tross der Journalisten, Funktionäre, Politiker, uns auch. Ich meinte also alle die (mich eingeschlossen), die sich ein paar Wochen lang in der heissen Phase engagiert haben für den Frieden und gegen den Krieg, viel in Moral gemacht haben, oft das Wort Recht bzw. Unrecht verwendeten. Bei den meisten (da schliesse ich mich aus) ist es bei der moralischen Keule geblieben, die ein paar mal geschwungen und dann abgelegt wurde. Bis zum nächsten Event...

Ich denke, wir müssen aus dieser kurzfristigen und moralisch motivierten Protesthaltung herauskommen. Wir müssen erkennen, dass es unsere westliche Art des Produzierens und des Konsumierens ist, dass es unsere Wirtschaftsordung (die man besser Unordnung nennen sollte) ist, die natur- und menschenzerstörend ist und nur noch als Kriegswirtschaft fortgeführt werden kann. Erst wenn wir unseren Protest grundsätzlich gegen den für uns ganz normalen und alltäglichen westlichen 'american way of life' (dem bekanntlich nicht nur in den USA gefrönt wird) richten, werden wir eine Chance gegen den Krieg und für den Frieden haben.

Meine Erkenntnis aus dem für uns verlorenen Krieg: Wir haben ihn verloren und werden weitere Kriege verlieren, weil wir am Symptom herumdoktern und nicht an die Ursache gehen... Die Ursache ist unser ausser Rand und Band geratenes alles verschlingendes wahnsinniges Wirtschaftssystem mit seiner fossilen Energiebasis.


Siegi antwortete am 26.04.03 (13:52):

Ja @Mechthild,


wir liegen da in unseren eigenen Fesseln und sollten vielleicht versuchen, sich ganz langsam und Schritt für Schritt aus ihnen zu lösen. Es ist auch richtig, dass wir etwas völlig Neues am Politikhimmel bräuchten, aber woher nehmen. Man sieht der Wahl mit einem fahlen Gefühl in der Magengrube entgegen und entscheidet sich dann für das kleinere Übel, oder man bleibt der Urne ganz fern :-(.

Schröders Politik zum Kriege war mir genehm, aber ich fragte mich doch immer, ob er diese Richtung nicht hauptsächlich wegen der Volksstimmung einschlug, um dadurch Wähler zurückzugewinnen.
Dann fragte ich mich zugleich, was CDU/CSU dazu treiben konnte, ihren seltsamen Kurs zu gehen. Reine wirtschaftliche Überlegungen schienen mir dahinterzustecken. Ein wirklich "sauberes" Charakterbild lieferten sie ab, als sie Merkel dann auch noch "stützten!" Solche Aussenpolitik kann man nicht völlig von der inneren trennen, nicht nach dem Geschehenen. Nur eine Meinung.
Beste Grüsse


Medea. antwortete am 26.04.03 (16:28):

Ich glaube, ein Grundübel, das wir fast alle mit uns herumschleppen, ist das mangelnde Vertrauen in
den Nachbarn, in die Politiker, in die Ärzte, in die Hilfsorganisationen, in andere Staaten, in versuchte Reformen, in die Banken, in die Wirtschaft, ins Sozialwesen, in die Kirchen, in das Schulsystem, in die Spendenaufrufe - die Liste ließe sich fortführen - überall wird allem erst einmal mit Mißtrauen begegnet.
Hat Gerhard Schröder sich nur aus Eigeninteresse gegen den Irak-Krieg ausgesprochen, damit ihm Wählerstimmen nicht verloren gehen? Hat Angela Merkel wiederum aus ähnlichen Gründen für den Krieg geworben, um schlißendlich nicht zu den Verlierern zu gehören? Hat der papst zwar seite Stimme wider den Krieg erhoeben, aber zwei katholische Staatsoberhäupter nicht mit Kirchenbann belegt, obwohl er damit ein nachhaltiges Zeichen hätte setzen können? Und so weiter, und so fort.
Vertrauensbildende Maßnahmen - nur eine Worthülse, wo doch so viel dagegen spricht?
Und wie soll auch Vertrauen hergestellt werden, wo unser weltweites Wirtschaftsgefüge ein stinkender Sumpf ist, in dem sich West und Ost, Nord und Süd tummeln? Das geht dann quer durch alle Weltanschauungen und Religionen, ob Christ, Moslem, Hindu oder andere - das Geschäftemachen verbindet sie alle.
Und wir hier im ST-Forum wissen um die Zusamenhänge, ereifern uns zwar, aber ändern auch nichts.
Verändern wir aber wirklich nichts? Ich glaube doch, es ist schon mitten unter uns das "Verändern". Und wir sind viele!
Also spreche ich gegen das Resignieren, für das Mutmachen, für das neuzubildende Vertrauen - erst einmal ganz klein anfangen beim Nachbarn, in den politischen Ortsgremien - das kleine Pflänzchen Vertrauen hegen und pflegen und nicht erfrieren lassen. Und vielleicht kann mit Vertrauen dem Mißtrauen langsam der Boden entzogen werden.


Felix antwortete am 26.04.03 (18:07):

Stimmt Wolfgang .... das was ursächlich etwas ändern könnte, wäre eine spürbare Veränderung unseres Verhaltens .. z.B unseres bequemen Konsumverhaltens und Verschleiss von Ressourcen.
Weil aber immer noch gilt: "Es gibt nichts Gutes ... ausser man tut es!" frage ich dich, was d u persönlich an Verhaltensänderungen realisieren konntest. Sicher behühe ich mich ... schon seit vielen Jahren ... bewusster zu leben und mir über die Notwendigkeit gewisser Konsumverhaltensweisen Gedanken zu machen, um sie auch zu ändern.
Viele energieschluckende Geräte wurden aus meinem Haushalt verbannt, mein Auto kommt nur noch in Frage, wenn alle andern Möglichkeiten ausgeschöpft sind, naturbelassene Lebensmittel werden zugunsten solcher mit einer schlechten Energiebilanz bevorzugt, man begnügt sich mit einheimischen Saisongemüsen und -früchten, achtet vermehrt auf ein sozial gerechteres Level bei Importgütern .. etc
Und fragt sich dabei, ob es global gesehen etwas bringt ... oder ob man nur sein westliches Gewissen entlasten will?


schorsch antwortete am 26.04.03 (18:32):

Die Amerikaner gehen bei jedem Krieg von ihrer eigenen Mentalität aus. So können sie es z.B. nicht begreifen, dass ein Volk, das Jahrzehnte lang von einem Despoten unterdrückt wurde, den "Befreier" nicht mit euphorischen Hurrarufen und Blumensträussen empfangen.

Es gab zwar einige Iraker, die das doch taten. Aber der Ami sah nicht in deren Herzen, dass hinter dem Lächeln des Mundes bereits ein abgrundtiefer Hass gegen jene schwoll, die zu neuen Unterdrückern, nur in einer anderen Form werden. Die Amerikaner werden im Irak keine ruhige Minute haben. Denn hinter jedem scheinbaren Freund kann ein hasserfüllter Selbstmörder stecken.....


cilia antwortete am 26.04.03 (19:46):

wäre es nicht wirklich an der Zeit ein starke europäische Achse zu bilden? Ja, ich weiss schon die Briten sind mit den Amis, die Spanier ebenso. Ich glaube aber, dass die Spaniern ihrer Regierung bei den nächsten Wahlen zeigen wer das Sagen mit Land hat, nicht ein einzelner Politiker, sondern die Menschen im Staat, das sehe ich genauso für Großbritannienen und andere europäische Ländern die in der Gemeinschaft der Willigen vorzufinden sind. Nachweislich ist klar, die Europäer, die Menschen in Europa waren gegen den Krieg und kein Politiker in in einem demokratischen Land kann endlos gegen seine Wähler entscheiden. Und genau deshalb sollten wir den europäischen Gedanken stärken. Wir können die Amis, vielleicht nicht an Waffenstärke, aber doch an Willenstärke, Individualität und genau deshalb mit unser Flexibiltät überraschen. Die USA sind ja derzeit nicht mehr als ein Gottesstaat nach dem Willen von Bush und Rumsfield aber auch sie werden ihre Meister finden, wie ...in der Geschichte nach zu lesen, es noch bei allen hochfährtigen Staaten der Welt war.


mechtild antwortete am 26.04.03 (23:39):

@Medea
Sehe ich auch so, dass Vertrauen notwendig ist, sonst kann man nichts bewegen. Ich glaube, das weder Merkel noch Schröder nur aus parteipolitischen Überlegungen für oder gegen den Krieg gesprochen haben. Ich glaube, dass Schröder + Fischer aus dem Jugoslawienkrieg viel gelernt haben. Auch entspricht es Sozialdemokratischer Politik gegen Krieg zu sein. Angela Merkel ist in Ostdeutschland aufgewachsen. Ich kann ihre politische Sozialisation nicht nachvollziehen. Zu den Grundsätzen der CDU passen kriegerische Auseinandersetzungen um ein Diktatur zu beenden schon.
Vielleicht kristallisiert sich mit Attac eine neue Bewegung gegen den Krieg, die weltweit arbeitet.
Innenpolitisch sind jedoch Reformen auch dringend notwendig, die zu einem Umdenken führen. Die rot/grüne Regierung tut sich da sehr schwer. Wir können nicht das vorhandene behalten und gleichzeitig das System umgestalten. Doch die derzeitigen Veränderungen gehen alle auf Kosten des kleinen Mannes und die Reichen werden gleichzeitig immer reicher. Das dabei die Gewerkschaften und viele andere nicht mitmachen wollen ist verständlich.
@ Cilia Ein starkes Europa ist wichtig, aber eins dass eigene Werte hat und nicht den „way of life“ der Amerikaner imitiert. Wir müssen uns unserer Kulturwerte wieder bewusst werden. Ein Ansatz ist sicher, dass die Mundart in vielen Regionen von Europa wieder gepflegt wird. In Köln wird die kölsche Sprache an manchen Grundschulen als Wahlfach angeboten. Volkslieder sind auch wieder in Mode und stricken und sticken wird sicher wieder bald modern. Je größer Europa wird um so mehr betont jede Region ihre Besonderheiten.


Nienenueteli (NN) antwortete am 28.04.03 (07:50):

Hallo Leute

Melde mich aus den Ferien in bella Italien zurück.
Mann war das toll. So ganz ohne TV und ohne Internet. Nur Sonne, Strand und Fare Niente. Geniales Essen. Habe 2 Kg zugelegt. In der Nähe des Hotels hatte es eine In-Bar, wo es zu Prosecco so viel Apero-Häppchen gab, dass man fast nichts mehr zu Abend essen konnte.

Mein Haus in Californien habe ich verkauft. Mein kleiner Beitrag an den US-Boykott.

Und meine Döllarchen, die behalte ich noch. Was man hat, parkieren, bis wieder andere, vielleicht bessere Zeiten kommen. In der allgemeinen Hysterie um den voraussehbaren Zusammenbruch des Imperiums, die nur noch fähig sind, Schulden zu machen und gegen Drittweltländer, gegen Barfuss-Soldaten kriegerisch zu siegen, mache ich auch nicht mehr mit.

Zuviele Menschen haben im Börsencrash zu viel Geld verloren. Keiner glaubt mehr, was die Analysten und sonstige Möchtegern-Gurus sagen. Keiner versteht ja, was gespielt wird.

Italien ist übrigens total Schizofren :-)
Es hängen zwar tatsächlich überall Peace-Fahnen an den meisten Häusern, ein total krasser Widerspruch zum Bild der Menschen auf den Strassen.

Die extrem modebewussten Italos tragen allesamt Militär-Design-Kleider. Mindestens jeder Dritte !! eine Hose im Stil des feldgrünen Kämpfers. Auch Kinder angezogen, dass man meint, sie wollten gleich einrücken. Mein Gott.
Und die Damen, welche oft auch Schwarz gekleidet sind tragen alle fast ausnahmslos diese modernen spitzen überlagen Hexen-Schuhe/Stiefel. Dazu die modernen Sonnenbrillen mit dem futuristischen Glanz ohne Rahmen. Niemand trägt eine Sonnenbrille, die älter als ein Jahr alt ist. Der Schmuck erinnert an die SM-Fashion. Halsbänder, die man keinem Pitbull zumuten würden und die Hosen mit Ketten und vielen Reissverschlüssen.
Irgendwie kam ich mir vor, wie im Krieg....

Ich kann mich meinen Vorredndern in fast allen Teilen anschliessen. Weniger Konsum. Vor allem meine Essgewohnheiten habe ich geändert. Nur noch Schweizer-Produkte und Saisonprodukte wenn irgendwie möglich. Neu auch ab und zu etwas teurere Bio-Produkte.

Ausschlag war auch eine Meldung vor ca. 3 Wochen, dass die Erdbeeren aus Italien/Spanien mit soviel Zeugs behandelt worden sind, dass sie eigentlich hochgiftig seien und vor dem Konsum gewarnt wurde (kurz im Radio SWR3) Ich konnte mich sowieso nicht daran gewöhnen, bereits im Spätwinter Erdbeeren zu essen.

Ich bin froh, dass die heisse Phase des Irak-Kriegs vorbei ist. Mein Leben normalisiert sich wieder und ich finde wieder mehr Zeit, schöne und angenehme Dinge zu tun und den Frühling zu geniessen.
Das wünsche ich Euch allen auch.

Internet-Tipp: https://www.feldpolitik.de


schorsch antwortete am 28.04.03 (10:48):

Lieber Nienenüteli, auch ich war in Italien (und im Tessin) und habe fast an jedem Haus diese Fahnen gesehen. Allerdings waren diese nicht mit "Peace" angeschrieben, sondern mit "Pace". Ob du wohl ziemlich weit unten am Stiefel warst? (;--))))


Nienenueteli (NN) antwortete am 28.04.03 (19:32):

Ciao und Salve Schorsch, Come ti chiami? Si si, molto mille bene. Io vengo dalla Swizzera. E tu?

Klar hiess das PACE :-) Ich selber habe aber eben noch eine Peace erwischt, obwohl sie beim www.keinkrieg.ch sagten, sie hätten nur noch Pace-Fahnen. Ist doch wurscht. Peace ist mir eben geläufiger.

Ich war in der Stiefelmitte am Meer. Hast Du Dich auch so über das doofe Dosiersystem geärgert? Hin- und zurück 2.5 Std. im Stau bei 5 km, und das nicht mal zur Hauptreisezeit... Meine armen Nerven...

Aber wie Du merkst, lerne ich kräftig Italienisch. Bin hochmotiviert und habe gleich ein paar Anfänger- und Ferien-Langenscheid und andere Bücher und CDs gekauft, letzte Nachwehen meiner Konsumsucht :-) Aber das ist immerhin gut investiert :-) Vielleicht lerne ich auch noch Russisch. Im Hotel waren neben italienischen Gästen fast nur noch Russen anwesend.

A presto. Arrividerci a tutti :-)


DorisW antwortete am 29.04.03 (07:54):

Gab es auch einen guten und einen schlechten Russentisch? ;-)


schorsch antwortete am 29.04.03 (09:11):

Ho pensato che tu vieni anche della Swizzera, wer denn könnte sonst auf diesen Nickname kommen!

Wir fuhren am Samstag den 12. April um 8 Uhr von Obergösgen ab. Anderthalb Stunden standen resp. schlichen wir schrittweise vor dem Loch. Aber wir hatten vorgesorgt: Znüni war angesagt. Das Dosiersystem stört mich nicht. Denn irgend etwas musste ja geschehen.....
Die Rückreise machten wir dann am Ostersonntag - ohne jeglichen Stau!


Wolfgang antwortete am 29.04.03 (12:05):

Der Krieg gegen die IrakerInnen ist offensichtlich noch nicht zu Ende... Seit Wochen wächst der (vor allem schiitische) Widerstand gegen die Besatzer. Mehrere Male schon sind die Söldner der US-Army gegen irakische DemonstrantInnen mit Gewalt vorgegangen. Gestern haben die Söldner bei Bagdad mindestens 13 irakische Menschen erschossen, die gegen die Anwesenheit der US-Truppen protestierten (Quelle: Spiegel Online v. 29.04.2003). Der arabische Sender al-Dschasira berichtet, dass bei dem Vorfall 15 Menschen getötet und 70 verletzt worden seien.


Fred Reinhardt antwortete am 29.04.03 (13:42):

Ja 17 Kinder und Jugendliche wurden erschossen und ca. 100
Verletzte gab es. Sie wollten in ihre Schule und haben Steine gegen US Soldaten geworfen, die in der Schule Quartier bezogen haben.
Angeblich wäre aus der Menge der Demonstranten geschossen worden. Einschüsse an der Schule konnten aber nicht festgestellt werden.
Kein Ende in Sicht oder beginnt der Krieg erst jetzt ?


missluka antwortete am 30.04.03 (09:29):

@ NN.......Dein Haus verkauft?? in Californien ???? da waren die Nachbarn aber sicher zutieftst betruebt. Man wird Dich vermissen.


Nienenueteli (NN) antwortete am 30.04.03 (09:41):

@ Missluka Schätzchen Plätzchen Obergumsel

Hauptsache, ich vermisse es nicht und bin nicht betrübt, sondern zutiefst zufrieden und glücklich!
Der Gedanke, nochmals in die USA reisen zu müssen wäre für mich nach der Irak-Geschichte nur mit grösstem Brechreiz verbunden gewesen. Und nette Nachbarn gibt es überall.

Europa ist sowieso um Faktoren schöner. Meine nächsten Ferien verbringe ich in der exorbitant schönen Schweiz oder in den reizvollen und wunderschönen Nachbarländern. Sorry :-)


Wolfgang antwortete am 30.04.03 (13:37):

Ein Schrecken wohl ohne Ende... Einen Tag nach dem letzten Massaker haben US-Söldner in der irakischen Stadt Falludscha heute erneut ein Blutbad angerichtet. Die Presseagenturen melden, es seien mindestens zwei irakische Menschen erschossen worden; sie hätten gegen die Anwesenheit der amerikanischen Besatzer demonstriert. Nach Meinung der BUSH-Krieger ist das ein todeswürdiges Verbrechen.


missluka antwortete am 30.04.03 (19:43):

@ NN.......Du brauchst Dich doch bei mir nicht zu entschuldigen, dass Du in Deinen Nachbarlaendern Urlaub machst.........Ich finde es herrlich, besteht doch so keine gefahr, dass Du mir ueber den Weg laeufst.
von Schaetzchen Missluka


Hanne antwortete am 01.05.03 (08:18):

@ NN,

Du redest eher wie einer, der noch nie in USA war!

Welche Schönheiten bieten die Nationalparks, die Canyonlands, Florida und Kalifornien. Und so lange bei uns noch keine Wolkenkratzer standen, waren sie in den amerikanischen Städten für uns doch sehr interessant. Usw., usw.
Glaube mir, ich habe 16 Staaten der USA besucht, ich weiß, wovon ich rede.

Du aber wirfst Schönheiten enes Landes in einen Topf mit dessen kriegsfreundlicher Regierung. Da Mister president Dich sowieso nicht empfangen würde, könntest Du ruhig rüberfahren, damit die stets hilfsbereiten amerikanischen Menschen (nicht Soldaten) mal wieder so einen typischen Europäer kennenlernen. Falls Du Deinen "Brechreiz" ertragen könntest.
Besser gesagt: erspar es ihnen.

Und @ Wolfgang,
auch Du mischst alles zu einem Brei: Kriegsverhalten übel, ganzes Land übel.


Nienenueteli (NN) antwortete am 01.05.03 (19:49):

Hallöchen Hanne

Wahnsinn! Hast Du echt 16 US-Staaten besucht? Das ist ja unfassbar. Du bist wahrlich eine intern weitgereiste Persönlichkeit!

Falls DU den Mister Prersident mal persönlich triffst, so entrichte ihm doch bitte meine untertänigsten Schweizer Grüsschens (brünzle ihm einfach ganz ganz ganz lange ans Bein, so expressionieren wir nämlich unsere Untertänigkeit gegenüber so angesehenen, ehrenwerten, gläubigen und hochgestellten mächtigen Typen).

@ Missluka Schätzchen Plätzchen Obergumsel
Genau, Du sagst es. Keine Gefahr mehr. Sicher ist das für mich die noch viel grössere Herrlichkeit...


RoNa antwortete am 02.05.03 (11:45):

Ich glaube, NN, Du verwechselst da etwas.
Hanne hat von 16 Staaten und nicht von 16 Präsidenten gesprochen.


Nienenueteli (NN) antwortete am 02.05.03 (17:22):

@ RoNa

:-) Ich glaube nicht, dass ich etwas verwechsle :-)
Aber es ist besser, wenn nicht alle Leute Schwyzerdüütsch verstehen :-)