Impressum

Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Wozu sind eigentlich Banken da?

 25 Antwort(en).

Barbara begann die Diskussion am 23.04.03 (11:17) mit folgendem Beitrag:

Zum Hauptgeschäft einer Bank gehört es, die Einlagen ihrer Kundschaft an Kreditnehmer auszuleihen. Dabei ist die Bonität (Zahlungsfähigkeit) der Kreditnehmer sorgfältig zu prüfen, denn die Bank haftet schließlich für die Rückzahlung der Einlagen an ihre Sparer und sonstigen Geldgeber. Von der Spanne aus den Zinsen für Einlagen und Kredite lebten die Banken in den vergangenen Jahren sehr gut.

Mit dem Börsenboom haben sich die Banken aus der risikoreichen Kreditvergabe herausgestohlen. Anstatt der Wirtschaft Kredite zur Verfügung zu stellen, haben sie das Risiko auf viele kleine Aktionäre verteilt. Man redete ihnen ein, sie am Wirtschaftswachstum beteiligen zu wollen... weckte ihre Geldgier... bis die Blase an der Börse platzte und die kleinen Aktionäre um eine Erfahrung reicher waren: eine Kreditvergabe, auch in Form von Aktienkäufen, ist risikoreich und sollte Fachleuten überlassen werden. Die Banken haben kräftig an der Geldgier des Kleinaktionärs verdient, denn bei jedem Börsengang verdienten vor allem sie.

Dieses lukrative Geschäft für die Großbanken ist mit der Baisse der Börsen weggebrochen. Doch die Banken denken nicht daran, sich wieder auf ihr eigentliches Geschäft zu besinnen. Warum sollten sie das Geld in fähige Mitarbeiter stecken, die aufwändig die Bonität ihrer kreditsuchenden Kundschaft prüfen müssen? Wenn der kleine Mann nicht bereit ist, der Wirtschaft seinen Spargroschen an der Börse zu überlassen, wird es eben auf anderem Wege versucht. für Großkredite soll jetzt die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau das Risiko tragen. Sie soll sich als Kreditgeber im Hintergrund bereithalten. Die Banken werden das benötigte Geld in Form von Wertpapieren der KfW zur Verfügung stellen... ohne eigenes Risiko. Das Risiko der Kreditvergabe soll dadurch in Zukunft der Steuerzahler tragen.

Was werden die mächtigsten unserer Wirtschaftsbosse sich noch alles einfallen lassen, um den kleinen Mann/die kleine Frau rigoros auszunehmen? Übrigens hat sich diese Riesenabzocke Herr Ackermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, einfallen lassen.....

Näheres im folgenden Artikel des Hamburger Abendblattes:

Staatliche Hilfe für Großbanken?
Kredite: Zusammen mit der bundeseigenen KfW wollen fünf große Geldhäuser ihre Bilanzen entlasten.

https://www.abendblatt.de/daten/2003/04/23/150663.html

Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2003/04/23/150663.html


Siegi antwortete am 23.04.03 (13:13):

Ja @Barbara, was für ein grosser Jammer. Auch ich gehörte zu diesen gierigen "Kleinaktionären", die wohl besser daran getan hätten, ihr Geld auf "ehrliche" Art und Weise zu verdienen. Da ich von hausaus der Spielleidenschaft fröhne, erwischte es mich umso härter und nun stehe ich bettelarm und quasi mit NIX da! Naja, wollte Dich nicht zu Tränen rühren *g*, sieh es mir bitte nach.
Man hat das Vertrauen der Kleinanleger missbraucht und wird es nun sehr schwer haben, es zurückzubekommen. Banken sind da um Gewinne zu machen, sie arbeiten nicht nur mit unserem Geld, sie bürden uns auch noch Kontoführungsgebühren auf. Sie lauern dort wo sich das meiste Geld ansammelt, danach richtet sich dann ihre Zinspolitik und schon beginnen sie mal hier, mal dort es aufzupicken!
Keine Sorge *g*, auch sie stehen in meiner schwarzen Liste ganz oben, neben grossen Teilen unserer Volksvertreter, der Grossindustrie, "der Presse", Versicherungen und Juristen! Man sollte sein Geld wieder unterm Kopfkissen einlagern um es dem gierigen Gesindel nicht in den Rachen zu werfen! Beste Grüsse *g*


Barbara antwortete am 23.04.03 (13:38):

@ Siegi,

wenn es so einfach wäre: sein Geld unter dem Kopfkissen lagern...

Du wirst auf jeden Fall für notleidende Kredite zur Kasse gebeten werden, da das Risiko für Milliardenkredite ja auf die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) abgeladen wird....

Der Kommentar im Hamburger Abendblatt, das als Springer-Blatt sicher nicht im Verdacht steht, links zu stehen, lautet:

>>Der Staat und die Banken: Verdacht

Argwohn weckt er schon, der neue Plan der Großbanken: Ausgerechnet zusammen mit der staatlichen KfW wollen sie sich von milliardenschweren Kreditrisiken entlasten. Sanieren sich die Geldhäuser nun etwa auf dem Rücken der Steuerzahler, während in diesem Jahr zugleich rund 40000 meist kleineren Firmen nur noch der Gang zum Insolvenzrichter bleibt? Und das, da doch gerade die Top-Banker stets gepredigt haben, in der Wirtschaft müsse alles dem freien Spiel der Marktkräfte überlassen bleiben? Nein, um einen Abladeplatz mit staatlicher Garantie für faule Kredite soll es gar nicht gehen, heißt es in der Branche. Trotzdem drängt sich der Eindruck auf: Sauberer wäre es gewesen, wenn die Banken ihr Problem ohne die KfW lösen würden. Und warum mussten die Pläne bis zuletzt streng geheim bleiben?
So bleibt der Verdacht, das Ganze diene möglicherweise der geschickten Vorbereitung des zweiten Schritts: Dass sich die Großbanken später doch mit staatlicher Unterstützung von ihren Not leidenden Krediten trennen wollen - eine Idee, die der Chef der Deutschen Bank vor einigen Wochen ins Spiel brachte. Allerdings kann die Beteiligung der KfW auch positiv gedeutet werden: Die Bundesregierung zielt offenbar darauf ab, den geplagten Mittelstand zu stützen. Denn wenn die Großbanken mehr Luft erhalten, dann könnten sie sich auch bereit finden, den kleineren Firmenkunden wieder mehr Geld zu geben - VIELLEICHT.<<

soweit der Kommentar von Volker Mester aus dem Hause Axel-Springer....


KlausD antwortete am 23.04.03 (13:44):

der staat hat kein interesse banken oder versicherungen pleite gehen zu lassen.

sind doch beide die beschaffer für die 2 billionen schulden von schröder......


pillli antwortete am 23.04.03 (13:49):

wer wird denn jammern?

wer gibt denn zu, geld verloren zu haben?

wer ist denn wirklich so blöde, zu behaupten, die banken hätten kein geld mit ihrer anlage-politik verloren?

wer hat denn wirklich nur aus "gier" gedealt?

ich nicht! und ich denke mal :-)auch viele andere nicht...

ca. 60.000ä habe ich an verlusten eingefahren, nur da spielten doch die bilanzverfälschungen der unternehmer keine unwesentliche rolle oder? meinen verlusten aus eher seriösen fondsanlagen stehen aber doch gemachte zocker-gewinne aus dem day-trading entgegen. wenn ich nicht ein jahr lang aktien mehrfach täglich veräußert hätte, weiß nicht :-) wie hoch der tatsächliche verlust dann wäre. das die berater der bank mit meinen fragen oft überfordert waren, na und...gab mir im hohen alter doch gelegenheit viel "neues" zu lesen und zu lernen. ich habe meine kaufentscheidungen alleine getragen. und verkauft habe ich meine fonds sehr früh und nicht den beratern geglaubt, die mich daran hindern wollten.

und jammern nur weil ich auch "pralinchen" aus reiner vorsicht verkauft habe, neee...nicht mein ding :-)

hach, watt erfreut frau sich heute dennoch am kurs einer "Wella" :-) hihi, entgegen bank-ladies rat bei ca. 21ä geordert; stand unlängst bei 64,30ä !!!

und spaß macht es nach wie vor...hehe beim börsenspiel von atlantis bei anfangs 200 mitspielern nach drei monaten unter den ersten 15 mitzumischen. ich finde es schwierig, auf die frage "Wozu sind Banken da?" fair zu antworten :-)

die bestimmt gemachten negativen erfahrungen alleine zu nennen...mmmhhh....


Wolfgang antwortete am 23.04.03 (14:07):

Ach, pilli, was glaubst Du, wieviel ForenleserInnen es interessiert, wer wieviel Geld verloren oder gewonnen hat... Anekdotenhaft über die privaten Auswirkungen der Krise der westlichen Volkswirtschaften zu schreiben ist die eine Seite. Sich klar werden über gesellschaftliche Machtstrukturen, erkennen, welche gesellschaftlichen Gruppen Gewinner bzw. Verlierer sind im Spiel ums grosse Geld, Visionen entwickeln, wie die Menschenrechte auf zum Beispiel Arbeit und auf Schutz vor Armut realisiert werden können, ist die andere Seite.

Ich finde: Spannend wird es, wenn es um die wirtschaftlichen Mechanismen und ihre NutzniesserInnen geht, die hinter den politischen Erscheinungen stecken. Langweilig ist es dann, wenn jemand meint, er müsste seine persönlichen Geldverhältnisse ausbreiten.


pilli antwortete am 23.04.03 (14:48):

ach Wolfgang,

was glaubst denn du, wieviel ForenleserInnen es tatsächlich interessiert, wieviel öl wir wann noch zur verfügung haben und trotzdem schreibst du deine gedanken und befürchtungen immer und immer und immer wieder :-)

wie ich meine zu recht und auch sehr gut!

ein paar anekdötchen mögen nix verändern, da stimme ich dir gerne zu, aber watt hast du, ich oder andere denn wirklich verändern können :-) nix aber auch janix :-)

macht zu erkennen, vielleicht aber mehr?

weißt du, manchmal lese ich beiträge und stelle mir lächelnd vor, wie wir "alten" da in einem seniorenforum die welt verändern. lange darf ich mir datt nicht vorstellen, denn dann muß ich einfach lachen.:-))) je intensiver und je leidenschaftlicher hier kommuniziert wird umso mehr gewinne ich den eindruck, datt is nich jesund macht aber viel fun!

erinnert mich an die zwei opas aus der "Muppet-Show"

und mal jaaaanz ruhig nachgedacht über das wort "Visionen", da habe ich mich entschlossen, datt wörtchen in die märchenkiste zu sperren. über wünsche und vorstellungen zu reden, gerne...aber "Visionen" ?

neee, dat möchte ich für mich erst garnicht andenken. wenn ich denn aber reale vorstellungen habe, dann werde ich kaum glauben, daß die foren des ST, so sehr ich sie auch liebe, hier hilfreich sein könnten.

zur unterhaltung dienen sie, die foren und manchmal auch ein bißchen mehr...und das ist doch auch schon was. :-)

die zeiten wo menschen sich vor mir aufbauten und mir ihre gedanken einsuggerieren wollten, die sind vorbei :-)

aber, "jünne künne", wie et in Köln so schön heißt, ob gutes oder böses, das darf mann und frau auch im alter noch andenken :-)

gerne lese ich deine beiträge, folge den links...:-)und den der anderen...nur um eine, nämlich meine meinung zu bilden, beginnt erst dann mein lernprozess. denn, andere schreiben manchmal anderes...das dann abzugleichen und zu hinterfragen... das sei doch bitte erlaubt. also ob interessant oder nicht, warum sollen persönlich gemachte erfahrungen dem geneigten leser oder der interessierten leserin schaden?




DorisW antwortete am 23.04.03 (15:04):

Ach ja, die Banken... ein beliebtes Opfer von Stammtischgejammer, neben der Post, der Bahn, der Telekom, den Lehrern, der Jugend und den Politikern - es jammert sich so schön, gell?
Sie wollen Gewinne machen, diese bösen Geldinstitute?
Uns gar unser sauer verdientes Geld aus der Tasche ziehen?
Sowas aber auch...

Wer heutzutage Kontoführungsgebühren zahlt, ist selber schuld oder hat eben irgendwelche Gründe dafür. Kostenloses Online-Banking bietet fast jede Bank an.

Und wer ohne wirkliche Hintergrundkenntnisse größere Geldbeträge ins Kasino "Börse" trägt und dort auf den Kopf haut, hat letzten Endes auch die Verantwortung dafür!
Oder zeigt ihr auch mit dem Finger auf den Autohändler, wenn ihr euer Auto um den Laternenpfosten gewickelt habt?
Das Kleingedruckte überliest man eben gerne, nicht? Da stehen ja auch nur so abtörnende Dinge drin wie Risiko und Haftungsausschluss und ähnliches...

Etwas anderes ist natürlich Barbaras Ausgangsthema.
Große Kreditrisiken auf den Staat abzuwälzen, ist schon eine gelinde Frechheit :-)
Dafür können sich auch die Banken zusammentun und größere Risiken untereinander verteilen, immerhin gibt's ja auch sowas wie einen Einlagensicherungsfonds.


Wolfgang antwortete am 23.04.03 (15:10):

Nein, pilli, persönliche Erfahrungen im Aktiengeschäft (darum ging es ja) in einem Forum ausgebreitet schaden sicher nicht. Aber nützen sie jemandem? für den, der sie gemacht hat, mögen sie einen gewissen Erkenntnis- oder Unterhaltungswert haben. Aber für die anderen DiskutantInnen?

Mir kommt Deine Einstellung - verzeih' - "alt" vor. Wir konnten nichts erreichen. Wir haben nichts verändert. Wir werden nichts verändern. Ein bisschen Spass noch. Das war's.

Übrigens, Du hast leider recht... Wie die Welt sich weiterentwickelt, wie unsere Kinder und Kindeskinder leben werden, ob die für Menschen geeignete Natur zerstört wird, ob das Öl noch 20, 30 oder 40 Jahre hält... Das interessiert sehr wenige hier. Mach' ein Depperlesthema auf über sagen wir Mann versus Frau oder Katholisch versus Evangelisch, und Du wirst sehen, wie sie sich kloppen wie die Kesselflicker und schreiben, was das Zeug hält. Wenn Du aber ein Thema bringst, das über das zu erwartende persönliche Lebensalter auch nur um einen Tag hinausgeht, ist Funkstille. Ich denke, das ist ein Zeichen des Alters. Zu meiner Entschuldigung: Ich vergesse manchmal, welche Zielgruppe hier schreibt und liest. ;-)


Siegi antwortete am 23.04.03 (16:20):

Es ist schon richtig, das Schicksal des Einzelnen zählt nicht @Wolfgang. All diese hier bisher angeschlagenen Diskussionsthemen, die uns ja alle betreffen, wurzeln in einunderselben fauligen Erde, bestehend aus all den schlechten charakterlichen Eigenschaften des Menschen selbst. Hier heisst es also viel tiefer zu graben um an die Wurzel alles Übels zu kommen um sie dann auszureissen. Nichts wird sich ändern, solange die masslose Gier nach Geld, Machthunger und Geltungssucht unser aller Leben bestimmt. Sie lassen uns natürlich gar nicht erst in die Nähe dieser Wurzel kommen, soviel ist klar!

Etwas an diesem Schlamassel zu ändern verlangt, weniger Gefühlsduselei an den Tag zu legen und nicht nach tausendenden Jahren aufklärender Weltgeschichte immer noch zu hoffen, seine Humanitäts- und Pazifismusgesinnung der ganzen Menschheit einzupflanzen. Keinen Schritt kam man damit voran, trotz der einstigen Erfindung von Ethik und Moral, Menschen und Völkerrechte, Genfer Konvention und Haager Landkriegverordnung, lediglich dazu geschaffen um den Schein zu wahren und um auf humanere Weise weiterzukriegen. Scheinheiligkeiten ohne Ende.

Wir werden auf diese Weise gar nichts ändern können. Die Praktiker, die Extremisten und Rebellen, die sich mit der Waffe in der Hand oder mit dem Sprengstoff um den Körper selbst der guten Sache wegen opfern, sie sind der erste Keim und eine Hoffnung für eine gerechtere Welt.
Ja, vielleicht sterben dabei Unschuldige. Wieviel Menschen hat "Geld" schon auf dem Gewissen? Revolution ist ohne Opfer gar nicht denkbar. Eine Quote von 100 % Pazifisten weltweit ist nicht erreichbar.
Der Mensch sollte nicht so selbstherrlich sein, sich und sein Leben allzu wichtig zu nehmen, denn Milliarden Gestorbener vor ihm und Milliarden nach ihm werden noch in mehr oder minder belangloser Manier dahinscheiden. Den Nachkommenden ist das ohnehin wurscht. Sogar Moral scheint inzwischen zweigeteilt serviert werden zu können, man unterscheidet sehr wohl zwischen passablen Idealogiesoldaten u. Opfern und anderen! Des Menschen Geheuchel ist unerträglich und ich verstehe immer mehr, wie sich manche darüber völlig in sich zurückziehen.

Naja, man muss ja nicht zwangsweise mit seinen Ansichten mit dem Strom schwimmen! :-)


pilli antwortete am 23.04.03 (16:42):

@ Wolfgang

nicht nur darum ging es in meinem beitrag :-)
egal, nicht so wichtig :-)

den versuch einer antwort an dich möchte ich wagen, und nicht nur, weil ich eine "alte" einstellung nicht tragen könnte. :-)

nur, so einfach, glaube ich jedenfalls, kann ein mensch das nicht von einem anderen menschen annehmen. da gehört schon ein bißchen mehr hintergrund-wissen dazu :-) was ich ausdrücken wollte, sehr wahrscheinlich mal wieder nicht so gut... war lediglich, daß ich nicht glaube, daß ein forum das schafft. das bezog sich auf die diskussionen in diesem raum. :-)

wie oft wurde Angelika regelrecht "angefeindet" aufgrund ihrer persönlich gefärbten schilderungen, ganz gleich auf welchem gebiet. und dennoch möchte ich nach wie vor "persönliches" beitragen um es zur diskussion anzubieten, ohne danach zu fragen ob oder wem es nutzt. und was Hinz anregend findet mag Kunz langweilen.

denn, Wolfgang, nur über auch noch so gute links kann ich dir leider nicht beantworten, ob ich etwas erreichen oder verändern konnte; hier ist wieder nur "persönliches" angesagt, ich kann doch nur für mich und nicht für andere sprechen. ich weiß auch nicht, ob es gut ist, was ich erreicht oder verändert habe; nur wenn ich beides tatsächlich wollte und konnte, dann habe ich es für mich jeweils gemacht; bisher jedenfalls :-)

und wenn ich wirklich sicher bin, daß es lohnt, dann setzen sich auch im alter noch die hierzu erforderlichen energien frei...glaub`mir das einfach mal und ich erspare dir an dieser stelle "persönliche beispiele" :-)

obwohl, eigentlich...mann der frau könnte ja velleicht...mal überlegen :-)...neues thema aber dann...

ich habe aber eine persönliche bitte an dich:

magst du die überlegung zulassen, daß die kleinen und doch oft so amüsanten "depperles-themen" nicht auch ihren platz haben...gleichwertig neben allen anderen? sie bieten so manchem die gelegenheit, banale dinge mal anders zu betrachten und nicht selten ändert sich der tenor während der diskussion.

die "Funkstille", die dich zu recht beschäftigt, kann sie nicht auch ein grund sein, daß nicht alle alles wissen?
d.h. aber doch nicht,daß die themen nicht interessieren...ganz im gegenteil!

und jetzt kann ich wiederum nur "persönlich" antworten:

natürlich fuchst es mich gewaltig, wenn ich, weil ich halt vieles nicht weiß, nächtelang recherchiere um möglichst wahrhaftig zu argumentieren, dann oft richtig mit der biermannschen "gequirrlten scheisse" beworfen werde. nur, das ärgern setzt in gleicherweise auch neue energien frei...:-)


KlausD antwortete am 23.04.03 (17:48):

Wunderbar Siegi, was du da schreibst trifft genau!

-------------------------------------------------
Etwas an diesem Schlamassel zu ändern verlangt, weniger
Gefühlsduselei an den Tag zu legen und nicht nach tausendenden Jahren aufklärender Weltgeschichte immer noch zu hoffen, seine Humanitäts- und Pazifismusgesinnung der ganzen Menschheit einzupflanzen. Keinen Schritt kam man damit voran, trotz der einstigen Erfindung von Ethik und Moral, Menschen und Völkerrechte, Genfer Konvention und Haager Landkriegverordnung, lediglich dazu geschaffen um den Schein zu wahren und um auf humanere Weise weiterzukriegen. Scheinheiligkeiten ohne Ende.
---------------------------------------------

Das kapieren die meisten hier aber nicht und meinen,die Welt retten zu können mit ihrer Gefühlsduselei.
Ich hatte das an anderer Stelle schon mal geschrieben:
Die Friedensbewegung meint,das Rad neu erfinden zu können......


Barbara antwortete am 23.04.03 (18:44):

@ pilli

Gegen die Schilderung persönlicher Erfahrungen habe ich überhaupt nichts. Auch ich greife meistens auf selbst Erlebtes zurück. Nur sollte es doch irgendwie zum Thema gehören.

Du schreibst:

>>wer wird denn jammern?

wer gibt denn zu, geld verloren zu haben?

wer ist denn wirklich so blöde, zu behaupten, die banken hätten kein geld mit ihrer anlage-politik verloren?

wer hat denn wirklich nur aus "gier" gedealt?

ich nicht! und ich denke mal :-)auch viele andere nicht...<<

Nichts davon betrifft das Thema.
Die Banken haben sich vor gut drei Jahren aus dem risikoreichen Kreditgeschäft an Unternehmen zurückgezogen. Das Risiko wurde durch Börsengänge auf viele kleine Aktionäre verteilt. Dadurch haben die Banken doppelt kassiert: zum Einen am Börsengang, zum Anderen am Wertpapierhandel. Alles ohne eigenes Risiko. Nun klappt das nicht mehr. Da besinnt man sich nicht etwa auf die eigentlichen Aufgaben der Bank, nein, man versucht wiederum das Risiko auf andere, diesmal die bundeseigene KfW abzuwälzen, um allein an den Zinsen und dem Handel der Wertpapiere zu verdienen. Das ist der Skandal, und ich habe mir Mühe gegeben, diesen Sachverhalt einfach zu erklären.

Banker sind Kaufleute. Die Kreditvergabe ist ihr Geschäft. Davon leben sie. Das ist nichts Ehrenrühriges. Allerdings haben Kaufleute Risiken zu tragen. So kann z.B. ein Kredit notleidend werden.
Was hieltest Du von einem Teppichhändler, der seine Lager voller wertvoller Teppiche hat. Leider werden in Zeiten der Teppichböden sehr wertvolle Teppiche immer seltener gekauft... andere hingegen bringen noch gut Gewinne. Nun sagt sich dieser Teppichhändler, mit den einen handel ich fleißig weiter, denn das lohnt sich für mich. All die irren teuren gebe ich an den Staat ab. Soll der doch sehen, wie er sie los wird.

Meinst Du, der Staat sollte dieses "Geschäft" für seine Bürger abschließen? Vergleichbares schlagen die Bankbosse vor. Milliardenkredite werden noch schnell vor der drohenden Pleite der KfW übertragen, dafür bekommt die Bank Wertpapiere, die sie an ihre Kunden verkauft. Wo ist nun das Risiko der Bank geblieben, die diese Milliarden einmal ausgeliehen hat? Die bundeseigene KfW bürgt für die Rückzahlung der Wertpapiere an den Kunden. Geht der Kreditnehmer Pleite, wird der Staat, nämlich wir, jeder einzelne von uns, zur Kasse gebeten, denn die kleinen Käufer der Wertpapiere der KfW müssen ja ihr Geld zurück bekommen.

Dieser Betrug, der da in aller Stille vorbereitet wird, hat nichts mit Verlusten durch Spekulation an der Börse zu tun. Auch mit Kontoführungsgebühren oder Provisionen, die Banken für ihre Dienstleistungen nehmen, nicht. Es bleibt der ungeheure Versuch, riskante Milliardenkredite dem Volk aufs Auge zu drücken.


Siegi antwortete am 23.04.03 (18:53):

Oh, Hallo Klaus D.

Mit grosser Zustimmung habe ich nicht gerechnet, umso erfreulicher einen Glaubensbruder gefunden zu haben. Man schreibt sich *g*..

Beste Grüsse


henner antwortete am 23.04.03 (19:33):

Hallo Ihr -mit oder ohne Spass- Börsengeschädigte ,vor einigen Wochen landete bei mir eine Mail in der Box unter dem Thema:
Der Deutschen Telekom droht
massive Sammelklage
www.sammelklageverfahren.de
mit einer langen und breiten Erklärung,wie man sich eventuell schon verloren geglaubte Moneten durch einschalten von "gewieften Anwälten" zurückholen kann oder könnte.Zumindest für diese Anwälte scheint dies lohnend zu werden,oder ist jemand unter Euch der die begründete Hoffnung hegt ,dadurch einige Euros zurückzubekommen ?
,,zumal es nicht einfach ist im Net diesen "ja soo erfolgreichen und kleveren "Herrn Anwalt ausfindig zu machen,wenn auch die angegebene Adresse auffindbar ist.


pilli antwortete am 23.04.03 (19:43):

"Nur sollte es doch irgendwie zum Thema gehören."

dein kommentar, Barbara

und was soll dann die überschrift signalisieren?

"Wozu sind eigentlich die Banken da?" watt soll ich dir dazu antworten?

du gabst doch den einstieg vor :-) oder dachtest du tatsächlich, ich würde die von dir mitgeteilten annahmen unwidersprochen hinnehmen? :-)

mädel, das tut nicht not mir datt zu erklären, watt du eigentlich meinst; irgendwie habe ich das schon erkennen können...aber wenn du wichtiges diskutiert haben möchtest, dann frage ich einfach mal nach...was mir so aufstieß an deinem beitrag:

"die bank hat sich herausgestohlen..."
"man redete ihnen ein, sie am ......beteiligen zu wollen"
"weckte ihre geldgier..."
"rigoros auszunehmen..."

ich frage dich Barbara, ob du mit diesen verallgemeinerungen
tatsächlich glaubtest, sachliche antworten zu lesen?

wenn denn dann Kreditrisiken wie Doris schreibt, abgewälzt werden "sollen" dann ist das natürlich nicht o.k. nur, ist es schon so?

und jetzt meine frage an dich:

möchtest du all die dienstleistungen, die deine bank für dich tätigt, nicht mehr in anspruch nehmen? dann ja dann können wir gerne gemeinsam überlegen, wie wir zu anderen lösungen kommen. dann aber erst können wir m.e. erneut die frage stellen:

"Wozu sind eigentlich Banken da?"

versteh mich bitte richtig, ich hadere als freiberuflich spätberufene, die oft und gerne tag und nacht werkelt, so manches mal mit der bank meines vertrauens :-) aber unfair
zu agieren und alles über einen kamm scheren zu wollen...

neee!


Barbara antwortete am 23.04.03 (20:09):

pilli,

entschuldige bitte vielmals...
Ich hatte angenommen, als Diskussionspartnerin würdest Du mehr als lediglich die Überschrift lesen....

Falls es von Interesse ist: ich bin selbst Bankkauffrau. Banken gehören zum Dienstleistungsgewerbe. Selbstverständlich lassen sie sich ihre Dienstleistungen bezahlen.

Den Skandal sehe ich darin, dass sie sich aus ihrer Verantwortung stehlen wollen. Gewinne kassieren, Risiken auf den Staat abwälzen. Wenn Du das in Ordnung findest, ist das Deine Sache. für mich ist es eine Ungeheuerlichkeit, die eine Diskussion wert sein sollte.


pilli antwortete am 23.04.03 (20:22):

nein Barbara,

ich finde das nicht in ordnung, wenn es denn sein sollte.
natürlich habe ich auch gewußt, daß du bankkauffrau bist;
gerade darum hatte ich gehofft, weniger "gefärbtes" zu erfahren.

fair zu diskutieren macht einfach mehr spaß...:-)


Wolfgang antwortete am 23.04.03 (20:31):

Alle Theorie ist gut, die Wirklichkeit mitunter ernüchternd. Zur Theorie des Kapitalismus (in Deutschland verschämt "Marktwirtschaft" genannt) gehört, dass waghalsige Unternehmer unter hohem Risiko Geld verleihen an noch waghalsigere Unternehmer. Und weil sie so waghalsig waren und bei Strafe des Verlustes des eigenen Geldes etwas gewagt haben, kriegen die waghalsigsten Unternehmer im Erfolgsfall eine hohe "Risikoprämie". Bleibt der Erfolg aber aus, ist ihr Geld futsch.

So weit die Theorie. Und die Wirklichkeit? - Im grossen Spiel ums grosse Geld tragen viele das Risiko (vorneweg die Arbeitnehmer, die Lieferanten, der Staat, die Kleinhaie (Aktionäre), die sich mit den Grosshaien (Aktionäre) um die Beute balgen wollten), aber nicht mehr die grossen Unternehmer. Die privatisieren die Gewinne und sozialisieren die Verluste, wo immer es geht. Dass sie das können, bringt die politische Macht mit sich, die sie sich per wirtschaftliche Macht sichern konnten. Man fragt sich: Wofür kriegen sie eigentlich eine "Risikoprämie"? Ich schlage vor: Entbinden wir sie doch von allen Risiken (und natürlich von allen "Risikoprämien"). ;-)


Barbara antwortete am 23.04.03 (21:47):

Das Handelsblatt schreibt:

>>Geplant ist die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens für so genannte Kreditverbriefungen noch in diesem Sommer. An der ABS-Gesellschaft werden – neben der KfW – Deutsche Bank, Commerzbank, Dresdner Bank und Hypo-Vereinsbank sowie das genossenschaftliche Spitzeninstitut DZ Bank beteiligt sein. Durch die Kooperation sind größere Emissionen möglich als bei einem Alleingang der einzelnen Institute. Dies erhöht die Attraktivität für die Investoren. Offen ist noch, ob die Sparkassen mitmachen.

In Finanzkreisen wurde gestern betont, es handele sich bei der Initiative nicht um die Gründung einer so genannten „Bad Bank“. Der Aufbau einer Bad Bank, die den Banken ihre faulen Kredite abnimmt, wurde vor einigen Monaten bei einem Treffen von Bundeskanzler Schröder mit den Bankenchefs diskutiert. Kritiker warnten allerdings vor der Gefahr einer Wettbewerbsverzerrung, wenn Banken schlechte Kredite mit Hilfe des Staates entsorgen könnten.
......
Eine wichtige Voraussetzung der neuen Initiative ist eine Änderung des Steuerrechts, die nach den Plänen von Finanzminister Hans Eichel ABS-Gesellschaften ab Sommer von der Gewerbesteuer befreit. Von dieser Neuregelung verspricht sich die Finanzwelt einen kräftigen Aufschwung für den ABS-Markt, der in Deutschland bisher unterentwickelt ist. Finanzkreise gehen davon aus, dass die Banken mit dem neuen Vehikel Kredite im Volumen von rund 30 Mrd. Euro jährlich verbriefen könnten. Schon in diesem Jahr könnte ein niedriger zweistelliger Milliardenbetrag an den Markt kommen. Die Wertpapiere werden bei institutionellen Anlegern platziert. Privatanleger haben bisher nur indirekten Zugang, da die ABS-Anleihen gelegentlich in Geldmarkt- oder Rentenfonds enthalten sind.<<

https://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buildhbi/
cn/GoArt!200012,200039,623086/SH/0/depot/0/index.html

Man lese und staune: Eine wichtige Voraussetzung der neuen Initiative ist eine Änderung des Steuerrechts, die nach den Plänen von Finanzminister Hans Eichel ABS-Gesellschaften ab Sommer von der Gewerbesteuer befreit.
Verzicht der Gewerbesteuer bei einem Jahres-Kreditvolumen von 30 Mrd. Euro....

Na ja, wir haben's ja....


pilli antwortete am 23.04.03 (22:18):

Barbara,

vielleicht lese ich das von dir zitierte Handelsblatt?

...und kannst du dir dann noch vorstellen, einige andere auch noch?

"ob wirs haben", werden wir sehen :-)


schorsch antwortete am 24.04.03 (09:32):

In der Schweiz war gerade ein kurzer Aufschrei zu hören, weil ein paar hohe Tiere einer renommierten Bank einen "Anlageklub" gegründet haben, in dem sie sich die besten Angebote (Insiderwissen!) unter den Nagel gerissen haben. Es gibt hier ein Gesetz, das es Insidern verbietet, mit ihrem Wissen private Gewinne zu machen resp. damit zu spekulieren. Ich glaube kaum, dass der oben erwähnte "Klub" ein Einzelfall ist. Wohl eher die Spitze des Eisberges. Es kotzt mich an, wenn ich aus den Medien vernehme, ein kleiner Bankfisch sei wegen Ausnützung seines Insiderwissens bestraft worden und dann muss ich merken, dass "hohe Tiere" offenbar ungestraft Millionen einsacken können. Und natürlich frage ich mich auch noch, was diese "hohen Tiere" gemacht hätten, wenn es keine Gewinne, sondern Verluste abgesetzt hätte. Geht ihr mit mir darin einig, dass sie schon einen Weg gefunden hätten, diese Verluste den "Kleinen" unterzujubeln?


Siegi antwortete am 25.04.03 (00:42):

Ja, sowas kann einen ankotzen @Schorsch. Der alte Friedrich Wilhelm, der Vater des alten Fritzen hätte sich auch die hohen Gauner gekauft: "Waaaas, diese Kanaillen, Zunge herausziehn, über den Kopf hinweg am Rücken annageln und das ganze Mensch aufhängen!" Solche drakonischen Strafen schrecken ab, *lol*.


DorisW antwortete am 25.04.03 (07:10):

Nein, das tun sie nicht,
*überhaupt nicht lol*


schorsch antwortete am 25.04.03 (09:39):

Vielleicht hätten aber diese Gauner den Alten Fritz gekauft?!


Siegi antwortete am 26.04.03 (00:36):

Doch @Doris, das tun sie wohl *g*.


In Berlin zur Zeit des Soldatenkönigs geschah folgendes:

Einige Bürger waren zu faul um in die Wälder zu gehen und Winterbrennholz zu zammeln. Sie hackten die bereits schön herangewachsenen Alleebäume einfach um!
Der König, Friedrich Wilhelm, erliess ein Gesetz, dass jedem dieser Frevler die Hand abgeschlagen werden sollte, würde man ihn dabei erwischen. Oh ja, das ist ja sooo entsetzlich in den Augen der Heutigen *g*.

Aber..., es mussten gar keine Hände abgeschlagen werden, denn die Bäume erfreuten sich fortan gesundem und unbehelligtem Wachstums *gg*.
Eine schöne Überlieferung und "wahr!"