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THEMA:   Die USA schicken eigene Waffeninspekteure

 13 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 18.04.03 (16:15) mit folgendem Beitrag:

Während antiamerikanische Demonstrationen im Irak zunehmen, wird der Fortgang der Belügerei der eigenen Bevölkerung und der Weltöffentlichkeit durch die US-Administration in aller Schamlosigkeit fortgesetzt. Wie "Die Welt", nun sicherlich nach dem Urteil einiger stiller Mitleser der Linksradikalität verdächtig, mitteilt (s. Link), bereiten die Amerikaner die Entsendung eigener Waffeninspekteure in den Irak vor. Der Gedankengang ist wahrscheinlich dergestalt, dass - falls man die Quittungen vom Verkauf und notfalls eigene Vorräte mitbringt - die Wahrscheinlichkeit positiver Funde erhöht ist und sich im Nachhinein der Raubzug in den Irak vielleicht doch noch halbwegs rechtfertigen lässt.

Hatten wir uns doch schon so gedacht: Die finden bestimmt was. Und die Masse wird sich belügen lassen.

Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2003/04/18/75093.html


Ursula J. antwortete am 18.04.03 (17:14):

Wenn die Massenvernichtungswaffen des Iraks so gefährlich waren, warum sind sie dann so gut versteckt, dass sie nicht einmal zur Selbstverteidigung benutzt wurden?

Habe heute im Radio gehört, dass amerikanische Firmen im Irak wieder das aufbauen und reparieren sollen, was während des Krieges zerstört wurde.
Ist auch eine Art von Arbeitsbeschaffung.


rolf antwortete am 18.04.03 (18:30):

Ursula,
das ist nur nicht Arbeitsbeschaffung, sondern auch Rückzahlung der Wahlkampfspenden.
Die Zerstörung wird aus Steuermitteln finanziert, am Wiederaufbau verdienst der Spender.


hl antwortete am 18.04.03 (21:52):

US-Waffeninspekteure im Irak.. allmählich kann ich nur noch lachen (zugegeben etwas bitter).

Erzähl dem dummen Volk etwas, wiederhole es oft genug dann wird es uns irgendwann glauben. So in etwa dürfte die Devise der Spitzenpolitiker (nicht nur in den USA) sein.

Welche Ammenmärchen dürfen wir wohl als nächstes hören oder lesen?


Medea. antwortete am 18.04.03 (22:26):

... daß Mr. President seinen Hut nimmt und geht. :-)


DieterH antwortete am 19.04.03 (17:24):

Die Amerikanische Regierung ist kaum zu überbieten. Die müssen doch die ganze Welt für blöd halten.
Dieser Präsident scheint mit seinen Mitarbeitern nicht nur auf einem anderen Kontinent sondern auf einem anderen Stern zu leben.
Anstatt die UN zu bitten doch nun mit den vorhandenen Inspekteuren zu suchen suchen sie nun selbst. Wer glaubt das diese Inspektoren unabhängig ist, der ist doch selbst mit einem Klammmerbeutel gepudert.


Wolfgang antwortete am 20.04.03 (00:36):

An den Quatsch von den angeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen hat schon vor dem Krieg kein denkender Mensch geglaubt, die BUSH-Krieger inbegriffen (die im Gegensatz zu ihren hysterischen FähnchenschwenkerInnen über eine zwar teuflische, aber hoch entwickelte Intelligenz verfügen). Jetzt lassen sie die Katze aus dem Sack: Ein paar Jahre müssten sie im Irak bleiben, sagen sie, als Besatzer natürlich, nicht als Befreier (s. "Pentagon Expects Long-Term Access to Four Key Bases in Iraq" (by THOM SHANKER and ERIC SCHMITT), NYT v. 20.04.2003).

GEORGI DIMITROFF hat sich mit dem politischen Phänomen des europäischen Faschismus auseinandergesetzt und 1935 zum VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale einen offenen Brief verfasst. Seine Einschätzung damals:

"Die imperialistischen Kreise suchen die ganze Last der Krise [der kapitalistischen Wirtschaft, W. M.] auf die Schultern der Werktätigen abzuwälzen. Dazu brauchen sie den Faschismus." Weiter schrieb er: "Sie wollen das Problem der Märkte durch Versklavung der schwachen Völker, durch Steigerung der kolonialen Unterdrückung und durch eine Neuaufteilung der Welt auf dem Wege des Krieges lösen. Dazu brauchen sie den Faschismus."

Sage niemand, das sei Schnee von gestern. Der amerikanische Faschismus unter GEORGE W. BUSH folgt denselben Prinzipien... Das ist nicht verwunderlich, sind es doch die gleichen wirtschaftlichen Strukturen und die gleichen wirtschaftlichen Akteure, die - bei Strafe ihres Untergangs - den Krieg brauchen, wie die Fische das Wasser. Der Faschismus (und damit der Krieg) lebt wieder auf, weil der Kapitalismus in eine schwere Krise geht. Entrüstung ist gut. Wenn es aber bei der Entrüstung bleibt, wenn nicht an die wirtschaftlichen Ursachen dieses Krieges herangegangen wird (nicht nur in den USA, sondern auch in Europa), dann werden die nächsten Kriege kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche.


Funk antwortete am 20.04.03 (13:55):

Ich würde mich nicht wundern, wenn Bush dem "Finder" von Massenvernichtungsmitteln eine schöne Prämie versprechen würde.


missluka antwortete am 20.04.03 (15:08):

@ Wolfgang.......mit dem "Amen" in der Kirche sollte man doch nicht spotten.
Noch dazu an Ostern.


Siegi antwortete am 20.04.03 (20:02):

Es ist nicht damit getan, wenn Bush seinen Hut nimmt und geht. Ein Land wie die USA plant langfristig. Auch bei scheinbarer friedlicher Eroberung, wie sie bereits Jahrzehnte stattfindet, gab es Opfer genug. Ihre Geheimdienste Unterstützen politisch genehmere Oppositionen und waren in der Vergangenheit auch bestimmt für für den einen und anderen Putsch verantwortlich.
Bush halte ich für weniger gefährlich als die klügeren und stillen Strategen dieses Landes. Es gibt sie natürlich nicht nur in den USA, auch das ist klar. Bush ist dümmer und daher leichter zu durchschauen, er macht kaum Hehl aus den Absichten der "Seinen". Gleich einem römischen Imperator protzt er und droht mit "vorhandener" Stärke! Natürlich werden sie irgendwas für sie "Entlastendes" aus dem Wüstensand scharren und es der Welt mit pompösem Gehabe präsentieren!


Tuercis antwortete am 23.04.03 (12:08):

wie ich heute aus dem Fernsehen entnehmen konnte, sagte Blix vorläufig werden keine Inspekteure in den Irak kommen, da die Lage noch zu unsicher sei.

Die Frage dabei ist nur: Sollen überhaupt Inspekteure wieder zugelassen werden? oder wird da ein eigenes Süppchen gekocht? Und wer hat wohl Interesse daran, das nicht weiter nachgeforscht wird?

Also mir kommt das alles sehr "spanisch" vor.


Siegi antwortete am 24.04.03 (11:08):

@tuercis,


ja, sie kochen wohl derzeit ihr Süpplein, brauchen wohl noch ein bisschen Zeit um für eventuelle Beweise für Massenvernichtungswaffen zu sorgen. Das ist nicht so einfach, sowas muss hieb und stichfest gemacht und jeder interntionalen Prüfung standhalten.

Beste Grüsse


henner antwortete am 24.04.03 (17:45):

@ Tuercis "diese Aussage:,,da die Lage noch zu unsicher sei."

find ich doch ein wenig seltsam.Als der "Verbrecher Saddam", der Allen und Jedem Böses wollte noch in Amt und Würden war,konnten Blix und seine Kontrolleure ungehindert und sogar durch Saddams Milizen geschützt und begleitet kreuz und quer durchs Land fahren,,,und nun ,da dieses "Schreckgespenst der USA " unschädlich gemacht wurde und die eigenen Truppen für die Sicherheit und Kontrolle im Land verantwortlich sind,sollen die Blix und Co noch warten wegen irgendwelcher Gefahren ?
ein Schelm wer Böses dabei denkt,,,


schorsch antwortete am 25.04.03 (09:48):

In der Bibel steht: "Man kann den Belzebuben austreiben".
Aber Bush, dieser frömmlerische Zeitgenosse probiert es trotzdem immer wieder.....