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THEMA:   Amerika ist eine einzige Kultursschande!

 47 Antwort(en).

Angelika begann die Diskussion am 14.04.03 (00:31) mit folgendem Beitrag:

Es ist unfassbar, mit welcher Dummheit und Arroganz die Amerikaner zusehen, wie im Iraq die Nationalmuseen geblündert werden, wie Zeugen der Kultur der Menscheit, die 7000 Jahre alt sind verschleppt werden und die USA es "für noch nicht nötig hält" diese Schätze, die uns alle angehen und die unwiederbringlich sind, zu beschützen, weil die Kämpfe noch anhalten! Wieviel Zynismus und Blödheit gehört eigentlich zu so einr Äusserung - denn die Ölfelder werden doch schon von der ersten Sekunde an bewacht und sind zuzr Zeit sicherster Ort im Iraq!Ich gehe davon aus, dass ein Bush nicht einmal weiss. wer Nebukatnezah war (wahrscheinlich kennt er den Namen nur aus einem Rollenspiel) aber ich bin sicher er weiss, was die gestohlenen gegenstände in Dollar so bringen könnten? auch nach dem ersten Golfkrieg verschwanden kostbare Einzelstücke aus dem iraq und auf wundersame Weise wurden sie schon wenige Tage später fein säuberlich katalogisiert mit Dollarpreisen angeboten ... und gerade jetzt besteht die amerikanische Vereinigung der Museen (American Council for Cultural Policy” ACCP).darauf, die strengen irakischen Ausfuhrbestimmungen zu lockern und die Einfuhrbestimmungen für die USA gleichzeitig zu lockern.... ACCP-Gründer Hawkins wird mit der Aussage zitiert, manchmal sei die Verstreuung von Kulturgütern ein Garant für deren Erhaltung. Ein absoluter Blödsinn!!!
Es ist immer unfassbarer, diese Bush-Mafia ist immer noch steigerungsfähig, schlimmer als wir es uns alle ausmalen könnten ... sie schänden die Menschen, die Rechte, die Kultur und die Geschichte der Menschheit. Aber wen interessiert in Amerika schon geschichte, die älter ist als die paar Hundert Jahre, die sie selbst haben ...

Wer sich für die Schätze des Iraq interessiert, hier ist ein Link:
https://www.archaeologie-online.de/links/154/165/475/

Internet-Tipp: https://archiv.tagesspiegel.de/archiv/13.04.2003/526400.asp


Hanne antwortete am 14.04.03 (08:22):

... sie schänden auch ihren Boden und sind insofern nicht besser als Saddam.
Ich denke an das einstige Mesopotamien.


WANDA antwortete am 14.04.03 (08:50):

Mich hat der Bericht im Fernsehen, in dem die Museumsdirektorin durch ihre verwüsteten Hallen schritt, sehr erschüttert. Dass da der Plünderung keinen Einhalt geboten wurde ist ein Kulturverbrechen.


Angelika antwortete am 14.04.03 (10:13):

Hanne da stimm ich Dir 100% zu! Was soll man auch von einem Volk erwarten, dessen Vorfahren ein riesiges Land eroberten, die Einwohner mordeten und deren Nachkommen heute noch als Unterbelichtete behandeln und die sich hinstellen und von "God´s own country" faseln ...
Mir klingt es noch im Ohr, was mein Geografielehrer einmal bei einem Diavortrag seiner USA-Reise sagte: "Amerika ist dort am schönsten, wo es sich vor sich selbst schützt!"


Hanne antwortete am 14.04.03 (12:23):

Da hat der Lehrer ganz recht.
Und: Amerika ist dort am schönsten, wo noch nichts durch die Bewohner verändert worden ist.


Felix antwortete am 14.04.03 (12:37):

Leider sehe ich es auch so ... Wer diese arroganten Selbsteinschätzung kennt ... wie sie die US Amerikaner immer wieder andern Ethnien gegenüber gezeigt haben ... und nun die Verantwortung hat, ausgerechnet eines der ältesten Kulturerbe vor Verlust und Zerstörung zu bewahren ... konnte nichts Gutes erwarten. Dass die Amis mit ihrer schnodderigen Kaugummikultur den Kulturplünderungen tatenlos zusahen, schlägt dem Fass den Boden aus.
Wer selber keine Kultur hat, kann diese bei andern auch nicht erkennen!
Nimmt mich wunder, wie unsere Ami-Tanten sich herausreden werden!


DorisW antwortete am 14.04.03 (12:57):

Na entschuldigt mal, die Plünderer sind aber schließlich die Iraker selbst (bzw. die Kriminellen oder die Durchgeknallten unter ihnen) und nicht die Amerikaner.

Natürlich ist es eine Schande, dass die Besatzer die Anarchie nicht in den Griff kriegen und die Kulturschätze nicht vor Plünderungen schützen.
Aber ihr tut ja grade so, als hätte George Dabbelju persönlich die Nationalbibliothek angezündet. Das hab ich in den Nachrichten irgendwie anders gehört...


Medea. antwortete am 14.04.03 (13:25):

Neben all dem Verbrecherischen im Irak ("Befreiung" durch die Amis, Plünderungen und Brandschatzungen durch die Iraker), sehe ich auch das unendliche Leid der Tiere. Angekettete Hunde in verlassenem Gelände ohne Futter und Wasser, Vögel in ihren Vollieren unversorgt, Esel, die unter der Last der gestohlenen Sachen fast zusammenbrechen, edle Pferde, die an fahrende Lastwagen gebunden sind, schweißnaß und außer Atem ..... Brutalität auf der ganzen Linie. Alle niedrigen Instinkte, die im Menschen schlummern, setzen Kriege frei. Es ist ja wie damals bei der Roten Armee - drei Tage lange war Breslau zum Plündern freigegeben worden, da blieb auch kein Stein auf dem anderen.


Angelika antwortete am 14.04.03 (13:32):

DorisW: Es ist doch durchaus vorstellbar, dass diese Plünderung von langer Hand geplant wurde - und die Plünderer dafür eine Belohnung kriegen. Wenn fast 200.000 Exponate gestohlen werden - wohl gemerkt gestohlen, nicht zerstört - dann deutet das meiner Meinung nach auf gezielten Diebstahl hin. "Das gewöhnliche" Volk hätte eher ide feuerlöscher und Glasscheiben mitgenommen, nicht aber für sie unbrauchbare Gegenstände.


Wolfgang antwortete am 14.04.03 (13:59):

Hass auf den Westen - vor allem auf die USA und auf Israel - verstärkt sich und breitet sich aus (nicht nur) im Nahen Osten. So geht zum Beispiel die Plünderung der kulturellen Reichtümer im Irak für einen Kommentator der jordanischen Zeitung "al-Dustour" auf das Konto Israels:

"In den dreißiger Jahren hat es auch nur wenige Monate gedauert, bis die europäischen und amerikanischen Museen die geplünderten Kulturgüter aufkauften. Und heute wiederholt sich die Geschichte, doch auf noch abscheulichere Weise, denn dieses Mal wurden die großen Museen der Hauptstadt Bagdad geplündert. Wir sehen uns keinem Diebstahl von Kulturgütern gegenüber sondern einem hasserfüllten jüdischen Versuch, unsere Reichtümer und unsere Kultur auszulöschen."


DorisW antwortete am 14.04.03 (14:53):

Angelika,
vorstellbar ist vieles.
Aber die Wirklichkeit ist schlimm genug, auch ohne sich in solchen Spekulationen zu ergehen.

Es wird doch immer betont, dass wir (ich zähle mich dazu) diesen Krieg und die Politik der US-Regierung verurteilen und nicht "die Amerikaner".
Insofern finde ich diesen Rundumschlag stark verzerrt und übertrieben.

Amerika ist nicht "eine einzige Kulturschande", sondern hat auch eine Menge großartiger kultureller Leistungen hervorgebracht.


Hanne antwortete am 14.04.03 (16:12):

Das ist Wortklauberei, DorisW.

O weia, muß man hier vorsichtig sein.


Angelika antwortete am 14.04.03 (16:39):

DorisW:Es wurde nachgewiesen, dass gestohlene Exponate aus dem eltzten Golfkrieg in den USA verhökert wurden und sich dort befinden.

Ja, Amerika hat viel Kultur hervorgebracht, in erster Linie Plagiate vieler Baudenkmäler aus Europa :-)
Ich kenne Leute, die fahren nur ins Disneyland und Las Vegas, weil ihnen dort Plagiate der ganzen Welt geboten werden - und die glauben dann hinterher, etwas von der Welt gesehen zu haben ;-))


DorisW antwortete am 14.04.03 (16:50):

Ja, selbstverständlich muss man mit Worten vorsichtig sein!

"5 So ist auch die Zunge ein kleines Glied und richtet große Dinge an. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen Wald zündet's an! 6 Auch die Zunge ist ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit. So ist die Zunge unter unsern Gliedern: sie befleckt den ganzen Leib und zündet die ganze Welt an und ist selbst von der Hölle entzündet. 7 Denn jede Art von Tieren und Vögeln und Schlangen und Seetieren wird gezähmt und ist gezähmt vom Menschen, 8 aber die Zunge kann kein Mensch zähmen, das unruhige Übel, voll tödlichen Giftes."
(Jakobus 3)


DorisW antwortete am 14.04.03 (16:59):

Liebe Angelika,
das mag ja alles sein. Und das ist ja auch alles ganz schrecklich.

Trotzdem:
a) darfst du nicht leichtfertig aus Ereignissen des letzten Golfkriegs auf die heutige Lage schließen und
b) haben kriminelle Machenschaften nichts, aber auch rein gar nichts mit den Eigenschaften oder Nicht-Eigenschaften der USA als Kulturnation zu tun.

Oder ist Leonard Bernstein, Duke Ellington, Glenn Miller, Ernest Hemingway, John Steinbeck... (um nur eine klitzekleine Auswahl zu treffen) für dich keine Kultur?

Disneyland, na und? Deutschland hat die Bild-Zeitung und die Love Parade.


DorisW antwortete am 14.04.03 (17:08):

P.S.
Und die Schweiz hat Hugo von Hoffmannsthal, Udo Jürgens und Schorsch :-))))))))


Angelika antwortete am 14.04.03 (17:21):

Sorry DorisW aber ich finde, das ist Wortklauberei - wer in diesen Tagen von Amerikanern sschreibt, die es zulassen, wie Nationalschätze geplündert werden, der weiss, dass man damit nicht "den amerikaner" meint - Du liest meine Beiträge, dann solltest Du das wissen.


DorisW antwortete am 14.04.03 (17:45):

Angelika, und wenn du meine Beiträge liest, solltest du wissen, dass ich für mein Leben gerne Worte klaube :-)

Aber schießt du nicht übers Ziel hinaus, wenn du solche verbalen Rundumschläge austeilst:

"Aber wen interessiert in Amerika schon geschichte, die älter ist als die paar Hundert Jahre, die sie selbst haben ... "

"Was soll man auch von einem Volk erwarten, dessen Vorfahren ein riesiges Land eroberten, die Einwohner mordeten..."


Angelika antwortete am 14.04.03 (17:53):

und? Ist das kein Fakt? Haben die Indianer sich selbst umgebracht? Leonard Bernstein, Duke Ellington, Glenn Miller, Ernest Hemingway und John Steinbeck hätten sich geschämt für ihr Land angesichts dessen was im Iraq passiert.


Karl antwortete am 14.04.03 (20:04):

@ Wolfgang,


wir sollten uns wahrhaftig nicht die verquere, pathologische Argumentation mancher Araber aneignen, die nun aber auch alles und jedes versuchen den Juden in die Schuhe zu schieben. Das erinnert fatal an die Hetze der Nazis gegen die Juden. Was auch immer schief lief, es waren die Juden. Wir sollten dem Antisemitismus hier keine Plattform geben.

Auf diese Schiene sollten wir uns hier nicht begeben. Damit werden komplexe Sachverhalte für simple Gehirne zwar vereinfacht, aber das ist Rassismus pur.


Siegi antwortete am 14.04.03 (20:54):

Hm, Ernest Hemingway rühmte sich prahlerisch, während des 2.Weltkrieges einen wehrlosen dt. Gefangenen erschossen zu haben, der bei einem Verhör nicht reden wollte! Ob ihn das grossartig macht, naja. Charakter und Talent sind zwei paar Stiefel und "kulturlos" ist sowas schon!


Angelika antwortete am 14.04.03 (21:42):

Siegi: er hat vieles viel später bereut und Abbitte getan ...


Wolfgang antwortete am 15.04.03 (02:41):

@Karl... Was mir stinkt an Deinen Beiträgen, ist Dein oberlehrerhafter Ton... Was ich hier ins Forum setze, verantworte ich. Ich traue allen LesereInnen zu, dass sie Manns oder Frauens genug sind, sich selbst ihr Urteil zu bilden.

Das, was ich im O-Ton zitierte, ist eine massvolle Stimme im arabischen Nahen Osten. Ich könnte noch Schlimmeres zitieren und würde damit nur die Grundstimmung der meisten Araber widerspiegeln.

Dieser Krieg ist ganz eindeutig von der Sharon-Administration nicht nur gutgeheissen, sondern massgebend mit initiiert worden. Die Mehrheit der Juden (auch der Juden in Deutschland) wollte diesen Angriffskrieg. Dies ist zum erheblichen Teil auch ein jüdisch-fundamentalistischer Kreuzzug gegen die Araber (fast alle der führenden amerikanischen Ideologen dieses Krieges sind Juden).

Die Äusserungen der arabischen Welt und meine Bemerkungen magst Du antisemitisch nennen. Das bin ich von Dir gewohnt... Ist es doch kaum ein Jahr her, dass Du mich ebenso oberlehrerhaft einen Antiamerikaner genannt hast. Wie gesagt: Mich stört dieser Ton (den Du übrigens auch - je nach Gusto und vermutlich je nach allgemeiner Übereinstimmung - gegen Kriegsbefürworter an den Tag legst). Wäre ich Araber, wäre ich zwar nicht Antisemit (wie Du das darstellst), aber bestimmt Antizionist. Die beiden Begriffe und ihre Bedeutungen scheinst Du zu verwechseln. Oder hat sich die politische Grosswetterlage gedreht, so, dass Du meinst, Du müsstest ihr politisch korrekt wieder einmal folgen?


Hanne antwortete am 15.04.03 (08:46):

Wenn Karl mit "Webmaster" überschrieben hätte, wäre der Text schon eher rechtens gewesen. Denn Webmaster gelten ja als "Oberlehrer".
Da Karl zudem Professor, somit Dozent ist, darf man ihm den Tenor nicht verübeln.


Karl antwortete am 15.04.03 (09:01):

"Oberlehrer" ist für mich kein Schimpfwort. Diejenigen, die "Oberlehrer" oder "Lehrer" als solches gebrauchen, haben vielleicht schlechte Erinnerungen. Ich habe solche und solche Lehrer kennengelernt, an manche denke ich in Dankbarkeit und mit Hochachtung zurück.

Zur Sache (und es ist mir egal, ob es oberlehrerhaft klingt oder nicht):

Ich bin ein harter Kritiker der gegenwärtigen amerikanischen und auch israelischen Regierungen. Aber kein Leser dieser Diskussionsforen wird von mir eine pauschale Verurteilung "der Amerikaner" oder "der Juden" (oder Israelis) finden. Den Begriff "Juden" in diesem Zusammenhang zu gebrauchen, ist zudem doppelt fehlerhaft. Nicht nur, weil wir niemals (!) mehr alle Menschen eines Glaubens über einen Kamm scheren wollen, sondern auch weil Israelis nicht gleich "Juden" gesetzt werden dürfen.

Ich bin übrigens sehr enttäuscht Wolfgang, dass ich gerade Dir dies oberlehrerhaft unter die Nase reiben muss, denn ich halte Dich des differenzierenden Denkens für fähig.


Fred Reinhardt antwortete am 15.04.03 (09:03):

Karl, ich möchte mich für deinen Beitrag vom 14.04.03 20:04 bedanken.
Werter Wolfgang, es gibt nicht DIE CHRISTEN und es gibt auch nicht DIE JUDEN. Die Amerikaner und die Deutschen wäre genau so falsch.
Einen guten Tag wünscht Fred.


hl antwortete am 15.04.03 (09:36):

Zitat Wolfgang:
"Das, was ich im O-Ton zitierte, ist eine massvolle Stimme im arabischen Nahen Osten. Ich könnte noch Schlimmeres zitieren und würde damit nur die Grundstimmung der meisten Araber widerspiegeln."

"Die Mehrheit der Juden (auch der Juden in Deutschland) wollte diesen Angriffskrieg. Dies ist zum erheblichen Teil auch ein jüdisch-fundamentalistischer Kreuzzug gegen die Araber (fast alle der führenden amerikanischen Ideologen dieses Krieges sind Juden)."


Zitat Karl:
"Nicht nur, weil wir niemals (!) mehr alle Menschen eines Glaubens über einen Kamm scheren wollen, sondern auch weil Israelis nicht gleich "Juden" gesetzt werden dürfen." "..denn ich halte Dich des differenzierenden Denkens für fähig."

-----

Wolfgang hat differenziert geschrieben.

Vielleicht sollte man auch differenziert lesen können, Karl.


Karl antwortete am 15.04.03 (10:08):

Der feine Unterschied ist folgender, Heidi:

Ich würde nie auf die Idee kommen zu schreiben, die Katholiken oder Evangelischen in Deutschland wollten den Krieg oder wollten ihn nicht. Ich würde die Politiker und die Menschen mit Namen nennen, ihre Religion wäre mir in diesem Zusammenhang egal.

Gehen bei Dir nicht die Warnglocken an, wenn pauschal von den "Juden" in der amerikanischen Regierung die Rede ist? Die Diktion mancher erinnert mich tatsächlich schon wieder an rassistische Zeiten. Auch ich fürchte, dass den Worten von Brecht, die Wolfgang zitiert hat, Aktualität zukommt. Wir dürfen keineswegs auf einem Auge blind werden:

Ihr aber lernet, wie man sieht statt stiert
Und handelt, statt zu reden noch und noch.
So was hätt einmal fast die Welt regiert!
Die Völker wurden seiner Herr, jedoch
Dass keiner uns zu früh da triumphiert -
Der Schoss ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!


hl antwortete am 15.04.03 (11:27):


Vielleicht ist dieser Kommentar aus einem anderen Thema hilfreich um "differenzierter" zu lesen, Karl.

Zitat:

Wolfgang antwortete am 13.04.03 (19:06):

Der Krieg ums Öl verlangt nach ideologischer Rechtfertigung. Wer könnte Kriege besser als gerecht rechtfertigen und sie für ihre Zwecke instrumentalisieren, wenn nicht religiöse Fanatiker. Es ist an der Zeit, über die unselige und für die Welt gefährliche Allianz christlicher und jüdischer Fundamentalisten zu reden. URI AVNERY - der bekannte israelische Friedensaktivist - verweist in seinem neuesten Essay auf den Einfluss einer Gruppe von vielleicht zwei Dutzend amerikanischen neokonservativen Ideologen des Krieges (fast alle Juden, besser: Zionisten, eng verbunden mit den BUSH- und SHARON-Kriegern, als deren Ideenlieferanten sie sich begreifen):

[..]

Internet-Tipp: https://www.zmag.de/article/article.php?id=570


Wolfgang antwortete am 15.04.03 (13:02):

Zum x-ten Mal: Ein Zitat aus einer arabischen Zeitung, das den arabischen Hass auf den "[...] hasserfüllten jüdischen Versuch, unsere [gemeint sind die arabischen, W. M.] Reichtümer und unsere Kultur auszulöschen." ausdrückt, ist ein Zitat und nicht die Meinungsäusserung desjenigen, der dieses Zitat zitiert.

An der Tatsache, dass die SHARON-Krieger (und in Deutschland alle führenden Mitglieder im 'Zentralrat der Juden in Deutschland') diesen Angriffskrieg wollten, besteht kein Zweifel. Dies ist nicht nur ein amerikanisch-britischer Krieg... Dies ist auch ein Krieg christlicher und jüdischer Fundamentalisten, die in den USA eine unheilige Allianz eingegangen sind. Es ist kein Zufall, dass die Blaupause für diesen Krieg (übrigens lange vor dem "11. September") massgeblich von amerikanischen jüdischen (besser: zionistischen) Persönlichkeiten und von amerikanischen jüdischen (besser: zionistischen) Think Tanks ausgearbeitet und propagiert wurde.

Es lohnt sich einen Artikel zu lesen vom israelischen Journalisten URI AVNERY... Der zieht dort einen Vergleich und stellt die derzeit in Amerika den Ton angebende christlich-jüdische (besser: zionistische) Bande in eine historische Reihe:

"[...] Die Ideologie dieser Gruppe, die zum einen nach einem amerikanischen Weltempire als auch nach einem Groß-Israel schreit, erinnert an vergangene Zeiten. Die Balfour-Erklärung von 1917, die den Juden eine Heimstätte in Palästina versprach, hat ein Elternpaar. Die Mutter war der christliche Zionismus [...]. Der Vater war der britische Imperialismus. Die zionistische Idee erlaubte es den Briten, ihre französischen Konkurrenten zu verdrängen und Palästina in Besitz zu nehmen, was insofern nötig war, um den Suez-Kanal und die kürzere Seeroute nach Indien abzusichern. Nun geschieht das Gleiche noch einmal. [...]"

Quelle... URI AVNERY: The Night After, CounterPunch, 10.04.2003 (s. Link)

Internet-Tipp: https://www.counterpunch.org/avnery04102003.html


Karl antwortete am 15.04.03 (16:04):

Hallo Wolfgang,

ich unterstelle Dir keinen Antisemitismus, denke aber, wir sollten auch bei den Zitaten, die wir verbreiten helfen, darauf achten, dass antisemitisches und rassistisches Gedankengut nicht unter die Leute gebracht wird.


Titus(WolfgangM.) antwortete am 15.04.03 (16:49):

Also, ich halte mich mit Beiträgen zurück - es ist alles gesagt und zig-mal durchgekaut.

Nur dieses Thema geht doch entschieden zu weit. Wir werden mit unserer Argumentation unglaubwürdig, wenn wir die gegenwärtige US-Regierung mit den vernünftigen und friedlichen Bürgern der USA in einen Topf werfen.

Richtig könnte doch sein, dass der gegenwärtig "schweigende" islamische Terrorismus ein ganz bestimmtes Ziel verfolgt: Nichts unternehmen, was dem Islam in seiner Ganzheit im Westen schaden könnte. Ruhig verhalten und im Untergrund arbeiten, das westliche System auf diesem Weg aufweichen.

Darüber sollten wir uns Gedanken machen, das Unheil, was im Irak angerichtet wurde und sich noch steigern wird (Bürgerkrieg etc.) sind doch hinreichend bekannt.

Übrigens habe ich dieses Thema mit einigen türkischen Freunden diskutiert, alle gläubige Muslime, aber keine Fanatiker. Sie fürchten ebenfalls diese Unterwanderung - schliesslich besuchen sie ihre Moscheen und sperren die Ohren auf.

Durch die nicht mehr zu lösenden internationalen wirtschaftlichen Verpflechtungen sind wir und auch die USA gezwungen friedlich zusammen zu arbeiten, ob das Herrn Bush gefällt oder nicht.

Jede Hetze gegen "die USA" wird zum Bumerang und ist absolut kontraproduktiv. Natürlich glauben viele Amerikaner noch, dass die USA von allen Seiten "kriegerisch" bedroht werden und deswegen Kriege führen müssen, weil Bush ihnen das einredet. Und das alle Deutschen gegen die USA sind...

Nur, wir hier in Deutschland und Europa sollten es besser wissen. Und deswegen:

KEINE HETZE PAUSCHAL GEGEN DIE USA!

Und weg mit diesen fruchtlosen Diskussionen.

Meint Titus - der gerne wieder über uns alle berührende Sachthemen diskutieren würde.


Barbara antwortete am 15.04.03 (17:05):

Karl,

ich habe sämtliche Texte mehrmals durchgelesen und kann daher Deine Aufregung beim besten Willen nicht nachvollziehen.

Voraussetzen solltest Du allerdings, dass Deine Gäste lesen können. Ist es nicht ausgesprochen wichtig, auch einmal einen Beitrag aus einem arabischen Land zu lesen, wo die Menschen sich dieser riesigen Allmacht gegenüber sehen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du das anders siehst....

Dass es sich bei dem von Wolfgang zitierten Beitrag um einen gemäßigten handelt, kann ich mir leicht vorstellen.

Aus Israel wird weiter Hass gesät:

https://www.sueddeutsche.de/index.php?url=/ausland/politik/65229&datei=index.php
https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/international/?cnt=194564
https://www.welt.de/data/2003/04/15/73936.html


Wolfgang antwortete am 15.04.03 (17:52):

Bekannte Vorwürfe: Unsachlich, emotional, pauschal, undifferenziert, antiamerikanisch (warum eigentlich nie: antirussisch), antisemitisch etc. pp. - Ich lese meine eigenen Beiträge durch und frage mich: Kann ich sie verantworten? Meine Antwort: Ja, sie sind von mir aus gesehen korrekt und keiner von den Vorwürfen trifft mich. Halt: Einen davon nehme ich auf meine Kappe... Emotional sind meine Beiträge oft. Das bleibt auch so, da lege ich Wert drauf, weil ich ein Mensch bin und keine Maschine

Jede(r) hier diskutiert so, wie er es für richtig hält. Das war so und wird so bleiben. Und es ist gut so. Ich drehe den Oberlehrern (wer ist vor der Versuchung gefeit und schlüpft nicht manchmal selbst in diese unschöne Rolle) einfach eine Nase. Das habe ich früher in der Schule so schon getan und es ist mir gut bekommen. ;-)

Also nicht (wie das ein Mitdiskutant meint): Weg mit diesen fruchtlosen Diskussionen! - Sondern: Oberlehrer, ihr nervt! Kein Mensch folgt eurem Gerede! :-)))


Barbara antwortete am 15.04.03 (17:54):

Titus,

>>Nur dieses Thema geht doch entschieden zu weit. Wir werden mit unserer Argumentation unglaubwürdig, wenn wir die gegenwärtige US-Regierung mit den vernünftigen und friedlichen Bürgern der USA in einen Topf werfen.<<

Bitte hilf mir....
Wo hat das hier jemand getan?


Titus(WolfgangM.) antwortete am 15.04.03 (18:12):

Hallo Barbara,

der Titel sagt doch alles - Amerika ist eben NICHT eine einzige Kulturschande. Deswegen mein Einspruch.

Beantwortet das Deine Frage?

Titus.


mulde antwortete am 15.04.03 (18:36):

Da ist eine wild gewordene Junta dabei, entgegen ihren sonstigen Ankündigungen
Auf den besten Wege nicht nur Kriegsschande auf sich zu häufen.
Nein
Sie sieht tatenlos zu wie eine, trotz staatlicher Willkür vorhandene Ordnung zerstört wird.
Sie lässt es geschehen, das so unkriegerische Dinge wie Kliniken, Banken, Museen deren
Sammlungen zum Weltkulturerbe zählen sinnlos geplündert und ausgeraubt werden.
Hier im Chat hat man aber nicht größeres zu tun,als sich banale Unwichtigkeiten an den Kopf zu werfen.
„Du mit deinem Oberlehrer Getue“
"Nein bin kein Oberlehrer."
Und doch - ich bin der bessere.
Und die Vielzahl der kleinen Hiebe und persönlichen Anschuldigungen.
Das ist nun immer das gleiche wenn sich ein Thema bei einigen, nicht so entwickelt wie man sich das Vorstellt.
Das, aber Freunde, ist gelinde gesagt zum Koööö..!
Weil es keine Einzelerscheinung ist - sondern stets irgendwann von neuen
Mit dem gleichen Personenkreis sich wiederholt.
„Willst Du nicht mein Bruder sein --- schlag ich Dir den Schädel ein.“
Das ist letztendlich der Tenor!!!!
Das Thema um was man mal angegangen hat darzulegen, das wird nur noch
Am Rande behandelt.
Warum auch – persönliche Beschimpfungen sind doch das Salz in der Suppe.
Warum werden solche Debatten in der Öffentlichkeit ausgetragen.
Um jemanden zu beleidigen kann man auch die normale mail benutzen.


Wolfgang antwortete am 15.04.03 (18:53):

Ist der Titel des Themas "Amerika ist eine einzige Kulturschande!" amtiamerikanisch (im Sinne von: gegen die einzelnen AmerikanerInnen gerichtet)? - Ich meine: Nein. Der Titrel berschreibt meiner Meinung nach exakt den Sachverhalt: Das Projekt "Amerika" (Synonym für "USA") ist m. E. im Prinzip antizivilisatorisch. Dass schon vor und nach der Gründung der USA eine alte Kultur vollständig zerstört wurde, sollte uns Mahnung und Warnung sein: Traditionelle, lange gewachsene Kulturen sind etwas, was dem Projekt "Amerika" immer im Wege stand bzw. heute im Wege steht.

Warum muss eigentlich immer eine Selbstverständlichkeit erwähnt werden... Dass es in jedem Land so ner und solche gibt. Aber das Thema sind nicht die AmerikanerInnen, sondern ihre Rolle und ihr Verhalten in einem Projekt, das zerstörerisch für sie selbst und für den Rest der Welt ist.


Barbara antwortete am 15.04.03 (19:07):

Vorschläge zur Änderung des Themas:

Das Gebaren der Vertreter Amerikas ist eine einzige Kulturschande!

Das Nichteingreifen der amerikanischen Soldaten ermöglicht eine einzigartige Kulturschändung!


Siegi antwortete am 16.04.03 (20:07):

Amerikas grösster Kulturschatz ist ihre heutige Allmacht und Stärke. Mit tiefster nationalistischer Gesinnung und Rücksichtslosigkeit ging dieses Land seit seiner Unabhängigkeit diesen Weg und ihre heutige Stärke erweckt beim Grossteil ihrer medien-politisch verdummten Gesellschaft das Gefühl, gottgerecht zu handeln, egal was man auch Schändliches tut! Die ganze Welt gehört ihnen, soll nach ihrer Pfeife tanzen, ihre Micky-Mouse-Kultur zellebrieren usw. usf.....ankotzenswürdig. Ach ja, um beim Thema zu bleiben. Wer keine Kultur in sich trägt, der weiss auch nicht der der Anderen zu würdigen, noch weniger zu schützen! Aber wer weiss. Vielleicht werden ja bald einiger dieser jahrtausendjährigen Hinterlassenschaften an US-Millionäre verscherbelt!


Tommy antwortete am 20.04.03 (01:53):

Amerika ist KEINE Kulturschande.

Das trifft eher auf Leute Deiner Art zu, Angelika.

Begründet habe ich das woanders, aber das interssiert DICH ja sowieso nicht ;-(((.

Schäme Dich und geh in Dich Angie.

Bin nicht verärgert,
aber amüsiert und alarmiert über solch kindlichen Schwachsinn

Tommy


juttam antwortete am 20.04.03 (04:04):

@ Tommy

:)) :)) :)) - thanks!


Felix antwortete am 20.04.03 (19:01):

Ist eigentlich dieser Ami-Bewunderer Thommy der gleiche, der an anderer Stelle diesen sexistischen Schwachsinn verzapft. Eine Mailadresse gibt dieser Feigling ja nicht an!
Dann verstehe ich auch, dass die naiven Ami-Tanten zu deiner Fangemeinde zählen!


juttam antwortete am 22.04.03 (04:40):

Felix

:))))

Ami-Tanten......sehr einfallsreich.

Du musst auf deinen Reiche Wortschatz wirklich
stolz sein.


Gudrun antwortete am 22.04.03 (10:18):

Lach und lach!Juttam

Du hast ein wichtiges Wort von Felix vergessen,zu wiederholen:

*NAIVE* Amitanten

mir gefällt die Wortschöpfung ausserordentlich!


schorsch antwortete am 22.04.03 (11:53):

Da wurden Milliarden investiert um den Irak anzugreifen. Man fand nicht mal eine Million, als erstes die Kulturgüter, die Spitäler und die Ämter zu schützen. Mir ist, als ob diese Unterlassungen gezielt geplant waren, um das soziale Gedächtnis - sprich die Kultur - eines ganzen Volkes auszulöschen!

Wetten, dass die meisten geraubten Kulturgüter über kurz oder lang in Amerika auftauchen?


Barbara antwortete am 07.05.03 (22:14):

Lt. einem Bericht in der Süddeutschen Zeitung forderten die US-Soldaten sogar zur Plünderung auf:

>>Besonders schockiert sind die Iraker über den Furor, mit dem Infrastruktur und Kulturgüter zerstört wurden....

Diese Raubzüge waren angestiftet oder toleriert. Viele Iraker berichten von vergeblichen Versuchen, Soldaten zum Einschreiten zu bewegen. Selbst Interventionen bei der Kommandantur im Palestine-Hotel blieben ungehört....

Das überraschendste Detail in allen Schilderungen aber war die Behauptung, dass die amerikanischen Soldaten oft erst die Plünderungen ermöglichten, indem sie gut gesicherte Tore aufbrachen oder aufschossen und dann die Umstehenden aufforderten zu plündern: „Go in, Ali Baba, its yours!“ –, hätten ihnen die Amerikaner zugerufen, so irakische Augenzeugen. „Ali Baba“ sei unter den Amerikanern geradezu ein Sammelbegriff für plündernde Iraker geworden.<<

https://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/973/10963/

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/973/10963/


Felix antwortete am 08.05.03 (11:41):

Dafür gehört zur Ami-Kultur, dass die vom Obercowboy als Staatsfeinde deklarierten Unmenschen als Spielkarten der Lächerlichkeit preisgegeben werden.
Und es ist für diese verbreitete Mentalität typisch, dass der dümmliche Mob voll abfährt auf dieser Masche.
Eine Reportage hat gestern gezeigt, wie dieser Karten-Boom explodiert. Selbstverständlich werden damit gute Geschäfte gemacht ... auch symptomatisch für diese "Kultur"!