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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Rachel Corrie, gestorben am 16. März 2003

 4 Antwort(en).

hl begann die Diskussion am 13.04.03 (00:01) mit folgendem Beitrag:

Heute vor vier Wochen wurde ein 23-jährige amerikanische Friedensaktivistin getötet, als eine israelische Planieraupe sie überrollte.

Es gab unterschiedliche Meinungen und Meldungen dazu.

https://www.zmag.de/article/article.php?id=519
https://www.kritische-stimme.de/Menschenrechte/rachel_corrie.htm
https://germany.indymedia.org/2003/03/47417.shtml
https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,240553,00.html
https://www.welt.de/data/2003/03/19/54516.html

Heute ist sie - in den Medien - bereits vergessen.

Was mich zum Nachdenken bringt ist die Frage nach dem Sinn ihres Todes. Hat ihr Tod irgend etwas bewegt? Zählt der Tod eines einzelnen Menschen überhaupt in einer Zeit, in der die Kriegstoten kaum noch gezählt werden können.

Der Irakkrieg ist für die Medien so gut wie beendet. Der nächste Kriegsort - Syrien - wird bereits avisiert. Der Krieg Israel/Palästina wird nur noch nebenbei erwähnt.

Krieg ist zur Normalität in den Zeitungen und auf unseren Bildschirmen geworden. Noch betrifft er die meisten von uns hier nicht persönlich.

Daher möchte ich daran erinnern, dass diese junge Frau gestorben ist weil sie sich persönlich und aktiv für den Frieden einsetzte. Sie war nicht die einzige Friedensaktivistin die für ihre Aufgabe starb und sie wird nicht die letzte sein.

Sagt NEIN zu Krieg, Gewalt und Terror. Lasst euch nicht einlullen von der Alltäglichkeit und Selbstverständlichkeit der Kriegsberichte und Kriegsbilder.

Krieg ist Mord.. überall!

Und wer jetzt sagt es sei blauäugig zu glauben, dass Friedensdemos und Friedensaufrufe (auch hier im www) etwas bewirken können, der möge doch bitte darüber nachdenken was ein kollektives Schweigen bewirken würde.

Internet-Tipp: https://www.zmag.de/article/article.php?id=519


pilli antwortete am 13.04.03 (07:41):

"kollektives schweigen im st" ???? alleine wird langweilig, gelle?

ein aufruf zum schreibboykott ????

was hat dir der ST angetan, daß du friedlichen widerstand einsetzen willst???

darf ich dir eine private frage stellen: "was nimmst du?"


WANDA antwortete am 13.04.03 (08:05):

In der City-Kirche Jakobi ist sie nicht vergessen. An der Gebetswand befindet sich ein Hinweis auf weissem Papier - alles andere ist bunt - Ihrer zu gedenken.

Im Grunde gebe ich dir recht - in einem Jahr wird das Schnee von gestern sein.


Barbara antwortete am 13.04.03 (08:27):

Ja, Heidi,

die Gefahr der Resignation im Angesicht dieses unbeschreiblichen Elends ist groß. Man hat so viele Fragen, die keiner beantworten kann oder will.

In den Kriegen geht es allein um Geld, um Macht....
Die Ausübenden dieser ungeheuren Gier haben nicht um ihr Leben zu fürchten. Über ein Herz... über Mitgefühl... verfügen sie nicht.

Was zählt für sie ein Menschenleben?

Es treibt mich um, dass nicht mehr der Landsleute von Rachel Corrie gegen die Schreckensbande an der Spitze ihres Volkes, die allein den Krieg gegen die Palästinenser beenden könnten, auf die Barrikaden gehen... Welche Werte tragen diese Menschen in ihren Herzen, wenn all das Leid, das durch Kriege verursacht wird, sie nicht rühren kann?

Gibt es überhaupt noch Möglichkeiten, diesem Wahnsinn ein Ende zu bereiten? Schließlich gibt es auch in Israel Menschen, die endlich Frieden mit den Palästinensern schließen wollen, die ihre Zukunft ohne Krieg gestalten möchten.
Warum finden sie kaum Gehör?
Warum sind es trotz all des Leids der vergangenen Jahre so wenige?

Du hast Recht, liebe Heidi....
Wir dürfen uns nicht einlullen lassen....
Wir dürfen nicht aufhören, gegen dieses schreiende Unrecht von Kriegen auf die Straßen zu gehen. Den Kriegstreibern muss angst und bange vor einer aufbegehrenden Weltöffentlichkeit werden.

Das ist unsere einzige Möglichkeit, die Welt für unsere Kinder in einem besseren Zustand hinterlassen zu können als sie sich z.Zt. befindet.....


york antwortete am 13.04.03 (19:03):

Ja,die Kriege werden schnell vergessen und man geht zur Tagesordnung über.
Man steigt über Leichen und verbreitet Lügen.
Krieg?Was für eine unbegreifliche Erscheinung.Wenn der Verstand sich fragt:"Ist er gerecht?Ist er uvermeidlich?
Die innere Stimme wird immer wieder erwidern.NEIN
Lassen wir die Menschen in Tschetschenien...Palestina und auch jetzt im Irak nicht im Stich und hoffen auf ein Ende dieser furchtbaren Kriege.
Gruß York