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THEMA:   von Bush ein wahres Wort..

 10 Antwort(en).

hl begann die Diskussion am 09.04.03 (19:21) mit folgendem Beitrag:

Wo ist Saddam?

Ich glaube, so endete auch die intensive Berichterstattung über den Krieg in Afghanistan, nur hiess der Gesuchte Osama bin Laden. Nach ihm fragt kaum noch jemand. In Afghanistan wird immer noch gekämpft und Blut vergossen.

Im Irak wird noch gekämpft und Blut vergossen.

Erstmalig hörte ich von Bush ein wahres Wort, er "warnt vor Euphorie: der Krieg ist noch nicht vorbei"


Wie wird wohl der nächste Name eines Gesuchten lauten und welcher Schurkenstaat wird als nächster angegriffen?


Wolfgang antwortete am 10.04.03 (06:57):

Trotz der Niederlagen, die wir verkraften müssen, und trotz des aktuellen Sieges der amerikanisch-britischen Söldner, möchte ich gerne hinweisen auf einen nicht selbstverständlichen Umstand, der uns hilft.

Wenn Krieg ist, wünscht man sich seinen schwächsten Gegner an der Spitze seiner Feinde... Und das ist GEORGE W. BUSH.

Unfähig, die KriegsgegnerInnen auf seine Seite zu ziehen... Unfähig, die Völker der Welt zu überzeugen... Unfähig, die UNO zu instrumentalisieren... In gewisser Beziehung macht er uns die schwierige Aufgabe etwas leichter. Mit seiner taktlosen Frechheit und seinem Herrschergehabe und seinem schlichten Glauben, er könne die Welt überfallartig und mit seinem Überfallkommando regieren, schafft er etwas, was wir mit unseren arg begrenzten Ressourcen so schnell nicht schaffen würden: Er legt vor aller Welt die Maschine bloss, der er vorsteht... Der brutale apokalyptische Apparat des imperium americanum wird in seiner Aussichtslosigkeit von keinem so offen und unverblümt dargestellt, wie von GEORGE W. BUSH.

Die Menschen begreifen: Mit diesem Mann und seinem Apparat friedlich zusammenzuleben ist unmöglich


RoNa antwortete am 10.04.03 (07:57):

Eine These wäre:
Osama und Saddam sitzen längst zusammen in einer unauffindbaren Höhle und brüten über den Plänen für weltweite Terror-Anschläge.
Der Krieg hat noch gar nicht angefangen.


Karl antwortete am 10.04.03 (08:08):

"Trotz unserer Niederlage". Sorry Wolfgang, ich möchte dem Eindruck entgegentreten, dass Saddams Niederlage die Niederlage derjenigen ist, die gegen diesen Krieg waren. So dürftest Du nicht in meinem Namen sprechen. Ich weine Saddam keine Träne nach, ich weine Tränen um das internationale Recht und dessen Ersatz durch das Recht des Stärkeren, um die Opfer des Krieges. Die Beseitigung des Regimes Saddam ist auf dem denkbar schlechtesten Weg erfolgt, seine Beseitigung hat neues Unrecht geschaffen, darin liegt die Niederlage. Wenn Du das meinst können wir uns einigen.


Wolfgang antwortete am 10.04.03 (08:11):

@RoNa (wie ich lese, nennst Du Dich manchmal auch 'Kommentator')... Wenn Du jetzt geschrieben hättest, dass sich die BUSH-Krieger jeden Tag im auffindbaren Weissen Haus treffen und über "Pläne brüten für weltweite Terror-Anschläge", wärest Du der Wirklichkeit nahe. So aber plapperst Du nur das amerikanische Propagandamärchen von der Höhlentheorie und OSAMA BIN LADEN's und SADDAM HUSSEIN's weltweitem Terror nach.

Der Krieg hat schon angefangen und der amerikanische Terror fordert seine Opfer (s. Link)... Er hat angefangen spätestens mit der Inthronisation des obersten BUSH-Kriegers - also lange vor dem "11. September".

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,grossbild-256837-244035,00.html


Wolfgang antwortete am 10.04.03 (08:24):

@Karl... Ich spreche von der Niederlage der irakischen Armee und des irakischen Volkes. Meine Haltung zu SADDAM HUSSEIN dürfte Dir bekannt sein. Ich arbeite seit fast 20 Jahren zusammen mit Mitgliedern des linken irakischen Widerstandes in Friedensgruppen... Ich leiste meinen bescheidenen Beitrag schon seit der Zeit, als SADDAM der USA und des Westens liebstes Kind war und von ihnen politisch aufgebaut und militärisch aufgerüstet wurde und aufgestachelt wurde, einen Krieg gegen Iran zu führen.

Ich empfehle Dir einen kleinen Artikel, den ich Ende Februar geschrieben habe und ihn auf meiner eigenen Homepage - ecotrip.de - veröffentlicht habe:

Ein Monster und sein Erzeuger
https://www.ecotrip.de/Aktuell/02_2003/monster.html

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/inhalt.html


RoNa antwortete am 10.04.03 (10:07):

@ Wolfgang,

... guck doch 'mal unter Google. Dort gibt es sicherlich Kurse für Ironie-Verständnis.


mulde antwortete am 10.04.03 (12:36):

RoNa oder auch Kommentator
Wenn man schon sich als Kommentator bezeichnet
sollte man, egal in welcher Formm, das Geschehen auch
Kommentieren!
Nur das vermisse ich bei Dir !
Weder in der bejahenden, noch in der verneinenden Form
zum Irakkrieg.
Du hast zwar unzweifelhaft agitiert nur Deine eigenen
Gedanken zum Geschehen die vernachlässigst Du.
Benutze doch mal die hier gebotenen Möglichkeiten
Dein für und wider mit klaren Worten, in einem
Kommentar uns nahe zubringen.
Auch, wir möchten neue Erkenntnisse erwerben.
mulde


Karl antwortete am 10.04.03 (14:20):

Ich interpretiere RoNas Aussage als Sarkasmus. Sie will damit durchaus nicht die amerikanische Anschauung Unterstützen.


Hanne antwortete am 11.04.03 (10:45):

Definitions-Probleme?
"Sarkasmus" = zu Hohn und Spott gesteigerte Ironie.

So etwas sehe ich in der kleinen Anmerkung nicht.


www.jps.at/palindromes/satzfiguren.html

Internet-Tipp: https://www.jps.at/palindromes/satzfiguren.html


Barbara antwortete am 12.04.03 (09:47):

In der neuesten Emma-Ausgabe warnt Arundhati Roy davor, die gesamte amerikanische Bevölkerung an den Pranger zu stellen. Sie setzt große Hoffnung in die kritische amerikanische Öffentlichkeit, hält sie für die wichtigste Institution gegen die amerikanische Regierung.

Ich denke, wir haben hier stets unterschieden zwischen der zu verurteilenden Bush-Administration und den amerikanischen Bürgern. Die mutigen Kriegsgegner in Amerika brauchen unsere Unterstützung mehr denn je....

>>Feinde & Freunde

Arundhati Roy sagt bittere Wahrheiten - und solidarisiert sich mit den wahren amerikanischen Freunden.

>>......Aus dem alten Herzen der Welt schlägt den Vereinigten Staaten eine Flut des Hasses entgegen. In Afrika, Lateinamerika, Asien, Europa, Australien begegnet er mir tagtäglich. Manchmal kommt er aus den erstaunlichsten Ecken. Banker, Geschäftsleute, Yuppie-Studenten mit ihren plumpen, konservativen, unliberalen Standpunkten. Diese absurde Unfähigkeit, zwischen Regierung und Bevölkerung zu unterscheiden. Amerika, sagen sie, ist eine Nation von Trotteln, von Mördern. (Ebenso unbekümmert sagen sie: "Alle Muslime sind Terroristen.") Und plötzlich stelle ich fest - ausgerechnet ich, der man "Antiamerikanismus" und eine "antiwestliche" Haltung vorwirft -, dass ich mich in der ungewöhnlichen Situation befinde, die Amerikaner zu verteidigen. Und die Briten.

Diejenigen, die so schnell in den Abgrund rassistischer Verunglimpfung hinabsteigen, sollten sich an die Hunderttausende Amerikaner und Briten erinnern, die gegen das Atomwaffenarsenal in ihren Ländern protestierten. An die Tausende amerikanischer Kriegsdienstverweigerer, die ihre Regierung zum Rückzug aus Vietnam zwangen. Sie sollte sich daran erinnern, dass gerade jetzt Hunderttausende Briten und Amerikaner gegen den Krieg demonstrieren. Die Koalition der Genötigten und Gekauften besteht aus Regierungen, nicht aus Völkern.

Tatsächlich gibt es nur eine Institution, die mächtiger ist als die amerikanische Regierung - die amerikanische Öffentlichkeit. Die Amerikaner tragen eine große Verantwortung. Wie können wir diejenigen nicht ehren und Unterstützen, die diese Verantwortung nicht nur akzeptieren, sondern auch demgemäß handeln? Sie sind unsere Verbündeten, unsere Freunde.

Arundhati Roy

Übersetzung des - hier stark gekürzten - Textes: Matthias Fienbork. - Arundhati Roy ist Indiens bekannteste Schriftstellerin und ein Symbol des Widerstandes der armen Länder gegen die Herren der Welt.

Boykottiert amerikanische Produkte: https://www.pfui.ch/<<

https://www.emma.de/content/c1049808369760.html

Internet-Tipp: https://www.emma.de/content/c1049808369760.html