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THEMA:   Stasiakten

 6 Antwort(en).

Holzwurm begann die Diskussion am 09.07.01 (13:22) mit folgendem Beitrag:

Herr "K" und die Stasie
laut Verfassung der BRD sind alle Menschen vorm Gesetz
gleich. Stimmt das noch oder nicht mehr?
nach einem Kommentar in der MZ hat der Herr "K"
stets Wert darauf gelegt daß,auch er von der Stasie
überwacht wurde und das dies auch in entsprechender Form
den Bürgern mitgeteilt wurde.
Nun will man aber mit Hilfe dieser Akten nicht sein
privatleben sondern einige Ungereimtheiten in seiner
Tätigkeit als Bundeskanzler der BRD beleuchten.
Da wird nun protestiert und schnell ein Proßes angestrengt
der auch prombt regiemäßig gewonnen wird.
wenn auch die Methoden der Stasi mehr als Fragwürdig sind
so müssen die Akten für alle deutschen von gleicher Bedeutung sein -und es darf keinen Unterschied zwischen
Ost oder West geben.
Im Gesetz heißt es Täterakten können veröffentlicht werden
(sofern diese zu DDR Bürgern gerechnet werden.) Bei Täterakten von Bürgern der alten Länder tut man sehr schwer.
es soll ja nun mit hilfe diser Akten Licht in das Dunkel
der Parteispenden gebracht werden in diesem Fall wäre
nun der Herr"K" nicht Opfer sondern Täter.
nun muß man ,nach dem vorgeplänkel und dem Urteil des
Berliner Gerichtes , darüber Gedanken machen was soll
hier offentsichtlich nicht an das Tageslicht kommen.
Frage: Alle Bürger sind vor dem Gesetz gleich--- nur
Herr "K" ist mehr als gleich. Wäre das Lieschen Müller
aus Hinterdingsda würde sich keiner aufregen.
Politiker sind nun mal auch Menschen und Menschen als
Politiker nutzen auch Ihre Vorteile , Sie wollen immer
da größte Stück vom Kuchen ebend auch Herr "K"


Georg Segessenmann,alias Georg von antwortete am 09.07.01 (13:43):

Liebe Kolleginnen und Kollegen aus den Deutschen Landen.
War es denn damals nicht manchmal auf des Messers Schneide, ob "wir" der Nachwelt in Stasiakten erhalten blieben? War es denn nicht so, dass, wer das "Glück" hatte, auf der Ostseite von der Besatzung regiert zu werden - und später von deren Nachfolgern - auch eher die "Chance" bekam, Mittäter oder Mitwisser zu werden?
Mitdenken und Miterinnern ist gewünscht - und dient der Vergangenheitsbewältigung!

Schorsch


Hans-Jürgen antwortete am 09.07.01 (18:59):

"Holzwurm" irrt:

"Wir haben das Stasi-Unterlagen-Gesetz nicht gemacht, um die Parteispendenaffäre aufzuklären."

Zitat des SPD-Politikers Wiefelspütz nach der F.A.Z. vom 6.7.01.

Hans-Jürgen


Klaus antwortete am 11.07.01 (19:10):

Der Ausgang des Prozesses über die Veröffentlichung von Stasi- Akten über Prominente finde ich ziemlich übel.
Da aber der Inhalt des Richterspruchs noch nicht bekannt ist, kann natürlich noch nicht abschließend etwas gesagt werden. Dennoch denke ich, wenn die Öffentlichkeit keine Kenntnis von den Vorgängen, die die Stasi festgehalten hat, bekommen soll, wozu muß dann der riesige Aufwand der Sichtung betrieben werden?
Wenn unsere Politiker mit diesen Unterlagen Schwierigkeiten erwarten, dann wird an all dem was die Stasi da zusammengebraut hat, etwas dran sein ( ?)
Georg sagt richtig:
>> Mitdenken und Miterinnern ist gewünscht - und dient der Vergangenheitsbewältigung!<<

Man kann aber nur Mitdenken und Miterinnern wenn alles veröffentlicht wird.

Ich denke, daß es tatsächlich interessanter wäre etwas über die damaligen politischen Zusammenhänge zu erfahren als etwas über die Spendenaffäre. Die dürfte durch Einstellung der Angelegenheit durch die Staatsanwaltschaft erledigt sein. Alle anderen Themen dürften sehr viel spannender sein – Stoff für Historiker in Massen !
Klaus


Rosmarie antwortete am 15.07.01 (01:20):

Wie heisst das doch? " Vor dem Gesetz sind alle gleich"?
Sind alle nicht alle? Gibt es wieder solche die gleicher
und ungleicher sind? So wird Bürgermisstrauen gezüchtet.
Resultat: geringe Wahlbeteiligungen, denn...die machen ja doch was sie wollen! Der Bürger verabschiedet sich, er entlässt sich selbst aus der Verantwortung weil er immer weniger glaubt. Die Stasigeschichte muss aufgearbeitet werden, wir haben doch genug von der nicht genügend aufgearbeiteten Zeit des Natioanlsozialismus. Zweimal sollte man ja nicht den gleichen Fehler machen. Und...
Menschen die unter der Stasi gelitten haben, reagieren we-sentlich empfindlicher als die anderen, und zurecht. Es gibt
Politiker die ich noch nie sehr mochte, aber jetzt verachte ich sie und kann sie nicht mehr sehen.Wenn ich könnte, würde ich sie aus ihrer Verpflichtung dem Volke zu dienen
schlicht und einfach entlassen. Bravo Holzwurm, die Wahl dieses Thema anzupacken verdient eine runde eins!


Georg Segessenmann antwortete am 16.07.01 (10:42):

Ein berühmter Kopf soll man gesagt haben: "Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient".
Ich aber meine: "Jedes Volk hat die Regierung, die es gewählt hat - Diktaturen ausgenommen!"

Schorsch


Ursula Trautmann antwortete am 01.08.01 (23:21):

Jedes Volk hat tatsächlich die Regierung und auch die Zeitung die es verdient! Wo ist der Unterschied,jedes Volk hat die Regierung die es gewählt hat ??? Wenn die Regierung frei gewählt ist, und wählen tut doch das ganze Volk, oder? , dann ist es doch auch die Regierung die das Volk wünscht und die es dann auch verdient,oder??Wenn wir überwiegend 16Jahre mit einer Regierung zufrieden waren, haben wir sie auch verdient!