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THEMA: Die amerikanische Interpretation der Pressefreiheit
6 Antwort(en).
Karl
begann die Diskussion am 08.04.03 (22:10) mit folgendem Beitrag:
Bist Du nicht für mich, bist Du wider mich, dann bombardier ich Dich?
Durch gezielte(?) Aktionen wurden heute drei Journalisten getötet. Ein arabischer Journalist starb bei der Bombardierung des Al-Dschasira Gebäudes. Dieser Sender war der US-Administration schon lange ein Dorn im Auge.
Beschossen wurde aber auch das Hotel "Palestine" in Bagdad, in dem derzeit fast alle ausländischen Medienvertreter untergebracht sind. Die US-Administration hatte zu Kriegsbeginn verlangt, dass alle Journalisten Bagdad verlassen. Zwei Journalisten wurden bei dem Angriff getötet, drei weitere zum Teil schwer verletzt.
Wenn es denn keine gezielten Angriffe auf die Presse waren (natürlich wird das dementiert), dann zeigt es, wie es den Zivilisten in Bagdad geht. Um diese macht nur niemand ein Geschrei und es gibt auch keine Fernsehkameras in der Nähe.
Wie sagte George Bush gestern in Nordirland: Die Iraker wissen jetzt, was ich meine, wenn ich sage, wir bringen die Freiheit. - In der Tat.
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Felix
antwortete am 09.04.03 (00:35):
Wen erstaunt es, dass die Amerikaner im gezielten Schuss auf die freie Presse schiessen? Vielleicht Missluka, weil sie so gutgläubig ist und glaubt, was ihre Landsleute daherlügen. Sie behaupten aus dem Hotel Palestine sei auf sie geschossen worden ... Sie hätten sich nur gewehrt! Haha ... blöder geht's wohl nimmer!
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Barbara
antwortete am 09.04.03 (00:47):
Tja, die Journalisten haben wohl tatsächlich vom Balkon geschossen.... Fotos "geschossen".... das ist gefährlich, wenn mitten im Krieg mit Aufputschmitteln vollgestopfte Krieger in ihren Panzern nervös werden...
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bernhard
antwortete am 09.04.03 (10:07):
Der Journalistenverband unterstellt den USA Absicht:
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,243966,00.html
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Siegi
antwortete am 13.04.03 (17:02):
Primärziel jedes Krieges scheint es zu sein, erstmal die feindliche, bei Bedarf sogar die "internationale" Presse auszuschalten um dann ganz in seinem Sinne und ohne Hemmungen weiterzumachen. Weiterzubomben, im Falle der USA und sich gleichzeitig als Freiheitsbringer anzupreisen! Sogar die alten Griechen wussten schon um die Macht der Medien, das ist leider gar nichts Neues! Derzeit auch deutlich festzustellen in unserer Presse, gewisse Zeitungen, auch spezielle TV-Sender berichten ganz im Sinne "gewisser Parteien!" Vergleicht mal was Sat1 und RTL so zu sagen haben.
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Karl
antwortete am 25.04.03 (14:55):
Wie sehr die US-Presse inzwischen gleichgeschaltet ist, macht der Vorwurf von AOL-Großaktionär Turner an den Medienmogul Rupert Murdoch deutlich: "Rupert Murdoch ist ein Kriegstreiber".
Murdoch gehören inzwischen einflussreiche Zeitungen und Fernsehsender in Australien, Großbritannien und in den USA, den sogenannten Frontstaaten.
Trotzdem kommt Kritik an den amerikanischen Medien auch aus Großbritannien. "Wir waren wirklich schockiert, als wir gehört haben, dass die größte Radiogruppe der Vereinigten Staaten ihre Frequenzen dafür genutzt hat, Veranstaltungen für den Krieg zu organisieren", sagte Greg Dyke, Intendant der staatlichen britischen Rundfunkanstalt BBC, in Anspielung auf die US-Mediengruppe Clear Channel. Auch die "entschieden politische Haltung" von Rupert Murdochs "Fox News" habe ihn überrascht, sagte Dyke. In der Zeitung "Guardian" warnte er die britische Regierung vor einer Liberalisierung und damit "Amerikanisierung" des britischen Medienmarktes.
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,246094,00.html
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Wolfgang
antwortete am 25.04.03 (19:31):
Ich sehe das etwas anders und, wie ich meine, realistischer. Denn nicht nur RUPERT MURDOCH und seine gleichgeschalteten Medien sind Kriegstreiber, die vielleicht sogar am wenigsten. Man nenne mir nur ein Verfassungsorgan der USA, das nicht als Kriegstreiber aufgetreten wäre. Auch die amerikanischen Menschen, das vielbeschworene Volk, haben sich als kollektive Kriegstreiber eindrucksvoll hervorgetan (ich weiss, ich weiss, es gibt ein paar Ausnahmen). In der riesigen US-Army gibt es nicht einen Befehlsverweigerer von Rang und nirgends findet sich ein von Stauffenberg. Kurzum: Die kriegerischste der westlichen Nationen hat der Restwelt den Krieg erklärt UND führt ihn. Das geht auch gar nicht mehr anders. Wir sollten es uns endlich eingestehen:
Heutzutage ist der Krieg die Normalität und das tägliche Geschäft geworden, weil er die prima ratio einer Wirtschaftsordnung ist, die sich nur noch durch Kriege am Leben halten kann. So fürchten die westlichen Menschen eher den wirtschaftlichen Zusammenbruch, als die Kriege gegen zweit- und drittklassige weit entfernte Nationen, deren Menschen für sie nichts zählen. MURDOCH und seine Medien sind Teil dieser die westlichen Gesellschaften immer mehr durchdringende Kultur des Krieges.
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