Impressum

Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Die Weltsicht eines Mr. Hoon

 49 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 07.04.03 (08:10) mit folgendem Beitrag:

Zitat Badische Zeitung, Seite 4, Montag, den 7. April 2003:

"An diesem Wochenende nun rechtfertigte Honn (Anmerk.: der britische Verteidigungsminister) den Gebrauch von Streubomben durch britische Truppen mit fragwürdigen Argumenten: So verkündete er, dass diese Bomben zwar 'kurzfristig schreckliche Konsequenzen' hätten, dass sie aber letztlich dazu beitragen würden, den Irak in ein besseres Land zu verwandeln. Als ein Zuhörer an dieser Stelle fragte, ob Hoon denn glaube, dass Mütter, deren Kinder durch Streubomben getötet würden, den Bombenwerfern für diese Art der Befreiung dankbar sein könnten, antwortete er ohne mit der Wimper zu zucken: "Eines Tages werden sie uns dafür vielleicht danken".

So wie die Mütter zehnzausender junger Wehrpflichtiger, die im Irak durch eine gnadenlose Übermacht zerbombt und bis zur Unkenntlichkeit zerfetzt werden? Heilt die Zeit wirklich alle Wunden bei den Überlebenden? Ist das das zynische Kalkül?


Nienenueteli (NN) antwortete am 07.04.03 (08:58):

Ja, das ist ein zynisches Kalkül. Und ratet mal.
Es geht auf. Bald ist das ganze von der grossen Masse vergessen. Der Irak wieder ein Punkt auf der Landkarte.
Bis zum nächsten Mal (Syrien, Lybien etc)
...

Spenden?
Damit Unterstützen wir Mörder und Krieger.

Die Bosse der Spendenorganisationen freuen sich bereits auf einen schönen dicken fetten Bonus.

Die können ungeniert zerstören und wir sollen dann das wegräumen der Bomben (falls das überhaupt gemacht wird) bezahlen?

Nein Danke.

Ohne Zerstörung hinterher auch keine Bezahlung.
Wir (sicher sind wir dann im Rahmen der UNO auch dabei) müssen dieses sinnlose Diskussionsforum UNO bezahlen und die Kriegsnationen mit den Steuergeldern den Krieg.

Wir haben mit den Länderbeiträgen mitbezahlt, dass dank den UNO-Sanktionen der IRAK zum Drittweltland heruntergefahren wurde, dies in weniger als 10 Jahren.

Die 380 Milliarden + 80 Milliarden US $ müssen ja irgendwoher kommen - gell Missluka-Schätzchen.

Mit dem Geld könnte man wahrlich sinnvolle Arbeitsplätze schaffen und viel Leid in der Welt lindern - oder?

Boykott die USA: Das ist die einzig richtige Antwort an eine Kriegsnation, die so hinterhältig, feige und perfid sich ein anderes Land mit seinen Bodenschätzen unter den Nagel reisst.

Warum wurde die Elektrizität und Wasser in Badgad und anderen Städten zerstört. Nur um die Zivilbevölkerung zu strafen. Hinterhältig und gemein. Kollateralschaden. Jedermann weiss, dass das Militär auf andere Art und Weise (Funk etc) kommuniziert und nicht via ein öffentliches Netz.
...

Unten den Link, den dürft Ihr ruhig anschauen.
Bitte bis in die Mitte scrollen - da sind sie, die Missgeburten des Irak, die wir den amerikanischen Bomben und deren Uranstrahlung vom Golfkrieg II zu verdanken haben.

Wie muss sich wohl eine Mutter fühlen, die ein solches Monster zur Welt bringen muss? Was passiert mit diesen Krüppeln? Und wer nicht gleich als Krüppel zur Welt kommt, riskiert, an Krebs zu sterben. Die Irakerinnen hätten wohl auch lieber ein normales und gesundes hübsches Baby wie wir.

Internet-Tipp: https://www.galerie-arbeiterfotografie.de/galerie/reportage-2003/index-2003-01-28-irak.html


Wolfgang antwortete am 07.04.03 (09:28):

Vorletztes Wochenende war es, als die Menschen in Hillah (früher: Babylon) durch die Hölle der (britischen? amerikanischen?) Streubomben (cluster bombs) gehen mussten. Bis Samstag wurden 61 Tote gezählt... Das waren nur die, die im Krankenhaus gezählt wurden. Insgesamt waren es mehr. Viele wurden erst gar nicht ins Krankenhaus gebracht. Zusätzlich hat es mehr als 200 Verletzte gegeben - auch Soldaten, aber die meisten davon (wie bei den Toten) waren Zivilisten, darunter viele Kinder. Der britische Reporter ROBERT FISK berichtete ("Wailing children, the wounded, the dead: victims of the day cluster bombs rained on Babylon", Independent, 03.04.2003):

"Ihre Wunden sind heimtückisch und tief, wie ein Ausschlag aus roten Malen auf Rücken, Oberschenkeln und Gesicht, die Schrapnell-Scherben der Clusterbomben ein Inch oder mehr eingegraben ins Fleisch. Die Krankenzimmer des Lehrkrankenhauses von Hillah geben Zeugnis ab, dass hier etwas Illegales vor sich ging, etwas, das in keinster Weise vereinbar ist mit der Genfer Konvention [...]"

ROBERT FISK berichtete weiter:

" 'Herzzerreißend' - der einzige Ausdruck, der mir beim Anblick der 10-jährigen Maryam Nasr und ihrer 5-jährigen Schwester Hoda einfällt. Über Maryams rechtem Auge klebt ein Verband. Dort hat sich ein Stück Bombe eingegraben. Sie hat auch Wunden an Bauch und Beinen. Ich registrierte erst nicht, dass Hoda, die neben neben dem Bett ihrer Schwester steht. auch verletzt ist - bis die Mutter ihren Schal und die langen Haare vorsichtig zur Seite schiebt, um uns ein tiefes Loch zu zeigen auf der rechten Kopfseite, direkt über dem Ohr des Mädchens - eingetrocknetes Blut, das die Haare verklebt, aber noch immer sickert frisches Blut aus der Wunde. [...]"

So weit der Bericht des britischen Reporters (s. Link). Mr. HOON wird das alles nicht interessieren... Weil in diesen Tagen einer nur britischer (und amerikanischer) Kriegsminister sein kann, der das Zeug zum Mörder hat und skrupellos und menschenverachtend unbeeindruckt über Leichen gehen kann.

Internet-Tipp: https://argument.independent.co.uk/commentators/story.jsp?story=393458


Nienenueteli (NN) antwortete am 07.04.03 (09:45):

Ratet mal, wo die bösen bösen bösen irakischen Kriegsverbrecher hingebracht werden?

JAAAA - GENAUUUU!
Sie dürfen ins Camp X-Ray Hurraaa.
Ab nach Guantanamo Bay Hurraaaa.
Die stabilen Gefängnisse sind gebaut von einer ehrwürdigen US-Firma. Hurraaa.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,243667,00.html


Margret antwortete am 07.04.03 (11:00):

@NN
warum hälst du nichts vom Spenden, es gibt so viele Organisationen die wirklich helfen, woher sollen z.B. "Ärzte ohne Grenzen" das "Rote kreuz" und all die anderen Gruppen das Geld bekommen um zu helfen, ich spreche nicht vom Wiederaufbau, das ist etwas anderes.
Mir ist klar das überall wo menschen Gelder verwalten auch Betrug vorkommen kann, aber Geld für Medikamente und Verbandszeug muss doch gespendet werden oder woher soll es sonst kommen????? Mir wäre es auch lieber wir würden endlich lernen in Frieden miteinander zu leben.
Die Boykottaufrufe könnten auch großen Schaden in unserem Land anrichten, wenn die Firmen ihre dann überflüssigen Arbeiter "Freisetzen" sind Tausende betroffen.Sie zahlen dann für dafür.


schorsch antwortete am 07.04.03 (11:00):

....und die amerikanische und die englische Waffenschmieden laufen auf Hochtouren. Glaubt hier jemand, nach gewonnener Schlacht würden diese wieder geschlossen oder auf "Normalbetrieb" umgestellt? Wohl kaum. Eher werden die Nutzniesser dieser Fabriken ihre Politiker insbrünstig bitten, doch bereits heute nach einem nächsten Kriegsschauplatz Ausschau zu halten....


Barbara antwortete am 07.04.03 (11:26):

Margret,

die Bush's und Blairs wenden Milliarden US$ auf, um ein Land mit einem Angriffskrieg zu überziehen, und die Barmherzigen der Welt spenden, um den armen Opfern zu helfen....

Irgendwie stimmt da doch wohl etwas nicht, oder?

Wenn ich Deinem Auto einen Schaden zufüge, habe ich den Schaden zu begleichen.... dabei passierte der Unfall sicher von mir unbeabsichtigt.
Die Angreifer führen ihren Krieg voller Berechnung.... und kümmern sich einen Sch....dreck um die Opfer....

Millionenstädte mit diesen schrecklichen Waffen zu bombardieren.... und der Welt die Bewältigung der humanitäre Katastrophe zu überlassen....
Nein, da fehlen mir die Worte....

Außerdem denke einmal über die Folgen nach. Diese Kriegstreiber haben doch schon das nächste Ziel vor Augen.... Müssten sie sich um ihre armen Opfer kümmern, kämen sie wahrscheinlich in den nächsten Jahrzehnten nicht dazu, weitere Kriege zu führen.


Wolfgang antwortete am 07.04.03 (11:32):

Ich denke, Margret, da ist mit Spenden nicht mehr allzuviel zu machen. Der "Westen" mit den USA als seiner Führungsmacht ist eine hochgezüchtete unter Hochtouren laufende Kriegsmaschinerie, die, Schorsch erwähnte es, ständig neue und immer grössere Absatzmärkte (sprich: Kriege) braucht.

Wer spenden mag, der soll das tun. Es hilft sicher mehr dem Spender, als dem Empfänger der Spenden. Es ist, wie mit dem Beten. Dem ein oder der anderen soll es geholfen haben. Die Kriegsmaschinerie wird weder durch spenden noch durch beten aufgehalten. Dazu braucht es anderer Mittel. Vor allem muss das den Raubzügen zugrundeliegende westliche Wirtschaftssytem gestürzt werden.


DorisW antwortete am 07.04.03 (12:03):

Stürz du schon mal das System, Wolfgang, ich spende währenddessen...

"Und weil der Mensch ein Mensch ist,
drum braucht er was zum Essen, bitte sehr!
Es macht ihn ein Geschwätz nicht satt,
das schafft kein Essen her."
(B. Brecht)

Deine Meinungen und Ansichten in allen Ehren, aber ich glaube, dass den verzweifelten und gequälten Menschen im Irak Wasser, Decken, Nahrungsmittel und Medikamente im Moment mehr helfen als Parolen...

Sich hier zurückzulehnen mit der Meinung, "lasst mal die schön die Not lindern, die sie angerichtet haben", ist in meinen Augen eine gräßliche Instrumentalisierung der Opfer.


Wolfgang antwortete am 07.04.03 (12:24):

Ich glaube nicht, Doris, dass Du irgend etwas mit Deinen Spenden bewirkst (ausser für Dich selbst), genau so wenig, wie ich etwas bewirken werde mit meinem Schreiben (ausser für mich selbst). Der Kampf spielt sich derzeit (und wohl auch noch sehr lange Zeit) woanders ab und wird mit ganz anderen Mitteln geführt, als die, die hier so gerne als die einzig richtigen und politisch korrekten angesehen werden.

Auf alle Fälle wirst Du künftig noch jede Menge Gelegenheit haben zu spenden. Also: Das Geld gut einteilen, denn der Bedarf ist riesig und wächst und wächst und wächst... ;-)


Barbara antwortete am 07.04.03 (12:37):

Zur Information:

>>Erinnerung an Genfer Konventionen

Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Kerstin Müller, wies darauf hin, dass nach der Genfer Konvention während des Krieges die Kriegsparteien für die Versorgung und das Wohlergehen der Menschen verantwortlich sind.<<

Neben den gut 400Mrd. US$ hat der US-Kongress gerade weitere 80Mrd. US$ für die Kriegsführung bewilligt....

In der Fünfmillionenstadt Bagdad werden die durch Bomben verletzten Menschen in den Krankenhäusern ohne Narkose amputiert, wurde die Wasserversorgung zerbombt, kommen keine Medikamente in die Krankenhäuser, wurde die Stromversorgung lahm gelegt.....

https://www.sueddeutsche.de/index.php?url=ausland/politik/64553

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/index.php?url=ausland/politik/64553


Karl antwortete am 07.04.03 (13:23):

Ich denke wir sollten an UNO-Institutionen spenden. Dies hat einen doppelten Effekt, es stärkt der UNO den Rücken und hilft den Betroffenen im Irak. Ich sehe das wie DorisW. Wir dürfen nicht auf dem Rücken der Opfer Recht behalten wollen.

Spendet z.B. für die Kinder im Irak an UNICEF!

Internet-Tipp: https://spenden.web.de/unicef/special/?mc=999997


Barbara antwortete am 07.04.03 (15:22):

Ja, spendet damit die Bush-Leute weniger Druck haben und sich über den nächsten Kandidaten auf der Achse des Bösen hermachen können :-(


missluka antwortete am 07.04.03 (15:59):

Was wurdet Ihr mit "Kriegsverbrechern" machen.......sollen wir sie zu Euch schicken.... die aermsten Iraqer. Wir reden hier nur von Kriegsverbrechern.....nicht vom einfachen Soltat.
@ Wolfgang......(und alle Andern)
Du haelst doch so viel von der NEW YORK POST
da kannst Du heute einen interresanten Artikel lesen
"Sinister Past CXomes to Light at an Iraqi Post"


Barbara antwortete am 07.04.03 (16:47):

missluka,

Deine Frage: >>Was wurdet Ihr mit "Kriegsverbrechern" machen.<<

Du meinst sicher Bush, Blair und ihre Gefolgsleute?
Sie gehören vor den Internationalen Gerichtshof, denn dieser Krieg verstößt gegen das Völkerrecht.

Was steht eigentlich in Texas auf Massenmord?


missluka antwortete am 07.04.03 (18:25):

@ Barbara.......stell Dich doch nicht so an.
Bist Du ueberhaupt nicht informiert ????
Waere aber hoechste Zeit, ehe Du noch mehr so'n Unsin vom Stapel laesst.
Ob es Euch nun passt, oder nicht.....wir sind bei der Hauptstadt.....und das iraqische Volk WIRD BEFREIT...
Du mussdt nun versuchen.......umzudenken.......
Wenn Du mir nicht glauben willst.........die UN wird es bald bekannt machen muessen.
auch was die Inspektoren NICHT gefunden haben.


Medea. antwortete am 07.04.03 (18:30):

Wieso habe ich hier so eine Sperre beim Spenden?
Und ich bin gewiß niemand, der sich drückt, wenn geholfen werden muß. Ich sehe auch dieses himmelschreiende Elend der unschuldigen Kinder, Frauen und Männer ...
Aber mein Zorn auf die Verursacher dieses Elends ist so groß, daß ich auch denke, was d i e angerichtet haben mit ihrem verfluchten Krieg, müssen sie auch wieder gradebiegen.
Wer Billionen für einen unrechten Krieg ausgibt, muß ebenfalls Billionen bereitstellen, um der ins Unglück geratenen Zivilbevölkerung zu helfen. Vielleicht denke ich morgen anders, heute empfinde ich jedoch so.


missluka antwortete am 07.04.03 (18:43):

@ Medea......tu ruhig, was Du nicht lassen kannst.
Das iraqische Volk wird auch ohne Deine Hilfe satt.
Mach Dir darueber mal garkeine Gedanken.


Fred Reinhardt antwortete am 07.04.03 (19:11):

Missluka, im Moment wird getötet und nicht befreit!


Margret antwortete am 07.04.03 (19:31):

@DorisW
"Und weil der Mensch ein Mensch ist,
drum braucht er was zum Essen, bitte sehr!
Es macht ihn ein Geschwätz nicht satt,
das schafft kein Essen her."
(B. Brecht)

Danke Doris, vielleicht spenden wir ja nur um das Gewissen zu beruhigen, aber das macht nichts, helfen wir trotzdem.

Gruß Margret


Nienenueteli (NN) antwortete am 07.04.03 (20:58):

@ Margret

Mit Spenden Unterstützen wir den Krieg.
So können die Mächtigen weiterhin ungestört zerstören und morden. Die Blöden und die Steuerzahler werden es schon bezahlen.

Mit dem Geld könnte man soviel Gutes tun.
Wer boykottiert, der schafft neue, bessere Arbeitsplätze im eigenen Land. Wenn McDonalds schliessen muss, werden andere Restaurants an dessen Stelle treten.

Ich sage es nochmals. Es werden von den Staaten ein paar Millionen gespendet an den Schaden, den sie anrichten.
Die UNO ist zu nichts nütz.
für die Rüstung und das Militär werden aber hunderte Milliarden (eine Milliarde hat 1000 Millionen) ausgegeben.
Keine Frage, dass man mit diesem Geld das gesamte Elend der Welt eliminieren könnte.

Ich Unterstütze ganz sicher keinen Wiederaufbau freiwillig und legitimiere damit den nächsten Krieg


Titus(WolfgangM.) antwortete am 07.04.03 (21:02):

Also, nun wissen wir es. Die Amerikaner sind in Bagdad und die Irakis werden befreit - wollen die von den Amerikanern befreit werden?

Da kommt dann ein Mann auf die Amerikaner zu und der sagt dann:
"Danke, dass ihr uns befreit habt. Zwar habt ihr meine Frau und meine 5 Kinder durch eure Bomben ermordet, mein Bruder und seine Frau sind auch tot, mein Vater hatte Glück, er hat nur beide Beine verloren, also - seid gegrüsst ihr Befreier."

Danach werden ihn die tapferen Befreier auf die Knie zwingen, ihn durchsuchen und anschliessend die Hände auf den Rücken fesseln. Vielleicht hat er "Glück" und wird nicht erschossen.

Ich glaube, unsere Phantasie reicht nicht aus uns die Schrecken vorzustellen, die noch kommen werden. Die Amerikaner kämpfen nicht nur "tapfer" gegen Menschen, die ihr Land verteidigen - nein, es wird heiss im Irak, der Hauptfeind wird das Wetter sein. Und die eigenen Leute, die ja jetzt schon auf alles ballern, was sich bewegt, auch wenn es Kameraden sind.

Wir werden aufrüsten müssen, kostengünstig. Unser Land weiträumig mit Boden-Luftraketen bestücken, damit wir auch gegebenenfalls B-52-Bomber vom Himmel holen können, wenn wir als nächste dran sind. Mehr ist nicht notwendig.

Die UN ist tot, wie die NATO, dafür haben Bush und seine Leute gesorgt. Hoffentlich handeln unsere Politiker so, dass wir unseren aufrechten Gang behalten können.

Ob die USA - die gegenwärtige, von einem Satan beherrschte USA - noch aus dem Blutrausch erwachen wird, das wird sich zeigen. Wir sollten in Europa auf alles gefasst sein.

Schwarzmalerei? So schwarz, wie es kommen kann, kann man es gar nicht malen.

Ich habe die Hoffnung, dass Bush und Konsorten diesen Krieg nicht überleben (politisch, sie sollen uralt und Nacht für Nacht von Albträumen geplagt werden), aber ich bin ja auch ein unverbesserlicher Optimist.

Bush vor Gericht stellen? Lohnt sich das für diese Marionette der Ölindustrie. Man würde ihm zu viel Ehre angedeihen lassen.

Übrigens: Was wir heute spenden, landet bestimmt nicht bei den Menschen, für die die Spenden gedacht sind.


Nienenueteli (NN) antwortete am 07.04.03 (21:05):

Die USA rauben dem Irak nicht nur das Oel, sondern auch die Kulturschätze:

"..Umso beunruhigender scheinen deshalb die Aktivitäten einer Gruppe von sechzig amerikanischen Kunsthändlern, Anwälten, Wissenschaftlern und Museumsdirektoren, die sich im vergangenen Jahr zum American Council on Cultural Policy zusammengeschlossen haben, zum „Amerikanischen Rat für Kulturpolitik“.

Ihr Ziel, so berichtet das Wissenschaftsmagazin Science, ist die Lockerung der irakischen Antiquitätengesetze unter einer amerikanisch kontrollierten Nachkriegsregierung, die Erleichterung des Antiken-Exports aus dem Irak, kurz: die legalisierte Plünderung der Kultur Mesopotamiens durch die Amerikaner, nachdem US-Bomben bereits das Land zerstört haben und US-Firmen vom Wiederaufbau profitieren.
Der Rat Unterstütze eine „vernünftige Post-Saddam-Verwaltung für die Kultur“, mit Gesetzen, die es erlaubten, „einige Objekte für den Export zu zertifizieren“, zitiert Science den Schatzmeister des
Council, William Pearlstein.

Seither sind die Archäologen diesseits und jenseits des Atlantik in heller Aufregung. „Die planmäßig betriebene Ausfuhr, den auf neue, gesetzliche Grundlagen gestellten ,Handel’ mit Kunstwerken aus dem Iraq“ hält der Vizedirektor des Vorderasiatischen Museums in Berlin,
Ralf Wartke, für schlimmer als etwaige Schäden durch den Krieg. Er fordert den unverzüglichen Schutz durch die Unesco. Dass der Präsident des „Kulturrates“, Ashton Hawkins, der einstige Berater des New Yorker Metropolitan Museum of Art, jedes Ansinnen einer Gesetzesänderung im Irak weit von sich weist, Antiquitäten ein nur untergeordnetes Betätigungsfeld seiner Organisation nennt und auf die Bemühungen des Rates zum Schutz irakischer Kulturgüter bei der US-Regierung verweist, ändert an den Vorbehalten wenig.

Denn niemand bestreitet zwar Hawkins’ Draht zum Pentagon; dass es aber in diesen Gesprächen einzig um die selbstlose Rettung der irakischen Kultur gehen soll, bezweifelt vor allem Patty Gerstenblith vom Archaeological Institute of America, die schärfste Kritikerin. „Das erklärte Ziel des Council besteht darin, Länder mit reichen archäologischen Ressourcen dazu zu bringen, ihre Gesetze für den Export von Antiquitäten zu lockern und die Vereinigten Staaten zu
ermutigen, die Gesetze für den Import von kulturellen Objekten abzuschwächen“, so Gerstenblith.

Und in der Tat scheinen die wendigen Kulturpolitiker zumindest ein ethisches Gesetz der Zunft in Frage zu stellen, dass nämlich die Objekte, die ausländische Forscher in einem Gastland zu Tage fördern, eben dorthin gehören, dass die wissenschaftliche Beschäftigung mit
einem fremden Erbe kein Anrecht auf dessen Aneignung beinhaltet. .."


Fred Reinhardt antwortete am 07.04.03 (21:22):

Titus, nachdem im eben einen Bericht bei Phoenix über den Bischof Gumbleton von Detroit gesehen und gehört habe, sehe ich nicht mehr so schwarz. Die von Bush fanatisierten Menschen fangen wieder an selbst zu denken und die Zahl nimmt von Tag zu Tag zu.
Es gibt also Hoffnung, hoffen wir mit.


Fred Reinhardt antwortete am 07.04.03 (21:24):

Nachdem ich .........


Wolfgang antwortete am 07.04.03 (21:57):

Mit Verlaub, Karl: So durchgeknallt kann nur ein deutscher Friedensbewegter sein... Spenden hilft den BUSH-Kriegern. Ist ja mehr als komisch: Diejenigen, die gegen den Krieg sind, sollen spenden, damit die, die ihn führen, weniger zahlen müssen und das Geld in neue Waffen stecken können???

Jeder, wie er mag. Ich boykottiere lieber den McDonalds und seine Freedom Fries - *schüttel* + *würg* - oder E$$O, die Marke von ExxonMobil, (das sind die, die hinter der Bush-Cheney-Öl-Gas-Junta stecken). Boykott ist gut. Sagt übrigens auch einer meiner obersten Glaubensbrüder, der Erzbischof von Berlin, Georg Kardinal Sterzinsky... Beten allein hilft nicht mehr (das tut der Bush ja auch); also empfiehlt der Erzbischof den Boykott. Der Mann weiss, was er will. :-)

StopE$$O Stop Bush
https://www.stopesso.com/

Internet-Tipp: https://www.stopesso.com/


Nienenueteli (NN) antwortete am 07.04.03 (22:01):

@ Missluka-Schätzchen

Klar, wie konnte ich das vergessen. Die Amis haben den Irakern nur das Wasser abgestellt, um französischen Wein durch die Leitungen fliessen zu lassen.

Und den Strom: Hier wollen sie den Irakern mal so richtig eine gemütliche Abendromantik beibringen und das Texas-Cowboy-Lagerfeuer-Feeling. Kochen ohne Strom, eine Herausforderung. Aber wenn alle noch Licht hätten, käme ja das teure Bombenfeuerwerk nicht so richtig zur Geltung auf den CNN-TV-Kanälen.

Sie wollen ja so edel und wohlwollend nur das Beste. Und sind die bösen Iraker-Kriegsverbrecher, die ihre Städte gegen feige Diebe verteidigen, nicht willig, so brauchen sie eben Gewalt, im Notfall.

Und ein Drittwelt-Land hat ja, wie wir alle wissen, immer genug zu essen für alle. Wer von dem hämpfelchen Reisration pro Tag nicht satt wird, ist wirklich selber schuld. Vor allem in einem Kriegsgebiet mit geschlossenen Grenzen: Da kommen die Hilfskolonnen erst richtig in Fahrt auf den zerbombten Strassen.

Jaja, so ein Krieg macht schon Spass.


Nienenueteli (NN) antwortete am 07.04.03 (22:16):

@ Missluka-Schätzchen:
Ein Vorausblick, was dem Irak blüht, wenn die USA nach ihrem glorreichen Sieg, nachdem sie Saddam Hussein gefunden haben und auch all seine schrecklichen Massenvernichtungswaffen, Syrien, Lybien und andere Länder angreifen.

Afghanistans Rückfall in alte Wirren und Not

Weit entfernt vom Musterstaat: Hilfswerke stellen ihre Arbeit ein - Taliban organisieren sich neu

Statt sich, wie von den USA versprochen, zum Musterstaat für eine Region zu entwickeln, fällt das neue Afghanistan in alte Not und Wirren zurück. Am Hindukusch formieren sich gegenwärtig die Taliban neu. Unruhe springt auf immer mehr Provinzen über und der schwächlichen Zentralregierung in Kabul fehlt es an Einfluss und Geld, um Afghanistans Rückfall in Anarchie und Banditentum aufzuhalten.

Zu einer Zeit, in der die USA einen demokratischen Irak versprechen, erinnern sich Afghanen ähnlicher Versprechen zu solidem "nation building". Ein freies, starkes Afghanistan aber wirkt mit jeder Woche unwahrscheinlicher, zumal der Hindukusch aus dem Bewusstsein Washingtons verschwindet. Das jedenfalls scheint der jüngste Washington-Besuch von Afghanistans Präsident Hamid Karsai zu verdeutlichen. Dieser versuchte die Amerikaner höflich darauf aufmerksam zu machen, dass versprochene Wiederaufbauhilfe für Afghanistan im neuen US-Haushalt vergessen worden sei.

Wer mehr lesen will: siehe Link

Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2003/04/08/67793.html


schorsch antwortete am 07.04.03 (22:32):

Wäre es Bush tatsächlich nur darum gegangen, Saddam aus dem Weg zu räumen, hätte ein Bruchteil jener Milliarden gereicht. Man hätte die Opposition um Saddam damit Unterstützen und ausrüsten können, dass sie selber für Ordnung sorgen. Stattdessen hat man die Milliarden dafür eingesetzt, Schäden von weiteren Milliarden zu machen....


missluka antwortete am 08.04.03 (00:04):

Also.....mal ganz ehrlich....wenn ich nicht wuesste, ich koennte einen Krieg gewinnen......wer wollte dann da schon kaempfen....ich nicht.
Das Wasser und Strom....hat der liebe Saddam abstellen lassen. Warum ??? da muesst Ihr ihn schon selber fragen.
Erinnert Ihr Euch....in den ersten Naechten.....war das Licht an.......
Also....ich habe auch schon Monate lang, ohne Wasser und Licht gelebt....Wasser mehr wie einen 1/2 Kilometer tragen muessen....ohne Fenster, ohne Dach.....schoen war es nicht.
Aber wir sahen kein Ende.....in Iraq ABER ..und das schon sehr bald.
Und dann wird es ihnen besser gehen......wie je zuvor.
Koennt Ihr Euch garnicht fuer sie freuen ???????
Erinnert Ihr Euch nicht....wie viel besser es uns ging ??? nachdem wir in 1945 befreit wueden ??????
Ich habe es NIE vergessen !!!!!!


Ernst antwortete am 08.04.03 (03:14):

@missluka
<<wie viel besser es uns ging ??? nachdem wir in 1945 befreit wueden ??????>>

Oh ja missluka, ich erinnere mich sehr wohl: Nach dem Schweigen der Waffen kamen 1945 Verlust der Heimat, zerbombte Wohnungen, Hunger, die Russen (nach den Amis!), Vergewaltigungen (vor den Augen der Kinder!), Frieren, keine Schuhe, Klauen, Betteln, Kartoffeln stoppeln und Ähren lesen, Tuberkulose, Fleckfieber, Wanzen, Typhus, männliche Verwandtschaft verwundet, vermißt, tot oder in Gefangenschaft (Bad Kreuznach, wo sie bis zu den Knöcheln im Schlamm standen, ihre Ledergürtel und unverdaute Exkremente zu sich nahmen), GPU (russischer Staatssicherheitsdienst), Buchenwald (oder hast Du nicht davon gehört, dass das Lager jahrelang weiter betrieben wurde?), verschwundene Nachbarn, Besatzerwillkür, Flüchtlingselend ...

Also so richtig befreit und zu Dank verpflichtet habe ich mich damals nicht fühlen können. Da hattest Du's wohl besser. Und Du glaubst ernstlich, das sei heute für betroffene Unschuldige so viel anders?


RoNa antwortete am 08.04.03 (08:22):

@ Medea gestern, 18:30:
Bin ziemlich entsetzt üver Deine Argumente.
Es gibt genügend Hilfsorganisationen, die für die irakischen K i n d e r sammeln.
An den betroffenen Kindern scheitern alle Argumente
g e g e n das Spenden.
Auch wenn die USA die Kosten für den Wiederaufbau zu tragen haben, werden sich die Kinder dadurch noch lange nicht erholen können - n a c h dem Krieg.

Ich habe hier oben die Unicef-Seite aufgerufen - und gespendet.


Barbara antwortete am 08.04.03 (09:11):

RoNa,

stell Dir einmal zwei Möglichkeiten vor:

1. Bilder und Berichte von verstümmelten Kriegsopfern, die ohne Narkose amputiert werden, gehen um die Welt.... Menschen, die kein Wasser... keine Nahrung.... keine Medikamente bekommen... Unbeschreibliches Kriegselend eben...

Die Zuschauer reagieren empört. Schließlich war es kein Erdbeben, keine Flutkatastrophe..., die dieses Leid verursacht haben. Die Weltöffentlichkeit klagt die Krieger an, macht Druck, dringt auf Einhaltung der Genfer Konvention, wonach die Kriegsparteien während eines Krieges für die Versorgung und das Wohlergehen der Menschen verantwortlich sind. Wer hunderte von Milliarden US$ für Kriege aufbringt, hat das durch diese Kriege verursachte Elend zu bekämpfen....

2. Großmächte überziehen andere Länder mit Krieg... mit all seinen schrecklichen Auswirkungen, all den "Kollateralschäden" für die Bevölkerung.... Sie werfen täglich tausend Bomben mit den schrecklichsten Wirkungen ab, testen die neuesten Techniken des Grauens....
Rund um dieses Geschehen herum werden Krankenstationen von Wohltätigkeitsvereinen aufgebaut, gespendet von barmherzigen Menschen aus der ganzen Welt....
Die Bomben werden weiter abgeworfen.... die Verletzten, die es bis in die Krankenhauszelte schaffen, werden dort vorbildlich versorgt... Man kümmert sich um die Angehörigen... alles vorbildlich. Werden gerade einmal auf ein Viertel keine Bomben abgeworfen, eilen die Helfer herbei, um die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln, frischem Wasser und Medikamenten zu versorgen.....

Welche Auswirkung für die Zukunft könnte der im ersten Fall gezeigte Ablauf haben, welche der im zweiten Fall?

Im ersten Fall hätte ich noch ein klein wenig Hoffnung, dass diese Barbaren es sich überlegen könnten, anschließend das nächste Land mit Krieg zu überziehen. An Kandidaten auf ihrer Achse des Bösen fehlt es ja nicht.

Im zweiten Fall sehe ich keine Chance, dass sie ihre Kriegslust verlieren könnten. Schließlich verdienen alle prächtig dabei. Die Barmherzigen sammeln weltweit die Spendenmillionen ein... Die Wirtschaft der Kriegstreiber erhält die Aufträge für die Versorgung, den Wiederaufbau.... endlich geht es in den Lieferländern wirtschaftlich bergauf.... die Börse reagiert positiv. Schließlich müssen Schulen, Krankenhäuser, Wohnblock etc. wieder aufgebaut werden. Die Nahrungsmittel müssen irgendwoher kommen, neue Schulbücher gedruckt werden etc.

Unsere Spenden nehmen den Druck von den für diesen Krieg Verantwortlichen und tragen zu weiteren Kriegen bei.

Dieses einzusehen tut auch mir sehr weh....
Ich habe immer gespendet, weil ich Menschen in Not helfen möchte.... sehe nun jedoch, dass ich ihnen mit meiner Spende nicht helfe sondern schade....



schorsch antwortete am 08.04.03 (09:39):

Stimmt!


Margret antwortete am 08.04.03 (10:45):

@Barbara,
"Im ersten Fall hätte ich noch ein klein wenig Hoffnung, dass diese Barbaren es sich überlegen könnten, anschließend das nächste Land mit Krieg zu überziehen. An Kandidaten auf ihrer Achse des Bösen fehlt es ja nicht."

du magst mit deinen Argumenten Recht haben, aber ich kann die trotzdem nicht folgen,ich glaube nämlich nicht das die Kriege aufhören werden nur weil da hungernde Menschen sind, wenn die Angreifer mit denen Mitleid hätten würden sie doch gleich zu Hause bleiben.
Ich kenne nicht den richtigen Weg also tue ich das was mein Gefühl mir sagt.
Wenn ein Starker einen Schwachen niederwirft dann helfe ich dem Schwachen wieder aufzustehen, ich kann dann nicht daneben stehen und warten bis der Starke Mitgefühl zeigt.
Gruß eine hilflose Margret

@Wolfgang
die in Deutschland beschäftigten Arbeiter und Angestellten werden sicher sehr dankbar sein wenn sie durch den Boykott ihre Arbeitsstelle verlieren.Aber warum sind sie auch so dumm und haben sich keinen deutschen Arbeitgeber gesucht, meinst du das so??


Barbara antwortete am 08.04.03 (11:09):

Margret,

Du schreibst:
>>ich glaube nämlich nicht das die Kriege aufhören werden nur weil da hungernde Menschen sind, wenn die Angreifer mit denen Mitleid hätten würden sie doch gleich zu Hause bleiben.<<

Das ist nicht der Punkt. Mitleid erwarte ich von den Kriegsführenden nicht... Der Druck der Weltöffentlichkeit wäre größer, wenn die Hilfsorganisationen das Leid der Menschen nicht lindern würden... und dieser Druck könnte evtl. die Bush-Leute in die Schranken verweisen.
Blair rudert ja schon zurück, weil der größte Teil seines eigenen Volkes ihm nicht folgen will.

Außerdem werden Deine 20,00 Euro nicht direkt an die Hungernden verfüttert...
Wer verdient an der Lieferung der Hilfsgüter?
Aus welchen Ländern kommen die Lieferungen?

Glaub mir, ich fühle mich genau so elend...
Auch ich würde gern helfen...
Nur helfe ich durch Spenden?
Da habe ich allergrößte Zweifel....


Karl antwortete am 08.04.03 (11:10):

Liebe Barbara et al.,


ich sehe durchaus Euren Punkt. Es widerstrebt mir jedoch, eine solch theoretische Diskussion auf dem Rücken der Betroffenen auszutragen. Die verletzten, sterbenden, verkrüppelten Menschen (nicht nur Kinder) brauchen unsere Hilfe jetzt!

Es widerstrebt mir auch, wenn ich daran denke, dass vielleicht einige der Betroffenen, insbesondere Kinder, später vielleicht mit Glücksgefühlen an die Kekssuppe zurückdenken und eine falsche, aber leider dauerhafte Assoziation bilden. Deshalb kann ich es aber trotzdem nicht verantworten, Ihnen nicht zu helfen.

Wir können nur zweigleisig fahren. Entschiedene Hilfe für die Notleidenden leisten und ebenso entschieden die Verursacher der Not anklagen.

für mich sind Bush und Blair Schlächter. Ich werde ihnen und ihren Unterstützern hier in Deutschland dies niemals vergessen, aber ich spende für die Kinder im Irak, und zwar über die UNICEF.

Ein Wort noch zu Missluka. Angesichts des Leids und der Schmerzen der Verletzten in den Krankenhäusern von Bagdad und der Angehörigen der vielen Toten kann ich Deine Haltung nicht ertragen, mir wird übel. Vielleicht bringst Du Deine Haltung nur nicht richtig rüber, aber ich vermisse jeglichen Anflug von Menschlichkeit.


Wolfgang antwortete am 08.04.03 (12:17):

Genau so meine ich das, Margret... Alle ArbeiterInnen sind verantwortlich für das, was sie tun. Man muss sich das Unternehmen schon aussuchen, zu dem man seine Arbeitskraft trägt. Wobei es völlig unerheblich ist, welches Land das Unternehmen repräsentiert. Entscheidend ist, was das Unternehmen herstellt (z. B. Rüstungsgüter), oder ob es durch sein Geschäftsgebaren für diesen Krieg eintritt (z. B. McDonalds), oder ob es sogar eine Regierung ins Amt gehoben hat, um diesen Krieg zu führen (z. B. ExxonMobil).

Die deutsche Friedensbewegung hat etwas Weinerliches an sich und erschöpft sich gerne im Kerzen aufstellen und im spenden fürs Rote Kreuz. Damit Unterstützen viele objektiv die Aggressoren. Dazu gehört auch die rührende Mär vom braven deutschen 'Arbeitnehmer', der durch einen Boykott angeblich seinen Job verliert. Es ist Krieg; betrachte es als Kollateralschaden. Die Verantwortlichen dafür sitzen in den Chefetagen in Washington und in London (und in vielen anderen Städten). Dort sind Beschwerden angebracht. Hier nicht.

StopE$$O Stop Bush
https://www.stopesso.com/

Internet-Tipp: https://www.stopesso.com/


Wolfgang antwortete am 08.04.03 (12:27):

@Karl... Dies ist keine "theoretische Diskussion auf dem Rücken der Betroffenen"... Mit Deinen Spenden hilfst Du den Aggressoren und bist aktiv daran beteiligt, dass diese noch mehr Waffen kaufen können und noch mehr Opfer produzieren können (für die Du dann noch mehr spenden müsstest). Ich zweifele nicht an Deinem guten Willen. Aber - ich schrieb es schon einmal: Etwas weniger Bekenntnis und etwas mehr Erkenntnis sind dringend nötig bei denen, die sich zur Friedensbewegung zählen. Das ist das letzte, was wir jetzt brauchen... Eine weinerliche deutsche Friedensbewegung, die der BUSH-Cheney-Öl-Gas-Junta zuarbeitet.

StopE$$O Stop Bush
https://www.stopesso.com/

Internet-Tipp: https://www.stopesso.com/


Wolfgang antwortete am 08.04.03 (13:44):

für die, die Geld übrig haben und dieses unbedingt loswerden wollen für einen sinnvollen Zweck:

resist
Sich dem Irak Krieg widersetzen!
https://www.resistthewar.de/index2.html

Dort darf gespendet werden und es kann Info-Material (Papier gegen Geld) bestellt werden. Eine Broschüre möchte ich Euch ans Herz legen (auch kostenlos als Download verfügbar):

resist
Hintergrundartikel zum Irak-Konflikt vom 05.02.2003 (PDF, Acrobat Reader erforderlich, ca. 300 KB)
https://www.resistthewar.de/irak-hintergrund.pdf

resist-Aktionsgruppen gibt es in Berlin, Hamburg und Leipzig (es gibt noch weitere angeschlossene Gruppen, z. B. eine in München). Wer gern in einer Regionalgruppe mitarbeiten möchte und Gleichgesinnte sucht, wende sich per Telefon an 0 42 31 - 95 75 43 oder per Mail an aktionsgruppen@resistthewar.de .

Internet-Tipp: https://www.resistthewar.de/index2.html


Mary antwortete am 08.04.03 (14:00):

Seit dem ich Stupid withe man gelesen habe ist mir die Bush-Junta noch mehr zu wieder.
Das heißt aber auch das meine Angst um die Zukunft immer größer wird. Denn es wird immer wieder
solche Menchen geben die die Menschheit bedrohen und beherrschen. Die immer grausamere
Waffen erfinden ,die daran verdienen. Ich habe gespendet für Ärzte ohne Grenzen,weil ich weiß,
Daß da viele Ärtzte ganz aus dem Bewußtsein heraus helfen ohne sich dabei goldene Nasen zu verdienen
Aber trotzdem wundere ich mich immer wieder, Daß es in Amerika noch soviel naive Menschen
wie zB.Missluka gibt ,die alles glauben was ihnen von Ihrer Regierung erzählt wird.

Mary


.


Wolfgang antwortete am 08.04.03 (14:42):

@Mary... "Ärzte ohne Grenzen" ist eine der Organisationen, die eine wichtige Arbeit leisten und das völlig ohne grossen Apparat und ohne grosse Gehälter (im Gegensatz zu z. B. UNICEF, die den Grossteil der Spendengelder für den eigenen hochdotierten Apparat verwendet und darüber hinaus ihre privilegierte Stellung politisch gnadenlos für die Regierungen der führenden westlichen Länder ausnutzt).

"Ärzte ohne Grenzen" setzt sich auch auseinander mit der Instrumentalisierung der sogenannten "humanitären Hilfe". Sie haben eine Webseite zum Thema:

www.aerzte-ohne-grenzen.de/coding/aktuell/humanitarian.php3

Sie sagen, dass zu einer glaubwürdigen internationalen humanitären Hilfe vor allem auch glaubwürdige humanitäre Organisationen gehören und fragen sich:

Wie handelt eine unabhängige humanitäre Organisation?
Wie weit dürfen die Kompromisse gehen, die man schließt?
Wie können humanitäre Organisationen den Missbrauch der Hilfe, wenn schon nicht abstellen, dann zumindest reduzieren?
Welche Verantwortung kommt dabei den NGOs und welche den Regierungen zu?
Welche finanziellen Beziehungen zwischen Regierungen und NGOs und Spendern sind in Ordnung und welche problematisch?
Wie hilft man den Opfern von Gewalt am wirksamsten, wenn humanitäre Hilfe nicht reicht?

Internet-Tipp: www.aerzte-ohne-grenzen.de/coding/aktuell/humanitarian.php3


Barbara antwortete am 08.04.03 (15:10):

Der vollständige Link lautet:

https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/coding/aktuell/humanitarian.php3

Internet-Tipp: https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/coding/aktuell/humanitarian.php3


Rosmarie antwortete am 08.04.03 (17:39):

Nienenüteli NN...Mit diesen Bildern der Kinder von Basra müsste Missluka-Schätzchens Schlafzimmer tapeziert werden und im Gegensatz zu Umm Kasr dürfte der Strom bei ihr nicht abgeschaltet werden, sondern die ganze Nacht brennen. Mann macht mich das alles fertig....

Wir werden, entgegengesetzt unserer vorherigen Meinung, n i c h t spenden, es sei denn, es gibt eine direkte Möglichkeit dazu,


Margret antwortete am 08.04.03 (18:36):

@Wolfgang
"Alle ArbeiterInnen sind verantwortlich für das, was sie tun. Man muss sich das Unternehmen schon aussuchen, zu dem man seine Arbeitskraft trägt"
Hast du in deinem Arbeitsleben immer gefragt was dein Chef mit dem erarbeiteten Geld macht, hast dann die Arbeitsstelle sofort aufgegeben wenn dir seine Überzeugung nicht gefiel?? entschuldige aber ich denke das der Arbeiter froh ist überhaupt eine anständige Arbeit zu haben. Alle an den Tankstellen müßten sofort ihre Arbeit niederlegen??
Und nicht nur die auch die in den Büroetagen - zum größten Teil kleine Angestellte. Nein für mich ist dieser Teil deiner Meinung unakzeptabel( außerdem würden sie im Falle einer Kündigung nicht einmal Arbeitslosengeld bekommen).
Hast du eine Ahnung wieviele Menschen in der gleichen Firma blieben und doch den zweiten oder dritten Arbeitgeber haben??? Verkauft an eine ausländische Firma.Nein deinem Gedankengang kann ich ncht folgen.


Mary antwortete am 08.04.03 (22:41):

Danke an Wolfgang und Barbara über die Hinweise zu Aerzte-ohne-Grenzen.


Titus(WolfgangM.) antwortete am 08.04.03 (22:42):

Also, vielleicht bin ich etwas naiv, aber mir drängen sich doch einige Fragen auf, die nicht so recht ins Bild passen:

Die Amerikaner verteilen das Fell des Bären, bevor sie ihn erlegt haben. Es muss doch nachdenklich stimmen, dass man bisher von den rund 30.000 bis 100,000 irakischen Elitesoldaten noch nichts gemerkt hat. Liegt es daran, dass wir alle durch die Bank nicht in der Lage sind wie ein Araber zu denken?

Wir alle haben doch - ich ganz besonders - mit Terroranschlägen, hauptsächlich in den USA gerechnet. Was ist passiert? Nichts! Vielleicht hat es den Islamisten gereicht mit einem einzigen Anschlag (11.September) die grösste Nation der Erde in Panik zu versetzen (wobei die Gerüchte nicht verstummen wollen, dass bei dem Anschlag der CIA seine Hand im Spiel hatte).

Die Kommunikation soll im Irak zusammengebrochen sein. Was wissen wir eigentlich über deren Kommunikationswege? Nichts!

Die Amerikaner glauben, wenn sie ganz Irak besetzt haben, hätten sie Ruhe. Ich fürchte, dann geht es erst richtig los. Vielleicht beginnt dann auch ein neuer Terror in den USA.

Die amerikanischen Truppen beschiessen Journalisten im Irak, besonders in Bagdad. Versehen? Ich denke, es ist Absicht. Man will bei den "Endkämpfen" keine Zeugen haben.
Dass man besonders die arabischen Sender und Journalisten vernichten will, wird in den arabischen Ländern auch viel "Freunde" schaffen.

Ich meine, alle unsere Diskussionen, Empörungen sind reine Zeitverschwendung - solange wir uns nicht in die arabische Denkweise hineinversetzen können.

Und zum Schluss: Ich habe erfahren, wie die amerikanische Öffentlichkeit mit den blödsinnigsten und abstrusensten Mitteilungen "versorgt" wird. Ich habe daher für gewisse Beiträge und Stellungnahmen volles Verständnis - natürlich teile ich diese Meinungen nicht. Im Gegenteil.

Kurzum: Ich versuche mir eine Meinung zu bilden, das ist schwer, angesichts der nur teilweise veröffentlichen Schreckensbilder aus dem Irak. Man sollte ALLES zeigen, damit sich wenigstens die nachdenklichen Kriegsbefürworter im Internet wahrheitsgemässe Informationen holen können.

Brauchen wir alle diese Bilder? Ich nicht. Wir "Alten" WISSEN, wir haben GESEHEN, wir haben ERLEBT was Krieg ist, besonders was Bomben unter der Zivilbevölkerung anrichten.

Denke ich noch richtig - oder denke ich abwegig?

Titus - nachdenklich.


Felix antwortete am 09.04.03 (01:29):

Lieber Titus ...

mir geht es ähnlich wie dir ... Bin ich bei dieser Sachlage überhaupt noch befähigt meine Gedanken klar zu ordnen?
Wir haben immerhin die Möglichkeit unsere Informationen von verschiedenen Seiten zu beziehen ... das hätten Missluka oder Juttam und andere allerdings auch, wenn sie nur wollten! Sie müssen ja nicht nur englischsprachige gefärbte Berichte anschaue.Ich habe für ihre naiven Beiträge deshalb kein Verständnis.


Medea. antwortete am 09.04.03 (08:10):

Es ist schon schwierig, sich in die Denkweise von Leuten unseres Kulturkreises hineinzuversetzen, die Beiträge unserer beiden Mitdiskutantinnen aus den USA sind ein Beispiel dafür, um wieviel unmöglicher erscheint es mir, das mit Menschen der arabischen Welt zu versuchen. Aber eines dürfte sicher sein, diese Schmach, der Schmerz, das Elend, die vielen Toten werden nicht ungesühnt bleiben. Das läßt nämlich der islamische Glaube gar nicht zu. Und die Rache wird fürchterlich sein, dazu bedarf es keiner prophetischer Gaben. Das so mühsam aufrecht erhaltene Gleichgewicht zwischen unseren unterschiedlichen Welten hat dieser verdammte Krieg nachhaltig zerstört. Und ob ich Allah oder Gott anrufe in meiner Not, der große Schmerz um meine getöteten oder verstümmelten Kinder, um meine Frau, meinen Mann, meine Eltern und Geschwister, meine amputierten Glieder ist der gleiche, aber der Haß auf die Verursacher wird tausendfach sein und nach einem Ventil suchen - dann gnade uns wirklich Gott.


RoNa antwortete am 10.04.03 (15:10):

Noch etwas zum Thema:

https://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=12267

Internet-Tipp: https://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=12267