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THEMA: Der Krieg im Schatten des Krieges: Tausende von Toten aufgrund israelischer Besatzungspolitik
11 Antwort(en).
Wolfgang
begann die Diskussion am 02.04.03 (17:12) mit folgendem Beitrag:
Immer, wenn etwas Neues, Spektakuläres per Medien inszeniert wird, verengt sich der Blick und der zur Gewohnheit gewordene Wahnsinn gerät aus dem Blickfeld. Die israelische Besatzungspolitik unter ihrem Kriegsherren ARIEL SHARON ist direkt verantwortlich für den Tod tausender palästinensischer und israelischer Menschen.
Ich frage mich, ob überhaupt bekannt ist, wie viele Menschen bisher während der sogenannten "al-Aqsa Intifada" durch Kriegshandlungen getötet wurden... 2.199 Menschen sind es (Zeitrahmen: September 2000 - September 2002). Gezählt haben das im Rahmen eines Statistik-Projektes die WissenschaftlerInnen vom renommierten (israelischen) International Policy Institute for Counter-Terrorism (ICT). 1.596 palästinensische und 603 israelische Menschen haben im genannten Zeitrahmen ihr Leben für einen für die Menschen beider Seiten unerträglichen und politisch auf Dauer nicht zu haltenden Zustand lassen müssen. Die Menschen dort - Palästinenser, wie Israelis - schreien nach Frieden (die Palästinenser angesichts ihrer militärischen Unterlegenheit und ihrer kriegsbedingten Armut allerdings deutlich lauter).
Seit September letzten Jahres sind wieder viele Menschen getötet wurden. Die Toten wurden noch nicht gezählt. Das Projekt des ICT geht weiter.
Webtipp...
ICT - 29.02.2002 An Engineered Tragedy Statistical Analysis of Casualties in the Palestinian - Israeli Conflict, September 2000 - September 2002 https://www.ict.org.il/articles/articledet.cfm?articleid=439
Internet-Tipp: https://www.ict.org.il/articles/articledet.cfm?articleid=439
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Rosmarie.V.
antwortete am 02.04.03 (19:02):
Ich ertappe mich selbst dabei, wie ich über dem Elend im Irak alle anderen stattfindenden Kriege vergessen habe. z.B den Sudan...dort tobt sei 19 Jahren ein " Befreiungskrieg" der schon mehr als zwei Millionen Todesopfer gefordert hat. Der schwarzafrikanische christliche Süden will sich vom arabisch-muslimisch geprägten Regime trennen.
Philippinen: Abu-Sayyaf-Rebellen die das Land rund um die Hauptstadt Manila besetzen und auf fünf Inseln die massiven Attaken des philippinischen Militärs erwiedern. Russland führt seinen Krieg in Tschetschenien im Rücken des Irakkrieges massiv weiter...die Welt wird durch letzteren abgelenkt.
Und soeben kam über den Ticker, dass die Amis im Irak eine Kinderklinik ( Geburtsklinik ) bombardiert hätten. Immer glaube ich die Grausamkeiten liessen sich nicht mehr überbieten und immer wieder gibt es eine Steigerung. Ich bin am verzweifeln und fühle mich wahnsinnig hilflos.
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schorsch
antwortete am 03.04.03 (09:33):
Und überall wo die Amerikaner "aufgeräumt" hatten, herrscht nachher das Chaos!
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Karin
antwortete am 03.04.03 (10:37):
1882 wurden die ersten jüdischen Immigranten in Palästina gastfreundlich empfangen. Sie merkten bald das das Land nicht so leer ist. Als der Zustrom aus EUROPA immer stärker wurde, wurde aus den Gästen Eindringlinge, die sich auch noch als die eigentlichen Herren aufspielten. 1947 schenkten die Vereinten Nationen 56% Palästinas (Britisches Mandatgebiet) den jüdischen Immigranten, um das Holocaust-Gräuel ein wenig gutzumachen. Im 6 Tage-Krieg vergrösserte Israel das Land um 33% und wird täglich mit 15 Millionen Dollar von USA unterstützt. 700000 Menschen wurden verjagt nach 1947 und 1967 nocheinmal 500000 . Heute haben wir nur noch Hass, Sharon hat die Palästinäser im Würgegriff Die Bauern müssen aushalten, dass die Israelis ihnen die Olivenbüume ausreisen, die Häuser nieder walzen. In palästinensische Häusern fliesst nur alle 3 Tage das Wasser. In benachbarten Siedler-Posten plätschern die Israelis in Swimmingpools und pflanzen durstige bäume wie Zypressen. Um die religiösen Gefühle zu verletzen werfen Israelis Tränengasbomben in die Moscheen . Ich bin froh, das dieses Thema aufgegriffen wird. Mich wundert das die internationale Presse überhaupt nicht über Israel und ihre Fehlleistungen berichtet. Unzählige Menschenrechtsverletzungen werden den Israelis vorgeworfen, die UNO-Resolutionen haben sie immer ignoriert. ES GIBT NUR UNGERECHTIGKEITEN AUF DIESER WELT IM NAMEN GOTTES
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Margret
antwortete am 03.04.03 (12:06):
@Karin, du schreibst "Mich wundert das die internationale Presse überhaupt nicht über Israel und ihre Fehlleistungen berichtet. Unzählige Menschenrechtsverletzungen werden den Israelis vorgeworfen, die UNO-Resolutionen haben sie immer ignoriert." Ich denke das in den Nachrichten immer wieder darüber berichtet wurde wie die israelische Regierung in Palästina vorgeht, wir wissen davon aber vielleicht ist das schlechte Gewissen dem Staat gegenüber zu groß als das dagegen lautstark protestiert wird. Es wird mit zweierlei Mass gemessen und das ist schlecht, die Palästinenser haben das gleiche Recht auf ein Leben in Frieden wie alle anderen Völker auch. @Rosemarie, ich denke das wir uns alle hilflos fühlen, aber was sollen wir tun? Wenn ich heute lese das die roma abgeschoben werden, deren Kinder hier geboren wurden und die im Kosovo keinerlei Chancen haben könnte ich vor empörung schreien, aber wie heisst es , "das Boot ist voll, wir können doch ncht alle aufnehmen, aber das Volk hat damals auch unbeschreiblich leiden müssen. Manchmal denke ich das geht immer so weiter, das Recht hat immer der Stärkere. Gruß Margret
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Barbara
antwortete am 03.04.03 (13:15):
Unsere Presse berichtet schon über die täglich verübten Morde.... wahrscheinlich nehmen wir sie gar nicht mehr wahr. Bei derart vielen Rechtsverstößen mit Todesfolge resigniert man....
Heute in der WELT zu lesen:
>>Sechs Palästinenser von israelischen Soldaten getötet Unter den Toten sollen mindestens drei unbewaffnete Zivilisten gewesen sein
Gaza/Ramallah - Israelische Soldaten haben in der Nacht zum Donnerstag bei Operationen im Gazastreifen und im Westjordanland sechs Palästinenser getötet und bis zu zehn verletzt. Soldaten zerstörten in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens entgegen einer Zusage wieder fünf Häuser.
Die Armee drang kurz nach Mitternacht mit etwa 25 Fahrzeugen mit Unterstützung von Kampfhubschraubern in die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens ein. Ihnen stellten sich bewaffnete Palästinenser entgegen. Drei unbeteiligte Zivilisten wurden nach palästinensischen Angaben getötet, als sie von einer Rakete aus einem Hubschrauber getroffen worden. Ein bewaffneter Mann wurde bei einem Gefecht von Soldaten erschossen. Obwohl die Armee erst vor wenigen Tagen zugesagt hatte, keine weiteren Häuser im Gazastreifen mehr zu zerstören, sprengten Armeekommandos anschließend fünf Gebäude in dem Gebiet, berichteten Augenzeugen.
Inzwischen erschossen Soldaten in der Stadt Kalkilia im Westjordanland nach Augenzeugenberichten einen 14-jährigen Jugendlichen.<<
https://www.welt.de/data/2003/04/03/64086.html
Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2003/04/03/64086.html
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Karin
antwortete am 03.04.03 (14:03):
Es gibt nur noch zwei Weltmächte ..... 1.USA mit ihrer überragenden Militärmacht und 2. die öffentliche Meinung... In Spanien sind 98% Menschen gegen diese Militärische Beteiligung von Präsident Aznar, in England 60% Kriegsgegner. Auf der ganzen Welt wird demonstriert. Das ist keine unwirksame Öffentlichkeit. Uns ist doch der Zusammenhang zwischen DEMÜTIGUNGEN, ARMUT, MASSENVERHAFTUNGEN, HAUSDEMOLIERUNGEN, HOFFNUNGSLOSIGKEIT, KOLLEKTIVSTRAFEN UND SELBSTMORDATTENTATE klar. Bericht in der NZZ: Prügelnde israelische Soldaten schleppen junge Männer in verlassene Viertel, schhlagen sie erst grün und blau , zwingen sie dann 3 Lose zu ziehen, mit der Aufschrift "Arm". "Bein", "Nase", traktieren diese Körperteile mit gewehrkolben solange bis sie brechen. Anzeige erstattet niemand weil sie Angst haben , vor Gegenüberstellung mit den Tätern.
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Felix
antwortete am 03.04.03 (15:32):
Wir haben in diesem Forum immer wieder über die rassistische menschenverachtende Politik Israels debatiert. Siehe im ST Google mit Stichwort Sharon, Israel u.a.m. Mir scheint .... es waren z.T. die gleichen Teilnehmer/innen, die damals Israel in Schutz nahmen ... und heute den Angriffskrieg gegen den Irak befürworten. Zufällig dürfte dieser Umstand ja nicht sein.
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Angelika
antwortete am 03.04.03 (15:53):
nein Karin - es gibt noch eine 3. Weltmacht und die beherrscht fast alles: Die Medien ...
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schorsch
antwortete am 04.04.03 (10:05):
Und die vierte: Wir!
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Wolfgang
antwortete am 09.04.03 (00:56):
Ich weiss nicht, ob es überhaupt noch jemanden interessiert... Ein Vorfall gestern, grausam und vor allem unrechtmässig, ein Vorfall von vielen, die in der Öffentlichkeit mittlerweile als völlig normal hingenommen werden: "Targeted killing" (gezieltes Töten).
Gekillt wurde in Gaza der Palästinenser Saad el Arabid, ein Führungsmitglied des militärischen Hamas-Teils 'Issedin el Kassam'. Gekillt haben ihn israelische Soldaten. Gleich mit gekillt haben sie noch seine Begleiter und Menschen, die zufällig um das Ziel herum waren, insgesamt sechs Menschen. Verletzt haben sie dabei zwölf weitere Menschen.
Israelische Soldaten haben also gemordet... Dort, wo sie überhaupt nicht sein dürfen... Ich weiss nicht, ob es überhaupt noch jemanden interessiert. Es wird so viel gemordet. Es regt sich niemand mehr auf. Es ist nicht mehr der Rede wert. Das Morden ist normal geworden.
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Nuxel
antwortete am 09.04.03 (08:57):
Doch,wird das üble Morden weltweit wahrgenommen,von mir jedenfalls.Und ich höre die Berichte darüber,weil ich sie im Fernsehen nicht mehr ertragen kann. Es ist vor allem meine absolute Hilflosigkeit,die mich verzweifeln lässt!
Nuxel
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