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THEMA: Dubai ist eine Reise wert.
9 Antwort(en).
schorsch
begann die Diskussion am 05.01.04 (11:07) mit folgendem Beitrag:
Dubaireise Silvester 2003
Unser Schwiegersohn E. hat sich in Dubai ein zweites Standbein eingerichtet. Recherchen hatten ihm bestätigt, dass in diesem reichen Emirat noch jede Menge an westlichem Know-How gesucht ist.
E. hat sich in den letzten Jahren vom gelernten Elektriker zum Verkehrspiloten weitergebildet. Als aber die heimatliche Fluglinie
einen Pilotenstop verhängte, bildete er sich erfolgreich in Jahre dauernder Weiterbildung nebenberuflich zum Allrounder
weiter, der heute in der Lage wäre, ein Unternehmen als CEO zu leiten.
Ein Sohn von Scheich Muhammad (Raschid) ist
zuständig für Industrie und Wissen. Er hat u.a. ein Knowlege Village einrichten lassen, wo Jungunternehmer nach Bedarf
Räume komplett eingerichtet mieten können. Mein Schwiegersohn hat sich dort mit einem Schweizer Partner eingerichtet
E. hatte uns seine Schwiegereltern schon lange bearbeitet, einmal mit ihm rüber zu fliegen. Da er inzwischen das Land und
seine Leute bestens kennt, liessen wir uns tatsächlich überreden, endlich einen Pass zu beantragen bis dato hatten wir uns
mit Feriendestinationen begnügt, die man mit der Identitätskarte erreichen kann.
So fuhren wir also am 26. Dezember mit dem Zug zum Flughafen Kloten, wo uns E. am Perron abholte. Gemeinsam checkten wir dann nach München als Zwischenstation ein. Zwischenstation München, weil ein Direktflug Kloten-Dubai mehr als doppelt so teuer zu stehen gekommen wäre. In München mussten wir aber dem Minderpreis mit sechs Stunden Wartezeit abverdienen.
Dann einchecken nach Dubai mit einer Flugmaschine der Emirates. Da ich nur wenig Handgepäck zu tragen hatte, übernahm ich die Videokamera meines Schwiegersohnes. Das war eine schlechte Idee.. Denn als wir durch die Handgepäck-Schleuse gingen, vergass ich doch tatsächlich die Kamera dort. Aber ich hatte zwei Schutzengel in Gestalt eines deutschen Ehepaares, das bereits im Flieger sass, als wir dort ankamen. Die Frau fragte mich, ob ich nicht eine Kamera dabei hätte. Dumme Frage, dachte ich. Aber dann ging mir ein Licht auf. Ich schaltete schnell. Erstens bedankte ich mich herzlich. Dann rief ich über etwa sechs Schultern meinem Schwiegersohn den Sachverhalt zu. Er schaltete noch schneller, rannte durch das Fingerdock zur Information, wo er sein Problem schilderte. Die Dame an der Information war auch keine Schnecke. Ein Funkspruch und der Aufenthalt der Kamera war bekannt: sie war immer noch bei der Durchleuchtungsstation. E. spurtete weiter. Nach wohl nicht mehr als acht Minuten war er wieder im Flugzeug mit seiner Kamera. Fortan bot ich mich nicht mehr als Träger von irgendwelchen Sachen an!
Fortsetzung folgt
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schorsch
antwortete am 05.01.04 (11:08):
Dubai II
In Dubai erwartete uns ein Angestellter des Reisebüros mit einer Tafel mit unseren Namen drauf und eine Hitze von 27 Grad Celsius! Und ich hatte noch lange Unterhosen an.....
Mit einem Kleinbus gings zum Hotel. Unterwegs wurden noch weiter Gäste an anderen Hotels abgeladen. Mein Schwiegersohn hatte bereits von der Schweiz aus einen Camry gemietet, welchen er am Flughafen in Empfang nahm. Wir warteten auf ihn in der Empfangshalle. Als er uns anmeldete, gabs eine Überraschung: Wir hatten zwei Einzelzimmer bestellt, bekamen aber zum gleichen Preis ein Appartement. Geschehe uns nichts Schlimmeres, dachten wir und schauten uns im Appartement erst mal die Zimmerpreise an. Schock: Dieses Appartement hätte uns pro Tag über 550 Euros gekostet! Es bestand aus: 1 voll eingerichtete Küche mit Kühl- und Gefrierschrank, 1 Gaskochherd, 1 Abwaschmaschine für das Geschirr. Und natürlich dazu Kaffeemaschine, Wasserkocher und sämtlichem Geschirr und Besteck für eine sechsköpfige Familie; 1 Wohnzimmer, das so gross war wie unsere sämtlichen Wohnräume zuhause, 2 Schlafzimmern mit je 2 Betten, TV (insgesamt 4 Apparate!), Telefon und einem Badezimmer mit Badewanne, Lavabo und Bidet; 1 Einzelzimmer mit TV, WC; Lavabo und Dusche; 1 kleiner Raum mit Waschmaschine und Tumbler; 1 kleiner Raum mit Glättetisch und Bügeleisen. Insgesamt hatten wir 4 WCs zur Verfügung. Insgeheim dachte ich, dass der Rezeption ein Fehler unterlaufen sei und man uns am Ende unseres Aufenthaltes schon noch die Rechnung präsentieren werde. Dies war aber glücklicherweise dann nicht der Fall.
Am nächsten Tag unternahmen wir mit einem Bus eine geführte Stadtbesichtigung, vorbei an unzähligen Moscheen, Einkaufszentren und Riesengebäuden. Dann setzten wir mit einer Dhau ans jenseitige Ufer des Creek über, wo wir den Gewürze- und Goldsouk besichtigten. Leider ging das alles im Schnellzugstempo. Aber wir machten den gleichen Ausflug ein paar Tage später mit dem gemieteten Auto, so dass unsere Frauen sich an all den glitzernden und riechenden Gewürzen, Schmuck und Kleidern satt sehen konnten.
Auf dem Dach unseres Hotels (12. Stock) gabs einen Swimmingpool, einen Whirlpool, ein Fitnessstudio und eine Sauna zur freien Benutzung.
Am Flughafen hatten wir uns noch mit entsprechender Alkoholika eingedeckt für die Silvesterfeier, denn in Dubai herrscht Alkoholverbot und wir wollten das neue Jahr doch mit einem guten Schluck begrüssen. Aber wir leerten bereits an jedem Abend vor dem Schlafengehen eine Flasche Rotwein. Der Champagner blieb übrig, weil wir uns kurzfristig für eine Feier im Wüstensand angemeldet hatten. Dazu fuhren wir zuerst mit Bussen bis an den Rand der Wüste. Hier wurden wir auf Geländewagen umgeladen und auf gings in halsbrecherischer Fahrt über weglose Dünen. Als ob ich Ungemach geahnt hätte, knüllte ich meine Windjacke zu einem Puffer und hielt mir diesen während der ganzen Fahrt über den Kopf. Glücklicherweise, denn auf einer Düne machte das Fahrzeug einen solchen Sprung ins Leere, dass alles im Wagen durcheinander gewirbelt wurde. Hätte ich nicht meinen Puffer auf dem Kopf gehabt, wäre ich mit meinen über 1.80 wohl K.O. gehauen worden!
Fortsetzung folgt
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schorsch
antwortete am 05.01.04 (11:09):
Dubai III
Wir sassen in offenen Zelten, als Sitzunterlage nur harte Kissen von etwa 15 Zentimetern Dicke. Ich scharrte mir, damit ich meine Beine etwas bequemer halten konnte, ein tiefes Loch mit den Füssen. Die Tische waren bereits mit vielen guten Dingen beladen. Nur leider waren sie fast allesamt nicht nach meinem Geschmack. Ich hielt mich hauptsächlich an Früchte und kalten Reis! Dazu genoss ich den guten Rotwein (für solche Anlässe ist Alkohol erlaubt) und den schlechten Champagner. Auch das Bier war nicht unbedingt nach westlichem Geschmack. Dann wurden Wasserpfeifen herumgereicht. Auch ich als notorischer Nichtraucher wollte mal probieren und machte dann in der Folge wohl an die hundert tiefe Züge! Aber es roch überhaupt nicht nach Tabak und die Lungezüge führten nicht zu einem Schwindelgefühl.
Musik wurde von einem DJ aufgelegt. Dazu traten ein Feuerschlucker und eine Bauchtänzerin auf. Diese war noch mit einer lebenden Riesenschlange bekleidet.
Nun wurde noch zum öffentlichen Tanzen aufgefordert auf dem Wüstensand, der nur mit dicken Teppichen ausgelegt war. Natürlich wollte auch meine Frau dort mitmachen, denn schliesslich gehen wir ja jeden Monat mindestens einmal zum Seniorentanz. Sogar unsere Tochter, die sonst mit dem Tanzen nix am Hut hat, wollte mittanzen. Da sich aber ihr Mann E. Standhaft weigerte, tanzte sie eben mit ihrer Mutter. Als ich mich einmal wir tanzten nur offen zur Seite drehte, sah ich eine blonde Frau, die im Bus vom Flughafen zum Hotel neben mir gesessen hatte, mit der Armlehne nicht zurechtkam, worauf ich ihr Nachhilfeunterricht erteilte, mich anlachen. Sie tanzte auf mich zu und ich befürchtete schwer, dass sie mich meiner Frau auszuspannen gedachte. Sie klatschte mit ihrer rechten Hand zweimal auf meine rechte und tat es ebenso mit der linken. Dazu ein aufmunterndes Lachen auf den Lippen. Meine Frau ist sehr eifersüchtig. Deshalb zuckte ich bedauernd mit meinen Schultern und suchte die Blonde nur noch unauffällig mit Seitenblicken...... Seufz....
Die Heimfahrt ging dann glücklicherweise sanfter vor sich. Wohl deshalb, weil der Fahrer während der ganzen Fahrt telefonierte!
Noch ein paar Worte zu Land und Leuten:
In Dubai gibts keine Gewerkschaften, die das Los der Arbeiter und kleinen Angestellten verbessern helfen. Ist dort aber auch gar nicht nötig. Denn Scheich Muhammad Maktoum (den vollen Namen erspare ich euch) weiss sich zu helfen. Seine Devise: Gebt jedem Menschen das, was er braucht, und darüber noch die Mittel, sich einige Dinge zu kaufen, die er eigentlich gar nicht benötigt. Wenn er alles hat, was sein Herz begehrt, dann verlangt er nicht nach mehr. Darum bekommt auch jede Familie gratis ihr Eigenheim. Diese Häuser würden bei uns glatt als Villen durchgehen! Und vor jedem Haus stehen zumindest drei eigene Autos. Und nicht etwa Smarts, Topolinos oder Döschwos! Kleinwagen dieser Grösse gibts in Dubai gar nicht zu kaufen. Es gibt übrigens so gut wie keine Kriminalität in den Emirates. Und wenn schon mal, dann bestimmt von Rucksacktouristen. Diese werden übrigens neuerdings mit 3000 Dirham bestraft, wenn sie wild campieren!
Fortsetzung folgt
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schorsch
antwortete am 05.01.04 (11:12):
Dubai IV
Übrigens: In Dubai bezahlt niemand Steuern, auch keine Autosteuer. Alles wird durch die Einnahmen aus dem Erdöl bezahlt. Auch die Spitäler, die Ärzte, die Schulen. Wenn jemand in eine Schule gehen will, die es in Dubai nicht geben sollte, dann wird ihm eine dementsprechende Ausbildung im Ausland bezahlt. Und wenn er eine Krankheit hat, die kein Arzt oder Spital in Dubai heilen kann, dann kann er sich im Ausland kostenlos behandeln lassen - und ein paar Angehörige reisen kostenlos mit!
Dumm nur, dass die Einnahmen aus dem Erdöl eigentlich von uns stammen!
Die Strassen sind überaus grosszügig gebaut. Meistens sind sie vierspurig. Würden bei den Fussgängerstreifen nicht 30 Zentimeter hohe Schikanen aufgebaut sein, würde wohl noch mehr gerast. Man könnte oft meinen, die Strassen seien lauter Nürnburgringe! Da wird rücksichtslos links und rechts überholt. Und wehe wenn ein Fahrer beim Wechsel von Rot auf Grün nicht innerhalb einer Zehntelsekunde vom Stillstand auf 70 kmh startet ein unglaubliches Hupkonzert bestraft ihn von hinten!
Dubai besteht aus lauter Superlativen. Die schönsten Hochhäuser mit den kreativsten Fassaden, die unglaublichsten Formen und Farben, nachts von wechselnden Farblichtern beleuchtet. Auf Neubauten sieht man jeweils gleichzeitig bis 100 Fremdarbeiter, die emsig Gerüste hochziehen, Fundamente mauern, verputzen und anstreichen. Die Bevölkerung besteht aus etwa 20 % Einheimischen und 80 % Fremdarbeitern. Letztere werden von ihren Chefs in Bussen zum Arbeitsort gebracht. Der Chef muss ihnen gratis zu essen geben, einen Ort, wo sie ihre müden Leiber ausstrecken können (meistens die alten Wohnungen, welche die einheimischen Familien bewohnten, bevor sie ihr Eigenheim gratis bekamen). Zudem muss der Unternehmer für alle weiteren Kosten aufkommen. So bleibt dem Fremdarbeiter nachdem er seine obligatorischen Zigaretten gekauft hat noch fast der ganze Lohn übrig. Diesen schickt er durch Gewährsleute seiner Familie heim in die Heimat. Kommt er nach ein paar Jahren dorthin zurück, ist er ein gemachter Mann.
Ende folgt
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schorsch
antwortete am 05.01.04 (11:13):
Dubai V
Scheich Muhammad al Maktoum hat die Devise erfunden: Kein Hausbau soll länger dauern, als eine Frau schwanger ist. Deshalb werden auch die imposantesten Hochhäuser innerhalb von neun Monaten erstellt und eingerichtet. Und nächstens um der rasanten Zunahme des Strassenverkehrs Herr zu werden - ist eine U-Bahn geplant, welche alle Stadtteile, aber auch alle Länder der VAE (Vereinigte Arabische Emirate) verbinden soll. Bis 2007 soll sie fertiggestellt sein. Für uns unglaublich. Wer aber bedenkt, dass Dubai vor 30 Jahren noch aus einer Wüstensiedlung bestehend aus Lehmhäusern, bedeckt mit Palmblättern bestand, dem wird es nicht schwer fallen, es zu glauben. Dass man keine Angst hat, Tunnels zu bauen, beweist schon der Autobahntunnel, welcher unter dem Meeresarm (Creek) die eine Stadthälfte mit der anderen verbindet.
Da unser Schwiegersohn noch eine Geschäftswoche anhängte der Partner kam ebenfalls für eine Woche führte er uns nur zum Flughafen. Er instruktierte mich gewissenhaft, wo ich meine Weibchen durchschleusen müsse. Er selber konnte ja nicht mitkommen, sondern wartete in Sichtweite bei der Absperrung. Plötzlich bemerkte unsere Tochter, dass er mit den Händen fuchtelte. Wir waren bereits eingecheckt, das Gepäck auf dem Laufband verschwunden. Ich spurtete zu ihm, unter allen Sperrbändern durch. Habt ihr das Gepäck BIS Kloten aufgegeben?, fragte er. Nein, das hatten wir nicht. So mussten wir denn im München unsere Koffern selber in Empfang nehmen und alles wieder einchecken, als ob wir nur in München gewesen wären!
Leider fuhr uns dann im Flughafen Kloten ein günstiger Zug direkt vor der Nase weg. So hatten wir Eltern noch eine Stunde auf den nächsten zu warten. Unsere Tochter aber wurde vom Bruder von E. am Flughafen abgeholt und mit dem Auto in Rheinfelden vor die Haustür gebracht. Ich hatte vom Zug aus unseren Sohn angerufen. Er holte uns in Olten ab.
Am 3. Januar war ich um 1 Uhr morgens erwacht. Ich konnte nicht mehr schlafen bis uns der Weckdienst um 4.30 aus den Federn warf. Um 18 Uhr fuhren wir zum Sohn, da die Familie noch einen Reisebericht von uns erwartete. Merke: Der Zeitunterschied zu Dubai ist 3 Stunden. Folglich wäre es dort am Ende unseres Reisetages ja 21 Uhr gewesen. Ich war also bereits 27 Stunden wach. Aber ich nahm das Angebot meiner Schwiegertochter trotzdem gerne an: Endlich wieder eine Flasche guten Bieres in meinen Magen giessen!
Als wir in Dubai wegflogen, war dort + 26°. Als wir in Kloten landeten, war dort 6°. Wir hatten also einen Temperaturunterschied von 30 ° zu verkraften.....
Vorläufiges Ende....
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Ebba
antwortete am 05.01.04 (15:00):
Ein interessanter und leicht zu lesender Bericht, lieber Schorsch. Danke!
Mußten Deine Frau und Deine Tochter außerhalb des Hotels Kopftuch tragen? Oder wie ist das dort geregelt?
Ebba
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schorsch
antwortete am 05.01.04 (17:25):
@ Ebba
Nein, man ist dort sehr tolerant. Nicht nur den Touristinnen gegenüber, sondern auch die einheimischen Frauen werden nicht dazu gezwungen, ihr Gesicht zu verschleiern. Am Abend aber, z.B. in den Einkaufszentren, laufen auch moderne Einheimische, die tagsüber vielleicht in einem Büro gearbeitete haben, im traditionellen "Look" herum: die Männer in fleckenlosem Weiss und die Frauen in Schwarz. So kann man z.B. einen Mann sehen, der stolz seinen "Harem" ausführt - auch wenn es "nur" die eigenen Schwestern sind!
Aber auch am Abend sieht man moderne junge Frauen im West-Look ganz unbekümmert flanieren.
Interessant zu erwähnen wäre noch die Vielfalt der Völker, die durch Strassen und Kaufhäuser wandeln.
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DorisW
antwortete am 05.01.04 (18:10):
Hallo Schorsch,
willkommen zurück und vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht.
Dein verpasster Zug erinnerte mich an die Zeilen von Günter Nehm, die ich gestern las:
"Als ich heute früh erfuhr, dass der Zug schon früher fuhr, hab ich das zu spät erfahren, und ich musste später fahren." :-)
Was ich aber eigentlich fragen wollte: Wie bereitet man sich in Dubai auf die Zeit "nach dem Öl" vor?
Internet-Tipp: https://www-x.nzz.ch/folio/archiv/2002/11/articles/gernhardt.html
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schorsch
antwortete am 05.01.04 (22:18):
@ DorisW
Im Moment besuchen pro Jahr etwa 1,5 Millionen Touristen Dubai. Das ehrgeizige Ziel ist, bis zum allmählichen zur Neige gehen des Erdöls so viel Infrastruktur aufgebaut zu haben, dass pro Jahr 12 Millionen Gäste bedient werden können. Aber: Dubai ist das Land mit dem grössten Wasserverbrauch der Erde. Aber nur 1/10 davon stammt aus den Quellen in den Bergen. Das übrige wird mit Entsalzungsanlagen aufbereitet. Nur ein gringer Teil des Wassers wird zum Trinken, Waschen und Baden eingesetzt. Das meiste wird für die Bewässerung der unglaublich riesigen und schönen Gartenanlagen verwendet. Und weil ja jedes Jahr aus der Wüste X Quadratkilometer Neuland entstehen, braucht es auch hier Unmengen von Wasser. In den riesigen Kreiseln (Kreisverkehr) und bei den Hotels sind gigantische Wasserspiele gebaut. Ich vermute, dass, wenn es mal langsam zur Neige geht mit Erdöl und Erdgas, dann werden die Golfstaaten keine oder nur noch wenig davon ausführen - zu horrenden Preisen. Denn für alle Energien wird entweder Öl oder Gas eingesetzt. Und hier könnte die Rechnung eventuell nicht aufgehen: Wenn die Weststaaten X Mal so hohe Preise bezahlen müssen wie bis anhin, dann fallen 1. die Industrieländer wieder in eine gigantische Rezession und 2. fehlt dann den Möchtegern-Touristen das überschüssige Kleingeld, sich in den Emirates Ferien leisten zu können! Ich habe oben den Drang der Emiratbewohner erwähnt, aus der Wüste Land zu machen. Aber auch aus dem Meer werden neue Landgebiete geschaffen. Riesige Schiffe saugen den Sand vom Meeresboden in Ufernähe, reinigen ihn von Muscheln, Korallen etc. und bringen ihn in die in der Nähe bereits aus den Bergen in Form von Felsensteinen geschaffenen Unterlagen. Das grösste diesbezügliche Projekt ist "The Palm", ein gigantisches Inselprojekt bestehend aus einem Stamm, vielen Ästen und einem riesigen Kreis ums Ganze. Hier werden hunderte von Hotels, Einkaufszentren, Schulen und Geschäften angesiedelt.
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natschi
antwortete am 06.01.04 (01:27):
Danke Schorsch, selten habe ich eine Bericht mit soviel Interesse gelesen wie diesen. Gruß Natschi
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