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THEMA: Wer bezahlt die Rechnung?
33 Antwort(en).
chatti
begann die Diskussion am 15.09.03 (14:36) mit folgendem Beitrag:
Situation: Mit mehreren Urlaubsbekannten zusammen im Ausland (insbesondere, südl. Länder) Essen gehen.
Vor der Bestellung beim Kellner schon ankündigen, dass man getrennte Rechnungen wünscht? !!
Was tun, wenn trotzdem zum Schluß eine einzige Rechnung gebracht wird und keine Bereitschaft des Personals besteht, den einzelnen Paaren die für sie passende Rechnung vorzulegen?
Einer bezahlt im Lokal alles, einschließlich des Trinkgeldes? (Es ist ja anscheinend so üblich im Ausland)
Im Lokal, oder außerhalb des Lokals, d.h. auf der Straße mühselig den Rechnungsbetrag für jedes Pärchen errechnen?
Aus Ärger über den Kellner kein Trinkgeld geben?
Was denkt ihr darüber?
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Gudrun_D
antwortete am 15.09.03 (15:56):
Der Gast ist König;-)
Wenn trotz der Bitte um getrennte Rechnungen eine einzige Rechnung für alle vorgelegt wird,höflich zurückweisen,mit dem Hinweis auf erbetene Einzelrechnung!
So jedenfalls würde ich handeln.
Gudrun
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seewolf
antwortete am 15.09.03 (16:06):
... mal angenommen, ich ginge mit meiner Begleitung und einem weiteren Pärchen dort in ein Lokal ...
... alle 4 Personen essen und trinken - und dann die Rechnung für den "Tisch" (alle 4 Personen) : zB: 60,50 € oder zB. 53,60 SFR ...
ich würde für meine Begleitung und mich den passenden Anteil, nämlich 32 € oder 28 SFR auf den Tisch blättern...
Mit "Pfennigfuchsern" würde ich gar nicht erst gemeinsam losziehen ... :-)
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tiramisusi
antwortete am 15.09.03 (16:40):
Wenn man denn schon so ein Pfennigfuchser ist, muss bei der Bestellung einfach jeder einzelnd seine Wünsche aufnehmen lassen und man muss auf getrennte Belege achten -
Zu den "südlichen Ländern" kann ich Dir sagen, dass man über die Sitte der Deutschen nur den Kopf schüttelt - denn wenn man dort mit Freunden oder Kollegen gemeinsam essen geht, wird einfach geteilt - einer zahlt alles und die anderen geben ihm hinterher den Anteil,der auf sie fällt - aber noch üblicher ist, dass einer für alle zahlt, beim nächsten mal ein anderer. Kein Italiener, Spanier oder Grieche würde die Rechnung, wohlmöglich noch im Lokal, auseinanderklabüstern .... das ist megaout!
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hugo1
antwortete am 15.09.03 (17:25):
@ chatti,,,nachdem ich die obigen 3 Beiträge gelesen habe, entscheide ich mich als erstes für tiramisu als potentiellen Gemeinschaftsessengehpartner noch besser wär,s mit einem Scheich:"zahln wir später, gehn wir gleich" oder Seewolf wie wärs denn damit:"Wir legen zusammen,lassen anschreiben, und wenn wir nicht bis nächsten Tag so gegen 12 Uhr wieder da waren, kanns der Wirt von seiner Liste mit unserer Zustimmung streichen" ,,,zum Schaden der einheimischen Gastwirte in den südlichen Urlaubsländern wird heutzutage ja reichlich all Inklusive dort Urlaub verbracht. Dies hat Vor-und Nachteile. Man war zwar im Ausland, hat jedoch von Land und Leuten nicht viel mitbekommen, braucht sich jedoch um Zahlungsmodalitäten, Sicherheit, Preise usw keine Gedanken machen. chatti: im Normalfall würd ich wohl ähnlich wie Seewolf handeln, wenn Du aber vorher die getrennte Rechnung direkt ankündigts (aus welchen Gründen auch immer), hat der Kellner, wenn er das so akzeptierte, sich eigentlich auch danach zu richten und man sollte konsequenterweise- wenn auch freundlich- darauf bestehen.
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Medea.
antwortete am 15.09.03 (18:31):
In einigen deutschen Restaurants hört man inzwischen, daß der Kellner fragt, bevor er die Rechnung bringt: "getrennt oder zusammen?" - ich finde, das ist bereits ein Fortschritt, hieß es doch sonst" "alles zusammen?", was manchesmal zu einer peinlichen Situation führen kann.
Es sollte inzwischen überall zum guten Ton gehören, daß zuerst nach dem "getrennt?" gefragt wird. Dann kann der Kavalier sich immer noch beeilen: "aber nein, zusammen", zu sagen ... ;-))
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chatti
antwortete am 15.09.03 (18:40):
Danke für die ehrlichen Antworten.
Zu obigem Beispiel müsste noch hinzugefügt werden, dass es sich, es ist ja schließlich Urlaub, auch um Urlaubsbekannschaften, (nicht Freundschaften) mit denen man nur kurzfristig zusammen ist, handelt. Auch nicht um 2 Pärchen, sondern, sagen wir mal, 8-10 Personen. Möglich auch, man geht überhaupt nur einmal zusammen aus.
Dann geht es auch noch ganz allgemein um die Frage, warum ist es für südl. Kellner schwerer als für deutsche, getrennte Rechnungen zu erstellen?
Ist man dort in einem Lokal Gast und hat sich den Sitten anzupassen, oder ist man Kunde, nach dem Prinzip: Der Kunde ist König.
Eine Möglichkeit wäre, dort nur pärchenweise, also höchstens zu zweit auszugehen, oder immer einen kleinen Abstand zwischen den zusammengestellten Tischen zu lassen. - - man ist keine Gruppe mehr- - Für mich ist es schon ein Unterschied, ob ich ungefähr 40-50€ zahle, oder dieser Betrag verdrei- oder vervierfacht wird. Ist man dann ein Pfennigfuchser? Na ja, man könnte ja auch „bezahlen lassen“ Nein danke, das ist auch nichts für mich. Ich möchte mir einfach nicht vorschreiben lassen, wie ich zu bezahlen habe und wehre mich dagegen. Ich bin dieser Meinung, stehe jedoch nicht alleine damit da, alle hätten gerne getrennte Rechnungen gehabt. Egal, ob´s dort gerade IN oder OUT ist. Will der Kellner absolut nicht, gibt es kein Trinkgeld. Ich wäre gespannt, wie lange es dann noch „In“ wäre. Sehe ich das wirklich zu eng? Haha, wahrscheinlich zu nüchtern.
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schorsch
antwortete am 15.09.03 (19:04):
Das ist auch uns gerade wieder auf Mallorca passiert, in einem Strandrestaurant. Im Hotel, das schweizerisch betrieben wird, kennt man die Gepflogenheiten der deutschen und schweizerischen Gäste und bringt automatisch die Rechnungen gesondert. Wir haben dann angefangen, gleich beim Rufen der Bedienung getrennte Rechnung zu verlangen - es klappte. Man muss nur hartnäckig sein.....
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tiramisusi
antwortete am 15.09.03 (19:11):
die erfahrung in 20jahren leben im ausland und der damit verbundenen beratung von touristen und fast täglichem essen in restaurants haben mir gezeigt: wer in grosser lockerer runde an einem tisch mit vielen sitzt und dem kellner klar von anfang an sagt, wer mit wem zusammen bestellt und wie viele rechnungen man am ende also braucht, hat am ende eigentlich auch keine probleme. dass es auch schon mal kellner gibt, die zu bequem sind und anfangen zu mosern, ist schon klar - aber mit etwas freundlichem nachdruck funktioniert es eigentlich immer :-)
wenn der kellner das nicht macht - leg ich meinen anteil auf den tisch und geh. den druck mit dem trinkgeld ja oder nein finde ich etwas -sei mir nicht böse - hochmütig. man wird zwar bedient und ist gast - aber man hat keinen minderwertigen menschen vor sich... und wenn der kellner partout nicht will, gibts immer noch eine chefin oder einen chef, mit dem man reden kann. auch ein restaurant hat seine regeln, an die man sich als gast halten sollte und wenn es in einem lande nunmal usus ist, das pro tisch eine rechnung erstellt wird, sofern vorher nicht ausdrückliche infos seitens der gäste kommen, dann, so finde ich, muss man auch mal verständnis für den unmut eines kellners haben, meinst du nicht?
dein problem ist kein neues - das gibt es, so lange es den tourismus der neuzeit gibt. ehrlich gesagt bin ich heilfroh, dass man "im süden" noch keine vollautomatisierten restaurants hat, beim denen man am eingang erst mal den computer bedienen muss um anzugeben, wie viele personen gemeinsam zahlen, ob kinder dabei sind usw ... wir fahren doch in ferne länder um etwas anderes zu erleben und um anderes zu sehen und wenn dann alles anders ist als wie man es gewohnt ist, kann man doch nicht meckern? bei dem, was in der servicewüste deutschland einem so geboten wird und bei den häufigen vorurteilen, die deutsche touristen ggü. "südländern" gleich mit in den urlaub nehmen, finde ich den anspruch des "könig kunde" seins schon odt fast etwas anmassend. bitte nicht persönlich nehmen.
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seewolf
antwortete am 15.09.03 (19:12):
Irritationen vermeidet man als Gast, wenn man dem Kellner sagt: "Bitte meine Rechnung." Jeder einigermaßen verständige Kellner wird dann eine Einzelabrechnung vornehmen wollen, zumindest aber nachfragen, WAS der Gast zahlen möchte.
Unsitte ist es, einfach zu rufen: "Zahlen!" oder "Die Rechnung!" Auch ein Gast trägt zum besseren Verständnis und Ablauf bei, wenn er sich deutlich (akustisch) und präzise (Wortwahl) ausdrückt.
by the way (übrigens): im Ausland sollte man sich zunächst den örtlichen Gepflogenheiten anpassen, bevor man auf dem Irrtum "Kunde ist König" herumreitet (Irrtum deshalb, weil ein Kunde nicht "König" sein kann, wenn er sich wie ein "Bauer" aufführt...)
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tiramisusi
antwortete am 15.09.03 (19:14):
hach seewolf...wir beide im synchronschwimmen hier im forum :-) fast wieder zeitgleich und inhaltlich sehr ähnlich!
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chatti
antwortete am 15.09.03 (21:09):
Den 1. Abschnitt des Beitrags von tiramisu, 19,11 Uhr, finde ich total ok.
Gute Erfahrung in der Hinsicht gab es natürlich auch bei uns. Das zeigt, es geht doch.
Zum 2. Abschnitt möchte ich auf jeden Fall betonen, niemals einen Kellner als minderwertig angesehen zu haben. Wir kamen uns dann schon eher als minderwertig betrachtet vom Kellner vor, da er doch anscheinend uns seine „guten Sitten“ aufzwingen wollte. Zu einer guten Bedienung, die nicht nur die Speisen serviert, gehört es auch, auf die vorher deutlich vorgebrachten Wünsche der Gäste einzugehen. Zumal man erst damit einverstanden schien. Trinkgeld betrachte ich als Anerkennung für gute Leistungen und Zufriedenheit der Gäste. Hat das was mit Hochmut zu tun?
Eigentlich hat auch keiner damit ein Problem gehabt. Das wäre sehr übertrieben ausgedrückt. Dieses „Problemchen“ war schließlich schnell gelöst.
Vielmehr geht es darum, ob z.B. Seewolf damit Recht hat: by the way (übrigens): im Ausland sollte man sich zunächst den örtlichen Gepflogenheiten anpassen, bevor man auf dem Irrtum
"Kunde ist König" herumreitet (Irrtum deshalb, weil ein Kunde nicht "König" sein kann, wenn er sich wie ein "Bauer" aufführt...)
Dazu, lieber Seewolf, passt aber nicht der vorherige Abschnitt deines Beitrags, in dem du sehr wohl davon ausgehst, dass auf die Wünsche des Gastes eingegangen wird. Wie benimmt sich denn ein Bauer, bitte schön? Wenn du meinst, das sei eine Redensart, was ist dann die vom König-Kunden?
Für die verschiedenen Meinungen von euch allen, möchte ich mich bedanken. Es war für mich sehr interessant. Gruß von chatti
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tiramisusi
antwortete am 15.09.03 (22:19):
hallo chatti: ich hatte extra dazu geschrieben, dass du es nicht persönlich nehmen sollst - ich weiss nicht wo du warst und wie es sich abgespielt hat, ich kann dir nur sagen, dass viele unserer leute im ausland eben diese "könig kunde" und "ohne uns müsstet ihr noch oliven pflücken" ... mentalität an den tag legen -leider ...
ich weiss aber auch, dass es ziemlich schwarze schafe unter einheimischen dienstleistern gibt, für die touristen nur zum abmelken da sind...
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rolf
antwortete am 15.09.03 (22:51):
ich finde wenn jeder sein Essen/Getränk selbst bestellt sollte der Kellner davon ausgehen, daß er es auch selbst bezahlt (Wer die Musik bestellt bezahlt), es sei denn, es wird etwas anderes gesagt. Wenn zudem ausdrücklich bei der Bestellung um Einzelrechnungen gebeten wird, hat sich die Bedienung danach zu richten, egal ob in Deutschland oder sonstwo. Übrigens ist es keine Eigenschaft der Bauern, sich schlecht zu benehmen, das können auch Gastwirte.
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seewolf
antwortete am 15.09.03 (23:52):
na prima !!!
Anführungszeichen werden mal wieder geflissentlich übersehen...
Volkstümliche "Redensarten" hat nicht das Volk in Jahrzehnten geprägt, sondern derjenige, der sie anwendet.
Apropos Redensarten : "Nur der GETROFFENE Hund jault auf..."
Weiter so ! :-)
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pilli
antwortete am 16.09.03 (06:57):
ich darf gestehen, das hier geschilderte verhalten bezgl. kleinkarierter denkungsart beim bezahlen und des trinkgeldvergabe-verhaltens sind die absoluten höhepunkt im leben einer mit großem vergnügen alleinreisenden single-frau. es gibt sie die abende, an denen frau das im hotelpreis enthaltene abendessen und den drink an der hotelbar tatsächlich im gebuchten hotel einnimmt, weil ich einfach mal wieder life erleben möchte, watt die sandalen und kurze hosen tragende zunft der touris mir zur amüsanten abendunterhaltung anbietet. :-)
und sie bieten reichlich:
- erstaunte blicke, wenn der oberkellner mich, nachdem ich ihn an der tür freundlich grüsse und und ein paar worte mit ihm tausche, zum tisch begleitet. da die meisten bereits vor der noch verschlossenen tür in "Hab Acht!" stellung lauern, um ja als erste das büffet zu erreichen, werden sie diese kleinen freuden nicht genießen können...gier kommt vor genuss.:-)
- das von reichlich alkohol beflügelte bestell-verhalten an der hotelbar, wenn den neugewonnenen urlaubsbekanntschaften dokumentiert wird, wie trinkfest mann oder frau ist und dennoch in der lage sein kann, den auf ihr mühsam zusammengeklaubtes urlaubsgeld lauernden "einheimischen" auf die finger zu schauen, ist nur peinlich. da kann frau dann beobachten, daß jedes getränk auf einem zettel notiert wird (!) und gleichzeitig lauthals bekanntgegeben wird, das mache man schon seit jahren so...:-) übrigens...den dazu benötigten stift erfragt mann oder frau sich gerne hemmungslos beim barpersonal.
watt nu "Knigge" oder ähnlich überholte und in starren formen verharrende mitmenschen "festlegen", interessiert mich eh nicht. wenn ich mit bekannten oder freunden gemeinsam esse, habe und werde ich auch zukünftig meinen anteil an der zeche zusammen mit dem tip auf den teller oder unter die serviette legen, mit dem die rechnung präsentiert wird.
alleine die vorstellung, daß mühsamst in erinnerung gerufen werden muß, watt nun jeder verzehrt hat, mindert meinen genuss am miteinander erlebtem.
zum thema "Trinkgeld" fand ich einen beitrag in der "NZZ Lebensart", den ich mit grossem vergnügen gelesen habe und der vielleicht zeigen mag, daß, dem himmel sei dank, "lebensart" nicht allen unbekannt ist. es gibt sie, die menschen, die noch geniessen können!
https://www.gerd-barabas.de/trinkgeld.htm
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tiramisusi
antwortete am 16.09.03 (08:09):
..nu wollte ich genüsslich Forum lesen und meinen Kaffee geniessen, der heute endlich mal schmeckt und dann das hier, pilli! Ich musste prusten und nu hat mein Monitor mehr vom Kaffee als ich :-))
**ironie on, damit keiner sich angesprochen fühlt*** Ja, es ist erstaunlich, was sich einem da so bietet - Massentourismus, das Resumee habe ich aus vielen Jahren Arbeit an der vordersten "Front" in diesem gewerbe beobachtet, Massentourismus hat etwas mit Kreuzfahrertum zu tun: Wie komme ich am günstigsten in ein fremdes Land? Ich schliesse mich für einen möglichst günstigen Preis einem grossen (Kreuzzugs)Veranstalter an, werde ans iel "geleitet" und erobere - heute nicht mehr mit Schwertern sondern mit Badetüchern auf den Liegen am Hotelpool - das neue Terrain, statt zu plündern und zu rauben werden heute die Preise durch Reiseveranstalter gnadenlos gedrückt und fast nur noch All-Inclusive angeboten - also bleibt kaum Geld für einheimische Kleinbetriebe und die Leute Vorort gehen quasi oft leer aus. Vergewaltigzt werden die einheimischen Frauen von den neuen Raubrittern in bestimmten Touristenregionen leider auch immer noch, nur nennt man das heute Sexreisen. Getötet werden die Einheimischen nicht mehr wirklich, allenfalls begeht man Rufmord an ihnen und der ist oft noch schlimmer. Wie so richtige Raubritter benehmen sich leider auch sehr viele Touristen, sie prassen und saufen und gröhlen - und am Ende schleppen sie triumphierend Trophäen nach hause - und sei es nur ein T-Shirt von Ballermann ... :-) ***ironie out, weil der rest eigentlich nicht komisch ist***
Natürlich sind nicht alle so, bei weitem nicht und es hat auch nichts mit der nationalität zu tun: Skandinavier und engländer unterscheiden sich da nicht von Deutschen, Österreichern oder Russen. Nur habe ich festgestellt dass es besonders den Deutschen vor allem ums Essen geht - wenn das nicht ok ist, dann rastet der Deutsche aus. Um auf das Thema zu kommen: Ich erinnere mich gut an den Schlag ins Gesicht von einem durchgedrehten deutschen gast, der mich als Reiseleiterin abends in einem Restaurant traf, in dem auch ich zufällig mit Freunden ass. Er hatte offenbar Probleme mit dem Essen und brüllte nun quer durchs Lokal, ich solle gefälligst mal kommen und was das überhaupt für ein scheiss Land wär usw. Ich versuchte ihn zu beruhigen, er solle mich nicht anbrüllen - und da klatschte es denn auch schon mit dem Kommentar: "Isch hab dafür bezaaahlt, dass isch hier watt ordentlisches zu fressen kriege und auch dafür, dass ich sie anbrüll! Watt haben se eigentlich für ne Existenzberechtigung! SIE essen hier zufrieden und mein Essen schmeckt nichtt!" - Ja...so sind sie.. es sind die Ausnahmen, zum Glück - aber genau die bleiben einem leider im Gedächtnis. Auch im Gastland...
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chatti
antwortete am 16.09.03 (11:59):
Erlaubt mir bitte, einige Äußerungen aus den Beiträgen herauszustellen , die meiner Meinung nach, einmal für eine separate Bezahlung sind, andererseits, dieses als kleinkarierte Pfennigfuchserei darstellen. Möchte aber nicht kleinkariert auf alles eingehen. ;-) Bitte nichts persönlich nehmen ;-) - - - - - -- - - - - ich würde für meine Begleitung und mich den passenden Anteil, nämlich 32 € oder 28 SFR auf den Tisch blättern...
wenn der kellner das nicht macht - leg ich meinen anteil auf den tisch und geh.
wenn ich mit bekannten oder freunden gemeinsam esse, habe und werde ich auch zukünftig meinen anteil an der zeche zusammen mit dem tip auf den teller oder unter die serviette legen, mit dem die rechnung präsentiert wird.
-- - - - - - - - - - Na, dann sind sich doch scheinbar alle einig.
Warum aber folgende Äußerungen von den gleichen Leuten?
- - - - - - --- - - - Mit "Pfennigfuchsern" würde ich gar nicht erst gemeinsam losziehen ... :-)
Wenn man denn schon so ein Pfennigfuchser ist, muss bei der Bestellung einfach jeder einzelnd seine Wünsche aufnehmen lassen und man muss auf getrennte Belege achten –
ich darf gestehen, das hier geschilderte verhalten bezgl. kleinkarierter denkungsart beim bezahlen.. . . . . ..
;-)
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schorsch
antwortete am 16.09.03 (14:56):
Auch ich bin der Meinung, dass getrennte Kasse und getrennte Rechnung absolut nix zutun haben mit Pfennigfuchserei. Meistens sitzt man im Urlaub mit irgendwelchen Leuten am gleichen Tisch, die man zufällig hier getroffen oder erst auf der Reise kennengelernt hat. Darunter gibts immer welche, die es ganz gerne haben, wenn jemand am Tisch in guter Laune die ganze Zeche bezahlt - und dann am nächsten Abend sich zu anderen Gästen setzen, damit sie sich nicht revanchieren müssen!
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seewolf
antwortete am 16.09.03 (17:05):
pilli - hab Dank für den Trinkgeld-Artikel...
Dem ist nichts hinzuzufügen.
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tiramisusi
antwortete am 16.09.03 (17:50):
@chatti: deine eingangsfrage hiess: "Situation: Mit mehreren Urlaubsbekannten zusammen im Ausland (insbesondere, südl. Länder) Essen gehen"
und daraus geht nicht hervor, dass die gruppe sich nach und nach am tisch einfindet sondern als geschlossene gruppe kommt ...
wenn ich als reiseleiterin mit meinen neuen gästen gemeinsam essen gegangen bin (besonders in griechenland war das sehr beliebt)- dann habe ich die speisekarte erklärt, bestellungen aufgenommen - immer schön paarweise - habe mit bedient und habe auch am ende bei jedem abkassiert und dann dem chef weitergegeben. das ging wunderbar und alle waren zufrieden und ich durfte das trinkgeld behalten ;.) aus den letzten jahren weiss ich aber, dass die neue generation reiseleiter etwas genervter ist und solche spirenzchen nur selten macht - auch da ist der reisende leider oft schon nur noch ein stöhrfaktor :-(( seitens der veranstalter heisst es tatsächlich, dass ja sowieso fast alles nur noch last minute verreist, da müssen die reiseleiter vor ort vor allem umsatz machen, aber keinen service ausser der reihe geben ...
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seewolf
antwortete am 16.09.03 (21:27):
Was zivilisierte Menschen sich alles anzutun vermögen, um möglichst "billig" irgendwohin oder irgendwo "ran" zu kommen, hat man schon zu Zeiten der sog. Butterfahrten erlebt und erlebt es noch heute bei den "Kaffefahrten" und den "Busreisen" für ein paar € nach Spanien und dergl.
Offenbar ist der Grad des Vergnügens umgekehrt proportional zu der ausgegebenen Geldmenge :-)
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tiramisusi
antwortete am 16.09.03 (22:19):
mir fallen dazu die bilder ein, die in den nachrichten gestern zu sehen waren: bombendrohung am airpor düsseldorf, verspätete und umgleitete flüge, chaos in tüten - und so ein depp sagt in die kamera, dass es ja wolh unverschämt wär, man hätte ihnen nicht mal gesagt, wann es denn nun endlich los geht und zu trinken hätte man ihnen auch nichts serviert ..
na was der wohl gesagt hätte, wenn der airport in die luft geflogen wär!
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seewolf
antwortete am 16.09.03 (22:25):
... Der? Wenn er denn noch was hätte sagen können - er hätte den Veranstalter der Reise verklagt wegen entgangener Urlaubsfreude oder sowas, ähnlich wie der Fall, als schon vor über 20 Jahren das OLG Frankfurt ein Urteil der 1. Instanz bestätigte, demzufolge der Reiseveranstalter einem deutschen Urlauber 20 % des Reisepreises erstatten mußte, weil am Zielort in Tunesien in dem gebuchten Hotel eine Gruppe von 15 Behinderten im selben Raum frühstückte wie der Kläger ...
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tiramisusi
antwortete am 16.09.03 (22:34):
ohja - da kann ich auch schoten erzählen ... auf teneriffa vor 20jahren - in einem hotel, in dem vor allem schweden wohnten und in dem eine reisegruppe "gesunde für behinderte" urlaub machte - spastisch gelähmte mit ihren begleitern. ein neckermanngast, eine frankfurter ärztin, hatte die stirn, sich darüber zu beschweren und bekam recht! voller reisepreis erstattet und 25% davon noch mal extra als schmerzensgeld - weil es, so der richter, einer ärztin im klinikdienst nicht zuzumuten wäre, im notwendigen erholungsurlaub jeden tag mit kranken und behinderten konfrontiert zu werden - seit diesem urteil und diesem unglaublichen ... kundenfreundlichem richter orientiert man sich an der sogenannten frankfurter liste - die haben sop bestimmte spezis immer im reisegepäck und prüfen gleich nach ankunft, was sie alles wieder raus holen können ...
Internet-Tipp: https://www.franks-homepage.de/fliste.htm
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schorsch
antwortete am 17.09.03 (09:33):
Ein bisschen ratlos geworden durch all die guten Ratschläge und Erlebnisberichte möchte ich zum ursprünglichen Thema zurückkommen und fragen: Wie ist das nun mit der Sammelrechnung, die die Bedienung nach dem Ruf "Bitte zaaaaahlen!" bringt? Wie bringt man ihr/ihm bei, dass man nur seine eigene Konsumation zu bezahlen gedenke? Tiramisusi war das zu deiner Reiseleiterzeit auch schon so, dass eine "Sammelrechnung" gebracht wurde resp. gebracht worden wäre, hättest nicht du selber einkassiert?
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mart
antwortete am 17.09.03 (13:50):
Nun, ich höre von Pfennigfuchserei, Kleinkariertheit u. ähnlichem.
Als wir noch zusammen mit 5 Familien und sehr vielen Kindern ans Meer gefahren sind, haben wir fast immer getrennt -- mit einiger Mühe -- gezahlt oder zahlen wollen.
Pfennigfuchserei hin oder her, - unterschiedliche Kinderzahl mit versch. Alter, nicht immer dieselben Elternpaare, (unterschiedliche Trinkmengen -- tut mir leid, ich habe höchstens 1/4 getrunken und eine Kleinigkeit am Abend gegessen - vertrage da nicht mehr usw. und usf.)
Es waren auch Ärzte dabei, die nicht so aufs Geld schauen haben müssen, nun und die haben das eben nicht getan.
Ja, es war eine Pfennigfuchserei; aber manche Leute haben eben nicht so viel Geld und sind glücklich, daß trotzdem ein Urlaub mit Kindern möglich ist.
Es war zwischen uns klar, daß jeder Familie für ihre Konsumation aufkommt -- und ich erwarte, daß diese Art die Rechnungen zu bezahlen, so wie bei uns üblich, möglich ist.
Meine letzte derartige Erfahrung in Kroatien vor einem Jahr mit 25 Leuten, davon einige Ehepaare zeigte, daß das teilweise akzeptiert wurde. Interessanterweise ging das Hand in Hand mit der Qualität des Service und des Essens.
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seewolf
antwortete am 17.09.03 (19:53):
Richtig lustig wird es für einen Kellner - wo auch immer - wenn eine 25-köpfige "Runde" die Innenarchitektur des Lokals neu erfindet und einzelne Tische (die für die Zuordnung von Verzehr i.d.R. eine Nummer haben, also auch für das Bonnieren identifizierbar bleiben müssen) in anderer Anordnung oder Reihe wiedergefunden werden...
Und: wenn es denn so gefordert ist, muß eben jeder einzelne Gast eine Nummer zugewiesen bekommen - von einer Billetrolle, damit ein Kellner nicht notieren muß: "Frau/gelbes Kleid/Brille/ohne Hut/Nägel unlackiert/schwarze Pumps" oder "Mann/T-Shirt weiß uni/Bermuda-Shorts/Sandalen ohne Strümpfe/blond/kein Bart"...
Und wenn die einzelne Zuordnung des Verzehrs am Ende nicht funktioniert hat, weil sich einige aus der Runde schon verdünnisiert haben, gilt jedenfalls in D noch immer die alte Regel: "Den letzten beißen die Hunde..."
Man sollte wirklich auch gelegentlich daran denken, wie schwierig manche Situationen für das Service-Personal werden können, wenn das Publikum ganz nach eigenem Belieben verfährt.
Deshalb: VORHER mit dem zuständigen Kellner/usw. Absprachen treffen und praktikabel bleiben...
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mart
antwortete am 17.09.03 (20:29):
Lieber Seewolf!
Vorher einverstanden! -- Dort wo das nicht möglich ist, geht man nicht hin - einverstanden - Das ist der Vorteil des Wettbewerbs.
Ich frage mich nur, wieso getrennte Rechnungen bei uns überall und auch bei gr. Runden möglich sind?
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seewolf
antwortete am 17.09.03 (20:38):
... weil - liebe Mart - es in 99 % aller Fälle eben "vernünftig" gehandhabt wird, und zwar von BEIDEN Seiten :-)
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chatti
antwortete am 17.09.03 (23:12):
Wie schön, so sind wir uns doch alle einig. :-)
Wie man hier lesen konnte, wollte jeder nur für sich und seine eigene Begleitung zahlen, nicht für eine ganze Gruppe. Es sei denn, man will aus freien Stücken z.B. kleine Feier, wie Geburtstag, alle einladen.
Übrigens, im gleichen Ort, gleich nebenan das Lokal, machte es überhaupt nichts aus, getrennte Rechnungen zu erstellen, bei bester Laune und Bedienung des Personals. Nur, man wollte mal ein anderes Lokal ausprobieren. So sind eben manchmal die Unterschiede. Nur, warum sollte man das einfach so hinnehmen?
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pilli
antwortete am 17.09.03 (23:20):
richtig chatti!
genuss as its best und zwar für jede und jeden wie`s beliebt...
nur...warum haste nachgefragt? machst nicht watt du willst?
:-)
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chatti
antwortete am 18.09.03 (11:05):
Liebe Pilli, mit deiner Frage könntest du ein neues Thema beginnen.:-) „ Warum diskutiert man in Foren ?„ :-)
Um deine Frage zu beantworten:“Ich habe es gemacht, weil mich die Meinungen anderer auch interessieren, und weil ich denke, dass es ein Thema ist, das viele betrifft“. Meine Einstellung dazu, hätte ich wohl kaum so leicht geändert. Wünsche allen, einen wunderschönen Tag, bei dem herrlichen Wetter. Gruß von chatti
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pilli
antwortete am 18.09.03 (11:40):
hi chatti,
sorry :-) ich vergesse so oft, das mich eigentlich wenig wirklich interessiert, watt andere meinen.
tatsächlich habe ich bis zu diesem themen-beitrag darüber noch nicht ernsthaft nachgedacht :-)...nun... war ganz nett, das jetzt im hohen alter nachholen zu dürfen.
by the way, zum thema trinkgeld:
tipp gebe ich immer gleich zu anfang meines aufenthaltes; auch nicht nur in form von geld :-). leckere pralinchen für den zimmer-service oder eine gute flache wein für den empfangschef sind eigentlich immer eine gute versicherung und versprechen höchste aufmerksamkeit auch für meine oft vielfältigen kleinen sonderwünsche (heißen und gutschmeckenden kaffe aufs zimmer auch in den nachtstunden)
eine kleine sammlung münzen in der hosentasche wirkt oft wunder, egal in welchem land! guter service ist die höchste form von dienstleistung und da ich mich ihr auch beruflich verpflichtet fühle, ist "tipp" für mich selbstverständlich
:-)
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