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THEMA:   Wunder der Chirurgie

 8 Antwort(en).

rolf begann die Diskussion am 04.04.03 (10:50) mit folgendem Beitrag:

Drei texanische Chirurgen spielen Golf und unterhalten sich über die Fortschritte in der Chirurgie.
Einer sagt: "Ich bin der beste Chirurg in Texas. Ein Konzertpianist verlor 7 Finger bei einem Unfall, Ich habe sie wieder angenäht und 8 Monate später hat er ein privat Konzert bei der Königin von England gegeben."
Der zweite sagt: "Das ist gar nichts. Ein junger Mann verlor beide Arme und beide Beine bei einem Unfall, Ich habe sie wieder angenäht und 2 Jahre später hat er eine Goldmedaille an den olympischen Spielen gewonnen."
Der dritte Chirurg meint: "Ihr seid Amateure. Vor einigen Jahren ritt ein Mann high von Kokain und Alkohol frontal in einen Zug der mit 80 Meilen daher kam. Alles was noch übrig war, war der Arsch des Pferdes und der Hut des Cowboys. Heute ist er Präsident der Vereinigten Staaten."


Lisa1 antwortete am 05.04.03 (12:17):


Hallo Rolf



In ruhigen Zeiten füllen die Psychopathen die Sprechzimmer der Ärzte, in Krisenzeiten regieren sie uns.


Liebe Grüße,Lisa1


schorsch antwortete am 05.04.03 (18:35):

Jaja - noch mancher Psychopath wird da wohl aus dem Bush geklopft werden!


Siegi antwortete am 05.05.03 (01:11):

Mein Schwager(52) bekam vor einigen Monaten ein neues Herz.
Herzzentrum München. Er wurde vorab gut ein 1/2 Jahr durch die verschiedensten Krankenhäuser geschleift, ohne dass sie dem Grund des Übels näherkamen. Endlich wurden sie fündig, sein Herz baute extrem ab. Vermutlich ein Geburtsfehler, der aber nicht festgestellt wurde.

Da derzeit in unserem Land ca. 3000 Menschen auf ein neues Herz warten und nur 500 zur Verfügung stehen, kann es unter bestimmten Umständen ziemlich eng für so manchen schwer Herzkranken werden. Das liegt daran, dass zu wenige Leute Spenderausweise besitzen. Aber wie ich hörte, kann man sich auch beim Hausarzt einen Wisch geben lassen, den man zu Hause aufbewahrt, unterschrieben wenn möglich. Man bespricht sich mit seinen entweder mit seinem Lebenspartner, oder wenn keiner vorhanden, mit den nächsten Angehörigen, was im Fall X zutun wäre. Dies hat den Vorteil, dass man sich einer geringeren Gefahr aussetzt, zu früh von diesen lebenserhaltenden Systemen abgeschlossen zu werden! Der nächste Angehörige kann entscheiden, indem er diesen Wisch den Ärzten unter die Nase hält.

Bei meinem Schwager sprachen keinerlei herzstärkenden Mittel mehr an, er verfiel zusehens. Daher setzten sie ihn kurzfristig oben auf die Liste. Wichtig ist, der Patient will auch unbedingt eine Transplantation. Bemerken die Ärzte hier schon ein Zögern, wandert der Betreffende aufs Abstellgleis. Der unbedingte Überlebenswille ist das A u. O einer solchen OP. Da hat man ja inzwischen genügend Erfahrungen gesammelt. Die Chancen eine Herzverpflanzung zu überleben stehen derzeit bei ca. 4-5 : 1, ebenso im ersten Jahr, das auch erst überlebt sein muss.

Schliesslich, kurz vor knapp, kam das Herz. Es war das eines 50jährigen. In bestem Zustand aber! Näheres über den "Spender", der ja verschieden ist, erfährt man aus logischen Gründen nicht. 1 Monaten hatten sie meinem Schwager noch gegeben, dann wäre auch er gestorben. Die OP verlief erfolgreich, das Herz arbeitete perfekt. Aber die Nieren wollten nicht anspringen. Wenigstens stellte man keine Abstossungserscheinungen des körpereigenen Abwehrsystems gegen das Herz fest. Alles soweit prima, auch die Nieren liefen ganz langsam an.

Dann versagte die Leber, er wurde schnellstens in eine andere Spezialklinik verlegt. Es stand Spitz auf Knopf, wie man so schön sagt. Langsam bekamen sie auch dieses Problem in den Griff. Man verlegte ihn zurück in die Herzklinik, wo er dann plötzlich umkippte. Ein Blutgerinsel im Kopf hatte sich gebildet. Erneute Lebensgefahr. Die Ärzte schrieben ihn bereits ab, denn eine Kopfoperation war unvermeidbar. Er überlebte auch diese, bereits zum Skelett abgemagert. Lediglich sein Bauch war dick, wegen der schlechten Nieren und Leberfunktionen. Wasser hatte sich dort angesammelt.
Als nächstes befiel ihn Herpes, erneute Lebensgefahr.
Der Herpesvirus drang tief in seine Kehle ein, das Husten wurde zur Qual und er konnte keine feste Nahrung mehr aufnehmen. Man muss auch wissen, dass der Körper bestimmte herzabstossungshemmende Medikamente bekommt. Die legen die eigenen Abwehrkräfte völlig lahm. Ein Grippevirus während des ersten Jahres aufgeschnappt, hat höchstwahrscheinlich tödliche Folgen. --Fortsetzung folgt-->


Siegi antwortete am 05.05.03 (01:44):

Er überlebte auch die Herpes. Dann gings leicht aufwärts. Sie schickten ihn in Reha. 1 Tag später bekam er Fieber, schnell wieder zurück in die Herzklinik. Woher das Fieber kam liess sich erst nach 10 Tagen feststellen. Es stieg bis über 40 Grad und erneut bestand Lebensgefahr. Ein Virus, den das fremde Herz in sich barg, war ausgebrochen. Endlich bekamen sie das in den Griff. Immer noch sah er mehr wie ein Skelett, als wie ein Mensch aus. Es ist noch nicht zu Ende. Bei einer Lungenuntersuchung entdeckte man einen Schatten. Eine Entzündung wäre sein Tod gewesen, denn nach dem Herz ist die Lunge das wichtigste Organ, wenn man überhaupt so sagen kann. Es waren aber nur irgendwelche Rückstände die man herausholen konnte. Sein Zuckerspiegel wanderte ständig hoch und aus diesem Grund wollte er weniger essen. Ein Fehler, wie die Ärzte immer wieder beteuerten, denn dieser Zucker sei ja einfach in Schach zu halten. Wichtiger sei eine Gewichtszunahme. Endlich nahm er auch zu und schliesslich entliessen sie ihn dann direkt in die Reha. Ein Jahr Krankenhausaufenthalt hinter sich. In ca. 1 Woche wird er nach Hause entlassen, muss oder soll aber ein weiteres Jahr Mundschutz tragen und grosse Menschenansammlungen meiden.

Ein Wunder der Chirurgie und des menschlichen Willens.


schorsch antwortete am 05.05.03 (10:23):

Verzeiht - aber gibt und dieses Beispiel nicht die Anwort auf eine Frage selber, der Frage nämlich, ob wir unser Leben denn um jeden Preis künstlich verlängern sollen? Und: Was ist Leben denn noch, wenn es zum Un-Leben wird?


Lisa1 antwortete am 06.05.03 (00:15):

@Schorsch,

eine berechtigte ernsthafte Frage.
Ich denke der von Siegi geschilderte Fall zeigt aber auch,daß ein Mensch kämpfen und damit unerahnte Kräfte entwickeln kann.
Natürlich gibt es auch die andere Seite,lebenserhaltene Maßnahmen dürften nur mit dem Einverständnis der betroffenen Menschen erbracht werden,ich denke,jeder hat auch Anrecht auf einen friedvollen Tod.


schorsch antwortete am 06.05.03 (08:44):

Denke ich auch.....


Siegi antwortete am 07.05.03 (01:09):

Ja, es sollte Jedem selbst überlassen sein.