Am Wochenende möchte ich den Versicherungsantrag für mein neues Auto fertig ausfüllen und absenden.
Nun überlege ich noch wegen der Selbstbeteiligung.
Die Prämie ist von der Höhe der Selbstbeteiligung abhängig - je höher die SB, desto geringer die Prämie. Klar.

Beispiel (fiktive Zahlen):

Ich zahle 5 Jahre lang je 230 Euro Prämie bei einem Tarif mit 500 Euro SB (also insgesamt 1.150 Euro), habe in dieser Zeit einen Schaden über 1.000 Euro und muss davon 500 Euro selber zahlen. Meine finanzielle Belastung liegt also bei 1.650 Euro.
Nehme ich dagegen einen Tarif mit 300 Euro SB, der mich 250 Euro jährlich kostet (= 1.250 Euro insgesamt), so muss ich bei einem 1.000-Euro-Schaden nur 300 Euro zuzahlen und komme mit insgesamt 1.550 Euro besser weg.

Eine Abwägung des Schadenrisikos scheint also das einzige zu sein, was man berücksichtigen muss - wenn ich eine niedrige Prämie mit hoher SB wähle und keinen Schadensfall habe, komme ich gut weg; wenn ich eine hohe Prämie mit geringer SB nehme und dann ein Schadensfall eintritt, ebenfalls; in den anderen Fällen ("niedrige Prämie / hohe SB + Schaden" oder "hohe Prämie / niedrige SB + kein Schaden") habe ich eben Pech.

Aber ist das tatsächlich so? Wenn ich einen Vollkaskoschaden habe, würde ich dann nicht sowieso bei Schäden innerhalb einer gewissen Grenze (sagen wir mal, bis 1000 Euro) die volle Last selber tragen, um eine teure Rückstufung meiner Schadensfreiheitsklasse zu vermeiden, so dass die Höhe der SB gar nicht zum Tragen kommt?

Demzufolge müsste es doch auf jeden Fall sinnvoller sein, die niedrige Prämie zu wählen. Nur bei einem großen Schaden (über 1000 Euro) würde dann die Höhe der SB wirklich eine Rolle spielen. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Schadens schätze ich aber als sehr gering ein, so dass ich dieses Risiko in Kauf nehme.

Wenn mir jemand bis hierher folgen konnte und wollte ;-) - was meint ihr dazu?

P.S. Diese Überlegungen spielen, glaube ich, nur bei der Vollkasko-SB eine Rolle, weil es bei der Teilkasko keine Rückstufung der SF-Klasse gibt. Aber das ändert ja nichts an der Fragestellung.

P.P.S Im Grunde geht es weniger um gesparte 100 oder 200 Euro als um den Spaß an dem mathematischen Problem ;-)