Gibts da keine mehr? Weshalb ist das so?

Ich führe jedes Jahr 4x4 Tag Along Expeditionen in Australien.
Die Teilnehmer kommen von Holland, England, Schotland, Kanada, der Schweitz, Schweden, Newseeland und narürlich von Australien.
Das Alter der Teilnehmer ist von 42 bis 71 Jahre.

Aber wo sind die Deutschen? Gibt es in meinem Geburtsland keine Abenteurer mehr?
( Abenteuerlust hat mich nach hier gebracht. )
Es würde mich sehr interessieren weshalb das so ist.

Für Alle die sich angesprochen fühlen announce ich hier daß ich jetzt für 2004 wieder eine Ost-West Durchquerung plane.
Streckenlänge ist ca. 8800 km und die drei Wüsten die wir durchqueren sind grösser als Deutschland.

Viele Gruesse vom Australischen Outback und ueber Antworten würde ich mich freuen,
Mike.

Hallo Mike!

Toll!

Mein Ziel war auch Australien, habe aber nur den halben Weg geschafft und bin "erstmal" in Thailand hängen geblieben!
Weshalb das so ist??, das Du keine deutschen bei Deinen Touren hast? Na, warum bist Du ausgewandert? Nur wegen Abenteuerlust, oder etwa auch weil die deutschen so Sicherheitsdenkend sind? Alles muß bis ins Detail geplant sein und nichts darf schief gehen!
Wenn Du deutsche im Urlaub mit anderen Nationalitäten vergleichst, ohne zu wissen wer deutsch ist, wirst Du es dennoch schnell herausfinden!
Die meisten deutschen sind leider Pauschaltouristen und werden von LTU, TUI usw. gerne geführt! Das tolle daran ist man ist abgesichert und wenn etwas passiert kann man klagen und man bekommt sein Geld vielleicht zurück!
Aber zum Glück sind nicht alle so und deshalb bin ich überzeugt das Deine nächste Tour ein zwei deutsche haben wird und mein Gästehaus in Thailand auch nicht direkt im ersten Jahr wieder schließen muß! www.thailand-geheimtipp.de nur mal als Anregung!

G'day Ruediger,
ich glaube Du hast mich falsch verstanden.
Fuer meine Touren habe ich meistens Deutsche.
Es ist nur dass keine ( bis jetzt ) an den Expeditionen teilnehmen.
Deshalb meine obige Frage.
Auch meine anderen Touren sind etwas abenteuerlicher als was von LTU und TUI angeboten wird.

Expeditionen sind nicht wie meine 'normale' Touren, sind halt etwas anstrengenter und Teilnehmer muessen "Team Player" sein.

Viel Glueck mit Deinem Unternehmen.
Cheers, Mike.
P.S. In die Webadresse setze ich ein URl fuer einen Reisebericht ein.

Aber sicher gibt es noch Abenteuerer im "alten Europa"!
Gerade bei den mühsamen Touren, die ich in Eigenregie veranstaltet oder im Auftrag begleitet habe, waren es vor allem alleinreisende Frauen ab 60J., die mich durch ihre Neugier, ihre gute Vorbereitung, ihre Teamfähigkeit und ihr Improvisationstalent immer wieder begeistert haben! Egal, ob der Landrover mal aus einem Loch geschoben werden musste, ob alle mal mit zupacken musten, um die Zelte festzuhalten oder um ruhig und geduldig auf Beobachtungsposten zu sitzen und viele Unbequemlichkeiten auf sich zu nehmen. Ob es nun Touren von Puertto Mont (Chile) hinunter nach Ushuaya in Feuerland waren oder durch Botswana und Zimbabwe, oder durch Marokko, wo ich mit einer kleinen Gruppe von Landfrauen unterwegs war und wir nur privat in kleinen Dörfern gewohnt haben - es gibt so viele Leute, die eben kein "all inclisive" wollen und weit weg vom Pauschaldenken und Handeln sind. Aber es muss gar nicht immer so exotisch sein - eine der letzten grossen Abenteuertouren, die ich das Glück hatte durchführen zu können, ging mit 4spännigen Pferdekutschen über den alten Alpenpass bis Verona - 3 jüngere Leute sprangen nach der Hälte der Reise ab, weil die Kurschen ihnen zu schlecht gefedert waren aber "meine" Senioren fanden es toll!
Die grössten Abenteuer aber finden im Kopf statt und man muss nicht zwangsläufig bis nach Thailand oder Australien reisen - wer den Dschungle oder die Toskana im Kopf hat, der erlebt auch im "Jammertal Deutchland" die tollsten Abenteuer - man muss nur mal unbedarft versuchen, in diesen Tagen mit der Bundesbahn zu fahren und pünktlich irgendwo ankommen wollen - das ist Abenteuer pur :-))

Aber na klar würden viele auch gerne nach Australien - nur: wer hat schon Lust, sich 23h in die "Hühnerklasse" zu setzen? Die Flüge sind zwar günstig aber der Sitzkomfort ist unter aller Kanone. Wer einmal First Class bis Sydney geflogen ist, der setzt sich nie wieder in die Holzklasse. Leider ann man sich den Luxus aber nicht jeden Tag leisten :-)

Gruesse nach Thailand und Australien
Angelika

G'day Angelika,
ein schoener Name :-)

Ich sage ja nicht dass es im "alten Europa" keine Abenteurer mehr gibt. Die meisten meiner Expedition Teilnehmer kommen ja von Europa!
Meine Frage war: "aber wo sind die Deutschen?"
Und ich habe da auch von Expeditionen gsprochen!

Bei meinen normalen Abenteuer Reisen dagegen sind die Meisten von Deutschland und im Alter von 45 bis 71 Jahren.
Deshalb meine Frage.

Ich stimme Dir auch zu wenn Du schreibst dass die Senioren mehr Ausdauer haben.

Auch die 'Aelteren' davon ueberstehen den Flug gut.
Wie Du von der Bundesbahn sprichst hoert sich das ja an als ob das noch schlimmer ist als beim Fliegen :-)

Tschuess und viele Gruesse von Australien,
Mike.

G´day Mike!
Tja, Australien ist so ein faszinierender Kontinent und ich kann nur jedem empfehlen, wenigstens 1x im Leben eine Reise dorthin zu unternehmen. Allein die Menschen dort sind es wert, das Land ein wenig zu bereisen! Das Problem hier in Deutschland sehe ich in der "Pamper Society" - die Leute werden von hinten und vorne gepampert und abgesichert und über die seltsam anmutenden "Abenteuer" zum Vollkaskotarif (Bungeejumping und anderer Blödsinn)kann man nur lächeln. "Gepampert" wird der deutsche Verbraucher auch mit einem unvergleichlichen und weltweit einmaligen "Reiserecht", das schon so manchen kleinen aber individuellen Reiseveranstalter in den Ruin getrieben hat. Grosse Pauschalveranstalter haben das Konsumverhalten weitgehenst geprägt und die Leute wollem vor allem "viel oder alles für wenig Geld". Stolz buchen sie ihren All-Inclusive-urlaub und nehmen dann auch in Kauf, beim Frühstück und anderen Mahlzeiten mit dem Tablett anzustehen und sich selbst zu bedienen und sich in einer Art "Real-Life-Show" a la Robinson-Club eindudeln zu lassen. Nach 20Jahren Berufserfahrung, vor allem in vorderster Linie als Reiseleiterin, könnte ich Dir Horrorgeschichten erzählen, die einem das Blut erstarren lassen :-)) Ds Harmloseste ist, dass Leute Dir nicht mal auf dem Globus zeigen könnten, wo sie waren ...
Rüdiger hat recht: Aus einer bunten internationalen Gruppe von Touristen kann man ziemlich gut herauspicken, wer aus welchem Land kommt - die Deutschen tun sich da besonders hervor :-)

Am Strand geht adas übrigens am einfachsten:

Franzosen breiten ein Tuch aus und machen Pic-nic
Skandinavier haben eine Kühltasche mit alk. Getränken dabei
Italiener baggern scheinbar allein reisende Frauen am Strand an
Engländer wetten, ob der Italiener es schafft oder nicht
Amerikaner haben Desinfektionsspray dabei und sprühen den Sand ein, damit ihre Kinder den Sand auch in den Mund nehmen können
und Deutsche .. ja Deutsche bauen Sandburgen :-)
(Spanier, Franzosen und Italiener sagen übrigens: Guck mal, die Deutschen bauern Bunker..)

Aber zu den Abenteurern: So ganz unvorbereitet reisen die natürlich auch nicht und sie sind für jeden Tipp dankbar. Ich habe zusammen mit ehem. Kollegen einen kleinen Reiseclub der sich "Club der Besessenen" nennt und wir beraten Leute, die von der Idee des Reisens abseits der touristischen Loipen genau so besessen sind wie wir.
Ich werde Eure Links dort mal mit aufnehmen, ok?

Angelika

Hi Angelika,
G'day again.
Vieles was Du schreibst stimmt genau.

Allerdings habe ich da doch etwas mehr Glueck. Meine Mitreisenden ( jedenfalls die Meisten davon ) kenne ich schon fuer eine lange Zeit ( und die mich ) vor der Reise. Da ich nur mit meinen Web Seiten werbe die sie ueber Suchmaschinen finden sind das alles Leute die nach etwas Anderem suchen als was man im Reisebuero anbietet.
Meistens 'unterhalten' wir uns ueber e-mail dann fuer viele Monate, manchesmal fuer fast zwei Jahre und lernen uns gegenseitig kennen. Die wissen dann genau wie es auf meinen Reisen zugeht und dass sie auch Ihre Zelte selbst aufstellen muessen und mir manchesmal sogar beim Kochen helfen muessen.

Da ich meistens auch nur vier Teilnehmer auf meinen Reisen habe koennen wir auch sehr flexible sein.
Das ist dann natuerlich ein ganz anderes Erlebnis fuer sie als was sie von Busrundreisen kennen, besonders da wir immer "Off the Beaten Track" gehen.
Ich schlafe im Outback und in den Wuesten sehr oft nur auf einer Plane und es gibt immer wieder welche die es auch mal auspropieren, und danach auch oft ihre Zelte nicht mehr aufstellen!

Wenn wir mahl Busreisende treffen fragen meine Teilnehmer immer ob wir woanders stehen bleiben oder campen koennten.

Ab und zu habe ich auch eine Busreise, 24 sitziger Bus mit max. 18 Teilnehmern. Aber auch dann gehts "Off the Beaten Track"..

Ja natuerlich kannst Du einen Link aufnehmen. Danke!
Ich habe auch ein Forum, allerdings ist es nur englisch. Werde den Link unten im "Internet-Tipp" eintragen.

Viele Gruesse, von Geelong - Australien wo es Morgen 28C sein wird,
Mike.

Frage. Müssen sie (Deine Tramp-Gäste) die Wolldecken auch selber zusammenlegen? Und müssen sie schon ganz alleine aufs Klo gehen können? Aber die Socken wirst Du ihnen doch zumindest waschen, oder?

@mike: danke für die adresse der newsgroup. englisch ist kein problem - zur not weiss ich auch, was ein "chook" oder ein "flutterby" ist :-)
übrigens lief hier vor einigen tagen auf dem "bildungssender" phoenix eine interessante serie über Ludwig Leichhardt - das machte richtig lust auf dowwn under.
ich melde mich über dein newsboard bei dir. gruss, angelika


schorsch: im outback brauchst du nur 2 längere knüppel, um aufs klo zu gehen, den einen steckst du in den boden und parkst deine jacke und den hut darauf und mit dem anderen musst du die schlangen wegjagen - und kein mensch würde kostbares wasser zum socken waschen verschwenden...

G'day Angelika,
habe Dich schon in der Gruppe aufgenommen.
Lass dir Zeit und lese mal etwas durch einige der aelteren Beitraege. Zur Zeit ist nicht zu viel loss da die meisten der regelmaessigen Teilnehmer jetzt auch in einem privaten Forum sind - eines speziell fuer Teilnehmer an den Expeditionen.

Leichhardt's Geschichte ist schon interessant.

@Schorsch: Oh mei, wenn Du jemanden brauchst der Dir dabei die Hand haelt dann it's wohl gut dass Du nicht nach hier kommst :-)
Stell Dir vor Du wuerdest dabei einem Dingo begegnen.... was koennte der fuer'n Schaden anrichten.....
"You'll never - never know, if you never - never go"

Gruesse vom Outback,
Mike.

Hallooooo - ich wasche meine Socken selber - einmal im Jahr - kein Problem - hab sowieso nur ein einziges Paar (;--))))