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THEMA:   SÜDSPANIEN: Urlaub heute und Residenz im Rentenalter?

 9 Antwort(en).

Bernd-Christian begann die Diskussion am 27.01.02 (05:30) mit folgendem Beitrag:

An alle, die bereits in Südspanien Urlaub gemacht haben und vielleicht sogar deshalb diese von Gott begnadete Landschaft zu ihrem Altersruhesitz gewählt haben!
Ich bin an einem Erfahrungsaustausch über alles sehr interessiert. Lasst uns bitte erst mal Meinungen und Erkenntnisse zusammentragen, bevor wir in eine tiefere Diskussion eintreten und die Themenbereiche möglicherweise differenzieren.
Wirklich an allen Erfahrungen interessiert,
mit freundlichen Grüßen
Bernd-Christian


e--l-e-n-a antwortete am 27.01.02 (12:41):

Lieber Bernd-Christian,

kann dir nur von mir berichten, dass der Verlauf so war, wie du ihn oben beschrieben hast. Zunächst Urlaub, dann Überwintern, dann Übersiedeln. Ich habe diesen Schritt noch nie bereut, allerdings müssen bestimmte Vorgaben erfüllt sein.

Das Dach über dem Kopf sollte bezahlt sein, denn etwas zu mieten ist fast unerschwinglich und auch kaum zu finden. Es gibt in Spanien ein Gesetz, das derart Pro-Mieter ist, das kaum noch jemand eine anständige Wohnung in guter Lage dauerhaft vermietet, es würde sich gegenüber einer Ferienvermietung auch nicht rechnen.

Dann sollte man/frau sich ganz sicher zu sein, dass ein Leben ohne evtl. ständigen Familienanhang, ohne den Italiener an der Ecke, den Bäcker u.ä. lebbar ist. ... und natürlich das Wichtigste: die finanzielle Lage sollte schon derart sein, dass ein schneller Flug (aus welchen Gründen auch immer) bezahlt werden kann.

Wichtig ist auch, dass man kontaktfreudig genug ist, um auch hier auf andere Menschen zuzugehen, denn sonst ist der Griff zur Flasche (wie ich das immer wieder erlebe) vorprogammiert. Denn viele Menschen vereinsamen hier mehr als in Deutschland und nur des Wetters wegen ist das Leben im Süden keineswegs soviel anders oder besser.

Gruss e-l-e-n-a, die hier nie wieder weg möchte.


Bernd-Christian antwortete am 27.01.02 (19:42):

Liebe Elena,
vorab meinen recht herzliche Dank für deine e-mail zur Hotelauswahl.
Bezüglich des Anmietens einer Wohnung oder eines Hauses habe ich gehört, dass ein Mieter nach zwei Jahren nicht mehr kündbar ist, selbst wenn er keine Miete mehr bezahlt, und dass u. a. deshalb kaum einer vermietet.
Auch bezüglich der Absicherung des Lebensunterhaltes stimme ich dir zu. Bekannte von mir sind blauäugig nach Lanzarote gegangen und versuchten dort, ihren Lebensunterhalt als Kellner mehr schlecht als recht gegen einen Hungerlohn zu verdienen. Nach zwei Jahren sind sie total enttäucht und abgebrannt wieder zurückgekehrt. Aber für mich und meine Frau stellt sich das Problem nicht, da wir ohnehin erst im Rentenalter uns mit dem Gedanken ernsthaft tragen würden.
Ein Grund für die Enttäuchung meiner Bekannten war auch die soziale Isolation auf der Insel. Mangels ausreichender Sprachkenntnisse gab es Kontakte nur mit den ebenfalls dort lebenden deutschen Aussteigern.
Wir haben das Problem erkannt und lernen deshalb seit etwa einem Jahr intensiv Spanisch. Auch würden wir nicht auf eine Insel gehen, weil man von dort nur mit dem Flieger wegkommt. Freunde von uns haben auf dem Festland in der Nähe von Alicante im Landesinneren auf einem Dorf ein altes Haus gekauft und total renoviert. Da sie inzwischen recht gut spanisch sprechen, beschränken sich ihre Kontakte nicht nur auf die anderen Ausländer, die dort wohnen. Im Gegenteil, es haben sich inzwischen schon viele, fast familiäre Beziehungen zu den Einheimischen ergeben.
Ich denke auch, dass es wichtig ist, sich vor Ort Aufgaben zu stellen, z.B. auch durch das gezielte Betreiben von Hobbys. Berichte doch mal, was du dort so machst und wie in etwa ein Wochenablauf aussieht.
Herzliche Grüße
Bernd-Christian


Johannes Michalowsky antwortete am 27.01.02 (21:20):

Nicht nur auf einer Insel ist man auf den Flieger angewiesen. Eine Eisenbahnfahrt von Südspanien nur nach Paris dauert 23 Stunden, nach Deutschland vorstellbar mehr.

Der Ausbau einer Schnellverbindung mit AVE und TGV ist geplant und soll diese Fahrzeit auf 9 Stunden verkürzen. Aber wann wird es so weit damit sein?

Eine Bahnfahrt ist auch deutlich teurer als eine Flugreise.

Mit dem Auto ist es vermutlich eine Tortur, besonders für ältere Herrschaften.


Bernd-Christian antwortete am 28.01.02 (01:27):

Hallo Johannes M.,
danke für deinen Beitrag. An die gute alte Eisenbahn hatte ich noch gar nicht gedacht. Bei den von dir beschriebenen Zugverbindungen dürfte derzeit ein solches Unterfangen sicherlich auch Schwachsinn sein. Ich kenne auch niemanden, der so was schon mal gemacht hätte.
Unsere Freunde fahren regelmäßig mit dem PKW, weil sie noch ihr Haus einrichten und Klamotten mitnehmen. So eine Autofahrt kann nicht nur für ältere Herrschaften eine Tortur werden. Aber ich denke, wenn man Rentner ist und nur zweimal im Jahr hin und her fährt, um dort einige Monate zu verbringen, kann man auf der Strecke ein oder zwei Übernachtungen einbauen.
Grundsätzlich denke ich, dass, wenn die Gesundheit einem Probleme bereitet, es einen so wie so nicht mehr unbedingt in die Ferne zieht. Aber dazu und zur medizinischen Versorgung kann uns Elena sicherlich mehr berichten.
Gruß Bernd-Christian.


e-l-e-n-a antwortete am 28.01.02 (10:47):

Elena kann dazu etwas beitragen:-)) Wir sind anfangs auch mehrfach mit dem Auto gefahren, weil wir ebenfalls vieles mitgenommen haben, was in unserem Haushalt doppelt vorhanden war und hier seinerzeit nur schwer zu bekommen war. Inzwischen ist aber alles zu kaufen,- dass war vor vielen Jahren bei weitem nicht der Fall.

Durch die Reisen per Auto haben wir viel von Frankreich und Spanien gesehen: Avignon z.B. eine hinreissende Stadt, sofern man die Tour gut vorplant. Mit 2 Übernachtungen war das dann gut zu bewältigen.

Die medizinische Versorgung ist hervorragend. Es gibt für alle Fachbereiche deutsche Ärzte, allerdings ist das mit den normalen Krankenkassen so eine Sache. Zunächst müssen die Rechnungen in bar bezahlt werden und können dann bei der jeweiligen Krankenkasse eingereicht werden und die Erstattung liegt meist bei 100%. Ich sehe das bei Bekannten, wo eine regelmässige Untersuchung z.B. der Quick-Test gemacht werden muss. Die Preise für die Untersuchungen sind hier bei weitem noch nicht so hoch, wie in Deutschland.

Gerade versuche ich herauszufinden wie das mit den Zahnbehandlungen ist, denn vor einigen Jahren wurde das propagiert: Urlaub und Zahnsanierungen. Es gab oder gibt ein Urteil vom Europäischen Gerichtshof, das mir vorliegt und in dem steht, dass die Kassen eine derartige Behandlung erstatten müssen. M.E. ist das aber aufgehoben, weil zu schlecht kontrollierbar. Eine Nachbarin hat sich den Fuss gebrochen und die Versorgung im Krankenhaus war optimal, das wurde später in Berlin vom nachsorgenden Orthopäden bestätigt.

Bei gravierenden Problemen, die ja meist vorher schon bekannt waren, werden dann erforderlichen Kontrollen meist so gelegt, dass sie in Deutschland stattfinden.

Von dieser Seite sind also keine Schwierigkeiten zu erwarten.

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/hp/kluge/)


Bernd-Christian antwortete am 29.01.02 (02:36):

Liebe Elena,
herzlichen Dank für deinen Bericht über die medizinischen Versorgungsbedingungen. Da meine Frau und ich in Deutschland privat versichert sind, denke ich, dass es auf diesem Sektor keine Probleme geben wird. Außerdem denke ich, dass es vor allem in der Anfangsphase sinnvoll ist, in Deutschland eine Wohnung beizubehalten, für alle Fälle.
Wie habt ihr es denn gehalten? Deinen Mitteilungen entnehme ich, dass ihr ganzjährig im Bereich von Mabella ansässig seid, also mitten im touristischen Bereich.
Wie sieht es im Hinterland aus, auch mit den Preisen für Wohneigentum?
Und wie vertreibt man sich als Resident dort sinnvoll die Zeit. Hobbys? Und wie verhält es sich mit Kontakten zu den Einheimischen?
Gruß Bernd-Christian


Bernd-Christian antwortete am 06.02.02 (04:06):

Hallo Elena,
Warte immer noch sehnsüchtig auf deinen Erfahrungsbericht. Wie ist das dort vor Ort als Resident? Wie gestaltet sich euer Leben. Brauchst ja nicht Geheimnisse preisgeben! Für ein paar hilfreiche Tips zu unseren eigenen Planungen wäre ich dir sehr dankbar.
Herzliche Grüße
Bernd-Christian


Anna Albert antwortete am 12.03.02 (01:08):

Hallo an alle,
ich, Frau 65 J., Witwe lebe seit 10 Jahren zwischen Malaga und Marbella, habe spanisch gelernt und deshalb einen spanischen Freundes-/Bekanntenkreis und fühle mich wohl.
Mein Ziel ist, eine Art Seniorenwohngemeinschaft zu gründen, d.h. ein Haus zu suchen, wo man gemeinsam - aber mit priv. Bereich wohnt, sich gegenseitig hilft, anregt etc.
Wer hat Lust, mitzumachen?
Anna


Bernd-Christian antwortete am 08.04.02 (03:09):

Hallo Anna Albert,

ein gewichtiger Grund, sich in Südspanien wohl zu fühlen, ist ja wohl das Wetter.

Ich komme gerade aus Malaga zürück. Aber das Wetter über Ostern war nicht besonders berauschend: Sonne, Sturm, Regen, Kälte! Wie bei uns in Deutschland auch sonst, nur um einige wenige Grade höher! Obwohl: Deutschland hatte in diesen Tagen einen hervorragenden Frühling, wohl bei niedrigeren Temperaturen.

Wie ist eigentlich das Wetter allgemein in den Wintermonaten zwischen Marbella, Malaga und Almeria?

Offengestanden würde ich lieber einen Winter in Deutschland bei knackiger Kälte in meinen eigenen, zentralbeheizten Wänden erleben, als einen Winter in der mediterranen Regenzeit: feucht-kalt und mit Gasbrennern in allen Zimmern.

Deine Erfahrungen dazu würden mich interessieren. Berichte doch bitte über deine bisherigen, im spanischen Winter erlebten Erkenntnisse.

Freundliche Grüße

Bernd-Christian