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THEMA: Eigen Lyrik Kapitel 14
46 Antwort(en).
hl
begann die Diskussion am 26.10.04 (20:57) :
Ein neues Kapitel für die Dichterinnen und Dichter.
Eröffnet mit dem letzten Gedicht von Rosmarie:
Altweibersommer
Silberne Fäden glitzern im Licht, wehen im warmen Hauch. Oktobersonne wärmt mein Gesicht, treibt letzte Röte zum Strauch.
Blätter flammen im Feuer auf, Buchen baden im Gold. Ich lache und greife und fange es auf, dies Spinnchen, das zu mir gewollt.
Sein Silberfaden verfing sich im Haar, schon dunkel und silber verwebt. Spinnchen, flieg weiter; der Sommer, er war. Doch haben wir köstlich gelebt.
RSch / Winkel, den 24.10.04
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hl
antwortete am 26.10.04 (21:08):
Die Mailliste wurde übertragen, Kapitel 13 wird gleich archiviert und ist unter /seniorentreff/de/diskussion/archiv4/a975.html nachzulesen.
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv4/a975.html
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mmargarete01
antwortete am 28.10.04 (17:55):
Mein Herz ist traurig
Mein Herz, es trägt tiefe Trauer, es ist als wenn ich laufe gegen eine Mauer.
Meine Gedanken gehen zurück sehr weit, ich denke an die schöne Kinderzeit.
Es ist alles schon so lange her, es kommt keine Wiederkehr.
Wenn ich meine Augen schließe höre ich, als wenn sie meinen Namen riefen.
Es ist doch schon so lange her, es kommt keine Wiederkehr.
Die Glücklichen Stunden im Leben, die zeigten mir Wege und Ebenen.
Sie formen dich ein Leben lang, hörte nur liebliches es war wie ein Gesang.
Schöner konnte keine Nachtigall singen, wenn meine Eltern ließen meinen Namen erklingen.
Irgendwann höre ich sie wieder rufen, dann bin ich bereit für die letzten Stufen.
Margret Nottebrock
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pilli
antwortete am 28.10.04 (20:11):
gefällt mir so sehr, RosmarieS,
dein wortbild vom "Altweibersommer" und ich spürte das spinnen-silber-fädchen, als sei es verbunden mit meinen ersten silbersträhnen :-)
worte, die ich gerne einer herbstfarbenen pastellkreide-zeichnung gegenüber stellen möchte, wenn es mit nennung deines namens Rosmarie erlaubt ist?
ich hatte die idee...wenn auch hl und andere einverstanden sind, (die ich dann jeweils gesondert um zustimmung bitten möchte)...in einer jahreszeitlich orientierten lose-blattsammlung von handgefertigten papieren beschrieben mit kalligraphie-feder und tusche, lyrik und zeichnungen zu zeigen.
die zeichnungen bitte ich dann,
(unter der voraussetzung, ihr seid mit dem projekt einverstanden) :-)
von den ladies aus dem malkreis zu fertigen.
die so gemeinsam (virtuell ST und real "altentreff") entstandene mappe möchte ich gerne dem jungen und sehr engagiert arbeitenden leiter des altentreffs widmen, der mir in diesem jahr und meinem ersten "sommer in freiheit" :-) mit so vielen neuen wegen möglich machte, daß ich eben laut lesend wußte:
"Doch...wir haben köstlich gelebt."
:-)
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Rosmarie
antwortete am 29.10.04 (17:32):
Zunächst einmal herzlichen Dank an hl für das nochmalige Einsetzen meines Gedichts!
Hallo Pilli, danke für deine wohlwollenden Worte! Prizipiell bin ich von allen kreativen Plänen angetan. So könnte auch ich mir solch eine Mappe, wie du sie anstrebst, interessant und gelungen vorstellen. Natürlich könntest du mein Gedicht dafür verwenden. Vielleicht ließe sich dann aber mein voller Name (Rosmarie Schmitt) druntersetzen?
Allerdings gefällt mir die 4.Zeile, auf die sich Marcel schon so lustig (und klug!) bezog, auch nicht. Ich würde gern noch ein bisschen daran feilen. Falls mir etwas Besseres einfällt, setze ich das Gedicht noch einmal ein. Vielleicht hat ja auch einer der hier Anwesenden eine bessere Idee als "treibt letzte Röte zum Strauch"?
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Sofia204
antwortete am 29.10.04 (17:44):
wenn du es so lassen könntest, liebe Rosemarie, gerade d a s hat mir gefallen
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pilli
antwortete am 29.10.04 (18:20):
Rosmarie :-)
ich hatte die letzten beiträge des im archiv liegenden threads nicht gelesen und habe erst jetzt nachgelesen, welche anregung Maurice dir sandte.
darf ich seine worte zitieren?
...
Rosmarie "treibt strauchwärts Röte", wow... das ist ein neues Bild!
...
ich hatte es so interpretiert, daß nicht "Rosmarie" sondern die Oktobersonne die letzte Röte zum Strauch treibt und gerade das so gut beobachtete naturereignis klang für mich stimmig.
eine zeitlang war er gelb, der strauch und seine blätter glänzten in der sonne; es schien, als wehrten sich die blätter gegen den farbwechsel, der langsam aber stetig, vom blattrand beginnend, die röte ahnen liess, bis die warmen strahlen der Oktobersonne mit aller kraft die Röte bewirkte (trieb die Röte) die, wiederum abgelöst von den brauntönen, den jahreszeitenwechsel ankündigt und es gilt nun, den "köstlichen Tagen des sommers" die erinnerung zu widmen.
vielleicht aber habe ich es falsch verstanden und dennoch wünschte ich mir, es bliebe bei deiner sichtweise:
"Oktobersonne wärmt mein Gesicht, treibt letzte Röte zum Strauch."
:-)
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Rosmarie
antwortete am 29.10.04 (18:51):
Liebe Sofia, danke für deine nette Rückmeldung!
Du machst mich insofern nachdenklich, als mir dieses Bild im ersten Moment auch gut gefiel, besonders, da es bei mir sofort die Assoziation zu "Röte ins Gesicht treiben" weckte... Das gefiel mir im ersten Moment recht gut, später fand ich es aber eher gestelzt...
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Rosmarie
antwortete am 29.10.04 (21:38):
Hallo Pilli,
danke, ihr habt mich restlos überzeugt (und bequemer istīs ja auch, nicht mehr weiter suchen zu müssen :-))! Ab und zu fühle ich mich glücklich wie das blinde Huhn... :-))
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eva3
antwortete am 01.11.04 (09:58):
...von einer kurzen Reise zurück, danke ich für die freundliche Anerkennung und sende ein Gedicht für die Jahreszeit...
Wie schön sind diese blassen Nebeltage - die Welt versinkt in sanftes Dämmergrau; um die Kamine seufzt der Herbstwind seine Klage und in den Wolken weint die Regenfrau.
Das welke Laub liegt unter kahlen Bäumen, verdrossen hockt die Krähe im Geäst - nun kommt die Zeit zum Lesen, Denken, Träumen, und auch die Toten halten jetzt ihr Fest.
Der bittre Duft der weissen Chrysanthemen, für sie gebrochen, füllt die Abendluft. Wie tröstlich ist dies leise Abschiednehmen, es flackern Kerzen über Grab und Gruft.
Ein fremdes Fenster leuchtet in der Ferne, ein warmer Gruß in früher Dunkelheit. Ich, unter einem Himmel ohne Sterne, verliere mich in meine Einsamkeit.
eM
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hl
antwortete am 01.11.04 (15:26):
Das ist Lyrik nach meinem Herzen, Eva. :-) Einfach schön!
Pilli, solltest du für dein schönes Vorhaben einen Text von mir ins Auge gefasst haben, frag' bitte vorher bei mir nach. Ich ändere die meisten Texte im Nachhinein, die ich hier veröffentliche. ;-)
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kns
antwortete am 01.11.04 (15:50):
Sonntag im November
Wenn morgens um acht kein Laut zu vernehmen ist, frag nicht warum.
Ein weißer Vorhang verbirgt den Hang und den Wald im lichten Schleier.
Vergeblich lausch ich nach Schritten und Geräuschen in dichtem Nebel.
kNs
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hl
antwortete am 01.11.04 (17:34):
Morgennebel
Silbrig glitzernd, Reif auf grünen Halmen, im Tal, der Morgennebel weiches Grau, siehst auf dem Dach den Schornstein qualmen, der Himmel gibt ein kleines Stückchen Blau.
Dein Schritt ist leise und in manchen Bäumen sammeln die Vögel sich zu grosser Schar. Sie zwitschern aufgeregt, - du möchtest träumen vom letzten Flug in diesem letzten Jahr.
So oft bist du schon hoch geflogen, nach Elfenart und ungesehen. Getanzt hast du auf manchem Regenbogen, dabei die Tiefen übersehen.
Nun gehst du leise durch das Silbergras, das Herz so weit und gross die Augen. Nur deine Seele wird ein wenig nass, doch nichts kann dir die Ruhe rauben.
- Der Himmel gibt ein kleines Stückchen Blau und weich fällst du ins Morgennebelgrau.
hl
Die geänderte Fassung weil es so gut zu Kolomans Gedicht passt.:-)
Internet-Tipp: " target="_new">
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Medea.
antwortete am 01.11.04 (18:56):
Morgens um sechs, erste Schritte vor dem Haus, die Zeitung wartet.
Mein Tag beginnt, sanfte Musik füllt den Raum, umhüllt mich wie Seide.
Ein Blick aus dem Fenster. Noch brennt die Laterne, bald wird sie erlöschen.
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Rosmarie
antwortete am 06.11.04 (20:20):
Hallo liebe Eva, liebe Heidi und lieber Koloman, etwas spät möchte ich euch noch sagen, wie sehr ich eure letzten Gedichte genieße - immer wieder ! Auch Medeas Gedicht hat mir sehr gut gefallen! Danke!
Herbstfrieden
Zart wispern die letzten Blätter im Wind. Streichende Zeit. Farbe des Sommers im Auge gerrinnt. Nur Nebel bleibt.
Ich gehe und schaue und atme still. Streichelnde Welt. Was immer ich suche, was ich auch will, Herbstfrieden hält.
Rosmarie Schmitt, 6.11.04
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Rosmarie
antwortete am 06.11.04 (20:26):
Liebe Medea,
ausdrücklich möchte ich noch einmal sagen, wie schön ich es finde, dass du nun auch ein solches Stimmungsbild entworfen hast!
Heidis Fotos sind wie Gedichte!
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Medea.
antwortete am 07.11.04 (00:08):
Danke liebe Rosmarie -
ein wenig wollte ich das Bild der so gerne blödelnden Medea zurechtrücken - ;-)
ich freue mich darüber, daß Dir mein kleines Tanka gefällt.
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Miriam
antwortete am 07.11.04 (23:26):
Als Phönix Aus Asche wiedergeboren Durchwandere ich mein Leben. Befürchte Bei jeder neuen Verbrennung Die Glut des Feuers - Und weiss: Um in das Blau des Himmels Fliegen zu können Muss ich Erst durch das lodernde Rot der Flammen.
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Joan
antwortete am 08.11.04 (20:44):
ich lese Euch und grüsse Euch,Heidi,Rosemarie,Eva,Koloman,Pilli,Medea,Miriam und Margret in diesem 14.Kapitel und schreibe schnell auch noch was hin :
Nach diesem Sommer.....
Schon wieder ein Sommer in Scherben. Die bunten Blätter verwehn wie Zärtlichkeiten und färben die Tage im Untergehn-
und wieder einmal verzichten auf Haltetrosse im Kahn und trotzdem die Anker lichten im Sog von Klabautermann-
und wieder die Wärme streifen von dünn gewordener Haut damit die Sinne begreifen sie sind noch immer zu laut-
und wieder ein bisschen sterben weil einer gegangen ist der irgendwann aus den Scherben zurück zu kommen vergisst. Joan (EvW)
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hl
antwortete am 09.11.04 (11:32):
Freue mich, dich zu lesen, liebe Joan :-)
Ein sehr altes Herbstgedicht aus meinen Anfängen:
Herbstmorgen
Die bunt gefärbten Bäume kuscheln sich tief in weiche graue Nebelbetten
Die Tränen der Nacht glänzen wie Silberperlen auf dem zerissenen Netz vergangener Träume
Stille herrscht und Ruhe - sei nur fein leise weck sie nicht auf
hl
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Rosmarie
antwortete am 09.11.04 (17:22):
Liebe Miriam, dein Debüt hier hatte ich schon voller Hoffnung erwartet! Man spürt das Feuer lodern! Danke für das mitreißende, interessante Gedicht!
Liebe Joan, liebe Heidi, ich liebe diese leise Schwermut - überhaupt den Herbst mit seinen Stimmungen... Eure Gedichte treffen genau mein Fühlen!
Im Nebel
Im Nebel dösend welkes Laub, halb grün, halb braun, verblichen. Auf nassen Schichten lautlos, taub ist mir die Welt entwichen.
Kaum seufzt ein Ton im klammen Baum. Grau schwinden die Konturen. Die Welt hält ihren Atem an. November stoppt die Uhren.
Ich gehe still und schaue blind, erkenn die weißen Schatten. Mit Augen, wie wir sie als Kind, weit vor gerichtet hatten.
Ich sehe Leben leise ruhn, auf stillem Laub vergehend. Setz meinen Fuß behutsam nun. Mein Glück - wie Laub verwehend?
4.11.01
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Miriam
antwortete am 09.11.04 (18:22):
Ach, ist das schön! Ich war mir so unsicher, und bekomme so eine Ermutigung von dir, Rosmarie. Danke.
ALLE Eure Gedichte gefallen mir sehr gut, ich erwähne jetzt nicht alle einzeln. Kleiner, schöner Zufluchtsort.
Heute in der Strassenbahn hat mich gleich zweimal die Muse leidenschaftlich geküsst. Ich melde mich später damit.
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Miriam
antwortete am 09.11.04 (19:45):
Ich zeig dir die Farben, Du sagst mir die Worte. Ich male das Bild, Du schreibst nun die Sätze. Und plötzlich Ergreifst du behutsam den Pinsel Und ich mit Vorsicht die Feder.
Ich mache ein Feuer-- Du legst deine Blätter hinein, Ich werfe die Bilder hinein. Wir lachen... Und stehen nun sprachlos da: Wir sehen uns richtig erst jetzt.
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Miriam
antwortete am 11.11.04 (18:27):
Behutsam Geh ich durch die Strassen, die ich längst verlassen - Die Häuser scheinen mir ein Kartenspiel Das leicht in sich zerfallen könnte Und plötzlich Unter sich begraben würde, alles was hier war. Die Schule steht noch, die ich gerne schwänzte - Um unter Bäumen Die Träume träumen, die sich nicht erfüllten...
Wo du gewohnt hast, weiss ich noch genau, Doch deine Hände habe ich vergessen - Weiss auch noch, wie du damals lachtest Als du mir sagtest, ich sei klein. Ich dacht dabei: er hat schon graue Haare... Und sah damals vor mir das Kartenspiel, Welches in sich zerfällt - und uns begräbt.
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Rosmarie
antwortete am 11.11.04 (19:44):
Liebe Miriam,
wieder solch ein interessantes und ansprechendes Gedicht! Ich freue mich, dass du dich über meine Rückmeldung gefreut hattest. Wenn ich aber in Zukunft schweige, so liegt das nur daran, dass hier natürlich nicht immer Rückmeldungen möglich sind... Doch möchte ich noch allen danken, die mich durch ihre Gedichte faszinieren und bereichern!
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Miriam
antwortete am 11.11.04 (20:01):
Liebe Rosmarie,
ich danke dir sehr für deinen Zuspruch. Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung von wo oder wie diese lyrische Prosa mich so plötzlich überkommt, denn eigentlich bin ich ein Mensch der Farben und des Pinsels.
Wie soll ich aber dein zukünftiges Schweigen verstehen? Du hast doch so schöne Gedichte geschrieben, warum bleibst du nun weg? Auch staune ich, dass einige in den letzten Tagen sich hier nichtmehr gemeldet haben. Also bitte, last mich nicht alleine...
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hl
antwortete am 11.11.04 (21:59):
In 'Eigene Lyrik' bist du nie allein, Miriam :-) Alle Empfänger der Mailliste lesen (und fühlen) ja mit.
Dein Text vom 9.11. "Ich zeig dir die Farbe.." gefällt mir sehr gut.
Mit dem Schreiben ist das so eine Sache. Mal wird man förmlich davon überfallen und dann ist wieder Schreibblockade.
Ich habe im Moment .zig Entwürfe in der Schublade, aber keines will mir so recht gelingen. :-)
Herzlichen Gruss an euch alle ..Heidi
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Rosmarie
antwortete am 11.11.04 (22:06):
Liebe Miriam,
das Schweigen meinte ich nur auf Rückmeldungen bezogen. Gedichte schreibe ich zur Zeit nur eher selten. Vor meinen Gedichten war ich übrigens auch ein Pinselmensch... :-))). Bei anderen hier scheint das Dichten auch Wellenbewegungen unterworfen zu sein. Beziehe Schweigen also bitte nicht auf dich. Im übrigen fände ich es schön, wenn Medea, Marcel und Margarete auch wieder mitmachten!
Euch allen eine gute und kreative Zeit!
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Miriam
antwortete am 11.11.04 (23:05):
Liebe Heidi, liebe Rosmarie,
danke für die Ermutigung.
Wie Ihr sehen konntet, kenne ich nichteinmal die genauen Gepflogenheiten dieser sehr speziellen Seiten. Und da Ihr mich ermutigt habt, werde ich noch einen Versuch hier einbringen. Folgenden Text hatte ich schon in der KK "veröffentlicht". Bis gleich!
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Miriam
antwortete am 11.11.04 (23:14):
Zuhaus bin ich In allem was mir fremd ist Und nicht zu mir gehört - Lausche Den Stimmen in den Strassen dieser Stadt - Die Sprache, die mir unbekannt Scheint mir vertraut - doch längst vergessen.
Besitzend Alles was mir nicht gehört Und was mir fremd ist, Leb ich im Überfluss Wie jene Kinder, Die zwischen mein und dein Nicht unterscheiden können.
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mmargarete01
antwortete am 13.11.04 (02:49):
Der Himmel ist weiß
Schneeflöckchen, Schneeflöckchen, komm herunter, komm herunter. Möchte deine Kälte fühlen, möchte in den Schnee nun wühlen. Hab so lange schon gewartet, nun ist der Himmel voller Schnee. Lass dich nicht bitten, her je! Schneeflöckchen, Schneeflöckchen die Wolken sind ganz weiß, wann kommst du endlich geschneit. Die Erde ist so grau in grau, mach sie endlich wieder weiß.
Margret Nottebrock
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mmargarete01
antwortete am 13.11.04 (02:54):
Schneefee
Flocken tanzen weiß und sacht, vom Himmel die schöne Pracht.
Die Schneefee hat ihr Brautkleid an, sie pustet schnell die Bäume an.
Väterchenfrost kann es nicht erwarten, seine Braut ins Schneeparadies zu tragen.
Alle Gäste in weiß sind eingeladen, auf diese Traumhochzeit des Tages.
Eisblumen, Eiskristalle sind am Weg gestreut, der Schneehase sich auf das Fest sehr freut.
Auf den Nachwuchs ist jeder gespannt, sind die kleinen Fröste, die ziehen durchs Land.
Margret Nottebrock
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Medea.
antwortete am 13.11.04 (08:34):
Der *Schneehase* und die *kleinen Fröste*, die durchs Land ziehen, sind ein sehr schönes Bild, könnte ich malen, würde ich dieses Thema versuchen ......
was mich aber jetzt besonders froh macht, ist die Sonne, die weil unerwartet, geradewegs durch mein Fenster scheint.....
eigentlich war Regen angesagt - mich freut es immer besonders, wenn das Wetter den Wetterfröschen einen Strich durch die Rechnung macht.
Mal sehen, ob mich heute noch die Muse küßt ... :-), dann komme ich mit Poesie wieder. ;-)
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mmargarete01
antwortete am 13.11.04 (13:32):
Väterchenfrost
Väterchenfrost schmeißt seinen weißen Mantel über die Natur. Es geschieht über Nacht, die schöne weiße Pracht. Die Äste an den Bäumen, sind mit Schnee voll gepackt. Stöhnen und krächzend von der schweren Last. Kinderaugen mit roten Wangen, sehen den Schnee unbefangen. Der Schlitten wartet schon lang, dass er knirschend durch den Schnee fahren kann. Aus Kindermund hört man das Lachen, denn sie möchten gleich einen Schneemann machen. In Mutters warmen Stuben, riecht es nach Apfelkuchen. Väterchenfrost, komme morgen wieder, sagen die Kinder und singen die schönsten Weihnachtslieder.
Margret Nottebrock
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mmargarete01
antwortete am 13.11.04 (13:36):
Wintertraum
Väterchen Frost du kennst die Gezeiten und lässt die Kristalle Als weiße Pracht die Erde herabgleiten. Die Bäume haben ihr Hochzeitskleid an. Es ist, als suchen sie den Bräutigam. Die Spuren im Schnee, die sagen, die Hochzeitskutsche ist angefahren. Väterchen Frost - lässt die Kristalle über die Braut gleiten, wie ein Schleier, der sich über die Erde ausbreitet. Über die Erde nun schimmert der Wald in einer weißen Pracht. Glaubst duī s nicht, wirst du ausgelacht.
Margret Nottebrock
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Joan
antwortete am 13.11.04 (18:51):
Das wäre gut
Ich liebe den Herbst! Meinen eigenen jedoch sehe ich mit gemischten Gefühlen-
So selbstverständlich davon gehn so sanft wie die fallenden Blätter
und zuvor noch ein paar Stürme erleben- Das wäre gut.
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..........es ist halt November-
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hl
antwortete am 13.11.04 (23:50):
das wäre gut
mit dem Novembernebel aufsteigen in klares Blau über der Erde schweben in der Sonne wärmen auf dem Mond den Winter verschlafen und mit dem ersten Frühlingsonnenstrahl in einer Gänseblümchenwiese erwachen um neu zu leben
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Medea.
antwortete am 14.11.04 (19:16):
Schrieb Euch so gern ein klein' Gedicht - doch leider küßt die Muse nicht. Mich weder gestern, auch nicht heute ...... so sehr ich ihr das fest einbläute.
Der Herbst macht nun dem Winter Platz, Frau Nottenbrockens 'kleine Fröste' durchziehen schon, so ratzefatz tiefkühlend manche weichen Bröste.
Und durch das weiße Unterholz sieht kleine Scheehasen man hoppeln; die langen Ohren stehen stolz. Im Winterschlaf liegen die Koppeln. ;-)
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Senta
antwortete am 15.11.04 (15:22):
Was für eine hübsche Rubrik das hier ist.
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Medea.
antwortete am 15.11.04 (18:07):
Hallo Senta -
schön, daß Du Dich hier eingefunden hast - Du siehst, es geht nicht überall in den Foren so rüde zu .... ;-)
Hast Du nicht Lust, auch etwas zu schreiben?
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Ernst
antwortete am 17.11.04 (15:20):
Verse werden sich erheben, zum Himmel streben und leben.
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hl
antwortete am 18.11.04 (20:59):
Ein älterer Text auf einer neuen website :-)
Mondlächeln
gedankenlichter und glitzerfunken nachtphantasie erwacht mondregenbogen hat farbentrunken mir ein lächeln gebracht
tiefnachtblau und sternsilberhell goldmonden ist mein traum bilder erscheinen kometenschnell versinken im seelenraum
feenreigen und elfentanz in unsichtbarer welt die nacht überzogen von mondenglanz das leuchten der seele erhält
sternsilberfarben in tiefdunkler nacht mondlächelngoldene träume erdacht
Internet-Tipp: https://www.hl-box.de/nachtpoesie/
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Miriam
antwortete am 19.11.04 (10:43):
Karussell
Du fragtest mich ganz leise: darf ich bitten? Ich sagte ja - und fragte nicht wohin wir gehn - So kamen wir zu diesem Karussell An jenem bunten Platz, voller Musik - Wir stiegen ein - und freuten uns wie Kinder.
Es drehte sich mit uns das Karussell Bis in den frühen Morgenstunden - Dann wurde es so richtig hell Und wir begriffen: Das Karussell, das stand schon ewig still Und die Bewegung, die kam aus uns beiden - Die Klänge auch, sowie die wilden Farben Der Bilder, die an uns vorbeigerauscht...
Lass uns hier warten bis es wieder Nacht wird Und unser Karussell sich wieder dreht...
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Medea.
antwortete am 19.11.04 (11:33):
Miriam -
ganz wunderschön -
für wen hast Du es denn geschrieben?
(doch nicht für Klein Miriam ;-) )
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Miriam
antwortete am 19.11.04 (12:11):
Liebe Medea,
danke für die lieben Worte.
Nein, klein Miriam fährt zwar gerne Karussell, aber hält so eine Nacht nicht durch...
Der Rest ist Schweigen...
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Miriam
antwortete am 22.11.04 (15:09):
Bella
In Richtung Himmel fliegt die schöne Bella Das rote Kleid, es flattert leicht im Wind, Entfaltet sich, mal Schmetterling, mal Blume... Die dunklen Haare streicheln ihr Gesicht --
Und wäre Marc nicht da, um sie zu halten, Sie würde im Azurblau ganz entschwinden -Anziehungskraft kommt manchmal auch vom Himmel- Doch Marc, er weiss warum die schöne Bella schwebt: Ist's doch die Liebe dieser beiden, Die sie ganz hoch zum Himmel hebt... Und seine Hand, die meisst den Pinsel führt Hält nun die Hand ganz fest der schönen Frau, Die ihm Geliebte, Muse, Freundin und Modell...
Doch ganz im Stillen, wenn sie niemand sieht, In mancher märchenhaften, blauen Nacht Da fliegen sie gemeinsam über schiefe Dächer Der kleinen Stadt Witebsk, in der es brannte In jener Sommernacht, als Marc geboren war - Und wo der grüne Geiger in der klaren Winternacht Vom Himmel, übers Stedl, jene Musik erklingen lässt Die auch in Chagalls Farben zu vernehmen ist...
Diese lyrische Prosa bezieht sich auf Marc Chagalls Bilder:
-Promenade (1917/1918) -Über die Stadt (1914-1918) -Der grüne Geiger (1920)
Internet-Tipp: https://images.easyart.com/i/prints/lg/3/3/33441.jpg
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Miriam
antwortete am 22.11.04 (15:49):
Einen herzlichen Dank an Chris, die das Bild "Promenade" ausfindig gemacht hat.
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