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THEMA:   Lesen - im ZDF??

 11 Antwort(en).

iustitia begann die Diskussion am 01.10.04 (20:17) :

Wer wird Sieger - im Lesen-Quiz?
Ja, wohl ein Nobelpreisträger...?

Ich glaube, es sind ehrliche Nennungnen, keine Deutschlehrer-Angebereien...

Vielleicht Hesse? Vielleicht Böll? - G. Grass wohl nicht...
Oder eine Dichterin...? Die Bachmännin, die Ingeborg?
Oder Wolfsche, die Christa...?
Wer tippt noch mit - bis 21 Uhr?
*
URL: Stoßseufzer eines intelligenten Schülers...

Internet-Tipp: https://www.carstensmegapage.de/cmp/funny/bilder4/images/LESEN.jpg


iustitia antwortete am 02.10.04 (00:29):

Biblio-Oho?
Wer war überrascht?
Gut, Böll scheint eher meine Generation - Nachkriegsdeutschland... - zu betreffen.
Was mir absolut fehlte...? Anne Franks Tagebuch.
Dass Frisch, Schlink und Grass, oho - aber alle fast nur über filmische oder US-Erfolge. Und ein bisserl der Deutschunterricht. Auch gut so!
*
Dass T.M. dreimal so hoch gelobt wird, muss das dumme Geschwätz repräsentieren, das so passend ist für den Kleinquatscher Schrökanzler, Vorsteher der NWP, der Neuen Wirtschafts-Partei.
Aber dass Remarque da noch auftaucht, prima! Wird viele ärgern.
Und die Bibel musste für alles herhalten... Und der Oberbischof Lehmann weiß nicht, warum "Gott" den Abraham und den Sohn Isaac usw.? Das Tolle an dieser Mörder-Story daran ist ja, dass die neue Religionsstufe in Israel das vorher beliebige Sohnes-Opfer der Stammesväter abschaffte, die sich vorher beliebig Nachfolger und Kriegsmannen auswählten. Pardon: Das Christentum hat den Alten Gott dann wieder zum Möchte-Gern-Opferer (oder Muss-Opferer aus Liebeszwang, wie Männer es schaffen und keine Frau es kapieren kann) seines "Menschensohnes" gemacht, angeblich zum letzten Mal - wenn der Theo-Loge Lehmann das nachgefragt hätte - okay!! War ja E wie U, typisch für gewollte Unterhaltung.
*
Ein paar Bestseller wurden wohl lanciert durch Schreibteams, die Karten hundertfach losschicken mussten!
Insgesamt für meinen Geschmack: zu viel Rauschliteratur in Ersatzwelten - aber welche Leserinnen wollen sich gerne "dopen", solange die Zeiten es zulassen und sie lesen dürfen, wie sich chick kleiden, sich fein machen.
Wieviele Frauen haben da mitgestimmt (80% von den 250.000?)- wer hat die Zahl noch präsent?
*
Die meisten anderen Leseschinken kann ich akzeptieren. Das ist seit Goethes Zeit - also der deutschen Klassik - so - als ein Räuber-Schmarren den großen Erfolg ausmachte; dessen Schreiber der Bruder von G.s Christiane Vulpius war. (Nur damals konnten sie noch nicht als Bildung mit T. Mann angeben: "Verfall einer Familie", das wollen die Deutschen heute er-kennen? Glückwunsch! Ein gut aufgemachtes Buch.)

Internet-Tipp: https://www.plattplanet.de/cornelius/images/buddenbrooks133.jpg


Miriam antwortete am 02.10.04 (08:05):

Hallo Justitia,

als populäre Literatursendung, eigentlich gut gemacht. Elke Heidenreich, entgegen dem ursprünglichem Plan, hat sich aus der Präsentation zurückgezogen
Das "Team" fand ich gut, ich halte es aber mit Ottfried Fischer und sage: meine Bücher waren nicht dabei!

Kein Cees Nooteboom, auch kein Javier Marias, kein Elias Canetti, ich denke tatsächlich, dass man über Verfilmungen und nicht über die Bücher abgestimmt hat.
Aus der ungarischen Literatur Sandor Marai, den ich viel weniger schätze als Antal Szerb, zum Beispiel. Aber ich bin schon froh, dass man zu wissen scheint, dass Ungarn eine Literatur hat!
Platz eins, ein regelrechter Hammer. Habe aber das Buch nicht gelesen, werde es auch in der Zukunft nicht tun.

Dies sind erste Gedanken zur Sendung, aber auch zum Bild das uns über die bevorzugte Literatur geboten wurde.
Ich muss jetzt Kaffee trinken, bis später.

Aber darf ich ..Justice..?


Enigma antwortete am 02.10.04 (10:16):

Guten Morgen alle,

die Sendung gestern habe ich überhaupt nicht gesehen, mir aber heute morgen die "50 besten" ausgedruckt.
Nr. 1 war fast klar, interessiert mich aber auch nicht. Da habe ich kaum Zugang bzw. will ihn eigentlich auch nicht haben, ebenso wie zum "Zauber-Harry".
Ruiz Zafón sagt mir überhaupt nichts. Kennt den jemand?
Gefallen hat mir, dass Garcia Márquez dabei ist. Und Jane Austen... was sagt uns das denn??? Die vielen Frauen, die gewählt haben, iustitia??
Siegfried Lenz wird also auch noch gelesen, ebenso wie die vielen anderen und auch sehr bekannten Namen (Frisch, Mann, Fontane, Hesse , Grass usw.).
"Die Asche meiner Mutter" kenne ich nur als Film, den ich sehr gut, aber etwas deprimierend in schwarz-weiss inszeniert fand. Und auch "Sofies Welt" kenne ich nur als Film, der mich aber angerührt hat.
Immer schon lesen und mir kaufen wollte ich "die Wand" von Marlen Haushofer. Kann mir dazu jemand etwas sagen?
Insgesamt stützt das Eure Auffassung, iustitia und Miriam, dass viel bekannt und gewählt wurde über das Medium "Film".

Bis dann mal und einen schönen Tag noch
Gruss Enigma

Internet-Tipp: https://www.djfl.de/entertainment/djfl/1105/110636.html


mimosa antwortete am 02.10.04 (11:19):

Hallo,
habe die Sendung teilweise gesehen,
bin eingeschlafen, weil ich den ganzen gestrigen
Tag als Bauhelferin eingeteilt war, seufz.

@ Enigma. Carlos Ruiz Zafon's Buch
"Der Schatten des Windes" ist ein wunderschöner
Schmöker. Ich jedenfalls konnte es nicht mehr
aus der hand legen.
Es erhielt die Auszeichnung " Buch des Jahres 2002 "
der Buchhändler in Spanien und war dort das Lieblingsbuch der Leser.
Geboren wurde Carlos 1964 in Barcelona
(wo auch die Handlung des Romans spielt )
und arbeitet als Journalist für Span. Zeitungen in USA

Scmerzlich vermisst habe ich Maarten 't Hart, seine
Bücher liebe ich sehr, mag wohl auch an meine
Holländische Wurzeln liegen
LG
mimosa


Enigma antwortete am 02.10.04 (17:08):

@Mimosa

Vielen Dank für die Information. Ich werde mich also mal um
Ruiz Zafón kümmern.

Gruss
Enigma


iustitia antwortete am 02.10.04 (21:40):

Ja, mimosa - 't Hart! Neben den großen Texten - ist "Concerto russe" mein Sommerhit - als Text, als Musik (von Lalo); ich habe einen Essay darüber geschrieben, jaja, ("Ein Arzt und Musiker, im Verfolgungswahn")-
Das fängt so an bei 't Hart:
Concerto russe
- Erzählung -

An Ende eines warmen Sommertages machte ich einen Abendspaziergang. In den Häusern standen die Fenster offen. Jugendliche spielten Popmusik. Um ihr zu entkommen, suchte ich eine stillere Gegend auf und landete im Professorenviertel. Dort schien es ruhiger zu sein, die Hochschullehrer arbeiteten wohl in ihren Zimmern. Ich wanderte einige Zeit umher, die Luft war warm und trocken, ab und an schoß eine Fledermaus zwischen den Schornsteinen hindurch, in den Kastanien trillerten Stare. Als ich in eine neue Straße mit großen Vorgärten einbog, hörte ich Musik. Sie kam aus einem offenen Fenster, es war jedoch kein Popgedröhn. Langsam ging ich an dem Haus vorbei, aus dem sie erklang. Ein hoher, verwahrloster Liguster, der stark duftete, erlaubte mir, den letzten Akkorden eines Stücks zu lauschen, das ich nicht kannte. Es wurde still. Ob noch mehr kam? (...)
*
Okay, reicht ja!
*
Aber noch ein kleiner Jubel gestern Abend: Ulla Hahn, mit ihrem Lebensroman, der auch meine kleine Epoche darstellt; katholisch, Arbeitermilieu, Rheinland, nicht denkfaul: "Das verborgene Wort"; nein, ein Mädchen war und bin ich nicht.
Und wie Reich-Ranicki dieses Buch versauen wollte im ollen !"Quartett", der Idiot von Mann! - Für Anderes ist er eher zuständig. Er weiß überhaupt nicht, dass jemand mit seiner Geschlechter-Rolle Schwierigkeiten haben kann; hat ihm seine liebe Teofila nie zu erkennen gegeben.
Gutes, herbstklares Wochenende!
URL - ein Bild von der Teofila R.-R.

Internet-Tipp: https://hco.hagen.de/ausstellung/reich-ranicki/ranicki2.jpg


mimosa antwortete am 03.10.04 (10:44):

Ja iustitia,
und Maartens Buch über Bach,
nix für Jan und Alleman, aber für mich,
in Mutter und Vatersprach, eine Delikatesse,
und viel gelernt dabei.

Und " Das verborgene Wort ",
gerade von meiner Schwester geerbt,
nehme ich heute Abend in Angriff,
erst müssen noch die Mirabellchen gepflückt werden.

Und ach, iustitia,
schüchtern dumm Frag?
Wollte Ulysses von James Joyce bestellen,
wurde abgeschreckt von
" stinklangweilig, unlesbar etc. "
Deine Meinung, wenn Du magst??
LG mimosa


rumpelstilzchen antwortete am 05.10.04 (16:50):

Hallo ihr alle,

schön, das Thema hier vorzufinden!

Mich hat ja schon mal sehr gefreut, wie viel denn doch auch heute noch im Zeitalter der Medien gelesen wird!
Und daß „Joseph und seine Brüder“, nicht unter den aufgestellten Büchern, dann auch noch gewählt wurde auf Platz 46,-das finde ich toll, wenn auch ich mir bisher eher die Zähne an dem Buch ausgebissen habe.

Nun ja, Tolkien das sind halt die Jungen, und die Bibel kennt halt jeder,--ist außerdem zuweilen sehr spannend zu lesen.

Zafon „ Der Schatten des Windes“ war mir sehr fern und nur schwer verständlich, aber da teilen sich die Meinungen. Ulla Hahn mag ich nicht, sie ist mir zu eingebildet und selbstgerecht; auch weiß ich nicht, ob sie ihren Ruhm ihrer Verheiratung, dem Lob von MRR verdankt, der ja ihre Gedichte in den Himmel gelobt hat,--ist er sicher inzwischen auch wieder von abgerückt,--oder ob sie wirklich so gut ist. Was ich las, hat mir nie gefallen.

Paulo Coelho Ist nicht jedermanns Sache, mir aber hat das Buch gefallen in seiner symbolischen Weisheit.

Kennt einer den neuen Ungarn Vizinczey? „ Wie ich lernte die Frauen zu lieben“ ? Die Ungarn werden ja erst nach und nach entdeckt, da mag es noch so manche Überaschung geben .

Oh, die Wand fand ich ganz schrecklich. Es ist bedrückend, wie eine da plötzlich volkommen abgeschlossen von der Welt ist und überhaupt kein Ausweg mehr möglich erscheint. Es hat mich total gegruselt beim Lesen.

Gute Grüße
Cl.B.


Miriam antwortete am 05.10.04 (17:56):

Hallo rumpelstilzchen,

ich habe das Buch von Vicinczey nicht gelesen, aber der von dir erwähnte Titel wurde in den Kritiken positiv besprochen.

Meine Empfehlung als gute ungarische Belletristik ist Antal Szerb: Reise im Mondlicht.


rumpelstilzchen antwortete am 05.10.04 (18:12):

----da ich gaaaaanz viel lese, kenn ich Antal Szerb natürlich auch! Ist auch ein schönes Buch!

BG
Cl.B.


iustitia antwortete am 11.10.04 (14:34):

Hallo - melde mich sozusagen zurück (hatte Probleme beim "Zubeißen"; nein, nur beim normalen Zähnegebrauch):

Für mimiosa:
Ja, Joyce - da bin ich nur für wenig zu haben; auch, weil ich mich nicht die die heute sogar schicke Sauf- und "Ich-mach-mir-meine-Kultur"-Welt von Dublin-Wichtig-Tuern - und Fliegern nicht reinmische. (Da wurde der James J. sich nur noch besaufen und nicht mehr schreiben.)

Also, rein nicht mehr mit "Ulysses" - da bin ich mit der alten Überstzung aus dem Schweizer Rhein-Verlag hängen geblieben, von Georg Goyert..
Vielleicht geht das ja mit der neuen Bibel, mit den Kommentaren und Vorschriften, von den Suhrkamp-Mitmischern. Aber ich werde es nicht mehr versuchen. Für Anglisten, für Fremd-Traumsucher...
(Ich schreibe meine eigenen auf; da weiß ich Bescheid; bzw. kann's rauskriegen.)
**
Ganz toll von James Joyce d i e s e Geschichte über einen Latein-Lehrer: "Ein Irrtum", aus: "Ein Porträt eines Künstlers als junger Mann". (Auch in vielen Schulgeschichten-Sammlungen, z.B. in: "Unterbrochene Schulstunden". st 48)