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THEMA:   Bonjour tristesse : Die Schriftstellerin Francoise Sagan ist gestorben

 12 Antwort(en).

Miriam begann die Diskussion am 25.09.04 (22:30) :

Francois Mauriac nannte sie "das charmante kleine Monstrum" als sie, nur achtzehnjährig, ihr Buch "Bonjour tristesse" herausbrachte.

Vielleicht wurde sie zu früh berühmt - und war ihren Ruhm auch nicht gewachsen.
Sie gehörte nicht zu den Schriftstellern die, sicher ihrer literarischen Zukunft, an ihren Bild und an ihrer Legende für die Nachwelt, geduldig und bedacht arbeiten.
Sie war wie durch Zufall in diese literarische Welt in 1954 eingedrungen mit ihren Roman, den sie in nur drei Wochen verfasst hatte.
"Bonjour tristesse" wurde ein Skandal in den fünfziger Jahren, umsomehr als die amoureuse Unordnung einer Heranwachsenden, von einem jungen Mädchen aus der gehobenen Gesellschaft erzählt wurde.

Mit ihrer eigenen Person ging sie gar nicht sparsam um, eine Kerze die an beiden Enden brannte, voller Energie aber auch sehr zart.
Sie hat nichts unversucht gelassen und es wurde ihr auch fast nichts erspart: Alkohol, Drogen, Spielsucht, Schulden, Krankheit.

Francoise Sagan hat etwa vierzig Bücher geschrieben, vieles wird in Vergessenheit geraten, denn sie schrieb auch wegen ihrer hohen Schulden, und dies ist sicherlich keine gute schöpferische Voraussetzung.

Sie wurde einerseits, neben Brigitte Bardot, ein Symbol der sexuellen Emanzipation, spottete aber auch über eine Gesellschaft bei der es zum Wechsel von den sexuellen Verboten zur sexuellen Pficht gekommen war.

Ein sehr schönes Buch ist "Avec mon meilleur souvenir" (Mit meiner besten Erinnerung) in dem sie unter anderem über Jean-Paul Sartre, Billie Holiday, Tennessee Williams, Orson Welles, und viele andere, spricht.

Persönlich bleibt mir die Erinnerung (1955) an die Lektüre von "Bonjour Tristesse" - begleitet vom Gefühl, selber eine Kerze die an beiden Enden brennt, zu sein.


iustitia antwortete am 25.09.04 (23:08):

Mein erstes Buch aus dem "Bertelsmann Lesering": "Bonjour..."! (Irgendwie Obertertia-Zeit!)
Ich habe es auf allen Umzügen mitgenommen - hab' es aber nie mehr aufgeschlagen. auch heut nicht!
"Bonjour...- Sibel!" - würde ich heute Abend sagen.
URL - aus "Gegen die Wand"

Internet-Tipp: https://www.filmbuero-nds.de/fmb_drehplan/dreh_images/gegen_wand1_340.jpg


Miriam antwortete am 25.09.04 (23:27):

@Justice,

sei ehrlich: du guckst nebenbei "Genial daneben" - stimmts?
Das ist eine Kombination!


jeanny antwortete am 25.09.04 (23:47):

hallo miriam,

ich habe das buch ''bonjour tristesse''
im alter von ungef.
14jahren (mit roten ohren)verschlungen,und mir auch den film angesehen.in den hauptrollen waren jean seberg und david niven
(den ich sehr gerne mochte)

die sagan blieb wohl ihr leben lang ein teilweise (charmantes) monster.

ihren ersten landsitz ,das manoir du breuil,kaufte sie sich mit dem geld das sie beim roulette im casino in deauville gewonnen hatte.
zum ende ihres lebens war sie bettelarm (cocaine,roulette etc.) und wurde von reichen freunden unterstützt.


Miriam antwortete am 26.09.04 (00:19):

Hallo liebe jeanny,

wie schön dich zu lesen! Bist du jetzt entgültig zurück? Oder wieder nur einige Tage?

Es freut mich, dass du auch so "gebrannt" hast beim lesen, auch wenn es bei dir die Ohren waren. Sie ist doch auch eine tragische Figur, die Sagan, auch wenn sie nach aussen bis am Ende die sehr charmante, feine, blieb.
Die Art wie sie schrieb, meisst getrieben von Schulden und Not und der Sucht, stimmt mich traurig, wenn ich das mit den Zeiten von Bonjour tristesse vergleiche.

Jetzt sage ich dir gute Nacht, schlaf gut!


jeanny antwortete am 26.09.04 (08:14):

danke miriam

sagan war wahrscheinlicn ein unglücklicher mensch,
der im richtigen leben nicht zurecht kam.
liebe grüsse.

jeanny


wanda antwortete am 26.09.04 (09:13):

@jeanny, ich war etwas älter - habe aber genau so empfunden - schön, auf gleichempfindende zu treffen.


iustitia antwortete am 26.09.04 (10:32):

Nein, Miriam (der Tag möge Dich bescheinen, die Sonne verwöhnen - und keine Berg soll über Dich "weinen" müssen (hab' ich aus "Gegen die Wand" geklaut) -
nein, genial daneben getippt: "Genial daneben" hatte ich am Freitag gekuckt.
*
Wenn der Hoecker diese Sendung alleine machen würde, wäre sie noch genialer...!
*
Jetzt muss ich "mich" "wählen" gehen; hier ist in NRW Kommunal-, Kreis- und "Anton"-Wahl; da könnte ich mich im Wahlkreis 2 selber wählen. Aber da wohne ich nicht.
Da will ich im Stimmbezirk 1 für "BASTA!" wählen, einen Kumpel unserer Teeunterassenschlabber-Gang von attac und anderen Sozis...
Wenn wir unter 2 % bleiben in Stadt und Kreis - werde ich darüber nur mit meinem Unterbewußtsein sprechen und nix mehr öffentlich berichten.
Wenn wir über 10 % liegen, werde ich Wahlpfusch vermuten; auch wenn wir bei etwa 98 % liegen. Dann hätten die Kommunisten uns unterwandert - uns Kälber. Aber ich sehe keinen Strick an meinem Hals. Nur einen Ausgehschal...
Top - die Wette gilt! Ich sage: 3 %!

Internet-Tipp: https://www.dwdl.de/conpresso/_data/sat1_genial_daneben_12090_01.jpg


jeanny antwortete am 27.09.04 (08:51):

einige sätze von sagan:

aus einem tiefen weltschmerz reisst uns zuweilen sehr wohltätig ein kleines alltagsärgernis.

leute, die auf rosen gebettet sind,verraten sich dadurch,dass sie immerzu über die dornen jammern.

für das wohlbefinden einer frau sind bewundernde männerblicke wichtiger als kalorien und medikamente.

das glück ist eine gabe,unerbittlich und mit unabsehbaren folgen.

man weiss selten was glück ist,aber man weiss meistens ,was glück war.

glück dauert niemals lange,und unglück ist mit geld leichter zu ertragen als ohne.

wer ohne grund traurig ist,hat grund,traurig zu sein.


Miriam antwortete am 27.09.04 (09:36):

hallo Jeanny,

wie schön, wie schön, dass du anscheinend wieder mehr präsent bist im ST.
Und danke für die Sätze der Sagan, es ist gut die Woche anzufangen in guter Begleitung. Das sind ja gute Bücher oder auch nur Sätze daraus, immer!


Miriam antwortete am 27.09.04 (20:52):

Ein sehr schöner Nachruf auf Francoise Sagan brachte heute "meine" Sendung, also Kulturzeit (3sat).


Der Nachruf ist von Gudula Moritz geschrieben.

Internet-Tipp: https://www.3sat.de/kulturzeit/themen/70847/index.html


jeanny antwortete am 27.09.04 (21:32):

danke miriam für diesen intressanten beitrag.

ich wusste,dass die sagan ihr ganzes leben
politisch links stand.

allerdings gehörte sie zu der '' gauche caviar''
wie die franzosen sagen.


Miriam antwortete am 27.09.04 (22:25):

Das ist ein Ausdruck, Jeanny!

Noch nie gehört, aber sehr vielsagend.