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THEMA:   Frankfurter Buchmesse 2004

 13 Antwort(en).

Zacharias begann die Diskussion am 24.09.04 (08:32) :

Aus der Literatur-Beilage in "Die Zeit" vom 23.09.
erfährt man, daß die Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr unter dem Thema "Literatur der arabischen Welt" läuft.

Es sind Leseproben arabischer Literatur abgedruckt und Buchtitel zitiert.

"Die Literatur der arabischen Welt ist widersprüchlicher, reicher und moderner, als unser Vorurteil es wahrhaben will. Um das zu begreifen, müssen wir sie allerdings lesen und uns frei machen vom eurozentrischen Blick" (Andreas Fritsch im Artikel "Es war: oder es war nicht).

Würde uns das Lesen nicht nur die Lyrik, sondern die gesamte arabische Welt näher bringen?

Ich jedenfalls werde mir einige der zitierten Bücher kaufen.


Enigma antwortete am 24.09.04 (08:51):

Danke für den Lesetipp, Zacharias,

ich glaube, dass das ein guter Entschluss ist, mehr über eine Welt kennenzulernen, die sich etwas abseits von unserem Kulturkreis befindet.
Bei mir läuft das auch oft über Musik, die ja - vielleicht? - noch eingängiger ist.
Ein Ex-Kollege, geborener Türke, der aber schon in Deutschland studiert und inzwischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen hat, also beide Kulturkreise kennenlernen konnte, hat mir da geholfen, z.B. auch türkische Literatur und Musik etwas kennenzulernen.
Und bei der türkischen - auch arabischen - Musik war es dann nach meinem Empfinden so, dass das, was ich vorher für etwas monoton gehalten hatte, mir plötzlich ganz anders "in`s Ohr ging". Diese Musik lebt vielleicht nicht so vom Kontrast wie unsere, ist aber sehr, sehr nuancenreich.
Und auch von der türkischen Literatur hat mir einiges gut gefallen.
Kennenlernen ist eben immer der erste Schritt, bevor man urteilt.

Gruss
Enigma


iustitia antwortete am 24.09.04 (09:24):

Adonis, ein syrischer, in den USA lebender Lyriker, den die Iris Radisch dort in der ZEIT vorstellt, wäre als Nobelpreisträger keine unwürdige Wahl in diesem Jahr. Aber die Stockholmer haben noch nie wg. Buchmessen irgendwo ihre Wahl getroffen.
Die Beilage zu ZEIT Nr. 40 ist eine Literaturgeschichte der arabischen Sprachen. (Auch z.B. durch die Werbeanzeigen.)
*
Im nächsten Jahr, solche Planungen stehen eben ein Jahr vorher fest, wird K o r e a das Landes-Sonderthema der Buchmesse sein. Da bin ich gespannt, was uns aus Koreas Norden uns gegönnt wird.

Zur URL.: ein Stückchen "arabisch", das jeder übersetzen kann.

Internet-Tipp: https://www.just-another-site.de/beatbush-grafiken_2/mcdonalds-arabisch_1-135x96.jpg


Miriam antwortete am 24.09.04 (10:10):

Mein erneuter Hinweis betrifft den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2004, der im Rahmen der Frankfurter Buchmesse vergeben wird.

Den Friedenspreis erhält in diesem Jahr der ungarische Schriftsteller Peter Esterhazy.
Vom Stiftungsrat des Börsenvereins wurde Esterhazy als "eine weithin vernehmbare Stimme der Nachgeborenen" gewürdigt.

Ich hatte in einem Thread bereits auf Peter Esterhazy aufmerksam gemacht.
Bitte verzeiht mir den grobben Schreibfehler der mir damals unterlaufen ist, ich hatte den Namen des Preisträgers falsch geschrieben.
Nicht destotrotz, hier der Hinweis:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv4/a864.html


Zacharias antwortete am 24.09.04 (10:50):

Nicht vergessen:
1988 wurde der Nobelpreis für Literatur an den Ägypter Nagip Mahfus verliehen, was für Empörung sorgte.

Damals schrieb ein Mitarbeiter der FAZ u.a., daß es nicht anginge, diesen Preis an einen Autor zu geben, den kaum jemand in Europa kenne. (Quelle: "Die Zeit")


Die Anschauungen haben sich erfreulicherweise geändert, wie das Thema der diesjährigen Buchmesse beweist.


Miriam antwortete am 24.09.04 (11:44):

Nochmals zum diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

Auf die Rede von Peter Esterhazy kann man sich jetzt schon freuen.
Die Laudatio spricht Michael Naumann, Herausgeber der Wochenzeitschrift "Die Zeit".

Die Liste der Persönlichkeiten, die seit 1950 mit dem Friedenspreis ausgezeichnet wurden, ist beeindruckend. Stimmt auch traurig, so viele sind schon tot.

Hier die Möglichkeit sich diese Liste anzusehen.

@Zacharias, hoffentlich ist das nicht eine zu arge Ablenkung von deinem Ursprungsthema. Zu letzterem werde ich mich auch noch zu Worte melden.

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedenspreis_des_Deutschen_Buchhandels


iustitia antwortete am 24.09.04 (12:20):

Hashem G h a r e i b e h - ein jordanischer Autor

Ich habe aus Jordanien ein dort in Deutsch gedrucktes Buch von Ghareibe, der hier noch unbekannt ist, aber zur Buchmesse eingeladen wurde, erhalten:
"Herz der Stadt". Kurzgeschichten. Die Überstzerin Ursual Paszehr-El-Khaled, ist eine Deutsche, die am Niederrhein lebt.
Ghareibeh lebt als Zahntechniker, Schriftsteller und Journalist in Amman. Er trägt in Englisch vor.
Er ist zur Buchmesse eingeladen und wird Oktober und November in Deutschland verbringen. Er wird dann in Köln oder Duisburg wohnen.
Wer hat Möglichkeiten und ein bisschen Geld, um diesen Dichter einzuladen?
Er passt ins religiös-liberale, aber auch ins politische Milieu. In Jordanien war er im Gefängnis, weil er einem komm. Studentenbund angehörte.
Das Buch wurde ich schicken, dass man die Texte prüfen kann.
*
Über ihn ist im Internet noch nichts zu erfahren.
*
Wer Lust oder Interesse hat, kann mir ja einen E-Brief schicken.
(Über Honorar oder Fahrtkosten oder Unterbringung muss ich selber noch verhandeln. Ja, sorry.)


wanda antwortete am 24.09.04 (13:30):

seit ca. zwei Jahren lese ich mit Leidenschaft die Bücher von Nagib Machfus.


Zacharias antwortete am 24.09.04 (14:14):

Ich finde Seitenwege neben einem Thema nicht so schlimm, Miriam, wenn sie wertvolle Beiträge - wie Deine - bringen, die vielleicht nicht dazugehören, aber dazu passen.


iustitia antwortete am 24.09.04 (21:52):

Ich freue mich jedesmal, wenn Machfus ein Attentat überlebt hat; bzw. jetzt besser geschützt lebt.
Wer und was alles in der arabischen Welt nicht erscheinen darf - da ist nix von Aufklärung zu spüren.
Aber viele, s. das ZEIT-Magazin, arbeiten an den Ideen Poesie und Freiheit.
*
Anbei: was von Machfus...!

Internet-Tipp: https://www.abebooks.de/images/ReadingRoom/Archive/machfus_echo_lebens.jpg


Miriam antwortete am 29.09.04 (23:28):

Siehe zum Schwerpunktsthema der Frankfurter Buchmesse, "Literatur der arabischen Welt" das Thema "Schreiben mit Risiko...." im Forum Politik.


rumpelstilzchen antwortete am 05.10.04 (18:49):

Ich habe mit Begeisterung den dreibändigen Roman über eine Kairoer Familie von 1900-1950 von N.Machfus gelesen!
Auch das Buch von Assia Djerba „ Die Schattenkönigin“ habe ich sehr gerne gelesen.
Und gerade habe ich mir von Iman Humaidan Junis
„ Wilde Maulbeeren“ gekauft.
Das Buch wird u.a. im nächsten Schweizer Literaturclub am 25.10. vormittags in 3 Sat besprochen. Die arabische Sprache ist sehr poetisch und blumenreich, erinnert zuweilen an „ Tausend und eine Nacht“, die ja viele von uns kennen. Mit Interesse habe ich gelesen, daß sich darin viele Legenden, Erzählungen und Parabeln aus verschiedenen arabischen Gegenden überlagern und zu einem Ganzen geworden sind.
Ich empfinde die Beschäftigung mit der arabischen Literatur, ihren Autoren, von denen viele im Exil leben, als sehr wichtige Voraussetzung, um sich dem arabischen Sprachraum zu nähern, vielleicht um damit in fernen Zeiten auch mal die große Diskrepanz zwischen Orient und Okzident zu überwinden.

BG
Cl.B.


Miriam antwortete am 08.10.04 (11:43):

Wenn auch andere enttäuscht sind vom (unbegreiflichen!) Entschluss der ARD in diesem Jahr die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels nicht zu übertragen, könnt Ihr dieses Kulturereigniss doch life verfolgen: am Sonntag, den 10.10 um 11:45 auf Phoenix.

Argumentation der ARD für diesen Verzicht: man wollte auf die Sesamstrasse und den Presseclub nicht verzichten!
Na also! Die Öffentlich Rechtlichen auch immermehr im Dienste der echten Kultur?


Miriam antwortete am 09.10.04 (09:48):

RICHTIGSTELLUNG:

Die Übertragung aus der Paulskirche der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandets an Peter Esterhazy, fängt um 11 Uhr an - auf Phoenix.
Der falsche Termin, den ich im obigen Beitrag erst bekannt gab, wurde mir von der ARD mitgeteilt.