"Bundestagsvizepräsidentin Vollmer ist für eine vollständige Rücknahme der Rechtschreibreform. "Wesentliche Träger der Sprachkultur wurden nicht einbezogen, was jetzt einen entsprechenden Gegenwind ausgelöst hat", sagte Vollmer gestern. Die Kultusministerkonferenz habe einen "sehr problematischen Beschluss" gefasst." (Die Grünen-Postille taz).

Darüber hinaus meldete der Deutschlandfunk heute 13.00 Uhr in seinen Nachrichten, Frau Vollmer habe gesagt, man müsse sich bei den Schulkindern entschuldigen, daß sie das Falsche hatten lernen müssen.

Ich hoffe doch, daß das diesmal aus der richtigen politischen Ecke kommt, um von einigen restlichen Seniorentrefflern auch noch akzeptiert werden zu können.

Da kann man nur hoffen, daß sich schnellstens etwas zurück-ändert.

Worum gehts hier eigentlich?Für mich war die ganze Reform von Anfang an keine solche.Die einzigen, die profitiert haben und weiter profitieren werden, sind die Verlage (Schulbücher z.B.) etc.Obwohl ich mal Germanistik studiert habe, muss ich bei Fällen von Groß- und Kleinschreibung und Getrennt- u. Zusammenschreibung immer wieder nachschlagen,so verwirrend ist das teilweise.Gibt es derart sinnlose,kostspielige Aktionen auch in anderen Ländern,oder ist das mal wieder typisch deutsch?

Dass das Zurücknehmen die Lösung sei, bezweifle ich. Das ist etwa so, wie wenn ein Vater heute seinem Kindern etwas befiehlt und am nächsten Tag genau das Gegenteil von gestern will.....

Warum kann man nicht einfach alte und neue Rechtschreibung weiterhin nebeneinander laufen lassen? Irgendwann regelt sich das von selbst. Es ist doch piepschnurzegal, ob ich Schiffahrt mit 2 oder 3 "f" schreibe, solange jeder weiß, was gemeint ist. Warum dieser Schwachsinn, von einem Stichtag an die alte Rechtschreibung als fehlerhaft zu werten? Steckt da nicht irgendwo das allzu menschliche Bedürfnis bestimmter Wichtigtuer dahinter, anderen seine eigene überlegene Schlauheit mit derart fragwürdigem Neuwissen demonstrieren zu wollen? Wer, außer der druckenden Zunft, profitiert von solchen Zwangsregulierungen? Ich brauche das nicht. Mich stört aber auch nicht, wenn andere das Potential zum Potenzial mutieren lassen. Jedem Tierchen sein Plaisirchen - oder heißt das jetzt richtig?

@navallo

Zugegebenermaßen ist das Thema Rechtschreibereform hier - wie auch anderswo - bis zum Erbrechen diskutiert worden. Mich jedenfalls stört nicht, wie ich schreiben, wohl aber, wie ich lesen soll, und das kann nicht ich, sondern hierzulande nur eine Regierungskommission bestimmen.

Ich fand es jedenfalls elektrisierend, daß nun ausgerechnet eine führende Grünen-Repräsentatin mal Vernunft zeigt, was ja sonst nicht deren Stärke ist.

Es gibt für mich viele Gründe mich lobend über die Grünen zu äußern - dies ist keiner!

REchtschreib-RE-form..?
Nein, danke! Fast alle Grünen sind längst bürokratisch vergesellschaftet - und geistern als Ersatz-FDPler, längst arriviert, durch die Presse. Von der Vollmer habe ich, seit sie Vizin im Bundestag ist, nicht Gescheites mehr gehört: Sie will, dass alle, die zu viel Kohle haben und Steuern sparen wollen, eine Stiftung mit öffentlicher Knete gründen: ob für Fingernägel von Marlene Dietrich, Blastrompeten, Kondome von irgendeinem Williams, Ziehharmonikas von Kaiser Franz-Josef, Briefmarken von Goethe, Haar- oder Zahnspangen, ob für angehäufelte Leinwände, Plastikattrappen und Gips-Modelle und ähnlich Künstliches (s. Flick, der sein Geld heutzutage mit öffentlicher Subvention für die Pflege der "Kulturlandschaft" ausgeben kann; war der Alte sogar noch politisch produktiv mit seiner Pflege der Parteienlandschaft).
Vizin Vollmer sollte sich bei den Grünen-Wählern, der ich z.B. n i e war, entschuldigen.
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Wer seit vier Jahren unter grafische Wahrnehmungsstarre leidet, sich über eine Mini-Rechtschreibung aufregt, sollte so weiterschreiben, wie er es als geknechteter Schüler gelernt hat. (Warum sie so, seit Wilhem Zwo, vorgeschrieben war, beibehalten will, hat nix von Sprache und Schrift als Kunst und Konvention kapiert.
Wer mir erklären kann, warum "Thron" so geschrieben wird - und nicht "Trohn" (mit Dehnungs-h; es heißt ja nicht "Tronn"), darf mich überraschen.
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Ansonsten muss jeder wg. "Stängel" u. dgl. eben zetern. Hält "jung". Oder nur gewohnheitsmäßig unflexibel? Und das wird hier als "Vernunft" bezeichnet. (Von jo) Bildung ist das nicht.
Jeder, der nicht wissen will, warum und wie er "alt" oder "neu" schreibt, darf sich so präsentieren, wie BILD, FAZ oder WELT es aus Werbegründen für nötig halten. Ist ein Ausweis, ein kogitiver Fingerabdruck.
DIE ZEIT ist hier längst Vorbild.

"Pisa" ist übrigens ein Testfall. Es ist so falsch geschrieben, bzw. meint eben Pisa, in Oberitalien.
PISA ist eine Abkürzung von Anfangsbuchstaben. Von welchen nur...? (Vgl. UNO, UNESCO...)
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Da sich aber in Zeitungen, besonders bei denen, die so lauthals die alten Regeln renovieren - nein: die alten vollständig erhalten wissen wollen, sie aber nicht beherrschen - simpel "Pisa" sich eingebürgert hat - na, wie verhält sich da die Duden-Redaktion...?
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URL: Das Kunststückchen ist wie der Eiffelturm in Pisa...!

Der neue Duden (23. Aufl. 2004) hat auch "Pisa" - einfach geschrieben für PISA aufgenommen.
Finde ich falsch. Aber wenn man zuviel diskutiert und abstimmt - so ist es gelungen, mit 4000 Fachleuten, Wissenschaftlern, Politikern, Abgeordneten.... -
Aber anders geht es nicht in einer Republik, die nicht FAZ- oder BILD- oder WELThausen heißen will. ZEIThausen - ja, so könnte ich mein europäisches Haus nennen.
Und dass "jo" nicht gefragt wurde - verzeihlich.
I c h auch nicht. Eben! Aber ich kann die wichtigen Regeln für Schüler erklären.
Ab einem gewissen Vorzugsalter besteht da wohl kein Erklärungsbedarf mehr.