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THEMA:   Sprachdienst: kostet mir oder mich...(nix; s. SPIEGEL)

 5 Antwort(en).

iustitia begann die Diskussion am 23.09.04 (13:13) :

Ein Sprachdienst ist von SPIEGEL Online eingerichtet worden, mit vielen Stichwörtern zu Sprachunsicherheiten.
Ich stelle hier daraus vor das
THEMA: kostet mir / kostet mich

Vorher möchte ich aber Friedrich Schiller zitieren, wie er das Verb „kosten“ gebraucht hat.
Spätherbst 1784 schreibt er eine Ankündigung seiner Zeitschrift „Rheinische Thalia“; darin kommt er in einer Passage auf seine „Räuber“ zu sprechen und er gesteht zum Schluss:
„’Die Räuber’ kosteten mir Familie und Vaterland -“.
In einer anderen Veröffentlichung schrieb er: „Die Räuber kosteten mir Familie, Heimat und Vaterland.“
Er musste ja seinen Geburtsort Marbach, das Land Schwaben und seinen Studien- und möglichen Berufsort (als Arzt) Stuttgart verlassen. Er hatte fliehen müssen, als bekannt wurde, dass das heimlich gedruckte Drama in Mannheim mit dem Motto „in tyrannos“ („gegen die Tyrannen“) 1782 aufgeführt wurde.
Also die klassische Verwendung: den Dativ für die die Angabe der Person, den Akkusativ für die Sache, um die es geht; wie generell im Deutschen: Ich sehe m i r d a s Stück von Schiller an.
**
Die von dem SPIEGEL-Sprachdienst mitgeteilten Unterscheidungen entsprechen dem Duden. Bd. 9: Richtiges und gutes Deutsch. 1985. S. 435f.
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Also: SPIEGEL ONLINE - Sprachdienst:

Thema: kostet mir / kostet mich

Regiert "kosten" den Dativ oder den Akkusativ der Person? Seit eh und je findet man beide Formen belegt. Es ist allerdings nicht so, wie viele glauben, dass der Dativ den Akkusativ verdrängen würde. Vielmehr befindet er sich seit Jahrhunderten auf dem Rückzug. Im 18. Jahrhundert überwog noch der Gebrauch des Dativs. Sprachgelehrte empfahlen dann den Akkusativ, der sich bis heute weitgehend durchgesetzt hat.

Wenn "kosten" im Sinne von "etwas verlangt von jemandem einen bestimmten Preis" gebraucht wird, gilt allein der doppelte Akkusativ als standardsprachlich korrekt:

Das kostet mich nichts.
Das kostet ihn viel.
Das kostet dich höchstens ein Lächeln.

Wird "kosten" im Sinne von "etwas bringt jemanden um etwas" verwendet, so gilt neben dem Akkusativ der Person auch der Dativ der Person als korrekt:

Das kostete die Mannschaft den Sieg. (Akkusativ)
Das kostete der Mannschaft den Sieg. (Dativ)
Das kostet ihn das Leben. (Akkusativ)
Das kostet mir meine letzten Nerven. (Dativ)
Das kostet dich deine Ruhe. (Akkusativ)
Ich lasse mir das Geschenk etwas kosten. (Dativ)

© SPIEGEL ONLINE
https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,314650,00.html#d

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,314650,00.html#d


Zacharias antwortete am 23.09.04 (13:42):

Persönlich würde ich nie den Dativ gebrauchen.


Miriam antwortete am 23.09.04 (14:08):

Mich kostet es nun ein (dankbares) Lächeln in Richtung Justice, denn er weiss schon, wie sehr ich gegen die Windmühlen des Dativ/Akkusativ, oft vergeblich kämpfe!


schorsch antwortete am 23.09.04 (19:07):

Ich koste nicht alles, was nichts kostet.....


iustitia antwortete am 23.09.04 (20:38):

Miriam ich danke "Dirch"!
Mirch / dirch - So habe ich in Not - als plattdeutsch sprechendes Holländerkind - mal geredet. Alles hielten es für einen Witz.
Bis ein Deutschlehrer es mir (nein, nicht: mirch) in einem Aufsatz so strafend ironisch ankreidete, dass ich geschrieben hatte: "Die Fahrkarte noch! Auf den letzten Drücker! Ich stellte am Schalter mir an in der Reihe."
Das war der letzte "Einheitscasus", den das Niederdeutsche mir - wie noch immer das Niederländische - zur Verfügung stellt.
(Ach, hab ich schon erzählt? Oder so ähnlich? Da hab ich mir vergessen...; ist es ein paar Tage nach dem 21. Sept.; oder wann feiert man den Alzheimer-Tag? Schon wieder vergessen!)
URL führt nach Holland; könnte aber auch Friesland (Ost- oder Nord-) sein.
Das klappert mit die Flügel am sausenden Wind.

Internet-Tipp: https://www.windmills.harris.uk.net/wmill_holland.jpg


iustitia antwortete am 24.09.04 (09:50):

Hier die vier goldenen Regeln zum richtigen Gebrauch von ss und ß: URL.:
https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,295122,00.html
*
Also, auch „lässt“ (also nicht mehr nicht: "läßt"; eben mit kurzem Umlaut), obwohl es Gegenden und Redewendungen gibt, in denen ein langes „ä“ (ääää) gesprochen wird. Es ist irritierend, also spreche ich immer kurzes "ä", eben "lässt".

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,295122,00.html