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THEMA:   Restaurierung alter Ölgemälde

 2 Antwort(en).

Kathi begann die Diskussion am 15.08.04 (17:20) :

ich habe alte Ölbilder in meinem Besitz, die durch viele Jahre der Aufbewahrung und Ausstellung farblich an Ausstrahlung verloren haben.Mit welchen Mitteln kann eine Restaurierung erfolgen, ohne das das Farbbild beschädigt wird ? Wer weiss Rat ?


pilli antwortete am 15.08.04 (18:47):

hi Kathi,

nun ein ölgemälde entsteht meist aus mehreren schichten von pigmenten und ölfarbe, die oft mit vedünntem leinöl mittels rektifiziertem terpentinöl vermischt ist.

die durchtrocknung der einzelnen schichten kann monate dauern und das leinöl hat als einziges öl den vorteil, hervorragende trocken-eigenschaften zu besitzen.

ein nachteil bei verwendung des leinöles ist das leichte
"nachdunkeln oder vergilben" bei nicht ausreichender lichteinwirkung in museen oder wohnzimmern bei den farben "weiß" und "hellblau".

sobald genügend tageslicht-beleuchtung erfolgt, besteht die chance, daß die vergilbung verschwindet. eine reinigung oder bleichung des leinöls verspricht hier keinen erfolg.

es hat mittlerweile verschiedene varianten und fertige malmittel als alternative zum klassischen leinöl, die nicht gilbend und terpentinölfrei sind. da ich annehme, daß es sich bei deinen gemälden um "fertige" also gefirnißte bilder handelt, bleibt die überlegung, daß sich auf der geschützten (gefirnißten) bildoberfläche "nur" schmutz gebildet hat. :-)

ich habe ölbilder auch schon mit aufgeschnittenen zwiebelhälften abgerieben und gute ergebnisse erzielt.

verblüfft hat mich aber der reinigungs-erfolg, den ich letzte woche erzielt habe, da ich alle ölbilder aufgrund meines bevorstehenden umzuges verpackt habe.

ich habe einen test auf einer winzigen ecke mit einem watte-tupfer gestartet und dann mutig weiter abgewaschen!

sollte auf dem tupfer farbe zu sehen sein, dann empfehle ich abzubrechen und professionelle hilfe beim restaurator zu finden. :-)

also :-) 4l wasser und zwei teelöffel dieses neuen reinigungsmittels von "Hoffmanns"; es nennt sich "Vanish Oxi action" und ist eigentlich ein MehrzweckFleckentferner, anrühren und dann mit einem weichen lappen reinigen.

mindestens zwei farbnuancen heller waren die bilder :-)und wiedermal der anlass zur freude über die tollen farben, die der maler verwandt hat.

als weitere möglichkeit, kann als ersatz für den fleck-entferner auch flüssige schmierseife vorsichtig eingesetzt werden; testen nicht vergessen!

die Firma Winsor&Newton, der klassische hersteller von feinsten aquarellfarben, bietet den

"Artists Picture Cleaner"

zum reinigen von verschmutzten ölbildern an...auch erst antesten :-)

dieser reiniger stzt sich aus Naturharz und einer Ölemulsion mit Ammoniak zusammen.

aber...vorsicht bei allen verfahren, denn wenn ein gemälde anschließend neu gefirnißt werden soll gehört es in die hände von professionellen malern oder restauratoren.

viel glück!

:-)


juergen1 antwortete am 15.08.04 (19:17):

Im Maler- und Grafiker Fachgeschäft, auch evtl. dort wo Bilder neu gerahmt werden aber sicher dort wo man Gemälde kaufen kann, bekommst Du einen Reiniger, womit man nicht erst an allen Ecken rumprobieren muss.

Sooo viel teurer ist das Zeug da auch nicht.

Pro A4-Seite an Bildfläche brauchte ich mal 125 ccm