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THEMA:   Stil-Appeal - Omophagie - was ist das?

 11 Antwort(en).

iustitia begann die Diskussion am 21.07.04 (21:55) :

Stil-Appeal - EINS
*
Ich werde für einige Zeit stilistische oder sprachlich-grammatikalische Fragen "Angebote" ins Netz stellen, bei denen auch der Humor mitspielen soll...
Für heute: Was ist: O m o p h a g i e??

Wähle eine der Möglichkeiten und begründe deine Wahl:

a. [griech. lat.] die: Verschlingen des frisch geschlachteten, rohen Fleisches von Opfertieren, etwa im Dionysos Kult im antiken Griechenland. Die O. war mit dem Glauben verbunden, der Kraft des im Tier verkörperten Gottes durch den Verzehr teilhaftig zu werden.

b. [engl. lat.] die: allergische Hautreaktionen in Form von schorfartigem Ausschlag, hervorgerufen durch den Kontakt mit bestimmten Waschmitteln.

c. [sanskr. lat.] die: zwanghaftes Aufsagen des »Om«, der magischen Silbe im indischen Brahmanismus, während ekstatischer Meditationsriten; gilt als Zeichen einer intensiven Verbindung zwischen dem Meditierenden und der Gottheit. 1949 kam es bei dem traditionellen Bad im Ganges letztmals zu einem durch eine O. eingeleiteten Fall von Massenhysterie, bei dem 45 Hindi getötet wurden. Die indische Regierung stellte die O. daraufhin unter Strafe.

d. [franz. lat., offenbar von ombrage (ombraz): = »Schatten, Argwohn«] die: abnormale Neigung zu Argwohn und Mißtrauen, bei Frauen in den Wechseljahren festzustellen, bei Männern in der sog. »midlife crisis«. Erstmals im späten 19. Jh. protokolliert, wurde die O. später bes. von S. Freud (1856 1939) erforscht. Freud entdeckte die O. v. a. bei weibl. Patienten und deutete sie als eine späte Verdrängungsfunktion des Penisneids. Vereinzelte Fälle bei Männern wurden von Freud meist mit latenter Homosexualität in Verbindung gebracht. Freuds Analysen sind heute umstritten.

e. [griech. lat.] die; best. Form des Befalls einiger Bakterientypen, v. a. der Koli Bakterien (Escheria coli), durch Bakteriophagen (bakterienfressende Viren); die unter dem Elektronenmikroskop sichtbaren Bakterien mit den angehefteten Phagen nehmen die Form des griech. Buchstabens Omega an.


Miriam antwortete am 21.07.04 (22:25):

OMOPHAGIE:

Verschlingen von frisch geschlachtetem rohem Fleisch das eine allergische, meisst schorfartige Hautreaktion auslöst, und als psychische Komponente von Argwohn und Mißtrauen begleitet wird . Häufigste sekundäre Komplikation : Befall mit Kolibakterien.
Therapievorschlag : Meditation mit ekstatischen Aufsagen des "Om"


Miriam antwortete am 21.07.04 (23:27):

Bist doch nicht broighes wegen des kleinen Spässles?

Gut, ich sag Dir jetzt die Wahrheit :

Im Gegensatz zu den Pythagoräern (ist das Korrekt?), die das blutige Opfer ablehnen und demzufolge nur pflanzliche Produkte, Milch, Honig und Gewürze opfern, kennt man bei den Dionysos-Anhängern die "Mandukation" (franz.:manducation) des rohen Fleisches, die sich Omophagie nennt. Denn Dionysos ist der Gott der wilden Natur.

Bei Dionysos : dies hat mich (welch Glück!) daran erinnert, dass im Kühlschrank ein schönes Stück Rostbeef sich befindet. Also ist für Morgen "manducation" angesagt!


Zacharias antwortete am 22.07.04 (12:21):

"Omophagen" sind Leute, die statt Kaffeepulver Omo in die Tasse schütten und trinken.


Miriam antwortete am 22.07.04 (12:55):

@Zacharias,

das gewährt ja einen Einblick in Kaffeekonsum Gepflogenheiten!

Deinen Zeilen entnehme ich nämlich, dass es sich um löslichen Kaffee handeln müsste. Dann kann man genau so gut auch lösliches Omo zu sich nehmen!


DorisW antwortete am 22.07.04 (13:24):

Omo ist in diesem Fall natürlich eine Abkürzung für Ovomaltine. Zwar würde sich da eher Ovo anbieten, aber das könnte den gelernten Lateiner doch zu sehr in Richtung Eier ablenken und so kommt auch das M aus Maltine zu seinem Recht.

Ein Omophage, so schlussfolgern wir, ist deshalb jemand, der Ovomaltine lieber löffelweise isst, als sie in Milch aufgelöst zu trinken. Letzteres schmeckt nämlich einfach nur nach Kakao, während die erste Option den vollen Malzgenuss garantiert. So ist das.


iustitia antwortete am 22.07.04 (20:44):

Eins plus - für alle O m o p h a g e n (ob über den Umweg über Ovomaltine oder über rohes Fleisch (was ja eigentlich nur die Eskímos am Leben erhalten hat...) - oder für die, die Kenntnis von dionysischen Geschmacksfragen haben.
Zitiert wurde aus diesem lustigen Buch:
Gerhard Kebbel: Dumont's verblüffendes Fremdwörterbuch. Dumont-TB 234. S. S. 108.
*
(Nachdem ich den Text eingstellt hatte - süchte ich und würde fündig über jede Süchmaschine; also mussn die Stilubungen schwörer wörden!]


Miriam antwortete am 22.07.04 (22:27):

justitia,

ich bin total geknickt! Du hast garnicht wahrgenommen, dass ich alle von Dir zur Wahl gestellten Definitionsmöglichkeiten, zu einer eizigen, allumfassenden Definition verwoben habe! (In der ersten Antwort).

So zu sagen, in einen multple choice Formular, einfach ALLES angekreuzt! Nein, angesichts dieser Geschehnissen, weigere ich mich über die Dativfalle hier nachzudenken!


Zacharias antwortete am 24.07.04 (10:46):

"phagos" ist griechisch und heißt "Fresser".
"Omo" ist ein pulversisiertes Waschmittel.


Miriam antwortete am 24.07.04 (18:18):

@Zacharias,

das wird ja immer verzwickter!
Bis jetzt nahm ich bloss an, dass Du Dir einen löslichen Kaffee mit Omo zubereitest! Aber jetzt erfahre ich, dass Du Omo isst! (siehe "phagos").Die Vermutung liegt nah, dass dieses Essen mit einen Suppenlöffel getätigt wird - bitte auch meine feine Ausdrücksweise zu würdigen, übernehme ich ja nicht Deine Übersetzung des Wortes phagos.

So habe ich mich entschlossen, Dich auf einen virtuellen Kaffee einzuladen, um ein wenig Kaffeekultur ins ganze Gerede einzubringen!


Zacharias antwortete am 25.07.04 (11:37):

Es geht nicht darum, was i c h mache. Gefragt wurde "Omophagie - was ist das?".
Wende Dich doch einmal den Eiern zu. Keine Ahnung, wie man so auf das Thema antworten kann.
Freundliche Grüße


iustitia antwortete am 27.07.04 (19:13):

Nach wenigen Tagen: Ich "omm-te" noch, wie Miriam vorschlug.
Omo - Ja! Fleisch war gemeint.
Omo? Eier? Kuchen? Ohrläppchen-Omlett?
Na, noch ein jüdischer Witz-Vorschlag - von mir, wenn gefällig, da er ein (nur) bißchen un-appetittlich ist:

Zwei Juden im Gasthaus. Einer bemerkt bei seinem Freund im Bart etwas. Er mustert es. Untersucht es. Und sagt dem Freund: "Ich wette mit dir! Ich kann dir sagen, was du gestern gegessen hast."
"Nun, sag!"
"Linsensuppe!"
"Falsch! Das war vorgestern!"