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THEMA: MUSIK - die Sprache der Freiheit weltweit
27 Antwort(en).
philos60
begann die Diskussion am 13.06.04 (12:47) :
Musik braucht keinen Dolmetscher. Sie verschafft sich unmittelbar Gehör.
Musik kennt keine Grenzen. Sie dient der Verständigung zwischen den Völkern.
Musik wehrt sich gegen Unterdrückung. Sie befreit und bringt Gefühle direkt zum Ausdruck.
Musik kann niemand verbieten. Sie erobert die Herzen weltweit.
Volker Zdunnek aka Philos60
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dirgni
antwortete am 13.06.04 (13:40):
Das sind allgemeine Klischeeweisheiten - aber sie stimmen nicht, bzw. nicht immer.
Damit die "Alten" die Musik der "Jungen" verstehen, braucht es sehr wohl Dolmetscher und so manche fremde Musik, die nicht dem anerzogenen Klagverhalten entspricht, klingt so fremd, daß sie nicht als Musik empfunden wird. Das ist wie bei Fremdsprachen, man muß sie erst lernen.
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pamina
antwortete am 13.06.04 (13:40):
"Musik wird als störend oft empfunden, dieweil sie mit Geräusch verbunden." Wilhelm Busch
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pilli
antwortete am 13.06.04 (14:15):
:-)
ich mag es philos60,
wenn es auch mal ein bissi "platter" wird :-)
erlaube mir bitte, deine "Plattensammlung" anzureichern mit einem sprüchlein, dem ich eben beim "Wunschkonzert" lauschen durfte:
"Musik ist die einzige Sprache, bei der Mann oder Frau nicht lügen können."
:-)
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Miriam
antwortete am 13.06.04 (14:24):
Ein schwieriges Gebiet auf dem Du uns (mich) lockst, PHILOS60, aber ein Gebiet welches -denke ich- auch lohnt eine evtl. Bauchlandung zu riskieren. Denn ich bin keine Musikerin, also musst Du meine Stimme, als eine die aus dem Publikum kommt, auffassen. Nun ist auch nicht deutlich zu erkennen, ob Du über Musik in allgemeinen sprichst - oder über die zeitgenössische Musik. Also nehme ich nun an, dass wir hier über letztere sprechen. Für den Laien ist - mit wenigen Ausnahmen - zeitgenössische Musik fast nichtmehr ohne Dolmetscher zu begreifen. (Du behauptest ja das Gegenteil). Einige Jahre ging ich regelmässig nach Witten, zu den Tagen der zeitgenössischen Musik, und stellte fest wie hermetisch meistens das Dargebotene doch ist. Dann bot sich die Gelegenheit in einen klein Kreis, eines der Werke zu hören, diesmals mit den Erläuterungen des Komponisten. Ein richtiges AHA-Erlebnis - aber nota bene : mit Dolmetscher! Du sagst etwas weiter, dass Musik BEFREIT und Gefühle direkt zum Ausdruck bringt. Ja, die heutige Musik bringt die Gefühle UNSERER Zeit zum Ausdruck - und das ist oft verdammt beklemmend - und nicht befreiend.
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Gudrun_D
antwortete am 13.06.04 (15:28):
Als absoluter Klassik-Fan kann ich deinen Anfangstest
Philo
nur bejahen,wenn damit der Hörgenuss der klassischen Musik gemeint ist.
Bei atonaler oder aber der modernen Musik sträuben sich meine "Federn"-ich ertrage sie nicht! Vor allem die Lautstärke erzeugt bei mir fast körperlichen Schmerz,wo hingegen bei z.B. Beethoven,Wagner oder Haydn(Symphonie mit dem Paukenschlag)Rachmaninow,Chopin u.a. der volle Klangton so beglückend für mich ist,dass ich ein Gefühl habe,als ob es ganz weit und hell in mir ist.
Schon als junges Mädchen liebte ich Orgelkonzerte-fühlte mich in dem volltönenden Klangrausch wohl und eingehüllt.
Natürlich liebe ich auch die leisen Töne! Sie sind wohltuend.
Interessiert lausche ich Liedern anderer Nationen-oder aber (bitte nicht schlagen) ein besonderes Erlebnis sind für mich internationale Militärmusikparaden dabei denke ich immer: warum könnten Differenzen zwischen Völkern nicht auf dieser Ebene ausgetragen werden
dirgni
leiser Widerspruch:
viele junge Menschen sind sehr wohl in der Lage,"alte Musik" genauso zu empfinden und zu spielen,wie sie von den Komponisten gedacht war. Glücklich lausche ich diesen Wiedergaben-die auch in meiner Familie möglich sind. Der Grundstein hierfür wird allerdings in den Familien gelegt. Doch,wenn die Eltern sich nicht die Zeit nehmen,ihre Kinder in die Welt der harmonischen Töne einzuführen,ist es kein Wunder,wenn die Jugend der Hektik der Zeit in der Musikwiedergabe gleicher Weise verfällt!
Erstaunlich ist für mich immer wieder,dass asiatische Künstler-z.B.-"unsere" Musik sehr sensibel empfinden und wiedergeben können!
Und da, Philo denke ich,kommt dein Gedanke des musikverbindenden Verständnisses zum tragen.
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Gudrun_D
antwortete am 13.06.04 (15:38):
Mir fällt da noch etwas ein:
Die Musik von afghanischen,türkischen und auch arabischen Freunden lernte ich kennen-und höre sie nun auch gerne,weil ich durch die Freundschaft mit ihnen ihre Lebensart-und -gewohnheiten kennenlernte.
In diesen Familien ist ein Zusammenhalt,der z.B. anlässlich familiärer Feste besonders zum Ausdruck kommt. Nicht zuletzt in der Ausübung ihrer Musik! Erlebt man das mit und auch die überschäumende Fröhlichkeit,Humor und Achtung vor den Alten,denke ich traurig an die zerfallenden Familien bei uns.
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philos60
antwortete am 13.06.04 (16:16):
Die Musik ist philosophisch gesehen eine "Sprache" für sich. Sie besteht im Wesentlichen aus rhythmischen und akustischen Schwingungen, die unser Ohr erreichen. Wer diese Musiksprache verwendet, um seine Empfindungen und Gefühle zum Ausdruck zu bringen, tut es am unmittelbarsten im Vergleich zu Text, Bild und bewegtes Bild.
Musik erzeugt beim Empfänger eine Resonanz, die sehr unterschiedlich empfunden wird, von Ablehnung bis hin zu Ekstase. Da die Menschen Individuen verschiedener Kulturen, Bildungssysteme und Entwicklungen sind, wird auch Musik unterschiedlich wahrgenommen.
Erzeuger von Musik drücken ihre Stimmungen und Gefühle unmittelbar und unverfälscht aus. Musik muss nachempfunden und nicht wie ein Text interpretiert und verstanden werden. Wir brauchen für unser Musikerlebnis nicht die analytische Logik unseres Verstandes. Verwendeter Text z.B. in einem Lied ist nicht Musik, sondern eine kunstvolle, informative Ergänzung.
Wer die Musik der heutigen Jugend wie Rap/HipHop, Trance, Techno,... nicht mag, hat nicht verstanden, dass die jungen Leute damit ihre Emotionen und Empörungen, Frust und Wut zum Ausdruck bringen. Den Text braucht Mann/Frau dabei nicht zu verstehen. Die laute und eindringliche "Mucke" (wie sie sagen) verschafft sich Gehör im wahrsten Sinne des Wortes.
Sollte die ältere Generation mal darüber nachdenken, was sie versäumt hat...
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Miriam
antwortete am 13.06.04 (16:33):
Hallo GUDRUN_D,
ein kleiner Einspruch den ich hier bezüglich einer Passage Deines Textes erheben möchte. Ich zitiere Dich nun : "erstaunlich ist...dass asiatische Künstler z.B. "unsere" Musik sehr sensibel empfinden und WIEDERGEBEN können.." (Habe mir erlaubt das Wort hervorzuheben, welchem mein Einspruch gilt.) Von richtigen Profis, also entweder Pädagogen die viel Erfahrung haben im Bereich Musikinterpretation, oder Interpreten selbst, höre ich immer, dass dieser Gruppe von Instrumentisten tatsächlich die Basis fehlt für die europäische, so genannte "klassische " Musik. Es gibt natürlich Ausnahmen, ich nenne z.B. Yo Yo Ma. Ein anderes Beispiel : es gab den sehr bemerkenswerten Dokumentarfilm "Isaac Stern in China". Er besucht da die so genannten besten Musikschulen - erst am Ende, wie er sieht, dass das Phänomen allgemein ist, sagt er ...dass das so nicht geht! Er bezieht sich dabei sowohl auf die Art des Unterrichts (grosse Gruppen, alles spielt synchron) als auch auf die Interpretation. Er gibt zu verstehen, dass ohne die Kultur Europas zu kennen, so im luftleeren Raum, kein Verstehen der europäischen Musik entstehen kann!
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Miriam
antwortete am 13.06.04 (16:41):
PHILOS60,
wir sprechen von zwei Paar Schuhen. Bei allen Bestrebungen die Grenzen zwischen U und E abzureissen : schon am Beispiel einer banalen Diskussion sieht man, dass dies nicht möglich ist -meines Erachtens auch nicht erstrebenswert ist..
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philos60
antwortete am 13.06.04 (17:42):
Miriam, Musik ist auch Geschmacksache. Darüber sollte man sich nicht streiten.:-) Man kann versuchen, nachzuempfinden was eine Musik an Gefühlen ausdrückt, ohne sie zu mögen... Ist doch möglich, oder?
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jo
antwortete am 13.06.04 (19:39):
Man sollte aber doch nicht übersehen, daß auch die Musik durchaus in die Mühlen der Politik geraten kann. Der Verbot der Aufführung der Musik jüdischer Komponisten in der Nazizeit – immerhin gehörten Klassiker wie Mendelssohn und Bruch dazu – und die Vertreibung oder das freiwillige Weichen jüdischer Künstler oder solcher, die mit diesen sympathisierten, ist eine der Facetten davon. Die Plakate mit den Namen Bruno Walter und Toscanini für die Salzburger Festspiele 1938 waren bereits gedruckt . Sie wurden durch andere ersetzt.
Unbegreiflich finde ich, daß es nach dem 1. Weltkrieg ausgerechnet in der Tschechoslowakei verboten gewesen sein soll, Mozart zu spielen, also in einem Land, in dem er einige seiner größten Erfolge gefeiert hat und den gerade die Prager Bevölkerung in ihr Herz geschlossen gehabt hatte.
Und noch absurder ist das, was in Dutzenden US-amerikansicher Zeitungen in den 20er Jahren geschrieben worden sein soll und wofür ich hier eine kleine Geschmacksprobe gebe:
„Die deutsche Musik ist durch und durch deutsch. Sie ist made in Germany. Und in dieser furchtbaren Krise kann man sie in Amerika nur da hören, wo Amerikaner bereit sind, ihr Erstgeburtsrecht um ein musikalisches Linsengericht zu verkaufen, das in des Kaisers Küche gekocht ist und entlang einer Grenze von 2.000 Meilen in Helmen serviert wird, die mit dem Blut von Frauen und Kindern befleckt sind. Zur Beschönigung bieten sie uns Beethovens Sinfonien an.“
Das stand im Kansas City Star um die 1925, zitiert in „Der wohltemperierte Zuhörer“ (The Well Tempered Listener) von Deems Taylor, Heimeran Verlag 1948. Deems Taylor war in den 20er Jahren und danach bekannter amerikanischer Musikkritiker und hat auch selber komponiert. Beethoven soll – nach demselben Autor – dann entschuldigt worden sein, weil man entdeckt habe, dass er ja eigentlich Holländer war (van...).
Ich denke aber, wer sich aus politischen oder ideologischen Gründen weigert – oder verboten bekommt -, Beethoven, Mozart, Mendelssohn oder Bruch zu hören, schadet sich selbst, denn er verzichtet, so empfinde ich das, auf unvergleichliche Höhepunkte im Leben, die durch deren Werke vermittelt werden.
Internet-Tipp: https://www.operone.de/komponist/taylor.html
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pilli
antwortete am 13.06.04 (20:39):
tja,
und dann schreibt philos60:
"Musik kann niemand verbieten. Sie erobert die Herzen weltweit."
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Miriam
antwortete am 13.06.04 (20:49):
Ein sehr informativer, zum Teil auch amüsanter Beitrag, JO, habe über den Holländer Beethoven (van) gelacht. Aber abgesehen davon, der Artikel im "Wohltemperierten..." ist eher zum weinen. Bei der Aufzählung der Verbote sollte doch auch der unerwünschte Wagner in Israel erwähnt werden. Wenn ich dann die Tumultszenen im Fernsehen mir anschaue: Barenboim versucht es wiedermal mit Wagner als Zugabe... im Saal bilden sich zwei Fronten, pro und contra-Wagner -alles doch sehr traurig !.. Du erwähnst auch Bruno Walter- zufällig hatte ich gerade Heute sein Buch "Thema und Variationen" in der Hand. Kennst Du es? Es sind seine Erinnerungen, publiziert in 1947 in New York. Nicht nur ein grosser Dirigent! Seine Bücher sind auch eine Empfehlung.
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philos60
antwortete am 13.06.04 (20:59):
@pilli Diktaturen haben so manches verboten. Die ehemalige DDR hat auch westliche Musik verboten. Aber ist es ihnen allen gelungen auf Dauer, Musik zu verbieten? Wer weiß, ob nicht dennoch heimlich die Musik gehört wurde, in der DDR dennoch! Wie wir alle wissen, sind solche Verbote hinfällig gewesen, als die entsprechenden Machthaber gescheitert oder entmachtet wurden. Die politische Willkür einiger weniger Machtbesessenen kann den Zugang der Volksseele oder einzelner Gruppen zur Musik nicht wirklich unterbinden. Das habe ich damit gemeint. Grundsätzlich, auch bei vorübergehenden Verboten, bleibe ich bei meiner Meinung:
"Musik kann niemand verbieten. Sie erobert die Herzen weltweit."
Versucht es doch mal, der Jugend von heute ihre Musik zu verbieten...
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dirgni
antwortete am 13.06.04 (21:35):
@ philos60 bleibe ich bei meiner Meinung:"Musik kann niemand verbieten. Sie erobert die Herzen weltweit."
So simpel ist die Realität nicht! Wie ist das mit den Naziliedern?
Karl bitte löschen, falls die Frage zu provokant ist!
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pilli
antwortete am 13.06.04 (21:55):
dirgni,
bei "goLyrics.de" (siehe u.a. link) der datensammlung von liedtexten hat es eine "Sperrliste" von liedern; hier ein auszug der erklärung:
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"Was ist die Sperrliste?
Auf der Sperrliste sind alle Interpreten aufgeführt, die auf goLyrics.de nicht eingestellt werden dürfen. Die jeweiligen Interpreten haben in der Regel Einspruch gegen die Veröffentlichung eingelegt, oder die Inhalte der Lieder sind diskriminiered, gewaltverherlichend oder widersprechen den ethischen und/oder moralischen Grundsätzen von goLyr.de.
Das hinzufügen dieser Texte in anderer Schreibweise ist strengstens untersagt und wird sofort zur Anzeige gebracht! ...
"Texte dieses Interpreten sind entweder von der Bundesprüfstelle (https://bpjs.bmfsfj.de) indiziert oder widersprechen den ethischen und/oder moralischen Grundsätzen von goLyr.de"...
Internet-Tipp: https://www.golyr.de/index.php?view_site=sperr
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philos60
antwortete am 13.06.04 (22:01):
@Dirgni Nein, so einfach ist das nicht! LiedTEXT ist nicht DIE Musik. Wer Accorde, Rhythmen und Melodien verwendet, die Musik ausmachen, begeht kein "Verbrechen". Der Text ist eine informative Ergänzung. Solche Texte, die eine Volksverhetzung und sonstige Verstöße gegen die "guten Sitten" bewirken, können natürlich - je nach Kultur und politischem System - verboten werden. Vielleicht gibt es auch noch andere Gründe? Pure Musik ist keine Gefahr fürs Volk. Der Rap-Sänger Eminem hat wegen seiner anstößigen Texte und nicht wegen seiner Musik juristische Probleme in den USA. Wer die Musik dazu benutzt, politische Meinung zu machen, verwendet sie geschickt emotional als Informationsträger. Sämtliche instrumentale Musik dieser Welt kann wegen der verwendeten Noten nicht angefochten werden, oder? Die erste Strophe vom "Deutschlandlied" hat unsere heutige Demokratie "gestrichen". Das Lied, die Musik lebt weiter...
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dirgni
antwortete am 13.06.04 (22:12):
Es ging mir nicht um das Verbieten - es ging mir um den Ausdruck "Sie erobert die Herzen weltweit".
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Medea.
antwortete am 14.06.04 (07:09):
Musik kann niemand verbieten - sie erobert die Herzen der Welt" ist doch m.E. eine ganz eindeutige Aussage.
Da können noch so viele "Verbote" von staatlichen oder Diktatorenseiten ausgesprochen werden, sie wird weltweit immer Herzen finden, in die sie hineinfällt. Natürlich immer jeweils in andere Herzen, weil das ja die individuelle Geschmacksrichtung bestimmt. Eine Welt ohne Musik - undenkbar für mich.
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philos60
antwortete am 14.06.04 (08:21):
@Medea Das freut mich, endlich mal so verstanden zu sein wie ich es gemeint habe. Danke für die erläuternden Worte.:-)
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iustitia
antwortete am 14.06.04 (12:26):
Alle Herrscher - überall - haben musikalische Funtkionen, Szenen oder Gesänge für ihren Herrschaftsdienst, bei dem sie sich häufig auf "Gott" und auf Gottesdienst (also: Dienst an Gott und im Namen Gottes...) berufen, eingesetzt, massiv als Beruhigung, Benebelung, Ablenkung, Dröhnung. Und die Nazilieder zeigen es wohl am deutlichsten: Es ist kehliges Geschrei, Marschrhythmus, Kampfvorbereitung, Förderung von Verantwortungslosikeit. Und von dem, was da an Liebe oder Menschlichkeit oder Nation besungen wurde - es waren schlicht: Lügen! * Der heutge noch immer parkinsonierende Papst hat für seine Kirchen (und wer hält sich nicht dran...?) moderne Musik verboten. Er möchte sich und anderes Priesterlich-Männliches nur bedudeln lassen. ... Warum sich auch von Alban Berg klanglich einen Mord an einer Frau anhören...? Wenn dabei Priestertum, Militarismus und experimentelle Medizin kritisiert werden...
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mimosa
antwortete am 14.06.04 (13:08):
Ja, genau so ist es ,Musik fällt direkt ins Herz!
Das alles kann Musik auch;
Studien aus der Musikmedizin und Therapie zeigen ,dass es eine enge Beziehung gibt zwischen Rhythmus , Klang ,Melodie und Wohlgefühl. Man weiss mittlerweile, dass Musik die Sauerstoffaufnahme im ganzen Körper verbessert, die Immunabwehr stärkt, die Gehirndurchblutung erhöht, Agressionen abbaut, die Konzentration steigert sowie den gebrauch von Schmerzmitteln und den Blutdruck senken kann!
Kein Tag ohne Musik!
Gruss, mimosa
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wanda
antwortete am 15.06.04 (07:34):
...ein Freund ist ein Mensch, der die Melodie deines Herzens kennt und sie dir vorsingt, wenn du sie vergessen hast....
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Enigma
antwortete am 15.06.04 (10:25):
Nicht alle der von Mimosa genannten Wirkungen der Musik auf den Menschen waren mir geläufig. Aber der Meinung, dass Musik "direkt ins Herz fällt" bin ich auch. Man kann sie fühlen und braucht eigentlich keine Übersetzung, es sei denn, man will mehr über den/die Komponisten oder Interpreten wissen. Auf jeden Fall kann Musik starke Emotionen hervorrufen und dadurch, vor allem durch die Auswahl von Texten, stark manipulierend wirken. Manchmal manipuliere ich mich selbst, wenn ich mich in eine bestimmte Stimmung versetzen möchte. Von meinem Alter her war ich in meiner frühen Jugend eher durch klassische Musik geprägt. Aber irgendwann traf ich dann die Entscheidung, dass ich mich ja nicht nur für Klassik entscheiden muss. Diese Entscheidung habe ich nie bereut, denn sie hat mir völlig andere musikalische Erlebnisse eröffnet, die ich nicht mehr missen möchte. So erlebte ich dann die Welt der Beatles, der Rolling Stones, anderer damaliger Rockmusiker (wie man sie z.B. auch in Woodstock fand). Ich lernte Fado-Interpreten kennen und sogar der argentinische Tango (Astor Piazzolla) blieb mir nicht fremd. Auch die heutigen Rockmusiker können mich noch begeistern, wie z.B. Lenny Kravitz, Lincoln Park etc. Das alles ist eine ungeheur bunte musikalische Welt, in der ich mich nach Lust und Laune tummeln kann. Je nach Tagesform suche ich mir da etwas aus. Zu den "fremden" Musikwelten folgendes: Man versteht Musik aus anderen Kulturkreisen nicht immer, aber oftmals doch. Wenn man z.B. an die schönen Sachen denkt, die Yehudi Menuhin mit Ravi Shankar gemeinsam gemacht hat. Und sogar der Rockmusiker Kravitz hat zu Beginn des Irak-Krieges einen sehr schönen Titel mit einem bekannten Musiker aus dem Irak (ich glaube, er heisst Kazem Saher oder so ähnlich) aufgenommen. Das Ergebnis gefällt mir sehr. Und mir persönlich liegt auch daran, die Anliegen der jungen Leute in der heutigen Welt zu verstehen, auch wenn sie eine andere Ausdrucksform haben. Bei der orientalischen Musik schätze ich, dass sie zwar in der Regel nicht die Kontraste bietet wie die europäische, dass sie aber sehr nuancenreich ist. Oh, das ist aber ein Sermon geworden. Aber er zeigt auch, wie wichtig mir Musik ist. Und darum ist ach meine Devise: "Kein Tag ohne Musik". Vielen Dank für die Wahl dieses Themas.
Freundliche Grüsse Enigma
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Enigma
antwortete am 15.06.04 (10:35):
... sorry, die genannte Rockgruppe heisst natürlich nicht "Lincoln-Park", sondern "Linkin-Park"-
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philos60
antwortete am 15.06.04 (20:09):
Ergänzend zu Mimosa's Musikmedizin habe ich in einem Musikforum fogenden Beitrag von Dr. Hanibal gefunden: "Wie Musik das Gehirn verändert Musik hat einen enormen Einfluss auf unser Gehirn. Musik bringt mehr Gehirnmasse und macht glücklich. Musik ist der stärkste Reiz für neuronale Umstrukturierungen, den wir kennen und sie verformt unser Gehirn. Leise Streichmusik versetzt den Zuhörer offenbar in einen Zustand wacher Entspannung und gesteigerter Leistungsfähigkeit, in dem er bis 50% mehr Wissen aufnehmen kann.
Musik - das löst sie aus
Barock - Musik : Langsame Sätze der Komponisten Bach, Händel, Vivaldi oder Corelli haben eine ideale Wirkung auf das Gehirn. Grund: Ihr Vierteltakt ist langsamer als der Herzschlag - wir geraten in einen Zustand aktiver Entspannung.
Mozart - Musik : Mozart Musik aktiviert das Gehirn zu Höchstleistungen, weil ihre Laut - leise - Zyklen einem Grundmuster des Gehirns entsprechen. Studenten hörten vor einem Test Mozart, die Ergebnisse waren 62% besser als ohne Mozart.
Bass - Musik : Tiefe Bass - Rhythmen fördern die Serotonin - Produktion - ein Botenstoff des Gehirns, der glücklich und ausgeglichen macht. Bässe üben vor allem auf Heranwachsende einen enorm beruhigenden Einfluss aus.
Trommel - Musik : Dauerhaft schnelle, monotone, laute und disharmonierende Musik wirkt sich eher negativ auf das Gehirn aus. Wichtigste Erkenntnis: Eine längere Beschallung durch Trommelmusik stört die Lernfähigkeit erheblich und senkt den IQ.
Rap - Musik : Rap Musik macht vor allem Frauen aggressiv. Mehr als 70% der Frauen haben schon nach kurzer Zeit schlechte Laune und sind aus unerfindlichen Gründen wütend."
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Medea.
antwortete am 16.06.04 (07:12):
Zu meinen Favoriten gehört seit Jahrzehnten die Musik von Bach, Händel, Hadyn, Vivaldi, Telemann, Schütz, Mozart, van Beethoven, Quantz u.a. - es vergeht kein Tag bei mir ohne Musik.
Auch der Jazz in seinen vielfältigen Formen gehört dazu, gesungene Balladen liebe ich sehr, Chansons haben ihren festen Platz genauso wie Opernarien oder Kinderlieder.
Nervös allerdings macht mich in der Tat diese monotone Trommelmusik, die sich offensichtlich immer größerer Beliebtheit erfreut - wundert mich gar nicht, daß sie bei Dauerbetrommelung den IQ senkt ... :-))
Allerdings ist Obertonmusik mir persönlich ein Graus, ich habe ein Konzert verlassen müssen, weil sich, aus dem Bauch kommend, eine Übelkeit einstellte, die fast bis zum Erbrechen ging ..... So meide ich diese eben.
Im Moment höre ich gerade die Sonata für Querflöte, Violine und Continuo d-moll von Carl Philipp Emanuel Bach.
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