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THEMA: alt, älter - und Eltern werden
12 Antwort(en).
iustitia
begann die Diskussion am 21.03.04 (00:08) mit folgendem Beitrag:
Obwohl es keinen einzigen "Elter" gibt und keinen einzigen "Leut", können wir doch zu Recht von etlichen "Leuten" sprechen, die "Eltern" sind. Solch ein Wort, das ausschließlich im Plural auftritt, nennt man "Pluraletantum" (Plural: "Pluraliatantum/Pluraletantums"). Treten sie im Satz als Subjekt auf, steht das Prädikat ganz erwartungsgemäß ebenfalls im Plural: "Eltern sind für die Rentenversicherung wichtige Leute." Allerdings machen hier Bezeichnungen für Festtage oft Schwierigkeiten: "Allerheiligen", "Allerseelen", "Ostern", "Pfingsten", "Weihnachten". Wie heißt es richtig: "Bald sind frohe Ostern zu wünschen" oder "Bald ist frohes Ostern zu wünschen"? Sprachgeschichtlich gesehen ist "Ostern" aus einem Plural hervorgegangen, und zwar aus einem im Dativ: mittelhochdeutsch "ze den osteren" (= zu den Morgendämmerungen). Im Laufe der Zeit aber wurde das Fest mehr und mehr als Singular aufgefasst und heute gilt der Singular (Neutrum) als die Regel: "Ostern ist nicht mehr allzu weit." Es wird dann meist ohne Artikel oder Pronomen gebraucht. Die pluralische Auffassung ist aber deshalb nicht völlig verschwunden. Sie hält sich in regionaler Sprache (meist mit Artikel oder Pronomen): "Diese Ostern werden herrlich" und in formelhaften Redewendungen: "Frohe Ostern!", "Bald sind frohe Ostern zu wünschen". ** Pluraliatantum Obwohl es keinen einzigen "Elter" gibt und keinen einzigen "Leut", können wir doch zu Recht von etlichen "Leuten" sprechen, die "Eltern" sind. Solch ein Wort, das ausschließlich im Plural auftritt, nennt man "Pluraletantum" (Plural: "Pluraliatantum/Pluraletantums"). Treten sie im Satz als Subjekt auf, steht das Prädikat ganz erwartungsgemäß ebenfalls im Plural: "Eltern sind für die Rentenversicherung wichtige Leute." Allerdings machen hier Bezeichnungen für Festtage oft Schwierigkeiten: "Allerheiligen", "Allerseelen", "Ostern", "Pfingsten", "Weihnachten". Wie heißt es richtig: "Bald sind frohe Ostern zu wünschen" oder "Bald ist frohes Ostern zu wünschen"? * Den Newsletter kann man sich bestellen: https://www.duden.de/
* Alt - älter.... Alt, älter, am ältesten – eine ganz normale Steigerung. Obwohl es keinen einzigen "Elter" gibt und keinen einzigen "Leut", können wir doch zu Recht von etlichen "Leuten" sprechen, die "Eltern" sind. (Ach, hatten wir schon.) Ja, “Elter“ haben Biologen als Fachbegriff restauriert. Als Umlaute des A/a zu Ä/ä hat Duden (in: Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache von Dr. Konrad Duden. Leipzig. Verlag des Bibliographischen Instituts. 1880) vorgeschlagen: „ältlich“, die „Ältermutter“, der „Ältervater“ (nein: Großmutter, Großvater hat Duden in die Erstauflage nicht aufgenommen); sogar das schöne Wort „älteln“ (=alt werden) steht bei ihm. (Beispiel: „Wir älteln jede(r) für sich nach eigenen Bedingungen und Bedürfnissen.“ „Du ältest aber immer schneller.“ „Wau, wie alt bist du, das du das alles schon geältert zu haben glaubst. “) Nur für „Eltern“ wollte er eine Unterscheidung treffen gegenüber den sonstigen und nicht verwandten „Älteren“. * Wer weiß noch mehr Wörter und Zusammenhänge mit "alt", "Ältere"...? Vielleichct gibt es auch neue Wortbildungen... - für neugierige Senioren?
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mart
antwortete am 21.03.04 (07:14):
Um meinen Ruf die Siebenmalgescheite zu sein gerecht zu werden, möchte ich nur aufmerksam machen, daß es den Begriff "Eltern" auch in der Einzahl gibt.
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iustitia
antwortete am 21.03.04 (08:43):
Gescheit? Ja, mart - kannst du auch noch lesen, was da so getippt steht?
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mart
antwortete am 21.03.04 (08:57):
Ja, eindeutig nicht gelesen von mir:-(((
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schorsch
antwortete am 21.03.04 (09:00):
mart antwortete am 21.03.04 (07:14):
Um meinen Ruf die Siebenmalgescheite zu sein gerecht zu werden, möchte ich nur aufmerksam machen, daß es den Begriff "Eltern" auch in der Einzahl gibt.
Frage: Einzahl = "Die Alte"? (;--))))
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mart
antwortete am 21.03.04 (09:34):
Die oder der Alte, Du darfst es dir aussuchen:-)
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Gudrun_D
antwortete am 21.03.04 (10:15):
...und ich würde statt "Schöne Ostern" -schöne Ostertage- wünschen........z.B.
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Gudrun_D
antwortete am 21.03.04 (10:17):
Schorsch
..und statt "ein Eltern" wäre sicher richtiger: -ein Elternteil-
denn :Eltern sind (mindestens) zwei Menschen
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karaoke
antwortete am 21.03.04 (14:02):
Mir fehlt so ein bischen der Faden, wie man von alt, älter auf "Eltern" kommt. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Das sind doch zwei völlig verschiedene Wortstämme. Mal wieder nix versteh.
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schorsch
antwortete am 22.03.04 (09:48):
Fehlanzeige karaoke. "Die Eltern" kommt von "die Älteren". Früher, als man noch in Familiengemeinschaften und Clans lebte, wurden die Jungen von allen "Älteren" erzogen.
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karaoke
antwortete am 22.03.04 (10:51):
Aha, nun ist mir das klar. Danke
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pilli
antwortete am 22.03.04 (11:48):
lach karaoke...
biste dir sicher?
:-)))
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ricardo
antwortete am 22.03.04 (16:39):
hallo pilli und karaoke. Die deutschen Sprachgelehrten sind eigens zu einer Konfirenz zusammengeeilt um dieses Problem zu klären. Da die Kinder in den meisten Fällen JÜNGER sind als ihre Erzeuger , heißt man diese die Alten ( Oldies) ,daraus wurde dann Eltern. Heute wird das Wort Alter (Grufti) durch das beschönigende Senior ersetzt .Bald heißt es jetzt nicht mehr Eltern sondern SeniorInnen oder Groß-SeniorInnen, damit will man kinderlose Paare mitmeinen können. Is doch schick!
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