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THEMA: eigene Lyrik
151 Antwort(en).
Speckamp, Marianne
begann die Diskussion am 24.01.01 (20:53) mit folgendem Beitrag:
In d e n S a n d g e s c h r i e b e n.
Schreib deine Liebe zu mir in den Sand. Schneide sie nicht in die Rinde der Bäume. Ich habe Angst, sie könnte verwachsen und sich verzerren. Ritze sie nicht in den harten Stein. Ich habe Angst, sie könnte mich festschreiben für alle Zeiten.
Schreib deine Liebe zu mir in den Sand, wo der Wind sie verwehen, das Wasser sie auslöschen kann. Schreibe sie täglich neu, du, der du heute bist, für die, die ich heute bin. Schreib deine Liebe zu mir in den Sand.
Marianne Speckamp
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Koloman Stumpfögger
antwortete am 25.01.01 (12:06):
Bajazzo
Wenn ein Auge lacht und im andern Tränen glitzern, hebt sich der Vorhang.
Vergiß deine Sorgen, Narr, die Leute wollen lachen!
kNs
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Koloman Stumpfögger
antwortete am 25.01.01 (12:19):
Leise, ganz leise
Sag mir ein Wort, ein kleines nur, hauch es mir ins Ohr!
Füll mir den Fingerhut mit kostbaren Tropfen aus süßem Mandelöl!
Zupf leise die Engelsharfe, ganz leise, laß die Saiten singen,
Klänge für Zeiten, in denen jeder Ton verstummt, kein Laut zu mir dringt!
Wenn von Engelsfingern berührt wieder die Harfe anhebt, erkenne ich Silben, verstehe den Sinn.
Dann erwidre ich die leise Musik, flüstre dir ein Wort ins Ohr.
kNs
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Sieghard
antwortete am 25.01.01 (14:58):
Schöne Seele, lass mich bei dir sein, lass mich nicht allein.
Schöne Seele, du lächelst... wenn du siehst, wenn du hörst, und gibst so Sinn; lass mich bei dir sein.
Schöne Seele, dir sing ich ein Lob, dir ganz allein, kann ich so bei dir sein?
8.XII.63 .
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Koloman Stumpfögger
antwortete am 26.01.01 (21:27):
auf Rügen
Welchen Zweck hätten Tafeln landauf, landab, hielten nicht zahllose Hände Kreide in den Fingern?
Schulden, längst getilgte, neue, anzukreiden, woher nähme man das Gerät?
Was wäre, wenn man wüßte, welche schwere Lasten kreidebleich Erblaßte auf ihren Schultern tragen?
Womit malten Maler vor dem Tor der Liebsten Herzen auf das Pflaster?
Weiße Höhen auf der Insel ragen aus der See, Geschenk der Schalentiere,
Mitbringsel aus der Urzeit: Kreide auf Rügen.
kNs Mai 2000
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Helga
antwortete am 27.01.01 (22:11):
Lieber Koloman,
auch ich danke Dir für Deine wunderschönen Gedichte. Leider verfasse ich selbst keine Verse. Deine sprechen mich ganz besonders an.Wunderschöne Lyrik! Gute Nacht und ein wunderschönes Wochenende. Helga. PS. Ich liebe Rügen sehr!
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Sylvia
antwortete am 28.01.01 (00:41):
Tief verwurzelt im dunklen Urgrund
Aufrecht hoch ins Lichtblau greifend
Der Baum
In seinen Zweigen spielt der Wind der seinen Anfang nahm im ewigen Atem der Meere
svr
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Koloman Stumpfögger
antwortete am 28.01.01 (09:18):
Lebensbaum
Festgekrallt am Fels graut dem Baum auf kahlem Fels vor Leben und Tod.
Erstarrt ist längst der Fels. Doch aus Steinzeit schält Leben, Lebensbaumzeit.
Baumwurzeln finden im Felsenspalt drei Tropfen: Rot, Steingrau und Wermut.
Wermut tränkt den Baum. Der Graue netzt den Stein und Rot trinken wir.
Wasser an Quellen labt die dürstende Sehnsucht mit Wermut, Felsgrau und Weinrot.
Mohnwurzeln auf Grund. In der Mitte der Schale wachsen Mohnträume.
kNs
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Sieghard
antwortete am 28.01.01 (16:23):
Ganz allein, ganz allein. Allein.
Ein Ruf von außen, lass mich herein, lass mich zu dir!
Ach der Schlüssel, wo ist der Schlüssel?
Es klopft, das Herz, es klopft: Lass mich hinaus! hinaus!
Der Schlüssel? Ach, es ruft von außen, es klopft das Herz, es ruft, es klopft, ich, ach ich, sterbe sterbend. . - 1963 - .
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Friedgard
antwortete am 28.01.01 (18:48):
Ich stand am Abend mit dir unterm Sternenbogen und beide lauschten wir auf den Gesang der Nacht der aus den Schatten aufstieg und des Himmels Antwort suchte. Da fingst du leise an mit der Ballade deines Lebens und wie im Wechselsang las ich aus dem Erinnern dir die meine vor. War's Grillenzirpen, war's des Nachwinds Flüstern, waren's unsre Stimmen? Eine Melodie entstand und unsre Hände, tastend, suchten Eins des Andern Schmerz des Andern Freude wie in Blindenschrift zu lesen.
fs
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Sylvia
antwortete am 28.01.01 (22:35):
Mal mir den Mond sein Spiegelbild im Teich im Fenster und ein paar blasse Sterne
Mal mir den Horizont mit weichen Linien hie und da von Tannen ausgezackt
Ich möchte hinter seinen Grenzen träumen
svr
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Gerlinde
antwortete am 29.01.01 (13:27):
schön Koloman,Friedgard, Sylvia......,leider kann ich nicht dichten, lese aber gerne Eure Beiträge! Liebe Grüße, Gerlinde
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Friedgard
antwortete am 29.01.01 (14:46):
Kälte
Der Winter legt mit kalten Strängen uns seine Fesseln ums Gemüt, bedroht mit Ängsten uns und Zwängen und läßt erfrieren, was geblüht.
Da bricht der Zorn heraus in hellen Flammen - zurück bleibt Asche, Rauch und Staub. Wir können heiß und schnell verdammen, und das Vertrauen fällt, wie welkes Laub.
Gib Ruhe, Herz, gönn dir den tiefen Schlummer, in dem die Erde jetzt die Kräfte staut. Begrabe tief, wie Wurzeln, deinen Kummer, dann wird ein Baum darauf, wenn's dereinst taut.
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Sieghard
antwortete am 29.01.01 (15:00):
o sag gerlinde hast du geschwinde alle Verse gelesen dann bin ich in den punkten enthalten gewesen .
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Eva
antwortete am 30.01.01 (08:23):
Für Koloman
Graues Gestein - unbarmherzig in seiner Härte; Herber Wermut - Bitternis bis zur Neige; Flammender Mohn - rote Leidenschaft, flüchtig vergehend In Traum und Vergessen :
Sie alle bilden, formend, das menschliche Leben.
Dürstender Baum an der Felswand - Wärst du geworden, ohne sie, das was du bist ?
Steine, Wermut und Mohn - doch es fehlt eine Farbe. Zwischen Geröll und Gestrüpp, Disteln und Dornen Blüht ein bescheidenes Kraut, unzerstörbar : Die blaue Blume der Hoffnung, blau wie der Himmel, Der das Sein überwölbt.
eKr
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Beate
antwortete am 03.02.01 (19:49):
Ich hoffe Herbertkarl hat das nicht selbst übersetzt und ich blamiere mich jetzt mit meinem Übersetzungs-Vesuch von "Gedankensplitter"! (Habe jetzt 4mal versucht es mit Word optisch schöner zu gestallten und bin abgestürzt. Jetzt bleibt es so unordentlich!)
Soles Sonne occidere niederfallen et und redire possunt; hinlagern, hinstrecken, wir nobis gib, geben cum mit semel einmal occidit fallen brevis klein, kleines lux - Licht nox Nacht est ist perpetua auf Ewig, beständig una zusammen, zugleich oder eine dormienda schlafen
(reditus solis Kreislauf der Gestirne)
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Beate
antwortete am 03.02.01 (19:52):
Jetzt bin ich doch vor lauter, lauter in der falschen Sparte gelandet! Warum und wie das nur? Tschuldigung!
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Koloman Stumpfögger
antwortete am 05.02.01 (16:28):
Elfe auf dem Seerosenblatt
Schilf am Ufersaum, moordunkles Wasser, Seegras im Weiher Hinter Weiden versteckt spielen Libellen über dem Spiegel des Himmels.
Auf dem Rohrkolben ruht die rote, läßt sich von der grünen haschen. Über der Seerose steht die gelbe es schwirrt die blaue Libelle und schwebt.
Die güldene auf dem Seerosenblatt trägt Kopfschmuck, sonnt ihre Flügel, betrachtet ihr Bildnis und das Spiel über dem Wasser.
Rückt das Diamantenkrönchen zurecht, hält inne. Wirft den Schleier jetzt um, entzieht sich dem Blick nahender Menschen.
Einer von ihnen, der mit dem Herzauge, erkennt sie, die Elfe: Auf dem Seerosenblatt die Königin der Elfen!
kNs
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Sylvia
antwortete am 06.02.01 (23:26):
Februar noch war kein Winter
Der allzufrühe Frühling findet keinen Schnee zu tauen sieht seine Blumen schon erblüht
Die Amsel kennt ihr Lied auch ohne ihn
und ich liebte dich schon im November
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Friedgard
antwortete am 07.02.01 (19:48):
Winterbaum
Nah am Rande der Nacht stehst zwischen Kälte und Licht du lieber Freund und träumst: daß dir ein neuer Morgen ein neues Leben gewähre, daß dir die Sonne am Ende unendlicher Reise wieder den Saft aus den Wurzeln mit ihrer Wärme lockt und dich von neuem ein grün-grünes Kleid schmückt für das heitere Spiel mit dem Wind der dir flüsternd erzählt von der Ferne die niemals zu sehn wirst.
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Eva
antwortete am 08.02.01 (11:41):
Bleigrau wölbt sich der Winterhimmel über der Stadt. Nebelverhangen die Türme der Kirchen, Von grünpatinierten Kupferkuppeln tropft Vergänglichkeit. Staub der Geschichte rieselt von den Fassaden, Atlanten und Koren, verkrümmt von unerträglicher Last, leiden stumm. Der Strom, ein gelbgraues Band, fließt träg in seinem verkrusteten Bette. In Stein erstarrte Allegorien blicken verdrossen von ihren Dächern auf die Plätze und Höfe, auf die Statuen längst schon vermoderter Kaiser, Fürsten und Feldherren, mürrisch in ihren Posen erstarrt.
Aber plötzlich - ein Windhauch, es hebt sich der Dunst, ein schräger Sonnenstrahl huscht über morsche Paläste : Wien, die alte Kokotte,schürzt die verschlissenen Röcke, wagt einen Tanzschritt, es raschelt der Taft, und unter Schminke und Runzeln erblüht das alte, verführende, unvergängliche Lächeln, stets aufs Neue bezaubernd und lockend, sprühend vor Lebenslust, und aus den Gassen zwinkert der Liebe Augustin schelmisch wie einst.
eKr
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Friedgard
antwortete am 08.02.01 (17:50):
Verspätete Korrektur: in der letzten Zeile vom Winterbaum heißt es natürlich: "die niemals du sehn wirst."
Schön - das Wienbild, Eva! Eben war ich im Garten und hab den ersten Frühlingsduft der Erde geschnuppert - er kommt wieder, wie jedes Jahr.
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Georg Segessenmann
antwortete am 22.02.01 (15:17):
Abendrot
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Oh Alpenfirn, der rötend sich am Abend zeiget; oh Morgenrot, das folget auf die Nacht; was nützt es euch, wenn man vor Ehrfurcht schweiget und still ergötzet sich an eurer Pracht? Ihr wart schon ewig und auch ewig kommt ihr wieder, wenn längst kein Mensch mehr ist auf diesem Stern. Dann singt noch euer Licht die alten Lieder, die nie verklungen sind vor eurem Herrn.
****************
August 1995 "abendrot" Georg Segessenmann,Dichter/Erzähler,1932
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Sascha
antwortete am 22.02.01 (16:37):
Die Schwarze Sonne
Einst sah ich Die Sonne Ihr Licht So warm So wunderschön
Momente voll Licht Schweigend still In Zuversicht
Momente voll Behaglicher Trauer Schweigend still In Einsamkeit
Momente voll Glückseligkeit Tief verborgen In all meinen Träumen
Bewegungslos Starr, Steril Verfolgt Von Illusionen Scheine jene Meine Schatten Wie ein Spiegel Meiner Selbst Zu sein
Gedanken, Gefühle Tief verirrt In mir gestrandet Niemals Durchbrechen Sie Die Mauern des Ichs Niemals Sehen sie das Licht
Das Schicksal Konvergierend Einer Ironie So erträglich - So gewohnt Erscheint Der Schmerz
Ein Weg Ohne Ziel Ein Ziel Ohne Weg
Eine Rose An die Eine So Unentbehrlich So Existentiell Erscheint Der Schmerz
Momente voll Licht Schweigend still Die Zuversicht
Momente voll Behaglicher Trauer Schweigend still Geborgen – In Harmonie
Einst sah ich Die Sonne Ihr Licht So warm So wunderschön
Einst durchbrach ich Meine Illusion Das Licht ward’ kalt Die Hoffnung erfror
(Internet-Tipp: https://www.lyrik.all.at)
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Sascha
antwortete am 22.02.01 (16:38):
DER MENSCH
Gib dem Menschen einen Gott und er wird glauben,
Nimm dem Menschen den Zweifel und er wird riskieren,
Gib dem Menschen die Liebe und er wird das Hassen lernen,
Nimm dem Menschen sein liebstes Gut und er wird kämpfen bis ans Ende,
Gib dem Menschen Macht und er wird sie mißbrauchen,
Nimm dem Menschen die Angst und er wird leichtsinnig,
Gib dem Menschen eine Ideologie und er vollbringt Wunder,
Nimm dem Menschen alle Hoffnung und er wird sterben,
Gib dem Menschen ein Rätsel und er wird forschen,
Nimm dem Menschen den Weg zum Ziel und er wird einen neuen finden,
Gib dem Menschen eine Aufgabe er wird sie bewältigen,
Nimm dem Menschen seine Kraft und er wird unermeßlich neue schöpfen,
Gib dem Menschen ein Wunder und er erfindet eine Wissenschaft,
Nimm dem Menschen die Seele und er ist nichts!
(Internet-Tipp: https://www.lyrik.all.at)
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Friedgard
antwortete am 24.02.01 (09:08):
Als wär's ein Boot: so zieht der Schwan im Strom und aus dem grauen Nebel wächst der Dom als wär's ein Szepter das zum Himmel zeigt. Und Möven fliegen auf vom Wasser - steil - und finden sich und bilden einen Keil nach Norden ziehend, so als wär's ein Ruf der ihnen Auftrag gibt zur Reise. Hoch über mir zieht nun der Reiher seine Kreise als wär' auf Suche er - wonach? Die Weide senkt zum Wasser ihre Zweige tief als lausche sie dem Lied das Wellen vom Gebirg zum Meere tragen. Mir ist, als fühlt' ich deiner Hände Griff und deine Stimme - mein ich - hör ich leise sagen: Sieh, es wird Frühling.
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Georg Segessenmann
antwortete am 25.02.01 (17:39):
Unser Weg, unser Ziel.
Wir begegneten einander, doch wir kannten uns nicht. Wir sprachen miteinander, doch wir hörten uns nicht. Wir waren beieinander, doch wir sahen uns nicht. Denn Jedes ging SEINES Weges.
Doch da kam ein Tag, der war ganz anders, als die anderen Tage:
Wir begegneten einander und wir kannten uns. Wir sprachen miteinander und wir hörten uns. Wir waren beieinander und wir sahen uns. Denn wie Schuppen fiel es uns von den Augen.
Unsere Hände fanden sich und wir fühlten uns. Unsere Lippen fanden sich und wir schmeckten uns.
Da wussten wir, dass wir UNSEREN Weg gefunden hatten.
Und wenn jemand Dir Steine in den Weg legt, dann werde ich sie Dir aus dem Weg räumen. Und wenn Dornen auf diesem Weg wachsen, dann werde ich Dich davor schützen.
Und dieser Weg wird EIN Ziel haben: UNSER Ziel.
August 1992 / Zur Hochzeit unserer Tochter Brigitte / Pappi
Georg von Signau, alias G. Segessenmann
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Friedgard
antwortete am 25.02.01 (17:51):
Es ist Fastnacht - darum heute:
DER CLOWN
Ein Clown nur: grell geschminkt ist sein Gesicht, ein einzig Lachen scheint sein breiter Mund. Doch durch die Maske dringt sein eigner Blick mir tief ins Herz, trifft dort - wie etwas ganz Vertrautes - meine Trauer. Ich heb die Hand zum Gruß und unsre Fingerspitzen berühren sich wie Vogelschwingen in der Luft.
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Marianne Speckamp
antwortete am 25.02.01 (20:58):
N a r r e n
Narren sind alle, die nach Liebe hungern, in den Augen der Menschen, die sich und andere so leicht abspeisen lassen. Nehmt doch und seid zufrieden, so sagen sie. Denkt nicht weiter daran, ihr macht euch ja lächerlich.
Aber die Menschen sind nicht zufrieden. Sie sitzen hungrig vor vollen Schüsseln, ihre Augen starren ins Leere, nicht achtend der Blumen und der Sonne. Angst beherrscht das Leben: Nur nichts unternehmen, nicht auffallen, sich nicht der Lächerlichkeit preisgeben, das Gesicht wahren. Von tödlicher Lähmung ist alles befallen. Traurigkeit und Sinnlosigkeit breiten sich aus wie ein Leichentuch. Wer soll uns retten,wenn nicht die Clowns ? Die, die es wagen, sich lächerlich zu machen. Sie kämpfen voll Hoffnung gegen die Verzweiflung. Sie halten der Welt ihr Gesicht hin, und Sehnsucht und Enttäuschung, Freude und Leid spiegeln sich darin. Ihr Kurs ist nicht so vollkommen berechnet, daß sie nicht fallen, aber sie stehen wieder auf. Sie leben von und mit den Widersprüchen, denn närrisch und widersprüchlich ist die Welt, mit der sie versöhnt und versöhnend leben. Die Narren allein wissen um das Geheimnis des Glücks, wissen, daß tief im Grunde des Lächelns die Träne wohnt, der Tautropfenperle im Kelch der Blume gleich. Die Narren allein bringen der Welt das Lächeln zurück, verstehend, verzeihend, rettend.
Marianne Speckamp
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Heidi
antwortete am 26.02.01 (08:34):
verschrieben
ich lache in den Wind und dunkle Wolken fliegen erschreckt davon
ich schreie in den Sturm und die gepeitschten Bäume biegen sich vor Lachen
ich weine in der Nacht und die Tränenperlen werden zu Steinen
ich läch'le am Morgen und die 'verschriebenen' Sorgen lösen sich auf.....
hl
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Georg Segessenmann
antwortete am 26.02.01 (09:47):
Für Friedgard und Marianne
Herbstgedanken
Es blättert von den Bäumen und alte Narren träumen wie schön es einmal war. Man(n) hatte Riesenkräfte, wild flossen alle Säfte und wild spross auch das Haar.
Heut` hapert`s mit den Zähnen. statt Küssen bleibt nur Gähnen. Das Bein schmerzt wie verrückt. Man ist schon froh, wenn einen die Sonne tut bescheinen und noch das "Pipi" glückt.
Das wird sich nimmer wenden, denn alles muss mal enden, so will es die Natur. Drum lass uns weiter träumen, wenn`s blättert von den Bäumen; sei weise und nicht stur.
Georg von Signau, alias G. Segessenmann
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Georg Segessenmann
antwortete am 26.02.01 (09:54):
Regentröpfchen
Aus den Wolken, Regentröpfchen fallen auf die Kinderköpfchen; fallen sanft und fallen leise; sind müde von der langen Reise. Tröpfchen sind dir nur geliehen; müssen immer weiterziehen; begleiten dich ein kleines Stück; wollen dann ins Meer zurück. Regentröpfchen, Menschenkind, gar nicht so verschieden sind; kurz bei uns und schon von hinnen, denn alles muss von neu beginnen.
September 1995 Georg von Signau, alias G. Segessenmann
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Koloman Stumpfögger
antwortete am 26.02.01 (14:13):
Leberblümchen
Wenn dir wenn etwas, o, - wenn dir etwas über die Leber läuft, früh im Jahr über die Leber läuft, dann, - ja dann blüht blüht lichtblau am Waldrand, das Leberblümchen zartblau für dich.
kNs
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Georg Segessenmann
antwortete am 26.02.01 (16:32):
Für Iris.
Als Gott der Herr.... *********************
Als Gott der Herr die Welt erschaffen mit all den Tieren bis zum Affen, da dünkte ihn, es fehl` noch was, na so was wie im Spiel das As. Drum nahm er einen Klumpen Lehm, setzte sich auf den Thron bequem, dann knetete er mit voller Kraft und hatte bald es schon geschafft den Adam aus dem Lehm zu formen, ganz ohne Plan und ohne Normen. Dann trank er noch ein Schlücklein Wein und blies Adam seinen Odem ein. Obwohl das Werk den HERRN erfreute und ihn der Lehm kein bisschen reute, hörte er nach ein paar Tagen sich selber bitterlich beklagen: „Der Prototyp ist zwar gelungen; er hat ein Herz und Leber, Lungen, doch irgendwie scheint mir beim Bein ein kleines Stück zuviel zu sein. Darum erschaff`` ich jetzt im Nu nen weiteren Mensch, ohne, dazu“. Gesagt, getan, gewagt, wohlan; was er erschuf, war wohlgetan. Mal kurzes Haar, mal langes Haar; es war ein schönes Menschenpaar, das sich da in der Sonne sonnte und Gott den HERRN erfreuen konnte. „Nun zieht ins Paradies sogleich und wachset und vermehret euch; benehmet euch wie Frau und Mann und macht die Erd` euch untertan“! Die beiden taten wie befohlen, vermehrten sich ganz unverhohlen, und schon nach ein paar kurzen Jahren sie eine grosse Sippe waren, die sich, wie Gott sie einst belehrte, sich wie Karnickel stets vermehrte. Doch bald hat Gott es Leid getan; sie machten nicht nur untertan, sie rotteten auch fleissig aus; die Erde wurde, Graus oh Graus in eine Wüstenei verwandelt, das Paradies wurde verschandelt.
Der HERR schaut zu; erbost? Vergrämt? Ob er sich seiner „Tat“ wohl schämt?
Dezember 2000, Georg von Signau, alias G. Segessenmann
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Gudrun Leykum
antwortete am 26.02.01 (18:16):
So
oder
so
das Weite
suchen
vergeblich
deine Hoffnung
es lässt
sich nicht finden.
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Heidi
antwortete am 26.02.01 (22:39):
blaue Blume
suchend in der Wüste fand ich den Kaktus
suchend auf den Strassen fand ich den Löwenzahn
suchend in den Gärten fand ich die Rose
unbeachtet in einer dunklen Wiese fand mich das Veilchen
hl
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Friedgard
antwortete am 01.03.01 (09:29):
Dann treten wir heraus aus unsern kalten Nächten und aus der Einsamkeit der engen Mauern wir wärmen uns mit Blicken und mit unsrer Hände Greifen. Dann fragen wir uns ob wir's nochmal wagen möchten wie lange wird uns dieser Winter dauern und nach der Starre werden da noch Früchte reifen? Du bringst mir Seidelbast ich zeig dir meine kahlen blassen Zweige wir fügen sie zusammen zum Gebinde. Wie Samen streuen wir Gedanken in die Winde erwartungsvoll daß einer junge Triebe zeige.
FS
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Gudrun Leykum
antwortete am 02.03.01 (19:30):
Zerfließt die Nacht in Bilder,
die , dem Tag zurückgeträumt,
matte Sehnsucht fordert, Rahmen zu bestimmen.
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Gudrun Leykum
antwortete am 02.03.01 (21:01):
Zerfließt die Nacht in Bilder,
die , dem Tag zurückgeträumt.
matte Sehnsucht fordern,
Rahmen zu bestimmen.
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eva
antwortete am 02.03.01 (21:37):
Offenes Haar und leichtes Kleid, jede Stunde zur Liebe bereit - ich fuhr mit dir durch die Toscana.
Hügel und Wiesen glitzernd betaut, zärtliche Hände auf kühler Haut - Morgen in der Toscana.
Flammender Mohn am Olivenbaum, weißglühender Himmel im Mittagstraum - so ruhten wir in der Toscana.
Trunken von Wein und der Küsse Glut, Sternenspiegel in dunkler Flut - Nächte in der Toscana.
Verklungen, verweht, es war, es war ... müde die Augen und grau das Haar - und trotzdem im Herzen ewig jung blüht fort und fort die Erinnerung an die Liebe in der Toscana.
eKr
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Koloman Stumpfögger
antwortete am 03.03.01 (11:03):
zu Mariannes vorausgegangenem Thema
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Vogelscheuche
Rote Jacke, vornehm einst im Salon, ringelgemustert der Pullover. Noch ziert an der Krempe die weiße Naht den verbeulten Hut. Der Kopf eine Rübe. Zwischen Kulleraugen die Kartoffelnase, möhrengeschminkt der Mund.
Verkleideter Narr!
Zwei Stecken steif unter den Kleidern verborgen. An den Senkrechten der andere quergestreckt geschnürt. Ahnst du das Kreuz?
Zwischen Rebstöcken mit den Ärmeln vergeblich im Weingarten fuchteln, keinen hungrigen Vogel beirren, den Menschen ein Gespött. Kinder aber erschauern! Sie verschreckt das hohle Gespenst.
kNs
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Heidi
antwortete am 03.03.01 (12:18):
traumland
wenn die wirklichkeit dich überfällt geh über die regenbogenbrücke ins land der erinnerung ins land der träume hol das schöne dir zurück erfinde die welt neu finde liebe und glück im land der erinnerung im land der träume wirklichkeit wird zur erinnerung irgendwann und dein traum wird wahrheit denk daran und träume......
hl
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Friedgard
antwortete am 04.03.01 (15:45):
Jugend
Wie ein Frühlingsgewitter fällst du ein in mein Leben, reißt mich aus dem Winterschlaf, öffnest die Fenster weit und bläst die Spinnweben fort. Komm, rufst du, wir fliegen! Die Welt ist groß und voller Menschen - Menschen: überall wartet Begegnung überall wartet Erkenntnis, zwischen Himmel und Erde spannen wir unsere Flügel aus so wie der Bussard - sieh - hoch über uns seine Kreise dreht.
FS
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Gudrun Leykum
antwortete am 05.03.01 (19:57):
Wer könnte lieben wenn er zu wagen nichts hat
das Spiegelglas für immer schon verhängt
lieben wenn da zu hoffen nichts bleibt
das schwarze tuch als segel aufgezogen
lieben wenn alles geht und nichts mehr kommt
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Heidi
antwortete am 05.03.01 (20:21):
Tränen vielleicht?
Dunkel liegt in der Luft schweigend frostig kalt
die Sonne scheint über mein Herz hinweg erreicht nicht meine Seele die erstarrt ist im Schweigen
Tränen? vielleicht zum Wärmen?
hl
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Heidi
antwortete am 05.03.01 (20:41):
auch dies zu Gudruns Gedicht
Glück
ist jeder Wunsch nach Glück
mir fern
und hab ich keine Ziele mehr
mein Herz nichts hört
und meine Seele ruht
dann .... bin ich tot!
hl
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:-) Heidi
antwortete am 06.03.01 (22:46):
ich lebe!
mitten im grauen November pulsiert der Frühling in mir pelzbedeckte Magnolienknospen vor dem Fenster träumen den Frühling
zarte grüne Triebe sehen tapfer dem Schnee entgegen kämpfen sich durch Frostzeiten unermüdlich erblühen im Frühling
hl
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Gudrun
antwortete am 07.03.01 (15:37):
Ach wär ich doch auch schon an so genauem ort
zu sagen dies ist dunkel das hell
leben tod
da blickt es sich so licht und durch
zu allem schon das Ziel benannt
und nur die hellen Lebensfarben leuchten ...
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Gudrun
antwortete am 07.03.01 (20:07):
Wär ich doch auch an so genauem ort
zu sagen dies ist hell das dunkel
da blickt es sich so licht und durch
zu allem schon das ziel benannt
und nur die leichten bilder leuchten...
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Heidi
antwortete am 07.03.01 (21:30):
antwort
die leichten lieder sind die schwersten die dunklen gehen leicht
ein lächelndes auge braucht kraft der seele weinen das ist... licht ist nicht leicht dunkel ist nicht schwer ziel wird selten erreicht wollen ist mehr
hl
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Friedgard
antwortete am 12.03.01 (10:25):
Vorfrühlingstag
Die Birken sehen alle aus wie Bräute, die auf die Sonne warten, ihren Freier, der Meisen heller Ruf klingt wie Geläute, aus Laub und Kätzchen weben sie den Schleier, ihr Brautgewand, die blanke weiße Rinde, sie tragen es, als wär' es ein Signal, und tanzen wollen sie dann mit den Frühlingswinde, wenn er durchstreift das weite, grüne Tal. Den Boden deckt ein Meer von Anemonen, die Veilchen sind dazwischen halb versteckt - der Frühling will uns für das Warten lohnen, die Luft erfüllt ein Prickeln, wie aus Sekt. Die Amseln, scheint uns, haben nie so schön gesungen, vielleicht auch haben wir nie so auf sie gelauscht? Wir atmen tief und füllen unsre Lungen und fühlen uns von Hochzeitsduft berauscht.
FS
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Heidi
antwortete am 14.03.01 (22:15):
weltbild (blaue Blume II)
die welt ist ein kaktus ihre stacheln haken sich in meine seele und brennen
die welt ist ein löwenzahn grüne blätter, gelbe blüte in den wind gepustet
die welt ist eine rose dunkelrote schönheit mit dornen die mich stechen
in der welt blüht das veilchen unbeachtet im dunkel verströmt es seinen duft
hl
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Friedgard
antwortete am 16.03.01 (08:38):
Niemals vermag je ein Gärtner solche Sträuße zu binden wie du - Natur - in der Stunde Pans am Rain eines einsamen Weges. Wie ein kostbares Juwel aus Kobalt, Rubin und Perlmutt wiegt sich ein winziger Falter auf dem Samtkissen einer verblühten Distel Blutstropfen aus Mohn Gerstenfedern sternkugelige Pusteblume Königskerzengold unter dem ernsten Dach uralter Pinien. Tausendfältiger Reigen aus Farben, Bewegung und Licht und darüber die Flöte der Nachtigall.
FS - aus "Reise zu den Göttern"
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Sieghard
antwortete am 16.03.01 (14:44):
Reise ins Scheichtum
welch ein Scheichtum ach zu dumm Scheichtum Papsttum Heiligtum welch ein Scheichtum dideldum Scheichtum Brauchtum Dandytum welch ein Scheichtum rundherum Scheichtum Möchtum Luthertum welch ein Scheichtum wiederum Scheichtum Periodikum welch ein Scheichtum noch posthum
. .
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Gudrun
antwortete am 19.03.01 (20:31):
Die Augen folgen so leicht
süß und sanft den vorgeschlagenen Bildern
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Heidi
antwortete am 24.03.01 (03:48):
nur
träume nicht.. den regenbogen gibt es nur zwischen sonne und regen
verblasst.. allein im regen vertrocknet .. allein in der sonnenglut
im zwielicht des morgens wenn sanfter regen strömt und die hoffnung auf sonne besteht kannst du den regenbogen erahnen .. zwischen sonne und regen
hl
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Koloman Stumpfögger
antwortete am 25.03.01 (15:10):
Ruhebank
Die Sonne, ein Weg die Bank der Strauch ein Baum der Rastplatz.
Blaue Wolle auf der Bank und sandweißes Tuch. Freude gesellt sich dazu. Und über allem ein Himmel.
kNs
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sylvia
antwortete am 25.03.01 (23:19):
Nacht verstohlene Seufzer unter jungem Buchenlaub und dunkles Lachen
Leise Worte verweht der Wind
Frühnebel hebt sich aus zerdrücktem Kraut
Im Weissdorn hängt taunass ein vergessener Shawl
svr
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Heidi
antwortete am 26.03.01 (03:30):
In der Nacht..
wenn der Schlaf dich flieht und das Dunkle zieht... du wehrst dich dagegen du suchst doch das Leben
.. wenn sich Traum verwebt und das Herz erbebt stellen sich Fragen aus dunklen Tagen
.. wenn beim Lampenschein das Leben wird klein wird das Herz so groß die Seele liegt bloß
Allein in der Nacht brechen deine Gedanken durch alle Schranken denn keiner hält Wacht
.. in der Nacht
hl
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Friedgard
antwortete am 26.03.01 (09:23):
Begegnung im Dorf
Kleine Frau mit großen dunklen Augen, Grübchen in den Backen und dem Schelm im Nacken: groß schaust du mich an.... Du kennst mich nicht, doch du kennst alle Welt und hältst eifrig Ausschau, wer dir gefällt. Mein Lächeln wird ganz leise erwidert: wir Frauen verstehn uns.... mein Haar ist grau -
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sylvia
antwortete am 26.03.01 (23:34):
Klage ist dein dunkles Gewand Trauer dein wehender Mantel
Tränen sind dein Diadem dein Geschmeide
Wehmut ist dein Lied und deine Stimme gleicht dem Wind im Geäst
Meine Seele bleibt stumm wenn du mit kalten Fingern ihre Saiten anschlägst
Schwarze Tochter der Nacht
svr
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hl
antwortete am 26.03.01 (23:42):
wenn meine seele friert...
kälte lähmt meine gedanken langsam und zähflüssig pulsiert der blutstrom bringt keine wärme in mein herz die eiszeit bringt tod hl *
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Koloman Stumpfögger
antwortete am 26.03.01 (23:48):
Mondsichel
Über den nachtblauen Himmel zieht abnehmend ein gekrümmter Haarpinselstrich dem moordunklen Untergang entgegen.
Ein sanfter Ton verklingt: Zu nachttiefem Schweigen verstummt das große Lied.
Da geht der rote Vorhang auf zum letzten Akt.
Zum Schluß wirft die Trauer ein nachtschwarzes Tuch über das Spiel.
Verschwunden ist der silbrige Sichelschwung,
in die Tiefe versenkt der haardünne Pinselstrich in den nachtschimmernden Spiegel im Moor.
Am nachtdunklen Himmel funkeln dahingesprenkelt die Sterne, Tränen des verlorenen Mondes.
kNs
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sylvia
antwortete am 27.03.01 (00:06):
Könnte sein, dass ich den folgenden Beitrag schon einmal eingeschoben habe. Trotzdem:
Mond Pfannkuchengesicht am Nachthimmel es ist gut dass du grösser bist als es scheint
Sonst hätten sie dich längst heruntergeholt dich wissenschaftlich seziert analysiert und definiert
So aber müssen sie sich hinaufbemühn
Und wir dürfen weiter aufsehn zu dir sehnsüchtig seufzen und innerlich heulen wie die Wölfe
svr
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sylvia
antwortete am 30.03.01 (16:44):
Ein steiler Weg ins Tal knackende Laute im Unterholz eine Hand die sorgsam führt
Ein Platz in einer Frühlingsnacht von weitem flackert ein Licht durch die Bäume
Im Filigranmuster aus schwarzem Geäst hängen Sterne
Leiser Wind kühlt die heisse Stirn entfacht die Glut im Innern
Das Herz nicht auf der Hut ist zu lieben bereit
svr
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Gudrun
antwortete am 30.03.01 (18:03):
Schwarze Drachen
stürzen
aus dem Himmel
der Kindheit.
Mein geöffnetes Auge,
meine ausgestreckte Hand
begegnen schwarzem Regen.
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sylvia
antwortete am 30.03.01 (20:20):
Noch immer baden Waiden ihre alten Zweige in den Fluten lassen Möven sich flussabwärts treiben kehren kreischend wieder um sich erneut ins Nass zu hocken
Noch immer fliegen Schwäne stromaufwärts mit gereckten Hälsen lauern Reiher reglos an den Ufern
Die hellen Kindersommertage die ich hier durchsrolchte sind Erinnerung
svr
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sylvia
antwortete am 30.03.01 (20:23):
Wenn Vater sang -er sang nicht nur zu Weihnachten- wusste ich als Kind genau warum so schön
Er ging regelmässig ins Schulhaus zum Stimmen
svr
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Eva
antwortete am 31.03.01 (17:27):
Koloman, danke für das wunderschöne Mondgedicht !
In der Fremde daheim
Das Land nahm mich gleichgültig auf und langsam vernarbten die Wunden. Ich lebe hier gut. - Doch manchmal, abends beim Wein, die Freunde erzählen, ein südlicher Mond hängt zerbrechlich im dunklen Geäst der entlaubten Kastanienbäume - da weht´s mich wie Fremdheit an : wo bin ich, wie kam ich hierher ? Mein ist das Meer; am Horizont Wolkengebirge, angespült zwischen faulendem Tang der salzverkrustete Bernstein ... Backsteingiebel, am Sonntag fromme Choräle, Kiefernwälder und lange Mittsommernächte, und im März der schrille Schrei wilder Gänse - fremd bin ich hier und einst wird fremde Erde mich decken.
Aber dann schauen vertraute Augen mich liebevoll an - dies Land ist auch das Heimatland meiner Kinder; ich kehre zurück, und der Hauch von Fremdheit verweht.
eKr
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Heidi
antwortete am 31.03.01 (19:32):
ohne Bezug ;-)) - beim Aufräumen gefunden
Narrenmaske
Ich schau in deine Augen sehe das Bild das du von mir hast und bin die, die du sehen willst
Ich bin hart, mit weichem Kern weine nie, außer ich bin allein stark für alle Lasten dieser Welt - jemand hat mich so gesehen
Ich bin schwach und haltlos kann nie nein sagen habe kein Ziel und passe mich an - jemand hat mich so gesehen
Ich bin so zart und hilflos zu schade für die böse Welt man muss mich beschützen - jemand hat mich so gesehen
Ich bin ein Mensch mal schwach mal stark mal traurig mal froh einfach nur ein Mensch - hat jemand mich schon so gesehen?
hl (Sylvester 1991/92)
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Heidi
antwortete am 01.04.01 (01:21):
ungereimt:
Kindheit?
das ist mein Großvater der Geschmack von reifen Pfirsichen der Duft von Löwenmäulchen das ist Freiheit in den Bäumen mit einem Buch und Marillen in den Ästen neben mir das ist ein Schäferhund der zuließ, dass ich in seine Hütte krieche das ist Gewitter mit Blitz und Donner die Angst eines kleinen Mädchens das sich in einer dunklen Ecke versteckt hat das ist Essen, das ich nicht mag das ist ein Brunnen in einer versteckten Parkecke mit einer Elfenfigur und einem Reh aus Stein das ist ein Dachboden von dem aus ich die Lichter der Stadt sehen kann und alte Kinderbücher die dort liegen mit Bildern von Kindern aus vergangener Zeit das ist ein altes Fernrohr mit dem ich die Menschen zu mir holen kann ohne das ich gesehen werde das ist der Geschmack von frisch gepflückten Himbeeren und süßer Ziegenmilch, frisch gemolken das ist liegen im hohen gras, versteckt vor der Welt in den Himmel sehen und die Wolken beobachten mit den Wolken ziehen und träumen Kindheit - das ist ein Garten in Bamberg mein Großvater und endlose Ferientage die ich dort verbringen durfte...
hl
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hl
antwortete am 03.04.01 (22:54):
gegengefühl
müde füsse auf dunklen strassen müde gedanken müdes herz
traum kämpft gegen realität hoffnung gegen leere
doch niemand hat dir den rosengarten versprochen
bittere wahrheit gewinnt an substanz herz will nicht glauben - tanz elfe! tanz!
auf den straßen mit müden füssen müden gedanken und müdem herz..
hl
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hl
antwortete am 04.04.01 (09:50):
Farblos
Schwarz ist die Einsamkeit, purpurfarben die Verzweiflung, ein weißer Blitz der Schmerz.
Grau ist ohne Hoffnung. Grau ist ohne Trost. Grau ist dicht und blind. Grau ist taub und gleichgültig.
Voller Grau ist das Schweigen. Kommt grau von Grauen?
hl
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Heidi
antwortete am 04.04.01 (11:01):
damit es wieder heiterer wird :-)
trotzalledem die welt ist schön dunkel und grau verschwindet im blau die zeit heilt wunden und frohe stunden gibt es - trotzalledem
hl
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Koloman Stumpfögger
antwortete am 04.04.01 (11:23):
Empfang am Festtag
Wo das Festkleid aaus Seide angelegt wird,
das Geschmeide für dich ausgesucht ist,
am Herd das Mahl bereitet wird,
wo das Tafelsilber für dich bereitgestellt ist,
wo die Tür geöffnet wird,
zum Festmahl für dich gedeckt ist,
dort tritt ein, du bist willkommen!
Wenn die Kerze angezündet ist,
das Gericht aufgetragen wird für dich,
wenn der edle Tropfen kredenzt ist,
verweile, denn nirgends kann es schöner sein.
kNs
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eva
antwortete am 05.04.01 (09:59):
Blaue Veilchen säumen meine Wege, Amseln scharren im verwelkten Laub, und ein erster Falter taumelt träge sonnentrunken in den Blütenstaub.
Meine Seele, öffne deine Schwingen wie der Falter, denke nicht zurück, dieser Frühling wird dir wieder bringen Sehnsucht, Hoffnung und - vielleicht auch Glück ?
Wenn im Herbst die gelben Blätter wehen, stirbt der Falter, Nebel fallen ein - sei getrost, der Winter wird vergehen, und es wird ein neuer Frühling sein.
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Gudrun
antwortete am 05.04.01 (21:13):
ja, liebe heidi, natürlich , kindheit, das erweitert sich individuell und überhaupt so viele kelche zum überlaufen gebracht und weitere noch klagt so sanft die singende flöte im moor trollspaziergänge durch buntlauten schlaf und achtung so sehr viel achtung vor allem was ist.
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hl
antwortete am 06.04.01 (01:29):
nachtmare
kinderlied singt leise altvertraute weise weckt dich aus dem traum
sternlein fällt herunter nebel steigt empor silberwasser fließen fließen ins dunkle moor
kinderlied singt leise von vergang'ner zeit und von herzens leid
zorngestalten zeigen drohend ihre macht alte ängste fliegen fliegen durch die nacht
kinderlied singt leise altvertraute weise singt dich in den traum
himmel färbt sich rot kündet vom morgen kleine vögel zwitschern zwitschern ohne sorgen
kinderlied singt leise immer gleiche weise kindertraum...
hl
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Heidi :-)
antwortete am 08.04.01 (23:13):
wiegenlied
schlafe elflein, schlafe, da draussen blöken nur schafe, die welt ist dunkel, der mond scheint hell, schlafe, elflein, schlaf' schnell
bist müde vom tanzen, müde vom singen, müde von allen weltendingen - lass' sie nicht rein! schlafe elflein, schlaf' ein
die sterne wollen singen dein wiegenlied der helle mond deinen schlaf behüt' dunkle wolken verscheucht der wind schlafe elflein, schlaf' geschwind!
hl
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:-) Heidi
antwortete am 10.04.01 (16:20):
anlauf
ich bin aus meinem weichen reichen wolkenkuckucksnest heraus gefallen, ich sagte zu mir "flieg" und stieß mich über den nestrand
jetzt sitze ich hier unten mit zerfledderten gefieder und übe das laufen denn es braucht einen großen anlauf um das fliegen wieder zu lernen
hl
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Dietlinde
antwortete am 10.04.01 (22:05):
Ich bin noch nicht lange im Seniorentreff zu Gast.Habe heute erst Eure wunderbare Lyrik-Seite entdeckt und bin begeistert! Das sind ja so wunderbare Gedichte von jedem Einzelnen zu verschiedenen Themen, daß ich echt staune. Ich fühle mich auch sehr wohl bei Euch und habe lauter nette Leute getroffen. Ich bin viel im Internet unterwegs und das ist nicht überall so. Wunderbar interessante Themen, vielseitig und bunt ist der Seniorentreff. Ich freue mich weiterhin auf schöne Lyrik von Euch und grüße herzlich Dietlinde
(Internet-Tipp: https://easy.to/haikulinde)
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Koloman Stumpfögger
antwortete am 11.04.01 (17:32):
Blütennacht
Weiß blüht der Kirschbaum am Fenster im Licht raumvoll Honigduft
Duft um das Lager nach Harz riecht das Täferholz nach Nelken und Mohn dein Haar
in später Stunde strömt Urwürze durch den Raum weil Herzkirschen blühn
kNs
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sylvia
antwortete am 15.04.01 (23:32):
Nur nicht erwachen nicht jetzt nicht bevor mir bewusst wovon ich geträumt
Bist du durch meinen Schlaf gegangen
Mir ist so wohl
svr
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Hans-Jürgen Caspar
antwortete am 17.04.01 (12:08):
Vielleicht zu hart
Ach wie schön sind doch Gedichte, die kein Mensch verstehen kann! Rein formal sind's Leichtgewichte, nett gereimt nur dann und wann.
Meistens zahm, doch manchmal wilder, an Gefühl und Schwachsinn reich, voller kraus montierter Bilder, kleingehackter Prosa gleich.
Nun, ich muß hier ja nicht bleiben, wahre Lyrik ist nicht fern. Diesem Dilettanten-Treiben - o Pardon! - entflieh' ich gern.
Nichts für ungut; es sind nicht alle Verse in dieser Abteilung des Seniorentreffs gemeint.
Hans-Jürgen
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Koloman Stumfögger
antwortete am 17.04.01 (14:20):
Sehr geehrter Lyrik-Kritiker Herr Hans-Jürgen Caspar.
Zu Ihren Schlußzeilen:
"Dilettanten-Treiben - o Pardon! - entflieh' ich gern."
Ich wünsche Ihnen eine schöne Osterwoche und nach Ihrer angekündigten und gelungenen Flucht einen ihnen genehmen Ort.
Freundlich Koloman Stumpfögger
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Sieghard
antwortete am 17.04.01 (14:56):
"Dilettanten-Treiben - o Pardon! - entflieh' ich gern."
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
bleib ob bleib du holder Caspar gelernt hat mancher schon von einem Narr und so mancher Dilettant wurde Dichter schon genannt als Beispiel sieh den Kunstbetrieb er jubelt hoch dem Geld zulieb
. .
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Georg Segessenmann,alias Georg von Signau
antwortete am 17.04.01 (15:44):
Lieber Hans-Jürgen Caspar Nicht jeder hat das Glück, vom Schicksal mit so viel Genialität gesegnet worden zu sein wie Sie. Aber jeder Mensch hat das Recht, seine vom Schicksal ihm geschenkten Gaben anzuwenden. Wenn Sie nun also glauben, sich in unserem Gremium nicht wohl fühlen zu können, kann ich Sie nur zu Ihrem Entschluss beglückwünschen, nicht mehr daran teilzunehmen. Da Sie uns angedroht haben, uns fern zu bleiben, sende ich Ihnen diese meine unbedarfte Mitteilung noch an die angegebene Adresse. Mit nachsichtigen Grüssen Schorsch P. S. Ihr Gedicht zeugt tatsächlich von Können. Dazu aber noch einen Spruch, den ich hin und wieder meinem ältesten Enkel zu bedenken gebe, wenn er über Jungs spricht, die nicht immer - wie er - eine Maximalnote heimbringen: "Wir zwei können nichts dafür, dass wir so schön und so gescheit sind!"
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Georg Segessenmann,alias Georg von Signau
antwortete am 17.04.01 (15:52):
Und hier noch ein riesiges Kompliment an die "Macher" dieses Forums. So langsam taste ich mich durch die unendlichen Gänge, Wege und Strassen der Hompages und Foren. Was da voller Liebe und Enthusiasmus zu einem abgerundeten Ganzen gefügt wird, das sprengt den Rahmen von Pflichten und Arbeit. Sowas kann man nur machen, wenn man es als Hobby und Dienst am Mitmenschen betrachtet. Nur schade, dass mir nach Stunden des staunenden Verweilens manchmal der Kopf schwirrt - er ist halt nicht mehr der jüngste ;-))))
Herzliche Grüsse an Alle
Schorsch
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:-))) Heidi
antwortete am 17.04.01 (22:10):
*Lach*
"..Meistens zahm, doch manchmal wilder, an Gefühl und Schwachsinn reich, voller kraus montierter Bilder, kleingehackter Prosa gleich.."
Ich werde diese Zeilen in meine Gedichte-website einsetzen als Vorwarnung.. *gg*
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Hans-Jürgen
antwortete am 19.04.01 (14:40):
Veränderte Sicht
Wußt' ich in der fremden Stadt mich nicht zu benehmen, muß ich jetzt auf neuem Blatt mich ein wenig schämen.
Was an Schönem sie enthält, sah ich nicht sofort; manches, das mir wohlgefällt, steht bald hier, bald dort.
Und so hab' ich überlegt: Grund gibt's nicht zu eilen. Ich beschließ', zum Teil bewegt, doch noch zu verweilen.
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Rudi
antwortete am 19.04.01 (17:33):
Lieber Hans-Jürgen
Schon in der Bibel steht zu lesen: Wer Reue zeigt, der kann genesen. Wir tragen keinem etwas nach, der wollte unser Ungemach. Ein jeder hat das Recht zu irren, wenn ihm Gedanken rasch entschwirren, die er dann gern zurückgehalten, um sie zur Reife zu entfalten. Drum achte auf den Rat der Weisen: Laß' Worte nicht zu schnell verreisen.
Rudi
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Heidi
antwortete am 19.04.01 (19:39):
:-)) Sehr diplomatisch, Hans-Jürgen
"..manches, das mir wohlgefällt, steht bald hier, bald dort."
aber auch sehr nett!
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Heidi
antwortete am 20.04.01 (00:51):
ohnmächtig
manchmal hasse ich - weiß nicht wen ich bin wütend und schimpfe - weiß nicht auf wen ich möchte etwas ändern - weiß nicht wie hilflos und machtlos bin ich, ein einzelner Mensch
ich will nicht resignieren ich will kämpfen - weiß nicht wie
hl
(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/threads/thread464.html)
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Hans-Jürgen
antwortete am 20.04.01 (08:59):
Danke, Rudi, für die hübschen Verse mit gutem Rat am Ende. Ich *liebe* Gereimtes!
Hans-Jürgen
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Evelyn
antwortete am 21.04.01 (16:57):
From the Persuit of Cruel Birds
I dart from the persuit of cruel birds headlong toward boughs that straddle the moment before reality: there,in the whirl of pigeons banking I am caught in the soft dawn underwing.
Von grausamen Vögeln verfolgt...
Ich stürze von grausamen Vögeln verfolgt kopflos ins Holz das nur zögernd den Blick befreit für die Wirklichkeit: dort,unter schwirrenden Tauben lingernd bin ich geborgen in der sanften Dämmerung ihrer Flügel.
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Rudi
antwortete am 21.04.01 (18:44):
Für die Freunde des Gereimten !
Der Regenwurm
Vom Blatt fiel einst ein Regenwurm bei einem Herbstgewittersturm. Mit vieler Müh' hinaufgeklettert hat er nachher gar bös' gewettert.
Da lag er nun so eine Weil und fühlte, dass die Glieder heil, denn Würmer haben, wie man weiß kein Rückgrat und auch keinen Steiß.
Sonst hätt' er sich sich was brechen können und mancher täte ihm das gönnen. Denn nichts ist schöner auf der Welt, wenn's Unheil andere befällt.
Drum wird er künftig unten bleiben, dort in des Grundes buntem Treiben, da wo ein Wurm auch hingehört, auch wenn er da nicht ungestört.
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Georg Segessenmann,alias Georg von Signau
antwortete am 21.04.01 (19:21):
Zum Regenwurm:
Wär er noch weiter raufgekrochen, hätt er gewiss sich was gebrochen. Drum denke jeder hier auf Erden, der auch Grösseres möchte werden: Der Aufstieg, auch wenn er nur kurz, endet gar oft mit einem Sturz!
Gruss an den Verfasser vom Regenwurm
Schorsch
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Rudi
antwortete am 21.04.01 (20:44):
Lieber Schorsch ! Ich kenne den Regenwurm !
Er konnte höher nicht mehr klettern, zumal bei solchen Ungewettern. Es war ihm sicherlich auch bange, ob er noch an sein Ziel gelange. Er hatte wohl auch nicht bedacht, daß ihm die Höh' zu schaffen macht. Schon mancher prahlt' mit großer Pose, doch fiel ihm dann was in die Hose.
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Rosmarie S
antwortete am 21.04.01 (22:22):
Lieber Rudi, lieber Schorsch,
Und die Moral von der Geschicht? Beneide Kletterwürmer nicht!
Doch unter uns, das glaube mir, beneid´ ich doch das freche Tier! Es konnt´ ja nicht nur kriechen, liegen, es konnte auch ein bisschen fliegen. Und wenn die Fleder-Maus es schafft, so hat ein Fleder-Wurm auch Kraft, sich übern Alltag zu erheben und mal was Tolles zu erleben!
Drum sei beim Fliegen gleich dein Chef, beweg dich zum Seniorentreff!
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Georg Segessenmann,alias Georg von Signau
antwortete am 22.04.01 (09:11):
Liebe Rosmarie S.
Tirrillii
Tirrillii, tirrillii, diese Frühlingsmelodie tönt von Dächern und Bäumen, lässt gar Süsses mich träumen, denn der Frühling ist da.......
Tirrillii, tirrillau, tirrlillii nun miau; muss das Liedlein vergessen, denn die Katz hats gefressen; das geht mir so nah......
April 2001, Schorsch, alias Georg von Signau
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sieghard
antwortete am 22.04.01 (09:27):
Die Queen. In Wien? In Berlin? In London ! 75 - schon? Gratulation !
.
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Hans-Jürgen
antwortete am 22.04.01 (09:58):
Kommentar zu Rudis erstem Regenwurm-Gedicht:
Die Verse, hübsch und amüsierlich, sie stimmen nachdenklich, natürlich, und sollen wohl ein Spiegel sein. Doch wie's bei solchen Fabeln üblich (die heiter sind und kaum betrüblich), verzerrt der Spiegel, ist nicht rein.
Drum die Moral von der Geschicht: Wenn jemand hier von Würmern spricht, so muß das nicht für Menschen gelten, denn immer noch geschieht's nicht selten, daß einer Rückgrat hat und zeigt, nach einem Fall auch wieder steigt.
Fortsetzung
Der Fabelspiegel, er verkleinert, vergröbert und verallgemeinert. Wer ihn benutzt, hält sich für groß, wahrscheinlich auch für ganz famos und glaubt, was er so kritisiert, das sei bei ihm noch nie passiert.
Doch liest man trotzdem die Geschichten, die von den Tieren uns berichten und märchenhaft auch Wahres sagen, nicht ohne inneres Behagen.
Man denkt: "Naja, wie *die* das machen - ich bin ganz anders" und muß lachen. Die Fabel ist drum sehr beliebt, weil sie uns Selbstbestät'gung gibt.
H.-J.
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Rudi
antwortete am 22.04.01 (11:07):
Verzeiht, daß ich noch verweile bei dem kleinen Wurmgetier; doch ich hoffe, die Ballade brachte manchem ein Plaisier.
Ende
Nun, jetzt hat er mir's gestanden, daß die Vorsicht kam ihm abhanden. Würmchen war auf Freiers Füßen, wollte Liebchen nur begrüßen.
Denn er liebte schon seit langem einen bunten Schmetterling und in seinem Liebesrausche wollt' er fliegen wie das Ding.
Und so kam es wie es musste er fiel runter auf den Bauch, dabei ging ihm aus die Puste und geschmerzt hat es wohl auch.
Drum sei jedem nur geraten, eh' er schreitet zu der Tat, die Natur hat's eingerichtet: Fliegen kann, wer Flügel hat.
(Internet-Tipp: https://easy.to/haikulinde)
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Rosmarie S
antwortete am 22.04.01 (17:33):
Für Rudis Regegnwurm
Ach, du armes Wurmgetier, nimm statt des Liebchens schnell ein Bier. Lass deine Träume einfach fliegen! Illusion auf Brechen, Biegen wird leider niemals dir gelingen! Hier ist´s wie mit den andern Dingen: Wie schön wär´eine Kusses-Schnut! Doch "real life" ist auch ganz gut!
(Und übrigens: Du bist ein Düssel! Dein Mädchen hat doch nur ´nen Rüssel! Küss mal auf diese Faden-Schnut, da tut ein Bierchen doppelt gut!)
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Rosmarie S
antwortete am 22.04.01 (17:47):
Hallo miteinander,
diese Regenwurmgeschichte macht mir über die Maßen Spaß! Besonders dein Ausgangsgedicht, lieber Rudi, finde ich köstlich!
Lieber Hans-Jürgen,
diese eine Strophe von dir würde ich aber nicht unterschreiben!
"Der Fabelspiegel, er verkleinert, vergröbert und verallgemeinert. Wer ihn benutzt, hält sich für groß, wahrscheinlich auch für ganz famos und glaubt, was er so kritisiert, das sei bei ihm noch nie passiert."
Im Gegenteil, im Gegenteil! :-))) Ansonsten finde ich deine Antwort aber sehr gelungen!
Lieber Schorsch, bei mir machen die Einfälle gerade schlapp. Vielleicht hat mich ja auch der Frühling gepackt? :-))) Dein "Tirrillii" ist aber allerliebst!
Dir, lieber Sieghard, stimme ich zu!
Die Queen. In Wien? In Berlin? In London ! 75 - schon? Gratulation !
Na, dann - schließ ich mich an!
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Georg Segessenmann,alias Georg von Signau
antwortete am 22.04.01 (18:33):
Was man aus einem Regenwurm doch alles machen kann......!
Hier noch ein Übergang vom Fabelspiegel zum Narrenspiegel:
Der Dichter
Vom Dichter, weil er sei entartet, wird meistens Un-Sinn nur erwartet und dass, weil er nun eben spinne, er seinen Unfug zumeist ersinne, um vor den sogenannt Normalen, sehr provozierend damit zu prahlen. Ich, liebe Leute, lass `s euch glauben; will nicht eure Illusionen rauben. Doch frag` ich euch, was wär das Leben, tät`s da nicht ein paar Spinner geben, die in der Welt, der öden, kalten, euch mit Geschichten unterhalten? Bedenkt auch bitte: manche Narren führen auf ihrem Narrenkarren nen Spiegel mit, der still und heimlich mal in Prosa, mal auch reimlich, gar nichts anderes führt im Schild als euch zeigen euer Spiegelbild. Doch lasst euch bitte nicht beirren denn auch Narrenspiegel können irren, und der Spiegel in des Narren Tatze zeigt ihm vielleicht die eigene Fratze?
Mai 1996, Georg von Signau, alias G. Segessenmann
Und die Moral von der Geschicht? Auch der Schorsch weiss Vieles nicht.
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Rosmarie S
antwortete am 22.04.01 (18:54):
Tirrillii Lieber Schorsch, nur nicht verzagen!
"...denn der Frühling ist da.......
Tirrillii, tirrillau, tirrlillii nun miau; muss das Liedlein vergessen, denn die Katz hats gefressen; das geht mir so nah......"
Tirrillii, bin doch da! Mich mag keiner mehr fressen, denn im Innern von dessen armem Gedärme erweckt ich ihm Härme, läg schwer ihm im Magen... Drum tut´s keiner mehr wagen. Als bleierner Brocken tät im Magen ich hocken. Drum schick mir die Katz, lösch deinen Satz, träum weiter ins Land - Frühling lässt sein blaues Band...
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Rudi
antwortete am 22.04.01 (22:43):
Hei, ist das ein lustig Spielchen, hin und her von Schirm zu Schirm und wir schmieden kleine Verschen das trainiert doch das Gehirn.
Mag es sein, daß wir mal schummeln, treffen nicht das Versemaß; doch das ist ja nicht so tragisch wichtig ist: es macht uns Spaß.
In diesem Sinn ein Dank an alle, die mit Versen uns erfreut, wir seh'n uns wieder nächste Woche Ich hoffe, keiner hat's bereut.
Mit elektronischem Gruß Rudi
(Internet-Tipp: https://easy.to/haikulinde)
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sieghard
antwortete am 22.04.01 (23:18):
sehr schön der Elektro-Gruß erfreut hat mich der Verse-Fuß nächste Woche dichte wieder dann blüht hoffentlich der Flieder Rudi rheider das ist kein Schummeln wenn wir mit den Versen fummeln. Freude machts auf jeden Fall, Dichtung gibts im Dichter-Saal.
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Hans-Jürgen
antwortete am 23.04.01 (09:25):
Nochmals über das Reimen
Die Reimerei ist 'was Verrücktes: nicht immer, wie man möchte, glückt es, das richt'ge Wort zu finden. Und will man seinen Senf verkünden mit Rhythmus, Versmaß, comme il faut, dann geht es oftmals ebenso: Man strengt sich an, quält sich herum und gibt nicht auf - es ist zu dumm; die ganze Richtung ändert sich... Und trotzdem ist es 'was für mich, trainiert, wie uns schon Rudi sagt, die grauen Zellen im Gehirn. Und macht man weiter, unverzagt, dann glättet sich die Denkerstirn zum Schluß von selbst. Man ist vergnügt, weil's einem so gefällt, genügt.
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Georg Segessenmann,alias Georg von Signau
antwortete am 23.04.01 (10:21):
Jaja ihr lieben Mannen, Frauen, auf eure Verse kann man bauen. Wer so gut die Reime siedet und so tolle Verse schmiedet, zeigt doch wirklich in der Tat, dass er noch keinen Alzheim hat. Nur wär es sicher angenehm, man wäre nicht so sehr bequem, dass man stets seine @-Adresse wie Hans-Jürgen hier vergesse! Schreib sie bitte hin ganz munter, dann gibt`s einen Strich darunter und man wird Dich noch mehr loben. Welchen Strich? Schau doch oben.
Herzliche Grüsse
Schorsch
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sieghard
antwortete am 23.04.01 (14:35):
In Freiburg ist heut endlich Sonne oh welche Wonne, welche Wonne nach 44 Tagen Regen, ein Segen, ein Segen...
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Rudi
antwortete am 23.04.01 (16:02):
Lieber Sieghard !
Wie lange wird die Wonne dauern nach diesen langen Regenschauern ? Wenn Dir die Sonne scheint aufs Dach, läßt gleich die Regenwonne nach.
Du schwitzt an jedem Körperteil, der Eisman bietet Eis Dir feil. Du sehnst Dich nach der kühlen Brause, und brauchst am Tage zehnmal Pause.
Du atmest schwer, die Bronchien rasseln, das kann Dir schon den Tag vermasseln. Du trinkst was kühles und Dir wird heiß, und ringsherum da rinnt der Schweiß.
Wie soll das enden, welche Pein, muß es so heiß bei Hitze sein ? Du hauchst, wenn einer Dir begegnet: "Es wär' ne Wonne, wenn's mal regnet".
(Internet-Tipp: https://easy.to/haikulinde)
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sieghard
antwortete am 23.04.01 (17:47):
Mein Arbeitszimmer ist im Dach es ist ein größeres Gemach hat Platz für Bücher, Tische, den PC so hab ich alles in der Näh.
Als wenns der Rudi hätt geahnt, das alles geht bis 30 Grad. Wenn es darüber geht oh Graus, muss ich von oben ziehen aus.
Der Hitze wegen geht nichts mehr dann muss indeed der Regen her. Doch im Moment ists schön hier oben das Wetter muss ich heute loben.
Und nicht nur das, sondern auch dass Rudi macht vom dichten Brauch dann ists hier oben doppelt schön wenn einer aufm Display zu sehn.
Das ist nun keine Lyrik hier, Versschmiederei, nicht mehr. Es mögen all' verzeihen mir, die Tieferes gewöhnt sind hier.
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Rosmarie S
antwortete am 23.04.01 (18:18):
> In Freiburg ist heut > endlich Sonne > oh welche Wonne, > welche Wonne > nach 44 Tagen Regen, > ein Segen, > ein Segen...
Lass uns in die Sonne legen oder uns´re Glieder regen, uns´re müden Herzen hegen oder auch das Rheuma pflegen...
Lieber Sieghard, entschuldige, wenn ich dein schönes Gedicht so verunglimpfe. Bei uns war auch Sonne, und die hat mich einfach übermütig gemacht! Herzlich Rosmarie
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Georg Segessenmann,alias Georg von
antwortete am 23.04.01 (19:18):
Hab heut` im Garten meine Palmen gesetzt; bin von diesen zu den Bananenstauden gehetzt; hab auch diese noch in die Löcher geschaufelt, dann noch ein paar Tropfen drüber getraufelt; noch ein Bier dann durch die Gurgel gejagt, weil mich ein gar arger Durst hat geplagt; drauf hab ich noch eine ganze Stunde relaxt; guten abend noch - I see you again wohl next!
Aber ich liess es mir nicht nehmen, die obigen Gedichte mit Genuss zu geniessen.
Schorsch
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Heidi
antwortete am 23.04.01 (19:26):
Zitat leicht abgeändert
"Spassvogel-Treiben - o Pardon! - entflieh' ich gern."
Viel Spass noch
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Rudi
antwortete am 23.04.01 (21:36):
Schade, schade Heidi, aber es gibt doch noch andere kurzweilige Themen. Bei dem vorletzten tut sich seit einiger Zeit garnichts ! Gibt es da nicht irgendwo ein paar nette Gedichtchen ? Gruß Rudi
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sylvia
antwortete am 23.04.01 (22:35):
Bei euch reimt's zur Zeit so schön!
Ich habe im zarten Alter von 12 Jahren mit Dichten angefangen. Damals haben sich meine Verse - im Gegensatz zu meinen heutigen - auch gereimt. Ich hätte da ein Gedicht, das reinpasst.
Prinz Frühling
Leise schmilzt der Schnee über Nacht. Prinz Frühling lächelnd drauf erwacht. Er nimmt seinen goldnen Wanderstab und ziehet froh ins Tal hinab.
Noch braun ist der Wald am Haine. Noch singt kein Vöglein am Raine. Doch murmelnd springt ein Quell zu Tal. Prinz Frühling ruft der Nachtigall.
Sie singt und jubelt aus voller Kehl. Es dringt Prinz Frühling tief in die Seel. Er hört sie gerne, er liebt sie sehr. Er ruft ihr zu: "Noch mehr, noch mehr!"
Prinz Frühling weckt alles, das da ruht. Er geht an die Arbeit mit frischem Mut. Er hüpfet fröhlich, er singt und wiegt, und jubelt ein Vöglein, so jubelt er mit.
svr 1960
Gott, ist das schöön! Und mein Lehrerinnenauge stellt fest: Keine Rechtschreibefehler! Nur 2 Interpunktionsfehler (habe ich ausgemerzt!)
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sylvia
antwortete am 23.04.01 (22:46):
ich habe noch eins nach zu schieben. Es darf gelacht werden! Ich muss da geistige Anleihen bei der "Försterliesel" und dem "Wilderer" aufgenommen haben...
Schmerz und Scham
Bunte Wälder, braune Felder siehst du überall, wo du schaust ins Tal.
Reh und Hase äsen im Grase, bis ein Jäger kommt und sie nicht verschont.
Sie stieben fort, doch ach, am Ort bleibt zitternd ein junges Reh. Das tut dem Jäger so weh.
Er wollte es töten. Nun muss er erröten. Er hat's nicht getroffen, nur angeschossen.
Der Jäger schämt sich. "Nun hab ich dich, du liebes, kleines Reh, verwund't und das tut weh!"
svr 1960
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Georg Segessenmann,alias Georg von Signau
antwortete am 24.04.01 (09:35):
Für Sylvia
Bitte sei mir nicht böse - aber die Gedichte von damals gefallen mir viel besser. Da sprach doch noch sooo viel Romantik mit. Mach doch wieder mal so eins!
Gruss
Schorsch
Da noch ein Gedicht extra für die Schweizer/innen:
Amslenäscht
**********
Hinderem Huus im Buächlihaag hockt en Amslemuätter si brüätet scho der liebläng Taag; s Männdli bringt äre s Fuätter
Das het ou s Nochbers Büsi gseh, äs luuret scho am Bode; Amslewiibli, oh herrjeh, wotsch du di net verrode?
I schtöik diä Chatz, so guet i chaa, us em Haag ond Rase. Zom Dank loht mir der Amslemaa es Gaggeli uf d`Nase !
******************************
April 1995, Schorsch S.
P.S. An einer Autorenlesung in einer Schulklasse fragten mich die Schüler, was denn die Wörter "verrode" und "schtöik" bedeuten. Ich war ein bisschen perplex. Dann aber dachte ich an die Veränderlichkeit der Sprache - cool, megacool, supermegacool!
Zum Verständnis für ennet der Schweizer Landesgreze Beheimatete. Schtöike heisst verscheuchen, sech verrode heisst sich bewegen.
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Hans-Jürgen
antwortete am 24.04.01 (10:13):
Irgendwie sind wir inzwischen auf verschiedenen Wegen bei der Natur gelandet, die zu preisen und sich an ihr zu freuen ein unerschöpfliches Thema ist. Jahreszeitlich ein paar Monate vorausgreifend, lasse ich ein kleines Gedicht folgen, das ich schon vor längerem schrieb und das mir jetzt wieder einfiel:
Urlaub auf einer dänischen Insel
Das Meer ist wie Silber, wie Seide die Luft, wogendes Kornfeld und Strandrosenduft. Die Ammer, der Reiher sind hier zu Haus, und der Kormoran breitet die Fittiche aus.
Aus Linden wie Rauch steigt zum Himmel empor ein wirbelnder, tanzender Bienenschwarmchor. Ich fühl' mich so wohl hier, so leicht und so frei - ach wärest du, Sommer, doch niemals vorbei!
Anmerkung: Wenn der Kormoran, bevorzugt, auf einem der Pfähle am Ufer zum Aufhängen der Fischernetze sitzt und dabei in malerischer Pose seine Flügel zum Trocknen spreizt, erinnert er stark an den Adler als Wappentier. - Schwarzer, aus einer Gruppe von Lindenbäumen hervorquellender "Rauch", der mich von Weitem erschreckte und mir Rätsel aufgab, entpuppte sich beim Näherkommen als etwas Harmloses. Trotzdem war er für mich ein überraschendes Naturereignis, das ich vorher noch nie gesehen hatte.
Und noch eine Bemerkung zu Sylvia: ich war auch Lehrer, und zwar für Mathe. - Dank auch an Schorsch für seinen Hinweis auf den "Strich"; ich beherzige ihn diesmal.
Hans-Jürgen
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Georg Segessenmann,alias Georg von Signau
antwortete am 25.04.01 (09:16):
Die eingesandten Gedichte werden immer besser. Offenbar sind da Könner am Werk, die eine Zeitlang nur zugeguckt haben und nun langsam "aus dem Busch" (nicht der Wilhelm ist gemeint) kommen! Nichtsdestotrotz hier noch eine Kostprobe später Einsicht:
Der Dichterling ***************
Mal tat ich bei Kaffee und Kuchen heimlich das Dichten versuchen. Trotzdem es anfangs sehr holperte, ich über manchen Reim stolperte, gab ich`s halt einfach nicht auf; so nahm das Unheil seinen Lauf. Viel Worte hab ich so verbogen, an den Haaren herbei gezogen; es wurde ergänzt und gestrichen, mit Busch und Goethe verglichen; und um`s dann noch abzurunden manch neues Wort gar erfunden.
Nun muss ich wohl selber mir raten: mach`s doch wie`s viele schon taten: Kannst du`s nicht lassen das Reimen, so tu`s halt, doch tu`s im Geheimen!
August 2000, Georg S.
P.S. Ich geb`s nicht auf!
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hl
antwortete am 29.04.01 (02:33):
Morgen erst
Über euch Himmelblau Weit entfernt Wolkengrau Sternensilber Sonnengold Wiesengrün soviel ihr wollt Bächlein klar und Quelle rein Fischlein können glücklich sein Blumengelb und Blumenrot Morgen erst ..ist die Erde tot
hl
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Georg Segessenmann,alias Georg von Signau
antwortete am 29.04.01 (09:34):
Füher kam mir an einem Sonntagmorgen so allerlei in den Sinn - heut (meist) nur noch Gedichte! Dieses also ist heute im Bett entstanden:
Jo, das isch halt so ne Sach...
Jo, das isch halt so ne Sach: Ei Tag füel i mi alt ond schwach, der ander chönnt i Bäum usriisse, dicki Strick chönnti verriisse.
Chönnt das würkli alls so sii? Esch ächt s Plagiere no derbii? Esch ächt alles nur erfunde? Ghört ächt das id Märlistunde? Müesst i ächt bim Strick verriisse, Bäum usriisse e chli bschiisse?
Sigs wies well; i wott nid chlage, wott doch vertroue, ned verzage; esch ou s Läbe nömm so bunt, nimmis halt, wies öppe chunt.
Wenn denn einisch d Ängeli singe ond mit ihrne Fäcke schwinge, rüefi i de lut ond voll Humor: „Nänt mi bitte uf i eure Chor. Doch wenn mi Gsang euch tuet geniere, de chönnti euch jo dirigiere!“
29.4.01, Schorsch
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Georg Segessenmann,alias Georg von Signau
antwortete am 01.05.01 (11:02):
Für Rosmarie S.
Raucherpoesie.
Ein jeder Mensch braucht seine Laster, hab` er nun Schulden oder Zaster. Das Rauchen ist zwar heut` verpönt, doch hab` ich mich halt dran gewöhnt. Sitz` ich in einem Restaurant, ganz bequem und unerkannt und zünd` mir eine Zigi an, dann tönt`s gewiss von nebenan: "Was muss der dumme Esel hier, vermiesen uns die Wurst, das Bier? Soll der sich doch zum Teufel scheren!" Dann muss ich sie halt flugs belehren: "Ihr wisst ja nicht, wie so ein Räuchlein ist Genuss für Kopf und Bäuchlein. Und werd` ich drum auch meist gemieden; Hauptsache ist: ICH bin`s zufrieden."
Januar 1993, Georg von Signau, alias
Schorsch
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Rosmarie S
antwortete am 01.05.01 (20:58):
Lieber Schorsch,
für deine Raucherpoesie bedanke ich mich - ein wenig hustend zwar -, aber artig und erfreut! :-)))
Rosmarie
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Georg Segessenmann,alias Georg von
antwortete am 02.05.01 (09:36):
Liebe Rosmarie Das Husten hat auch seine gute Seite: In diesen paar Sekunden macht man keinen Lungenzug!
Herzlich
Schorsch
P.S. Hätte ich nicht in meiner Jugend solch drastische Erfahrungen mit dem Rauchen gemacht - wer weiss - vielleicht würde in diesem Augenblick auch auf meine Tastatur Asche fallen!?
(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/fr-georg.html)
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Hans-Jürgen
antwortete am 02.05.01 (18:04):
"Ist das Rauchen nicht gefährlich?", fragt ein Junge, "sag mir's ehrlich!" "Nö", seggt Vadder, "meine Lunge hat's bisher noch ausgehalten. Und ich will auf meine alten Tage damit weitermachen."
Sagt der Junge:" Ich muß lachen: 'alte Tage' - bist g'rad vierzig." Und der schlaue Vater irrt sich, raucht noch weiter wie ein Schlot, ist mit 45 tot ...
Übrigens gibt es von J. S. Bach ein "erbauliches" Lied über das Rauchen ("So oft ich meine Tabakspfeife / mit gutem Knaster angefüllt...") im Notenbüchlein seiner Frau Anna Magdalena. Wer kennt es in dieser Runde und spielt es vielleicht sogar auf dem Klavier?
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Georg Segessenmann,alias Georg von Signau
antwortete am 04.05.01 (10:06):
Maienrausch
Endlich ist der Mai gekommen, hat mich bei der Hand genommen, zieht mich durch das Feld, den Wald. Sehnsucht, mit mir durchgebrochen, hat mich tief ins Herz gestochen. Halt mich fest, ich fliege bald.
Will nichts weiter, als geniessen, staunen, wie die Knospen spriessen, lauschen, wie der Kuckuck ruft, die Natur, dies Wunder sehen, spüren, wie die Lüfte wehen, riechen ihren Blütenduft.
Wo ich geh`, nur Frohgesichter, jeder wird zum Clown, zum Dichter, Augen strahlen froh mich an. Graue Wolken ziehen weiter und am blauen Himmel, heiter zieht die Sonne ihre Bahn.
April 1993,Georg von Signau
(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/fr-georg.html)
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Georg Segessenmann
antwortete am 13.05.01 (08:51):
Mauseseele
Mäuschen sass in Bauers Tenne, frass mit Gockel, Kücken, Henne Körner, die auf Boden lagen, ohne Bauersmann zu fragen. Mäuschen war hier ungebeten, Bauersmann tat tot es treten, und ohne Predigt und Gebimmel fuhr Mauseseele in den Himmel.
Und die Moral von dieser Gschicht? Auch tote Maus gibt noch Gedicht!
Mai 01, Schorsch
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Friedgard
antwortete am 13.05.01 (17:12):
Dummes Mäuslein - so verfressen, hat ganz die Gefahr vergessen, dabei sagt stets seine Mutter: paß gut auf, und such dein Futter da wo keiner auf dich schaut, sonst verlierst du deine Haut! Aber ach, die Körner schmecken, es vergißt, sich zu verstecken: aus der Traum - der Mausebengel ist jetzt schon ein Mauseengel. Kleiner Trost: durch die Gedichte steht er jetzt im Rampenlichte....
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Georg Segessenmann
antwortete am 13.05.01 (18:47):
Ja, frässe doch der Mäusebengel statt der Körner Süssholzstengel und würd nicht in die Tenn sich wagen, würd er sein Fell noch heute tragen!
Danke, liebe Friedgard, für Deine schmunzelantwort (;--))))
Schorsch
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Rosmarie S
antwortete am 13.05.01 (19:04):
Lieber Mäuserich, ähm, lieber Schorsch und liebe Friedgard,
Und Schorsch und Friedgard im Gedenken an Mäuschens Seele Blumen schwenken. Dadurch entsteht in mir die Frag´: Ist heute etwa _Mausetag_? Als Mutter wurd´ ich heut´ geehrt. Doch wär´ die Maus es nicht auch wert?
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Georg Segessenmann
antwortete am 13.05.01 (19:43):
Nicht ernst gemeint ist diese Frage: Wird mein Gedicht zur Mäuseplage? Habt Dank, ich fühle mich geehrt, solang sich keiner hier beschwert!
Gruss
Schorsch
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Georg Segessenmann
antwortete am 14.05.01 (19:30):
Und wer nun da etwas Schlechtes denken sollte, ist selber schuld.
Zweierlei Mass
Ein Mäuserich, klein, schlank und keck, ging Nachbars Trude an den Speck. Doch sie schrie: „Das ist zuviel!" und griff nach einem Besenstiel Mit diesem hat sie unverzagt den armen Mäuserich verjagt.
Da kam der Paul, gross, schlank und keck, auch er ging Trude an den Speck. Und sie schrie: „Welch herrlich Spiel" und wieder griff sie nach dem - Stiel. Der Dichter meint: Das hat man nun, wenn eben zwei das gleiche tun!
Schorsch
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Hans-Jürgen
antwortete am 16.05.01 (10:59):
Es fuhr einmal ein kleines Schiff nicht weit entfernt vom Strand. Weil keiner 'was vom Kurs verstand, drum lief es auf ein Riff.
Des Schiffleins Tage sind gezählt: zwar schlug's nicht richtig leck, doch sitzt es fest, kommt nicht vom Fleck, weil's ihm an Tiefgang fehlt.
Und die das Ganze kommen sah'n, verließen längst den Unglückskahn und gingen still von Bord. Ein paar nur sind noch dort.
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Georg Segessenmann
antwortete am 16.05.01 (11:34):
Lieber Hans-Jürgen
Drum merke wer ein Schiff besteigt, dass er ein bisschen Klugheit zeigt, sich niemals ganz im Sichern wähn`; verlass das Schiff VOR Kapitän! Das weiss, so meint der Kritiker, bei uns doch jeder Politiker!
Gruss
Schorsch
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Hans-Jürgen
antwortete am 17.05.01 (09:07):
Das mit dem Schiff auf seinem Riff hat *tiefere* Bedeutung. Ich suchte nicht mit dem Gedicht nur Internet-Verbreitung.
Mit Kritikern, Politikern hat's wenig nur zu tun - sie mögen weiterruh'n.
Das Schiff wird morsch, mein lieber Schorsch, und wer auf ihm der Käpt'n ist (und ob Du es nicht selber bist), ist eine off'ne Frage, die ich zu stellen wage.
Das Ganze ist ein traurig' Lied; es grüßt ein kleiner Verseschmied.
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Georg Segessenmann
antwortete am 20.05.01 (09:54):
"Das Ganze ist ein traurig' Lied; es grüßt ein kleiner Verseschmied."
Lieber Hans Jürgen
Wer so gut dichtet, der ist wohl kein "kleiner Verseschmied" mehr. Alles ist nur eine Frage der Zeit; zum Beispiel nämlich, ob wirs noch erleben.......
Herzlich
Schorsch
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Georg Segessenmann
antwortete am 20.05.01 (09:59):
Sommerzeit
Lauer Abend, linde Lüfte, Kuckucksruf und Blumendüfte. Kurze Nacht, der Tag wird länger. Auf dem Dach ein schwarzer Sänger. Amselmann zeigt Vatertriebe, singt ein Lied, dem Weib zuliebe. Unten schleicht des Nachbars Katze; leise Sohle, scharfe Tatze.
Grad steht das Korn, der Bauer lacht. Er hat sein Heu schon eingebracht. Millionenfach vertreibt die Stille das unendlich Lied der Grille. Mein Herz zerspringt vor Freude fast. Das Fernweh ist mein Dauergast. Zu jedem Spass bin ich bereit. Hast Du`s gemerkt? s`wird Sommerzeit.
Januar 1993 Schorsch
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sieghard
antwortete am 20.05.01 (11:37):
Hallo Schorsch und Hans-Jürgen:
Du bist schon ein größerer Verseschmied, das ist mein kleines Urteil, vergib! Der Sonntag ist so strahlend heut, geh nun raus und grüß die Leut.
.
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Georg Segessenmann
antwortete am 21.05.01 (08:38):
Im Forum "Gedichte" läuft gerade eine Diskussion darüber, was Gedichte beinhalten oder sein sollten. Hier meine Meinung über Gedichte und ihren Wahrheitsgehalt allgemein:
Die Wahrheit
Man braucht ja schliesslich nicht zu lügen, nur ein Wörtchen lassen, auch mal eins fügen; dann wenn`s gut gefügt und auch gut gelasst, schlussendlich alles wieder bestens passt; ein Wort wird "gefunden", ein Wort "verloren"; eine neue "Wahrheit" schon wieder geboren. Man kann sie hören, man kann sie sichten; mir scheint, das sei grad wie beim Dichten! Nun ja, gar mancher Mensch wird so geleimt; macht nichts, wenn nur das Ding sich reimt. Und manche "Wahrheit" ist ja schliesslich, wenn allzu einfach, auch oft verdriesslich. Drum denken Dichter, und auch mancher Jurist, die Wahrheit doch zumeist viel schöner ist, wenn sie mit Fantasie ein bisschen abgerundet und sie somit (fast) allen Menschen mundet!
Juli 1996, Schorsch
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Hans-Jürgen
antwortete am 21.05.01 (14:57):
Ich *liebe* Gedichte (sonst würde ich mich hier nicht herumtreiben). So freute ich mich, als ich aus dem Nachlaß einer Tante von mir ein Buch mit Liebeslyrik aus mehreren Jahrhunderten geschenkt bekam. Bei einem dieser reimlosen, unstrukturierten, inhaltlich verwirrenden *modernen* Gedichte dachte ich, es sei am unteren Seitenrand schon zuende, doch ging es nach dem Umblättern noch ein ganzes Stück weiter, ohne deshalb klarer, verständlicher oder schöner zu werden. Dies läßt sich auch auf andere lyrische Produkte der gleichen Art übertragen, und so entstanden die folgenden Verse:
Jetzt weiß ich, worin ein modernes Gedicht sich von älteren *noch* unterscheidet: Du streichst ein paar Wörter (oder stellst sie nur um), und keiner findet das schrecklich und dumm und daß das Gedicht drunter leidet.
Der Grund hierfür ist: man *merkt's* einfach nicht, es sei denn, der *Autor* betrachtet aufs neue sein Werk und stellt fest, was geschah. Für ihn ist der Ärger zur Strafe dann da, weil Rhythmus und Reim er verachtet.
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Koloman Stumpfögger
antwortete am 21.05.01 (20:02):
Hunger
Was sucht die Maus auf dem Mühleboden, auf dem grünen Teppich in der Lauterbacher Mühle?
Längst gibt es auf dem Boden keine Körner mehr, keinen Überfluß an Frucht.
Wonach hungert sie? Nach Körnern nicht! Worte und Weisen locken sie heute.
Gedichte schweben zur Abendzeit unter dem Gebälk: Da mischt sich die Maus unter die Hörer.
Mehr als Körner begehrt sie, mehr als einen vollen Bauch: Sie hungert nach täglichem Brot.
Jene auf den Stühlen halten verschreckt den Atem an. Da huscht hurtig die Maus mit einem Körnchen Wahrheit davon.
kNs
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Georg Segessenmann
antwortete am 21.05.01 (21:37):
Ob es sich denn lohnt zu dichten? Die Einen meinen wohl: mitnichten? Und wohl mancher fragt mit Grinsen: "Bringt das Dichten mir denn Zinsen?" Schorsch sagt nur: "nen Guten Abend; für mich ist Dichten halt erlabend!" > Gruss
Schorsch
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Georg Segessenmann,alias Georg von
antwortete am 01.06.01 (17:16):
Liebe Treffler und Trefflerinnen.
Schade: Im Gedichteladen finden sich Gedichte zuhauf, die längst verstorbene geniale Dichter geschrieben haben. Warum eigentlich so wenige eigene, Gedichte von heute? Angst, ausgelacht zu werden? Aller Anfang ist schwer, sprach jener Einbrecher, als er einen Ambos mitlaufen liess! Drum: Frisch von der Leber weg gedichtet. Wenn sich die Zeilen dann irgendwie noch reimen umsobesser! Bei jedem mal wirds besser!
Herzliche Grüsse an alle KönnerInnen und solche, die es noch werden möchten.
Schorsch
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Georg Segessenmann,alias Georg von
antwortete am 03.06.01 (10:50):
Rattenfänger
Hört man auf des Volkes Stimme gibt`s wenig Gutes, und das Schlimme, das in jedem Menschen klebt, hat wie Unkraut überlebt. Und es scheint, je höher einer, wird das Böse doch, statt kleiner, eher grösser noch und schlimmer; doch das stört die Grossen nimmer. Denn sitzt das Böse einmal oben, beginnt man „unten“ es zu loben, weil aus Frosches Perspektiv man alles sieht halt relativ, als wäre es Gottvaters Wille; nimmt`s an und hält sich stille. Sei einer nun ein Wirtschaftsmann, der das Volk verführen kann; sei er als Fussballknaller das edle Traumziel Aller; mischt einer mit viel Geschick sich in die nationale Politik; gebärtet sich als Bänkelsänger und moderner Rattenfänger, frägt kein Simpel je danach, wie oft der seine Schwüre brach; man staunt nur noch und nöcher in seine Nasenlöcher. Doch manchmal kommt`s mit Knall aus grosser Höhe auch zum Fall, und jene, die vor Ehrfurcht staunten, hurra riefen (und auch raunten), finden diesen Fall nun plötzlich sehr gerecht und auch ergötzlich, und verkünden dem, der blutet, man hab` schon lang es ja vermutet, dass nur Hochstapler er gewesen. Ja, nun wischt ein neuer Besen, und man zieht nun vors Gericht den Schurken und den Bösewicht; und findet bald nen neuen Mann, dem man Hochachtung zollen kann. Denn der Homo braucht zum Wohl seines sapiens ein Idol, und, so meint der Liedersänger, halt auch seine Rattenfänger!
Schorsch
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sylvia
antwortete am 05.06.01 (20:14):
Ich habe unumstössliche Prizipien lasse mich nie von meiner Meinug abbringen
Schliesslich habe ich Charakter
Sturer Hund
svr -----------------
Viele sagen sie glauben nur an sich und ihren Verstand
Sie sagen sie glauben an nichts
Die meisten haben recht
svr
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sylvia
antwortete am 05.06.01 (21:32):
Ich habe sie gesehen auf der Strasse Schmudelkind mit wirrem Haar in abgerissenen Klamotten in ausgelatschten Schuh'n wie eine Vogelscheuche und dachte mir mein Teil
Jetzt pflegt sie meine Wunden misst mit kühlen sanften Händen meinen Puls ermuntert mich mit kleinen Scherzen putzt meinen Hintern leert meinen Topf sauber und adrett in weisser Schürze und lächelt
Machen Kleider Leute
svr (1980)
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Dora Naef/Millefoglio
antwortete am 08.06.01 (01:54):
Ach, meine lieben Versemacher, wie hab ich mich amüsiert, Eure Gedichte zu lesen! Ich glaube, ich kann nicht mal schlafen vor Freude! Die Raucherpoesie von George, die Streitgedichte zwischen ihm und Hans-Jürgen, das von den Elfen, die von der Maus hihihihihahahaha! Und die vielen anderen, die mir auch so sehr gefallen haben !Ihr habt mir Mut gemacht. Darum werde ich Euch auch einige von mir auf Züritütsch schicken. Ich liebe mein Schweizerdeutsch und überhaupt alle Sprachen.Ich liebe es auch damit zu spielen und neue Wörter zu erfinden, zu kreieren, so wie Ihr es manchmal tut! Hier eines vom 1973:
S'isch e Qual!
Wänn mir die Versli nocherenne, chan ich jo schliessli nüt defür! Ich chas denn eifach nöd verchlemme, es hört dänn nümmen uf bi mir!
I mues dänn immer wyterdichte bis mir de Chopf wehtuet! Bim Butze,bim Choche, bim Bügle, bim Näihe, sogar uf em Hüsli, es isch fäng zum Schreie !
Und wänni dänn zobig will äntli is Bett, purzlets deet mitenand um d' Wett die Ryme und grad wie garschtigi Goofe zwängelets use und lönd mi nöd schloofe !
Jetzt isch bigoscht scho halbi zwei, jä, nu, es isch jo einerlei! I mues morn nöd früeh usem Bett, will euse Chli no Ferie hätt.
Es isch zwar scho echli e Qual, so fescht hät das mich packt dasmal. dass ich schtatt ordli d'Arbet z'mache, nuno tuen Gedichtli mache.
Dora/Millefoglio
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Dora Naef/Millefoglio
antwortete am 08.06.01 (02:49):
Ich bilde mir schon gar nicht ein auch eine Dichterin zu sein! Möcht'nur ein wenig mit Euch spielen und eine sein nur unter vielen
Möcht mich ein wenig amüsieren, dergleichen tun,illusionieren. Das Spiel mit Sprache und mit Reimen gefiel mir schon immer im Geheimen.
Ich bitt Euch darum, liebe Leut' öffnet das Herz mir, am liebsten gleich heut'! Meines habt Ihr schon gewonnen mit euren wunderschönen Kolonnen!
Dora/Mille
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