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THEMA:   Wörter, Wortgeschichte(n): MÜNDEL...?

 4 Antwort(en).

iustitia begann die Diskussion am 20.10.03 (15:15) mit folgendem Beitrag:

Wörter, Wortgeschichte(n): MÜNDEL

Mündel - ja, das ist logisch, dieses Wort hat seinen etymologischen Grund in "Mund". Aber was bedeutet es nur, dass "Mündel" zu dem uns heute bekannten Wort werden konnte? Und: Hat es was zu tun mit der Redensart "Morgenstund hat Gold im Mund"?


Medea. antwortete am 20.10.03 (17:28):

Nach landläufiger Überlieferung gehört zu jedem Mündel ein Vormund - also einer, der anstelle des meistens minderjährigen oder nicht mehr geschäftstüchtigen Mündels den Mund aufmacht und dessen Interessen nach außen hin vertritt. Leider war immer wieder zu lesen und auch in der Geschichte nachzuweisen, daß ein Vormund nicht immer zugunsten seines ihm anvertrauten Mündels gehandelt hat.
Soweit erst einmal von mir .....


schorsch antwortete am 20.10.03 (18:08):

Vielleicht hats mal früher "Bündel" geheissen? Findelkinder wurden ja oft als Bündel vor die Kirchentür - oder anderswohin - gelegt......


mart antwortete am 20.10.03 (18:58):

Die Erklärung des etymologischen Wörterbuchs lautet so:

ein im Nhd. als simplex untergegangendes Substantiv
ahd. Mut f. "Hand, Schutz" um 8oo,
mhd. munt Hand, Schutz, Bevormundung, Erlaubnis etc.

im 16. Jhd. gilt Mündlin, Mündlein und Mündel, letzteres wird im 18. jhd. geläufig, älter aber nur bis ins 18. Jh. bezeugt, ist Mündling etc......


Medea. antwortete am 21.10.03 (13:02):

Ein Vermögen "mündelsicher" anlegen, läßt auch zwei Deutungen zu ;-)
einmal: im Sinne des Mündels = Vermögen sichern, damit es später zu dessen Nutzen zur Verfügung stehe ....
oder: vor dem Mündel in Sicherheit bringen, damit es nicht schon vor der Zeit verbraucht wird. :-))