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THEMA:   Alter Star einfach vergessen - eigentlich schade :-(

 1 Antwort(en).

tiramisusi begann die Diskussion am 29.09.03 (12:37) mit folgendem Beitrag:

Das Genre "kauzigen Alten" und vor allem die Schauspielerinnen, die dahinter stehen, sind so ein bisschen ein Lieblingsthema von mir und ich sammle alles Mögliche, was ich da so an Infos finde.

Eine der "ganz grossen" alten Damen war für mich Agnes Windeck, die vielen sicher noch aus dem Programm von RIAS Berlin als eine der Protagonistinnen der legendären "Insulaner" bekannt sein wird, die aber erst mit über 70 so richtig zum Star wurde, schrullige DAmen in Edgar Wallace Filmen spielte und schlussendlich die nervige "Mutter" in der Serie "Die Unverbesserlichen", in der auch Inge Meysel und Josef Offenbach brillierten.

Agnes Windeck starb am 29. September 1975 in Berlin im Alter von 87 Jahren an Herzversagen. Ihr Grab befindet sich auf dem Landeseigenen Friedhof Heerstraße im Bezirk Charlottenburg. Nun steht die Grabstelle demnächst wieder zur Verfügung. "Kein Verwendungszweck" heisst es amtlich ... hat Berlin kein Geld, die Grabstätte eines fast Originals (obgleich Hamburgerin) zu erhalten?
Ich finde es eigentlich bedauerlich - wo doch so viel Geld für absoluten Mist in der Hauptstadt ausgegeben wird.

Übrigens: wer Infos oder alte Bilder zB von Adele Sandrock, Agnes Windeck, Margareth Rutherford und andere "schrullige" alte Damen hat - ich bin für alles dankbar - vielleicht wird mal eine Website draus :-)


iustitia antwortete am 06.10.03 (10:55):

Auch ein "Star" - aber auch ein Dichter, ein Kabarettist: Werner Finck - auch schon vergessen?

Werner Finck:
WELTUNTERGANG IN LITAUEN

Eines Tages stand man in Litauen vor der ernsten Frage, wie man einem Weltuntergang mit Anstand begegnen könne. Blindgänger der Astronomie hatten Tag und Stunde bereits genau berechnet: Panik et circenses waren die sofortige Folge. Die panisch Reagierenden wollten sich ins Wasser stürzen, die circensischen ins Vergnügen. So er-wartete man das Ende. Je nach dem, gelassen oder ausgelassen.
Aber plötzlich wurde die Sache abgeblasen. Im letzten Stündlein sozusagen.
Man sollte den Weltuntergangssternen ihr teuflisches Mundwerk legen. Mit dem Halleyschen Kometen 1911 sind wir schon mal hereingefallen.
Die ausschweifenden Kometen mögen sich von den nicht minder ausschweifenden Erdenbürgern angezogen fühlen. Das mag sein. Da es aber niemals zu entscheidenden Zusammenstößen kommt, scheint zwischen beiden Planeten ein Nichteinmischungspakt geschlossen worden zu sein. Und wirklich, der Mensch hat es nicht nötig, sich von frem-den Himmelskörpern ins Handwerk pfuschen zu lassen. Das bißchen Erdball kriegt er ganz allein kaputt.
(Aus: W.F.: Finckenschläge. 1953. S. 58)