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THEMA:   Tiere sind Menschen sind Tiere sind Menschen..

 15 Antwort(en).

js begann die Diskussion am 07.07.03 (13:17) mit folgendem Beitrag:

Es war einmal ein Haufen Tiere, die sich südlich der Alpen viele andere Tiere und viele Ländereien unter den Nagel gerissen hatten. So vor 2000 Jahren dann ging das langsam zu Ende, denn eine elitäre Gruppe predigte Gewaltlosigkeit, legte das alte System nach weiteren 400 Jahren lahm, sodass diese früheren Herrschertiere konvertierten, nun dieses neue System, diese Religion, predigten, verbreiteten, zentralisierten.
Jenseits der Alpen, aus der Sicht dieser nun alten Welt, lebten viele verschiedene Tiergruppen, die sich zwar auch bekämpften, wenn sie sich trafen, viele davon waren sehr wild, aber sie übernahmen so nach und nach die neue Religion, wurden gar ebenso intolerant anderen Überzeugungen gegenüber wie die alten südlichen Tiere.
Allesamt klammerten sie sich nun, Nord und Süd, an diese Ideen der Nächstenliebe, trotzdem waren sie unverändert grausam zueinander, wenn sich Interessen überschnitten.
Für fast 1000 Jahre dann hatten sie alle zusammen so starre Konventionen aufgebaut, praktiziert, verbissen verteidigt, dass man von einem dunklen Mittelalter heute spricht.
Danach zerlegten sich ihre Gemeinsamkeiten, so sie denn überhaupt welche waren, man klärte sich auf, jede Gruppe kam zu einem völlig anderen Ergebnis.
Plötzlich wollte jeder, trotz der milden Religion, über jeden herrschen, jeder auch mal so ein Reich wie früher die Süd-tiere hatten, errichten.
Nun setzte jahrhunderet lang ein Hauen und Stechen ein, das in unzähligen Blutbädern endete.
Jede Tiergruppe, die sich nun Nationen nannten, baute wie wild, vor allem Siegestore.
Plötzlich, noch gar nicht so lange her, besann sich eine Gruppe Tiere nördlich der Alpen, dass sie edler seien als andere Tiergruppen, versuchten alle zu vernichten, die das anders sahen, vor allem jene, die sich auf der ganzen Erde ausgebreitet hatten, die ähnlich dachten wie sie selbst.
Zwei fürchterliche Kriege tobten, die erst durch jene Tiere beendet wurden, die nach einem anderen Kontinent ausgewandert waren, sich nun als noch edler sahen.
Schliesslich schlossen alle Tiere südlich und nördlich der Alpen einen Bund, schworen sich, nur mehr lieb zueinander zu sein.
Sehr zivilisiert gings da zu, eine gewisse Zeit, bis ein Supertier(seine eigene Meinung) aus dem alten Süden für ein halbes Jahr den Vorsitz übernahm.
Dieser eigentlich Kriminelle, mimosenhafte Typ erinnerte sich plötzlich daran, wie das früher lief, andere Tiergruppen zu ärgern, nämlich dergestalt, dass man sie an Untaten ihrer früheren Generationen erinnerte(dies funktioniert ja deshalb so gut, weil man die nicht mehr ubgeschehen machen kann).
Daraufhin brach der alte Zwist aller wieder aus, schon schielten die einst ausgewandertn Tiere wieder herüber, dachten an das nächste Schlichten. Denn eben hatten sie einem Obertier in einem fernen Land das Volk weggenommen, was unglaublich gut tat, deren Selbstbewusstsein.
Tja, nun standen sie da, die versöhnungsfreudigen Tiergruppen um die Alpen herum, fragten sich, ob sie sich wirklich künftig lieb haben wollten, oder ob das bloss eine vorübergehende Zwecküberlegung war...


Angelika antwortete am 07.07.03 (13:56):

??? abgesehen davon, dass Tiere die besseren Menschen sind, sind Tiere glücklicherweise Tiere und Menschen leider Menschen.


Medea. antwortete am 07.07.03 (19:48):

Lieber Jürgen,

mit Deiner Fabel tust Du aber den armen Tieren sehr unrecht :-(
Allerdings sind diese Menschen ja gut zu erkennen: die Römer, Germanen (Barbaren), Mayflower-Auswanderer, USA-Rückwanderer etc., etc. - warum sie alle nicht gleich beim Namen nennen?
Ich habe mich immer dagegen gewehrt, wenn es hieß: "Die haben wie die Tiere gehaust" oder "sich wie die Schweine benommen" und was der Mensch sonst noch so formuliert....
Offensichtlich kann der homo sapiens nicht zu dem stehen, was er so in der Welt anrichtet ....


Simba antwortete am 07.07.03 (21:26):

Das Tier ist unschuldig, selbst wenn es tötet - und das tut es auch nur um nicht zu verhungern. Die Lust am Töten und das Erobern von Ländern ist alleine dem Menschen vorbehalten. Und drum gefällt es mir nicht, wenn Menschen "vertierlicht" werden.


dirgni antwortete am 07.07.03 (23:12):

Hallo Simba,

auch der Mensch kann sich nicht nur von Pillen ernähren; wenn er Tiere nicht tötet, muß er Pflanzen töten. Ob das weniger schlimm ist?


Simba antwortete am 08.07.03 (07:57):

Hallo Dirgni,

es geht hier nicht um Pflanzen, sondern darum dass Tieren alle möglichen schlechten Charakterzüge von Menschen angedichtet werden. Als bekennender Nichtfleischesserin ( Vegetatiererin wäre übertrieben, denn überall in Medikamenten und Bedarf des täglichen Lebens sind tierische Stoffe eingearbeitet) werde ich in kurzen Zeitabständen mit diesen mich langsam ermüdenden Vorhaltungen von Pflanzentötungen konfrontiert :-) ( nicht hier, sondern im allgemeinen Leben)
Hier einige Zeilen vom Schweizer Vegetarismusverband zu diesem Thema:
Dürfen wir Pflanzen töten?

Über diese Frage macht sich kaum jemand ernsthaft Gedanken. Erstaunlicherweise wird sie aber gegenüber Vegetariern immer häufiger gestellt, um zu zeigen, dass die menschliche Ernährung immer auf das Töten von Lebewesen hinausläuft und damit das Töten von Tieren für die Ernährung auch zu rechtfertigen ist. +

Die fragende Person macht dabei jedoch einige gedankliche Fehler:

Es wird davon ausgegangen, dass das Töten von Pflanzen gleich schlimm ist wie das Töten von Tieren.Wenn man diesen Gedanken weiterführt, muss man zum Schluss kommen, dass auch das Töten von Menschen gleichzusetzten ist mit dem Töten von Tieren, denn der körperliche Unterschied zwischen Mensch und Tier ist zweifellos viel geringer, als derjenige zwischen Tieren und Pflanzen. Es ist also reine Willkür, das Töten von Tieren mit dem Töten von Pflanzen gleichzusetzten, dasjenige von Menschen aber nicht darin einzubeziehen. Konsequenterweise müsste man also mit obiger Argumentationsweise auch den Kannibalismus gutheissen. Ein weiterer Punkt, der bei dieser Behauptung nicht beachtet wird, ist: Jeder moralisch denkende Mensch versucht unnötiges Leiden zu vermeiden. Da kein Mensch ohne zu Essen überleben kann, lässt es sich leider nicht umgehen, Leben zu vernichten, um selbst zu überleben . Es stellt sich hierbei also die Frage: Welche Ernährungsweise erzeugt am wenigsten Leid? Bei einem Vergleich zwischen Mensch und Tier (vor allem in Bezug auf ihr Nervensystem) muss man davon ausgehen, dass (Säuge-)Tiere ebenso leidensfähig sind wie Menschen. Bei Pflanzen kann man zwar gewisse «Gefühle» feststellen . Mangels eines komplexen Nervensystems kann jedoch vermutet werden, dass ihre Leidensfähigkeit nicht so starkausgeprägt ist wie dasjenige der Tiere und der Menschen . Pflanzen sollten nicht willkürlich getötet werden.Wenn man aber vor die Wahl gestellt wird, ein Tier oder eine Pflanze zu töten, um selbst überleben zu können, dann wird durch das Töten des Tieres bestimmt mehr Leiden verursacht.

.. wurde entnommen aus https://www.vegetarismus.ch/info/16.htm

Internet-Tipp: https://vegan.at/tierrechte/philosophie/pflanzenleid_wiss.html


Medea. antwortete am 08.07.03 (08:03):

Danke Simba - auch ganz besonders für den Link ...


Gudrun antwortete am 08.07.03 (08:16):

Danke,simba
auch für den Link!

nun muss ich doch kein schlechtes Gewissen mehr haben,wenn ich mich als Vegetarier genüsslich ernähre.
Interessant sind auch die in der Homepage des link angegebenen Veganer-Rezepte.


js antwortete am 08.07.03 (09:17):

wünsche euch fröhliches weitermailen neben dem Thema her.
Keiner hat bisher erraten, warum ich Tiere als Mittel für Aussagen hier verwendet hatte.


Angelika antwortete am 08.07.03 (09:25):

Na da ist aber einer auf den Schlips getreten -
js: am Thema vorbei hast leider nur Du geschrieben ...
Aber ein Rätsel auch für Dich:
Kennst Du den Unterschied zwischen Poo der Bär und den Tierfabeln von La Fontain????
Die Franzosen hassen die Engländer noch heute dafür :-)
Poo kann Dir die Welt in einem Satz erklären - La Fontain muss dafür eeeewig lange sog. "Tierfabeln" schreiben ...


schorsch antwortete am 08.07.03 (09:40):

Wahre Geschichten als Fabeln zu erzählen ist seit Jahrtausenden gebräuchlich. Um sie zu verstehen, resp. um zu wissen, welches Tier welchem Menschen zuzuordnen ist, braucht es einige Fantasie. Oft ist das Erzählen von Fabeln oder Witzen in totalitären Staaten die einzige Möglichkeit, ungestraft seinen Frust loszuwerden. Und oft regen Fabeln und Witze des Lesers Fantasie mehr zum Nachdenken an, als wenn man die Dinge beim wirklichen Namen nennt....


pilli antwortete am 08.07.03 (09:48):

@ js

wenn du etwas mitteilen möchtest, wo ist dein problem, mit menschlicher zunge zu reden?

warum versteckst du dich hinter tieren und mißbrauchst deren art und weise um das auf menschen zu übertragen? die beiträge sind me.e nicht "nebenei" sondern lassen nicht zu, daß hier fröhlich vermischt wird.

nenn doch einfach den punkt, der dir wichtig ist :-)


Mart antwortete am 08.07.03 (10:38):

Danke Schorsch, daß Du das so gut formuliert hast. Ich wollte ähnliches sagen, brachte es aber nicht zusammen.


js antwortete am 08.07.03 (12:49):

Erstens hat es Spass gemacht, und den Hintergrund für Fabeln an sich hat Schorsch erklärt.
Ansonsten konnte ich vermeiden, dass Berlustigkoni in meinem Text vorkam, den Suchmaschinen keine Gelegenheit zu geben, bei mir was zu finden, da bin ich inzwischen allzu misstrauisch geworden.
Werde mich irgendwann wieder mal an einer Fabel versuchen, denn die letzten Jahre habe ich das, mit Vergnügen, immer wieder gemacht, andere versuchen durch die Blume zu sprechen, wieder andere mit dem Holzhammer deutlich zu werden.
Welch schöne Ausdrucksvielfalt, auch für uns literarische Laien, natürlich haben wir unter uns auch Profis.


Angelika antwortete am 08.07.03 (13:14):

na hauptsache , du hattest deinen spass, js :-)


Medea. antwortete am 08.07.03 (13:45):

Aber js

ich spreche weder durch die Blume, noch lasse ich den Holzhammer sausen - :-), sondern einfach so, wie mir der Schnabel gewachsen ist ...
...und wenn die "Geheimdienste" nichts besseres zu tun haben, als eine arme, ältere Dame zu überwachen - also: in Dreiteufelsnamen sollen sie.....