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THEMA:   Szenen in Schmidts Theater: Harald und Michel

 2 Antwort(en).

Antonius begann die Diskussion am 26.06.03 (12:49) mit folgendem Beitrag:

Haralds Neues Volkstheater - ein Teledialog und ein Gedächtnisprotokoll -
Ich hatte Glück. Ich wurde sofort mit Harald Schmidt verbunden, als ich die drei Stichworte durchgeflüstert hatte: Mölle-, Fried- und Beckenmann, äh, -bauer.
Code-Wort: Wissenschaftsthema: Zur Überprüfung der öffentlichen Zwangs-Moral (incl. Koks, Schnuff, Sagrotan, Angelikaner Alt, Crack, Atta (für die Schleimhäute) und - da ich verbunden - mit ihm.

Schmidt hob schon an: Stellen Sie zweiundzwanzig Fragen in zwanzig Sekunden!
Ich: Da - nur - ach, ich gratulier Ihnen: Toll, Ihr Volkstheater, heute Abend. Antonie bekommt Besuch von ihrer Tochter und ihrem Sonn.
Schmidt: Ach, so, das! Na was! Das Rollenbuch hatte uns die BILD ja vorgeschrieben. Jetzt müssen wir noch Honorar zahln: Wir haben sozusagen vom Blatt gesprochen.
Ich: War ein tolles Stück, wie ein Neues Volkstheater. Und viel intimer und viel spontaner als Brecht.
Schmidt: Und viel aktueller!
Ich: Eben. Und viel anschaulicher.
Schmidt: Ja, und das Tollste, eine wissenschaftliche Sesantion. Darüber wird ich promovieren: Der Franz'l sollte ja wirklich ein Mädchen werden. Und da ist eine Geschlechtsumwandlung vorgenommen worden.
Ich: (gelangweilt): Ist ja bekannt.
Schmidt: Nein! Das war eine Sensation! Muss geheimgehalten werden. Ist seitdem nicht mehr geglückt: Das war ein - übrigens von BILD finanziert - ein Geschenk an Führer, Volk, Vaterland und die Fußballwelt der BRD.
Ich: Ach was? Hat Hitler das erlaubt?
Schmidt: Aber es durfte erst später veröffentlicht werden. Es war - hör gut zu, du Hörer, es war eine vorschwangerschaftliche Genmetamorphosentransplantation.
Ich: Wie? Was?
Schmidt: Ja, die erste Genmanipulation der Weltgeschichte.
Ich: Wie denn?
Schmidt: Ja, das muss ich geheimhalten. Exclusiv für BILD. Ich gestalte das Experiment nach: Können Sie schweigen: Ich will einen lebenden Fußball zeugen! Was? Das haut Sie um! Was!? Ich such nur noch einen gewärmten Rasen, eine Leihmutter - äh, na, ich verrat nix mehr!
Ich: Was? Also, einen Fußball mit Beinen und Armen?
Schmidt: Ja, als Torwart hat das Maschinchen vier Arme. Als Feldspieler hat er vier Beine. 'Äh, Beene. Und als Ersatzspieler hat er zwei Ärsche.
Ich: Keine Beene! Eben, klar! Aber schon vor dem Tod!
Schmidt: Schluss aber nun mit den Lobhudeleien? Haben Sie sonst nix auf Luder, äh, Lager. Sie mitternächtlicher Frager?
Ich: Ja, doch, ich erinnere mich: Das große Möllemann-Theater auf Ihren Brettern.
Schmidt: Ah, ja, vor vier Monaten!
Ich: Ja, Möllemann, Haferschleim süppelnd im Bett. Ganz MÜmmelmann! Tut Ihnen das nicht leid? Heute? Nach seiner Beerdigung? Haben Sie ihm nicht den Rest gegeben, sozusagen...
Schmidt: Wie? Da sind Sie falsch informiert. Erstens gilt nil nisi bene.
Ich: Versteh: Beene, wie beim Ball, der zu weit hopst -
Schmidt: Quatsch, Könn'n kein Latino? Bene, bane, äh, baste! Zweitens haben wir entschieden seine irdische Leidenszeit abkürzen helfen. Ich habe ein Dankeschön-Schreiben aus dem Hau-se -, äh, na Susanne - wo liegt's denn? Ah, danke dir, hier, bist doch die Schönste in meinen Kulissen. Also, hier, von der Familie Appeltopp aus Suderwich- wo liegt das, Susanne, ich glaub bei Bocholt, direkt nach Holland rein! Oder, da wo die Recken hausen.
Ich: Ich habe nämlich jetzt aus seinem Buch "Klartext" -
Schmidt: Was? Was - aus Möllis Buch? Sie lesen gedruckten Scheiß? Ich lege das Manuels Hund neben den Fressnapf. Und der bellt mir dann das Wichtigste vor. Wenn ihm das Fressi gefallen hat.
Ich: Ja, ein guter Redakteur! - Nein, ich hab in einer Buchhandel die erste Seite aus Klartextomat gelesen.
Schmidt: Ja! Das hätte ja auch gereicht, gedruckt zu werden.
Ich: Dort stand: Er. Mölle schrieb so toll in der Ichform. "Ich war Grundschullehrer und wollte habilitieren."
Schmidt: Wie? Als Grundschullehrer - gleich in die Habilitation? Wie geht denn das?
Ich: Na, vielleicht mit dem Fallschirm..?
Schmidt: Ah, das ist ja genial! Und sein Habili-tationsthema, ist das schon bekannt? Vielleicht: "Der Fallschirm als Rücksack in seiner globalisierten Bedeutung".
Ich: Jau! Ist das nicht wie ein neues Stück Volkskunst zu spielen? Für Sie? Dann sind Sie sein Professor - und zwingen ihn erst mal zu doktorieren.
Schmidt: Ich überleg mir's. Aber wie gesagt: Nix über Mölles Beene, wenn er noch nicht auferstanden ist.
Ich: Ja, die Lateiner, das war ein Volk von Treu und Glauben -
Schmidt: Und großer Liberalität. Jürgen Weh? Wäre dort Konsul geworden. Ach, was - der Kaiserin Augusta ihr Sohn.
Ich: Mhm. - Ja, also, tschüss, Harald! Dank für -
Schmidt: Ach, für welche Zeitung führen Sie denn dies Interview -?
Ich: Na, das ist ein Internet-Forum. Für Senioren.
Schmidt: Ach. Etwa der berühmte Seniorentreff? - (Sch. wird unruhig.) Da kenn ich eine Dame. Eine berühmte. Schriftstellerin. Die schreibt Bücher über die moderne Literatur.
Ich: Die kenn ich nicht.
Schmidt. Doch, müss'n kennen: Auch über die zwanzig Gebote. Die heißt... - das fängt mit A an.
Ich: Kenn ich nicht.
Schmidt: tun Sie nicht so dumm. Die heißt - glaub ich -Akademikerin.
Ich: Ne, vielleicht aber: Abraka-
Schmidt: Quatsch!
Ich: Tutorin?
Quatsch: Hat doch kein Ah!
Ich: Moderatorin. Hat ja ein A -
Schmidt: Döspaddel, doch an der falschen Stelle! Bei euch gönnt niemand niemanden den Erfolg! ich kapier schon! Blöde Altersheime das!
Ich: Äh, ich weiss: meinen Sie ADAmiterin.
Schmidt: Quatsch! Jetz hab ich's: Analytikerin. So heißt sie. Oder so ähnlich. Bestellen Sie ihr die meisten, die besten Grüße. Ich kann aber ihre Post nicht beantworten. Ja? Schönen Gruß - bestellen Sie den?
Ich: Kenn ich doch nicht, die!
Schmidt: Na, da hört der Spass auf. Die hat mir dreieinhalb Hurenkinder rangehängt!
Ich: Keine Ahnung! Ich bin nur Deuschlehrer. Und kein Satiriker und kein -
Schmidt: Na, da frag mich mich, was diese A. von mir denn will: Auch ein -
Ich: Was denn? Ich kann mich mal erkundigen, ob's da so ein Huhn Weiße Legehorn Klasse A gibt -
Schmidt: Na, was denn? Was will sie wohl von mir? Eine Bestätigung? Für ihre Behauptungen? Wg. Kinder? Wg. Huren?Oder - was -
Ich: Was?
Schmidt: Na, ein - vielleicht - Kind? Was weiß ich. Euer webmaster soll mal nachforschen und die Analytikerin fragen: Kann die A. für mich eine Szene fürs Neue Volkstheater schreiben: Etwa so:
HARALD LERNT KOKSEN...
1. Akt: Bei seinem ersten Besuch in der Psychosomatischen Klinik für Holcaust-Eltern-Kinder traf Harald den Michel als Manager im coffee-shop.
Na, usw...!
*
Nach meinem intertelepathisch-extrastellaren Dialog mit Harald Schmidt bin ich beunfugt, diesen Text der Öffentlichkeit des Forums zu übergeben.


schorsch antwortete am 26.06.03 (19:14):

???????


WANDA antwortete am 28.06.03 (09:15):

Grossartig!!!!