Kaum hat es mich hier her in dieses interessante Forum "verschlagen", hab ich auch schon eine Frage. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen:

Vor mehr als einem Jahr habe ich ein Buch gelesen, das von einer Patientin (mit)verfasst wurde, die ungefähr 6 Jahre lang im Koma lag und in dieser Zeit alles, was um sie herum passierte, hören und verstehen konnte, doch unfähig war, sich zu bewegen.
Nun versuch ich seit einiger Zeit, mich an den genauen Titel oder die Autorin zu erinnern, allerdings ohne Erfolg!
Leider weiß ich nur noch, dass der Titel "Bis zum Grund des Tales" oder so ähnlich hieß.
Kennt jemand dieses Buch??

Liebe Grüße
Catrin

Hallo Catrina, das Buch heisst "Bis auf den Grund des Ozeans" und ist von Julia Tavalaro, die quasi 6 oder 7 Jahre lang als hirntot galt. Ich habe das Buch ehrlich gesagt nicht zu Ende lesen können - es weckte zu viele Erinnerungen, ganz ähnlich wie der Film "Zeit des Erwachens" an meinen verstorbenen Lebenspartner, der 1990 einen sehr schweren Autounfall hatte, über viele Monate im künstlichen Koma lag und der danach alles neu lernen musste, nur noch sein "Reflexgedächtnis" und einige Langzeiterinnerungen hatte und mit weiterem Aufwachen immer mehr an seiner Persönlichkeitsveränerung litt. Drei Jahre hat er nach dem Unfall gelebt und ich habe ihn in dieser Zeit begleitet - es war eine tragische und schwere aber auch eine erstaunliche und sehr glückliche Zeit - nur ... Filme und Bücher über die Thematik, schaff ich nicht mehr.

Hier ein Link mit noch weiteren Literaturempfehlungen zum Thema

Angelika

Halo Angelika,

herzlichsten Dank für deine schnelle Antwort. Sicher ist es dieses Buch gewesen. Aber es tut mir sehr leid, wenn ich da auf ein für dich sehr tragisches Thema gestoßen bin. Doch wir sind heute mit einer Freundin im Gespräch auf dieses Thema " Koma und Sterbehilfe" gekommen, nachdem mein Lebensgefährte vor wenigen Monaten gestorben ist. Doch ich will hier in diesem Forum nicht off topic schreiben ...

Nochmals danke und einen lieben Gruß
Catrin

Hallo Catrin - kein Problem und mach Dir nur keine Sorge wegen des "off-topic" - davon lebst dieses Forum und macht es so abwechslungsreich.
Die Thematik ist ist ganz sicher wichtig und interessant genug, um über so ein Buch auch persönliche Erfahrungen einfliessen zu lasen. Bei meinem Partner war es so, dass man ihm nach dem Unfall und verschiedenen Hirn- und Schädel/Kiefer-OPs keinerlei Chance gab und mit seiner Familie ernsthaft erwogn wurde, die "Maschinen abzustellen" die sein Leben erhielten. Ich war zur Zeit des Unfalls im Ausland und als ich zurückkam sah ich mit Schrecken, dass seine liebe Famile bereits sein Pferd verkauft und den Hund ins Tierheim gegeben hatten - selbst sein Arbeitszimmer war schon so gut wie ausgeräumt ... vielleicht war es dann meine Art, mit ihm zu reden, wie er da so im Koma lag - vielleicht auch die innige Nähe die wir hatten - aber ich war bei ihm und er wachte dann irgendwann zum ersten mal auf. Ich war und bin immer noch davon überzeugt, dass alle Informationen bei ihm ankamen und verstanden wurden, er aber lange nicht in der Lage war, zu reagieren oder eine Rückmeldung zu geben. Viel später, als wir mit dem auto spazieren fuhren, lief eine Kassette mit Liedern aus den Anden, dabei auch ein Wiegenlied - er erkannte das Lied und summte die Melodie - ich hatte das Lied oft auf der Intensivstation gesummt, ganz kurz nach dem Unfall, als er noch im Koma lag. Das Lied ist in Deutschland so unbekannt, das kann er nicht aus einer Zeit davor gekannt haben. Ich kann nur jedem, der einen geliebten Menschen im komatösen Zustand hat, empfehlen - rede mit ihm - völlig normal, als wenn ihr am Kaffeetisch sitzt - einfach so ungezwungen wie möglich - und nicht immer fragen "hörst Du mich? gib mir ein zeichen!" ... selbst wenn er niemals wieder aufwachen wird - es dringt ganz sicher viel zu diesen Menschen durch.