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THEMA:   Noch was - nach Hesse umgeschrieben...?

 14 Antwort(en).

Antonius begann die Diskussion am 07.05.03 (20:00) mit folgendem Beitrag:

Garantiert von einer Frau (ob die das darf...?)

GRETHI T. TUNNWIG
Liebeslied

Ich bin der Hirsch und du das Reh,
Der Vogel du und ich der Baum,
Die Sonne du und ich der Schnee
Du bist der Tag und ich der Traum
Ich bin die Zeit und du der Raum
Du bist das Nichts und ich das Kaum
Ich bin der Deckel, du der Pott,
Der Schlucker ich und du die Krott
Ich bin der Zapfen, du der Spund
Die Hündin du und ich der Hund
Du bist das Ach und ich das Weh
Ich bin der Hes und du das Se.
*
(Die Zeichensetzung ist wirklich so unregelmäßig, will ich mal als Ex-Pauker nicht unterschlagen.)
GRETHI T. TUNNWIG - was ja wie ein Pseudonym klingt - ist eine Frau, und eine ungewöhnliche; geb. 1940 im Thurgau (Schweiz), zunächst Diätassistentin in Zürich; lebt heute als freie Schriftstellerin (Frauenliteratur) in Berlin
*
Hat jemand Lust, sich auf die Suche zu machen - und das Wechselspiel der Rollen...?
*
Ich fand es aufregend, wie eine Frau das gemacht hat. Und das im Vegleich zu dem ganz männlich dichtenden Hesse im Original.


Hanne antwortete am 08.05.03 (07:41):

Ich bin die Hand
und du die Faust,
mir oft
vor deinen Titeln graust,
ich fühl mich klein
und du dich groß,
du denkst,
ich parodiere bloß?
Das ist es nicht.
Der Gegensatz
fällt zu Gewicht,
besetzt den Platz,
nimmt alles für sich ein.
Im Forum drum,
gehts um und um.
Wie könnt es anders sein.
--------------------------------------------
Erbitte dazu eine Parodie. Den Verfasser nenne ich später.


Siegi antwortete am 08.05.03 (09:59):

...Ich bin die Sucht,
du das Betäuben,
ich bin das Ei,
du das Vorbei.
Wie einseits Deine Freud,
die meine einen Jeden freut.
Dahinwelkt Deine Kraft,
die meine noch nicht ganz erwacht,
du sprichst von Zwergen,
ich von Riesen,
du kannst das Kleine nicht geniesen.
Und was ich berg in meiner Hand,
das lass ich los und Du sagst Dank.

ein uraltes hessisches Sprichwort lautet:

"Wie stark die Hand auch sein mag,
sie kann das spröde Heu nicht vor dem Sturme schützen!"


RoNa antwortete am 08.05.03 (10:43):

Du stehst so fern
im Schulbetrieb.
Ich hab dich gern,
sie hat dich lieb.

Und bist du auch
ein Hühnerdieb,
so will's der Brauch:
dich sparsam gib.

Denn du weißt es doch genau:
d e r Milchmann und d i e Eierfrau.


... antwortete am 08.05.03 (11:41):

Da liegt das Fleisch - du bist der Fresser.
Nimmst keine Gabel, nur das Messer.
Hoch spritzt die Soß in dein Gesicht,
nimmst nicht mal ne Serviette nicht.
Da sitzest du - dem Buddha ähnlich ...
Friß weiter, denn da wirst du nämlich
alsbalde platzen, ja, das wirst du.
und merke eins: i c h näh dich nicht zu.

*****

Ich erhielt ein stummes Zeichen
und muß aufs Schnellste nun entweichen.
Mitnichten, sprach der Webmastär,
ich wünsche keine Punkte mehr.
Obwohl ein Punkt viel wichtigär
als sonst ein Sonderzeichen wär.
Grüßt mir Antonjus! Mir zum Ruhm!
Er parodiert mich dann posthum.


pilli antwortete am 08.05.03 (11:47):

flootende selbstgespräche*** ?

:-))))


Hanne antwortete am 08.05.03 (13:16):

Ach, wie bist du mir,
wie bin ich dir
geblieben!
Nein, an der Wahrheit
verzweifel ich nicht mehr:
ich bin ein Tagebuch - vollgeschrieben
und du ein Wörterbuch, sonst aber leer.

Wer wurde hier nachgeäfft?


Hanne antwortete am 08.05.03 (14:10):

Und weil's so Spaß macht: Überschriften aus dem Tierforum - zusammengefaßt:

Troll mal wieder – hat er wohl
ein Eulenküken umgebracht ?
Ekzem hat er? Dann gute Nacht,
das ist wie Katzen mit Leukose.
Was ist mit meinen Rosen los? Mit meiner schönen Rose?
Wie bekomme ich einen Kater stubenrein?
Meine Couch leidet unter den Krallen meiner Katze, muß das sein?
"unser neuer Kater" v.18.3.02. (null zwei)
doch nicht Unheilbar----? krank er sei?
Sagt lieber Mal was Neues,
die schlauen Krähen freut es.
...und es geht ja doch! voran.
Wer Haustiere hat, gibt ziemlich an.
Wie wird ein Zoo seine Senioren los?
Ratten dazu, was ist das schon groß?
Affe sucht Heim im EsTe.
Tut das jemandem weh?


Siegi antwortete am 08.05.03 (14:56):

Die Affen schreins doch von den Bäumen,

wir leben immer noch in Träumen.

Sind weit gewandert, ändern Gene

und halten fest an der Hygiene.

Wir schützen unsern dicken Bauch,

wir saufen, fressen und hohnlachen,

ohne uns ein Hirn zu machen.

So soll es sein - der Überfluss,

am End da bringt er uns Verdruss!


schorsch antwortete am 08.05.03 (19:11):

Bravo Hanne!


Antonius antwortete am 09.05.03 (06:17):

"Ich such die Faust..."

Hand auf! Was ist denn drin?
Ich brauch Kohle,
du die Verse.
Ich brauch den Namen,
du die Bilder.
Ich bin der Sucher,
du der Finder...

*
Na, bitte - der vERfasser?


DorisW antwortete am 09.05.03 (08:06):

Klingt schwer nach Gernhardt...
(ist aber nur eine VerMUTung)


Antonius antwortete am 11.05.03 (10:14):

Und wo bleibt die Aufklärung - über den Dichter der (nicht des )"Faust"?


RoNa antwortete am 11.05.03 (11:30):

"O fahr, mein Leben, rasch dahin, geschwinder
Als der Gedanke, der mein Herz verbrennt,
Ich weiß nicht, wem ich Sucher war, doch Finder
Bin ich der Fratze, die sich selbst erkennt." U.Lammla


DorisW antwortete am 11.05.03 (20:55):

Ja, Anton, wo bleibt sie, die Aufklärung?
Mach's nicht so spannend!

von stefan george ist es nicht
großbuchstaben brachte der nicht ans licht
Goethe? Glaub ich auch nicht gern,
dazu klingt's einfach zu modern.
*Den* nenn ich einen glatten Lüchner,
der meint, die Verse wärn von Büchner...
Wenn einer glaubt, es sei Remarque,
*die* Unterstellung wär schon stark!
"Wie wär es denn mit Johann Bach?"
"Der komponiert, du Dummkopf!" "Ach..."
Oder - ich glaub, mich tritt ein Hirsch -
's ist doch nicht etwa Sarah Kirsch?