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THEMA:   Ich wollt' ich wär ein Huhn...

 9 Antwort(en).

Pia begann die Diskussion am 19.04.03 (20:49) mit folgendem Beitrag:

Letzter Brief von Irmahuhn Klein-Fürger
Lieber Uli Wickert-Detzner!
(Teil EINS einer Gegenoffensive; ausgearbeitet von der Gewerkschaft www.gudrun_huhn_hui.de)

Auf die Frage: »Warum überquerte das letzte Huhn der Art Weiße Legehorn (ars pilli flodder) die Straße?« antwortete: Ernest Hemingway: »Um zu sterben. Allein. Im Nebel. Ohne Schrotflinte.« Saddam Hussein darüber: »Dies war ein unprovozierter Akt der Rebellion, und wir hatten jedes Recht, Nervengas auf dieses Huhn zu feuern.« Ex-Präsident Bill Clinton: »Ich war zu keiner Zeit mit dem Huhn allein.« Mo-ses: »Und Gott kam vom Him-mel herunter, und Er sprach zu dem Huhn: "Du sollst die Straße überqueren!" Das Huhn über-querte die Straße, und Israel frohlockte.« Sigmund Freud: »Die Tatsache, dass Sie sich überhaupt mit der Frage be-schäftigen, offenbart Ihre un-terschwellige sexuelle Unsi-cherheit.« Aristoteles: »Es ist die Natur von Hühnern, die Straße zu überqueren. «
Karl Marx: »Es war historisch unvermeidlich.« Martin Luther King: »Ich sehe eine Welt, in der alle Hühner frei sein werden, Straßen zu überqueren, ohne dass ihre Federfarbe Diskriminierung auslöst. Alle Männer, äh, Hähne.... « Bill Gates: »Ich habe gerade das neue Huhn Office 2002 heraus-gebracht, das nicht nur die Straße überqueren, sondern auch goldne Eier legen wird. Und huhnnachteilige e-mails am firewall "porcus-et-gallina" empfängt.« Albert Einstein: »Ob das Huhn die Straße überquert hat oder die Straße sich unter dem Huhn bewegte, hängt von Ihrem Referenzrahmen ab.« Gau-tama Buddha: »Mit dieser Frage verleugnest du deine eigene Hühnernatur.« Johannes Paul II.: »Die göttliche Vorsehung hat das Huhn auserkoren, die Last seiner Geschichte zu tragen, in-dem es unter Gefahren Straßen überquert. Darin offenbart sich das Mysterium des Kreuzes. Die Enzyklika 'In horas Gallinarum...' steht kurz vor der Legung..."
Kardinal Ratzinger: »Man darf nicht vergessen, dass täglich ungezählte Hühner die Straße nicht überqueren. Tag für Tag hält sich eine Milliarde Hühner brav im Stall auf. Ihnen gilt unsere ganze Hirtensorge. Warum wird immer nur von dem Huhn gesprochen, das Straße überquert?« Bischof Kurt Krenn, gemütlich, gottesinnig-verklärt, weinselig: »In Wahrheit aus Unglauben. Wer auf den Papst hört, überquert keine Straße. Kardinal Karl Lehmann auf Nachfrage der Reporterin von der WG G&P&MG der Gallinae: »Unsere Arbeitsgruppe hat sich eingehend mit dieser Frage be-schäftigt. Es muss aber noch intensiver darüber weiter dis-kutiert werden, ob ein Huhn überhaupt eine Straße überqueren darf.« Christian Weisner, Sprecher der Kirchenreformer: »Wir fordern volle Entscheidungsfreiheit für Hühner, ob sie die Straße überqueren wolle oder nicht.« Das Huhn - im Duett G&P samt MeinungsG - selbst: »Wei iches e-fach e-mal pr-bieren w'llt.«

Lieber Herr Richert, was ist Wahrheit - veritas gallinae? In Erwartung Ihrer Expertenantwort, grüßt Sie Ihre Irmahuhn Klein-Füger,


hl antwortete am 19.04.03 (21:32):

*g* das Forum Kunst, Literatur, Kultur lebt.. ohne Zweifel :-))


Chris antwortete am 19.04.03 (21:52):

Mit Interesse hab ich die Kommentare gelesen....


doch noch interessanter wären doch nun sicher auch noch die Kommentare aus dem
Weissen Haus in Washington und aus Saddams Palast..... ja und Radio Eriwan wäre
sicher auch noch interessant hierzu zu befragen!


Chris


radio eriwan antwortete am 19.04.03 (22:09):

Im Prinzip ja. Hühner dürfen die Straße überqueren, dort auch Ostereier legen, soferne die Hasen damit einverstanden sind.


ebay antwortete am 19.04.03 (22:54):

Besuchen Sie jetzt unsere Bildergalerie!

Gebrauchte Hühner von diesseits und jenseits der Straße schon ab 1,- Euro!


simba antwortete am 19.04.03 (23:39):

Alfred Biolek
Wenn es die Überquerung nicht geschafft hat, hier ein Rezept: Überfahrenes Huhn mit Zitrone.
Marcel Reich-Ranicki
Nun ähh, man muß dem Ganzen, äh erstmal auf den Grund gehen, ähhh, ein Huhn und eine Straße, ich ähhhh würde sagen, das dies noch in keinem Buch vorgekommen ist, und ähh man muß erst einmal den gesamten Kontext sehen, ähh Huhn - Straße, ähhh da muß doch noch mehr dahinter stecken...
Also ich würde das Buch nicht kaufen.
Gerhard Schröder: Meine Frau ist jedenfalls noch da, die kann's nicht gewesen sein.
Fox Mulder (zu seiner Partnerin): "Sie haben das Huhn mit Ihren eigenen Augen die Straße überqueren sehen. Wieviele Hühner müssen noch die Straße überqueren, bevor Sie es glauben?"
Captain James T. Kirk: "Um dahin zu gehen, wo noch kein Huhn vorher war."
Bischof Krenn: "Es mag ja angehen, dass von Rom geduldete Hühner die Straße überqueren, aber ich möchte mich schon klar ausdrücken, in meiner Diözese möchte ich das nicht sehen. Und wer anderer Meinung ist, der kann ja mit dem Huhn gehen."
Hugo Portisch: "Und das war und ist symptomatisch für die neue Republik: Der Wechsel der Seiten, das Überbrücken von Gräben, das Aufeinanderzugehn, quer über alle Ideologien und Straßen. Der österreichische Weg zeigt sich wieder einmal klar am Beispiel des einfachen Huhnes von der Straße."
Lotte Ingrisch: "Ich habe mit dem toten Huhn im Jenseits kommuniziert, und es vergibt denen, die an seinem Tod Schuld tragen."
Reinhold Messner: "Es handelt sich hier nicht um ein Huhn, sondern um eine besonders kleine Ausprägung des Yeti, der mir gefolgt ist, um hier andere Lebensformen und Landschaften zu erforschen. Nächstes Jahr versuche ich, die selbe Straße in wenigen Minuten ohne technische Hilfsmittel zu überqueren."


RoNa antwortete am 20.04.03 (08:02):

Alles in allem hat Nuxel doch hübsche CULTURA erzeugt.


Gudrun antwortete am 20.04.03 (10:00):

Hallo,RoNa

na,da war ich wohl nur der Anlass;-))


Davida Drissen antwortete am 20.04.03 (11:54):

Pia - Du lebst noch?
Jau, Davida!
Liest du den Quatsch überhaupt? Sei ehrlich, Schwesterscherz!!?
Frohes Hühner-Ostern!
Und die plattgefahrenen Vögel?
Die stinken am meisten!
Pilli muss noch mal in ihr verschmiertes Zitatenbuch greifen. Es gibt da'n Spruch über Hühnersex - mit "Schwanz" und so.
Wirklich? Von Hähnerchen?
Ja! Immer zitieren, was irgendwie schweine-, äh, sau-mäßig klingt.
Und anschließend in die Kirche, zum Kommunikikerieren...
Aber nur zu Ostern?
Ehrlich? Meinst realiter "penis feminarum", die Feder zum Schreiben - die Ersatzfreude von so Tucken? - Keine Antwort mehr? Wie? Sag doch was!
Ne, das müssen Hühnerchen selber begreifen.


Freifranker antwortete am 20.04.03 (12:41):

Von Ursachen, Causae et ceteri res iustitiae gallinarum

Von Hühnchens Religion:

Zu derselben Zeit war es auch, daß ich Gockel den Großen zum ersten Male erlebte. Natürlich sprach ich schon lange in meiner Glucke gefaltete Hände hinein mein Abendgebet, auch sonst hatte ich mancherlei vom lieben Gockel erfahren, doch ohne mir etwas Rechtes dabei denken zu können. Über Papas Macht im Weiße-Legehorn-Hühnerhof bei Jansens (im Niersbogen auf dem Huckschen Hof) ging nichts, und wie der Obergockel beschaffen war, der immer da war und den man doch nie zu sehen bekam, ließ sich mir nicht vorstellen. Furcht hatte ich nicht vor ihm, aber neugierig war ich. (Ich war also schon der kognitiven Phase der konkreten Operationen, nach "Antonio" berechnet und bezeichnet; recte, Magister librorum?).
Eines Sonnabendabends - es war ein Sabbat, das weiß ich ganz genau - da saß ich am Fenster über einem Hefte »Essen und Trinken« (Sonderheft "Ostern: grillen und tafeln") und besah mir die scheußlichen Bilder, die nackten, die gerupften, die gegen das Menschenrecht der Hühner verstoßen. Da blieb mein Blick an einem mit Glycol auflackierten Foto hängen, das - wenn ich nicht irre, von Pilli Gudrunowski - hängen, ein Hühnerengelsgärtchen dar-stellend, und in mir erwachte eine nicht zu bändigende Sehnsucht, mit unter den spielenden Engelchen zu sein. Und da sah ich zum Him-mel hinauf, über den das hahnenschwanzbuntes Abendrot einen lichtdurchwirkten Vorhang breitete. Der Vorhang tat sich auseinander, und auf den Strahlen, die bis zur Erde herabreichten, kletterten leibhaftig die kleinen Hühneren-gelchen auf ihren Leiterchen lustig hernieder. Daß sie in Wirklichkeit kämen, mit mir zu spielen, das glaubte ich nicht, dazu war ich schon zu groß, aber daß ich sie schauen durfte, war Wonne genug. Und plötzlich streckte sich eine Krallenhand aus dem Himmelsfenster, nicht drohend, nur mahnend - und dann war es auch keine Hand mehr, sondern war ein großlinsiges Auge, das Auge eines Gockels, und paßte auf, daß den Hühnerchen unten kein Leid geschah.
Und nun wußte ich mit einem Male, wie es zugehen konnte, daß Gockel da war und daß ich immer unter seiner Obhut stand. Und in mich zog ein tiefer Friede, wie wenn ich auf der Ammenglucke Schoße saß und an ihrer Brust, unter ihren Federn, einschlafen durfte. An jenem Abend bin ich fromm geworden und blieb es lange.