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THEMA:   Verlagsanzeige CULTURA

 2 Antwort(en).

Antonio begann die Diskussion am 13.04.03 (09:58) mit folgendem Beitrag:

Publicatio:
Ich beehre mich - anzuzeigen unsere Primäreditio:

Eduardo Märicke
Nuxelfalter im April

Grausame Frühlingssonne,
Du weckst mich vor der Forumszeit,
Der nur in Maienwonne
Die zarte Kost gedeiht!
Ist nicht ein liebes Männlein hier,
Das auf der Rosenlippe mir
'n Schöpflein Honig beut?
Sonst muß ich damenlich vergehn
Und wird die Kunst mich nimmer sehn
In meinem geelen Kleid.

**

Romanze von dem wahnsinnigen Feuerreiter
(Neu entdeckte Urfassung aus dem Jahre 2024)

Seht ihr am Fensterlein
Dort den Jacobiner wieder?
Kann mir nicht geheuer seyn,
Denn er geht schon auf und nieder!
Und was für ein toll Gewühle
Auf den Gassen schwillt!
Horch! Die Polizeisirene grillt
Hinterm Berg, hinterm Berg
Brennt's in seiner Kühle!
*

Septembermorgen
(geschrieben am 18.10.1801)

Im Kegel meiner Schnitte: sieh die Welt,
Schon schäumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Namen fällt,
die clevre Gudrun unverstellt,
Hartherzig kräftig die gestohlne Welt
Im Lobens Golde fließen.
*
Septembermorgen
(Zweite Fassung: Herbst mit meinem Freund Mörike)

167 Jahre und 19 Tage später: Schreibplatz im Garten
Wie - ruht noch die Welt?
Noch träumen Wald und Wiesen:
Kann ich denn sehen,
wenn der Schleier fällt?
Der Himmel über Bremen ist wieder BLAU
(siehe Willy Brandt über Rhein und Ruhr)
du .... unverstellt
Ausblick: liebgestellt, was willst du mehr?
(Herbstkräftig steht nicht im Duden,
Unverschämtheit.)
Die gedämpfte Welt,
faltenvoll getrübt, seidenweichklar?
IN WARMEM GOLDE
Wir ver-FLIEßEN alle.

*

Begegnung
- nachher, morgens -

Was doch ein Lippenrausch gewesen
und hat erst des Morgens sich gelegt!
Bis Lilienworte starben und
rote Zungenpilger sich im Traum bewegt.

Da, im ersten Lichte, huschen Klettenblicke,
die halb verschüchert um sich sehn;
ein Rosenherz den Feueratem findet,
die alten Körperworte jung erglühn.

Enthetzt der Kerl, er kann nicht mehr!
Das Mädchen will sich ihm wieder nahn:
So sehn sich herzlich und verlegen
Die ungewohnten Schläfer an.

Er scheint zu fragen, ob das Püppchen
die Biomasse schon zurecht gemacht,
die heut Nacht in ihrem Stübchen
die Knutscherei in Unordnung gebracht.

Sie spricht vom Flackerherz,
du Teufelsbrot,
du Schlackerkerz,
du liebe Not!
*
Die gesummte literarische Fachwelt erwartet die Neuinterpretation des originären Sensitivgedichtes von E.M.s "Erstes Liebeslied eines Mädchens"

(Wir bitten die geliebten Freunde unseres Editio um Entshculdigung, äh, Geduld...


Angelika antwortete am 13.04.03 (11:52):

Flatulenz aus dem Culturbeutel oder gebeutelte Cultur, das ist hier die Frage ... aber trotzdem: Gut, dass Du mal drüber gespochen hast ...fg ...


Lisa1 antwortete am 13.04.03 (13:55):

Hallo Antonio,

ich mußte wirklich lachen,aber bevor wir - ver-FLIEßEN -
worüber sollen wir jetzt diskutieren ??



Viele Grüße,Lisa1