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THEMA: Eigene Lyrik Kapitel 9
38 Antwort(en).
team seniorentreff
begann die Diskussion am 29.03.03 (01:20) mit folgendem Beitrag:
Weiterhin viel Freude und einen herzlichen Gruß an alle LyrikerInnen, DichterInnen und SchreiberInnen.
Kapitel 8 wird unter /seniorentreff/de/diskussion/archiv4/a383.html archiviert
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hl
antwortete am 29.03.03 (14:38):
trost
uebergang schwarzer taleinsamkeit zu lichten hoehen
dunkelgewohnte augen geblendet von gleissendem licht
silhouetten schemenhaft kaum wahrnehmbar am horizont
noch haelt das zaehe erdreich den schritt lockt die dunkle melodie des lebens
waehrend rueckenwaerts sich fluegel langsam entfalten
trommelfelle vibrieren im takt der endlosigkeit
zoegert der fuss erdgebunden in hoehenfurcht
weit darueber in den sphaeren der ewigkeit schweben die seelen
in vollendeter harmonie dringt der gesang der unendlichkeit lockend in das ohr
(c) hl 2003 [geänderte fassung von Gesang der Freude/2002]
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Rosmarie V.(Ruzenka)
antwortete am 31.03.03 (18:28):
Sieger ______
Jung schön sein fällt leicht
Jung Freunde gewinnen nicht schwer
Wer alt schön ist und Freunde gewinnt ist ein Sieger
2002
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schorsch
antwortete am 01.04.03 (08:54):
Warum nur muss ich immer zu den Verlierern gehören ):--((((
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Robert Anger
antwortete am 01.04.03 (11:41):
Vergebliche Suche
Ich bin recht viel herumgekommen, hab’ steile Berge oft erklommen, bin tief in Schluchten rumgestiegen, behalf mit Schwimmen mich und Fliegen, nahm Kutsche, Eisenbahn und Wagen - Was soll ich sonst darüber sagen.
Der Sinn des Ganzen? Ich bekenne, warum ich um den Globus renne! Als Mann der Mode suche ich das Nonplusultra, meine ich, das Webkunst je erschaffen hat, viel schöner als Damast, Brokat.
Viel feiner noch als reine Seide, der Modemacher Augenweide. Der scheinbar wunderbar gewebt die Stimmung jedes Kenners hebt. Wie oft wird dieser Stoff genannt für den so viel ich rumgerannt.
Nun bin ich müd’ vom vielen Suchen, in dieser Welt von feinen Tuchen, von Nylon, Perlon, Popelin, von Leinen, Mako, Musselin. Nun bleibt mir auf die alten Tage zum xten mal die ew’ge Frage.
Wer sagt mir, wo ich ihn wohl find’: „Den ,Stoff‘, aus dem die Träume sind“.
Roan
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schorsch
antwortete am 01.04.03 (14:05):
Die Träume, die wir einstens suchten; die Enttäuschungen, die wir verfluchten, die hängen wohl alle in den Binsen. Was uns noch bleibt? Ein breites Grinsen!
Schorsch
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hl
antwortete am 01.04.03 (21:04):
"... Wer sagt mir, wo ich ihn wohl find’: „Den ,Stoff‘, aus dem die Träume sind“.
Roan"
das ist phantastisch, Robert, Inhalt, Idee und Form einfach sehr gut!
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verseschmied
antwortete am 02.04.03 (08:50):
Nicht vergeblich, meine ich
Wer so sucht, wie "Roan" hier sucht, hat, wie ich mein', schon Fund gebucht. Vielleicht ist's ihm nur noch nicht klar, daß jener 'Stoff' d i e S p r a c h e war, mit der er hier erklärt sein Suchen nach Träumen - und nicht mehr nach Tuchen:
Das Sach-Hirn jetzt mit 'Kette', 'Schuß' für 'Tuch' sich nicht mehr plagen muß. Es webt jetzt Buchstab, Silbe, Wort - kommt also von den 'Fäden' fort - zu Zeilen, Versen und Gedichten und - weshalb nicht? - sogar Geschichten.
Das Sach-Hirn hatte halt genug und hat entschieden dann sehr klug, das Sprach-Hirn, lange Zeit verklebt, hervorzulassen, daß es lebt und nun den 'Stoff für Träume' abgibt, die das Sach-Hirn allzu gern wegschiebt.
Glückwunsch! - kann man "Roan" nur sagen. Den Traum-Stoff jetzt nutzen! Nicht mehr erfragen!
01.04.03 B.S.
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Evelyn
antwortete am 02.04.03 (18:52):
Im Träumen bin ich ein Genie-- am hellerlichten Tage stell ich im Spiel der Fantasie die Tatsachen infrage.
Ich reite in den Himmel hoch mein Flügelross im Zaum und fülle jedes Erdenloch mit einem grossen Traum--
Doch wenn mich etwas hindern kann auf meinem Himmelsritt bist du es,der so typisch Mann stets neue Löcher tritt.
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hl
antwortete am 04.04.03 (09:33):
Träume..
am rande des weges
am rand meines weges dichte hecken fliegenpilze die sich verstecken weisse kugeln die laut knallen unreife früchte die runter fallen
am rand meines weges der dunkle fluss der immer immer fliessen muss rosaweisses tränendes herz roter klatschmohn gegen den schmerz
am rand meines weges grosse bäume dicke wurzeln wie kinderträume grüne wiesen mit löwenzahn dicke köpfe leuchtend warm
am rande des weges leben die träume grosse sanfte weiche räume welt ist fern leben ist klein am rand meines weges geh ich allein
hl/2001
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eva3
antwortete am 08.04.03 (09:37):
Fund
Am Ufer zwischen Tang und bunten zerbrochenen Muschelschalen, lag eine Flasche; dunkelgrünes Glas, schmutzverkrustet, fest verschlossen, ausgeworfen vom Meer.
Meine Fingerspitzen brannten, als ich sie berührte, dabei fröstelte ich bange im kühlen Wind.
Mir schien es, als tanze in ihr ein dunkler Schatten, mich lockend, das Siegel zu brechen.
Wer bist du, kleiner Teufel ? Willst du mir dienen ? Versprichst du mir Reichtum und Liebe auf dieser Welt um meiner Seele willen ? Oder willst du dich rächen am Finder, um menschlicher Bosheit willen in einem früheren Leben ? Bist du ein Bote der Geisterwelt und willst mir nur Gutes ?
Ich zögerte und wagte es nicht, die Flasche zu öffnen. Feige vergrub ich sie nahe einer jungen Pinie, damit ihre Wurzeln sie fest umwüchsen und keiner sie fände in langen Jahren.
Aber vielleicht verbarg ich nur den Schatten einer armen Seele, die, verflucht, vergebens mich bat um die Erlösung.
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Eve-Marie Wipper
antwortete am 09.04.03 (00:43):
Ganz ohne Freude wachst du auf am Morgen, beginnst den Tag,bevor du weißt warum? Du rennst verzweifelt gegen deine selbsterstellten Wände und wünschst dir sehr,der Tag wär bald herum.
In deiner Not siehst du die Sonne garnicht scheinen, spürst nicht den kühlen Wind auf deiner Haut. Du kannst dich über gar nichts wirklich freuen und jede Tür erscheint dir zugebaut.
Wie an so vielen Tagen vorher und an noch anderen,die werden sein sehnst du verzweifelt dich der Nacht entgegen, nach ein paar Stunden nicht so freudlos einsam sein.
In deinen Träumen kannst du fröhlich lachen, empfängst du Zärtlichkeit und wirst geliebt. Du kannst dir was du selber gibst auch nehmen, was dir die Kraft zum Weiteratmen gibt.
O lass nur nicht die Nacht mit diesem Glück entschwinden, errette es dir doch in deinen Tag hinein, womöglich wäre es ein Schritt zum neuen Anfang, du könntest auch am Tage wieder fröhlich sein.
Und ist die Sonne wieder dann im Schwinden schon begriffen, und ziehen Sterne lautlos ihre Bahn, versteckt der Mond sich hinter seiner schmalen Sichel, beginnt die Nacht,- sehnst du den neuen Tag heran.
1983 nach schwerer Zeit
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dela
antwortete am 11.04.03 (14:41):
TRAUM
Über den Bergen das Licht erloschen, Vögel verstummt, versunken die Sonne, und länger werden die dämmernden Schatten.
Lauschst du des Windes säuselndem Hauche? Sind sanft dir nun Schleier entfaltet der Nacht?
Des Tages Bilder wie Perlen kopiert - und Tränen. In leiser Trauer ziehn sie vorbei.
ER breitet den Mantel darüber, die Seele kehrt heim - versinkt in den Tiefen des Schlummers, den Armen der gütigen Nacht.
...und sucht... sucht bangend die Farben, Gerüche, Gefühle, Gewissheit. - Neu diese Bilder... und neu auch die Liebe. –
(D)
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Rosmarie S
antwortete am 17.04.03 (14:02):
Frühlingswind
Zärtlicher Wind umsäuselt mein Ohr, wachsender, schwellender Frühlingschor – Flüstert Versprechen im Blättergeraune, weckt schlafendes Herz, erfrorenen Sinn - Schon pulst das Leben in mir: Ich bin! Wehender Wind, ich lausche und staune.
rsch, 16.4.03 Allen hier Anwesenden ein frohes Osterfest!
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Rosmarie S
antwortete am 06.05.03 (13:44):
Gerade sehe ich, dass ich mich schon wieder mal mit dem Wind beschäftigt habe...
Frühlingssturmwind
Wildes Wehen, Wipfelneigen - Rauschend braust die Wilde Jagd - Müdes Herz, fast schon verzagt, spürt Frühlingsmut im Sturmesreigen.
Toben, schweben und erbeben - Frei wie der Wind, mit klarer Sicht, jauchzt mein Herz im Frühlingslicht, meint, Licht und Leben zu verweben.
rsch, 28.4.03
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dela
antwortete am 06.05.03 (23:06):
STAKKATO
Horizonte massig und schwer, schwarzblau belastet der Himmel die Weite.
Hier Lichtblitze, grollend da Antwort im Donner. Wechsel im lärmenden Spiel.
Dem Sturm nachfolgt die Stille, - horch: stakkato - jetzt prasselt der Regen aufs Dach.
Im Aufatmen sanft breitet nun Duft sich über die Flur. (D)
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hl
antwortete am 07.05.03 (02:19):
Frühlingsgefühle
Gänseblümchen, Krokus rot Vögel zwitschern Lieder immer wieder
Bomben fallen, Menschen tot Duft von weissem Flieder immer wieder
Sonnengold auf Frühlingsgrün Schmerz zerfetzter Glieder immer wieder
Rotes Blut auf gelbem Sand blauer Himmel darüber immer wieder
Stacheldraht und Carepaket gebracht vom fremden Sieger immer wieder
Kriegsgetöse, Frühling erwacht Friedensruf gegen Hohn der Macht immer wieder
ach, wie schön ist unsre Welt es riecht nach Blumen, Blut und Geld immer wieder..
hl/ Mai 2003
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hl
antwortete am 07.05.03 (21:43):
ein Muttertagsgedicht..
Das letzte Buch
Was für eine Welt, Mutter, hast du mir hinterlassen? Zu hoch war der Kredit, den du verbraucht!
Du wiegtest mich in zentralbeheizten Armen. Kein Weg war dir zu weit, mich freizeitmässig zu verfahren. Für Liebe jedoch, da fehlte dir die Zeit.
Mit Fastfood hast du mich ernährt, die Plastikteller warf man einfach fort. Per Flugzeug, darauf legtest du den grössten Wert, ging's in die Ferien zum allerfernsten Ort.
Im Whirlpool lernte ich nicht schwimmen, doch in der Disko, leicht zu leben. Ach, Mutter, warum hast du mir nicht ab und zu mal Zärtlichkeit gegeben?
Ein grosses Haus, du hast es mir vererbt, der dicke Teppich machte Stimmen leis'. Warum nur, Mutter, warntest du mich nicht vor dem, was ich heute weiß?
Das Haus ist nun unbeheizt und kalt, Schlammlawinen und Müll vor dem Tor. Abgeholzt ist jetzt jeder Wald, das Wasser kommt nicht mehr aus dem Rohr.
In einer Höhle hause ich, alt und krank, das letzte Buch gibt mir die letzte Wärme. Der Titel: "Zum Muttertag - Hab' Dank!" Für dieses Buch, Mutter, hab ich dich gerne.
hl/Mai 2003
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Rosmarie S
antwortete am 08.05.03 (20:45):
Maientraum Blättergelichter im Maienwald. Funkelndes Grün birgt Feengestalt. Glucksendes Lachen umflüstert mein Ohr. Ach, duftiges Wesen, tritt endlich hervor! Jetzt glitzert und blitzet und kichert es hell und dreht sich in blendenden Schleiern gar schnell. Mit brennendem Auge suche ich Halt. Doch schwindet die Fee - ihr Jubeln verhallt. Was bleibt, ist der lächelnde Märchenwald. rsch, 6.5.03
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schorsch
antwortete am 09.05.03 (09:39):
Ja, das haben all die guten Feen: sie lassen sich nur ungern sehn; und hat man endlich eine gefunden, ist sie schwuppdi schon verschwunden!
Schorsch
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Robert Anger
antwortete am 09.05.03 (10:38):
Die schwerste Last
Du hörst es oft in diesen Tagen; ein jeder muss sein Päckchen tragen. Es käme auf den Inhalt an wie schwer man letztlich trägt daran. Egal ob Heiden oder Christen: Am schwersten sind Beziehungskisten.
Roan/21.04.2003
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Rosmarie S
antwortete am 09.05.03 (14:00):
> Ja, das haben all die guten Feen: > sie lassen sich nur ungern sehn; > und hat man endlich eine gefunden, > ist sie schwuppdi schon verschwunden!
Lieber Schorsch, aber groß wird der Abschiedsschmerz erst, wenn sie dabei die Brieftasche mitgehen ließ... :-)))
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Rosmarie S
antwortete am 11.05.03 (22:10):
Gedanken reden
Gedanken reden, reden ohne Ziel. Sie kreisen auf den immer gleichen Wegen. Ich suche Stille, doch es nützt nicht viel. Es denkt in mir, dies trübe Endlosspiel. Gedankendenken ist nicht wegzufegen.
Plötzlich verstummt und schweigt der Redefluss. Auf Berges Höhe schau ich in die Weite. Endlich erlöst wie durch des Prinzen Kuss, erwacht mein Herz - Frei, ohne Muss schau ich, und Frieden weilt an meiner Seite.
rsch,10.5.03
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Dozentin
antwortete am 15.05.03 (21:15):
Ein gewisses Maß an Unkenntnis voneinander ist die Voraussetzung dafür, dass zwei Menschen immer Feunde bleiben.
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Koloman Stumpfögger
antwortete am 25.05.03 (15:32):
Was ist das, leicht so hingesagt, Fremdenhaß? Ist der Kontrast dazu Eigenliebe? Oder ist es dies: Was wissen wir von uns, was von den anderen?
Ich war noch nie im Irak, Vom denken des Koran und derer, die ihn leben, weiß ich im Vergleich zum alten Testament (davon nicht viel), fast nix.
In Ravensburg gibt es eine Moschee. Ich war noch nie drinnen, sah nur Kinder davor spielen. Hörte sie singen in einer mir unbekannten Sprache.
Ich bitte um Entschuldigung für mir mein ( eigentliches Nicht-) Mitmischen, aber mich selbst fragen wollen.
Koloman
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hl
antwortete am 30.05.03 (10:49):
schutzlos
es ist ein schmaler grat zwischen überschäumender lebensfreude und tiefer verlassenheit .................vorsichtig bewege ich mich .................auf dem engen pfad der vernunft
während aus der tiefe leise lockend weiche graue nebel nach oben schweben bietet das leben keine hand mich zu schützen
.................nur die sicherheit meines schrittes hält mich .................obwohl meine füsse tanzen möchten
der uralte rhythmus meines herzens schlägt leise den Takt versunken in den vergangenen liedern meiner lippen
................endlos wiederkehrend mein weg ................im echo der zeit
hl
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eva3
antwortete am 01.06.03 (10:27):
Aphrodite
Die dunkle Woge aus der Tiefe des Meeres, sie wurde zur mächtigen Welle; als sie sich am Ufer verströmte, mit der Erde vermählte, wurde aus Schaum und Gischt, perlmutterfarben im Lichte des Mondes, Aphrodite geboren.
Auch uns erfasst immer wieder die dunkle Woge, trägt uns die Welle der Liebe zum Regenbogen empor - doch sie zerschlägt an felsiger Klippe, verebbt kraftlos am ebenen Stand. Uns uns bleibt nur am sandigen Ufer ein schmaler Streifen trocknender Schaum - perlmutterfarben - und dann nichts mehr.
eKr
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schorsch
antwortete am 01.06.03 (11:03):
Eine Woge sah ich, genau wie du, am Strande Siziliens, sie rief mir zu: "He du, dich hab ich doch schon mal gesehen, das war doch anno dazumal am Strande von Rimini-Bellaria; ich weiss genau, du warst auch da. Ist zwar ganz schön, dass es dich gibt, doch was ne Woge wie mich nicht liebt, ist, so blöde angestarrt zu werden, als gäbe es ne einzige Woge auf Erden, die sich bewegt vom einen Strand zum anderen und von Land zu Land. Ach wir wäre ich doch zufrieden, es gäbe keine Schorschs hienieden!
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Rosmarie
antwortete am 08.06.03 (13:02):
Sommerfrieden Buchenspitzen wedeln ins Blau Wölkchen ziehen Sommerfrieden - grün, blau und lau Schatten fliehen
Treiben die inneren Stimmen im Wind Fliehen die Sorgen, die keine mehr sind Träumt klopfendes Herz, es sei noch ein Kind Ach, Sommerwind!
Schatten wachsen und kriechen ins Blau Stille erwacht Ich streife mein Haar, dies fellweiche Grau Frieden der Nacht
rsch, 7.6.03
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hl
antwortete am 09.06.03 (10:10):
Brücken
Es gibt eine Welt, die heisst meine Welt. Durch Wort und Liebe sie sich erhält. Dort lebe ich, ohne dich.
Es gibt eine Welt, die heisst deine Welt. Unsichtbarer Zaun die Grenze hält. Dort lebst du, ohne mich.
Wir bauen Brücken im irgendwo. Wir gehen auf der Strasse nirgendwo. Wir schaffen eine Welt, die ist unsere Welt.
Unsere Welt heisst überall. Sie leuchtet wie goldener Kristall. Die Liebe das Dunkel erhellt.
.. hl
Internet-Tipp: https://www.hl-lyrik.de/lyrik-bild/7bruecken.jpg
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Sita
antwortete am 24.06.03 (02:35):
Mache keinen lauten Schritt mit Entsetzen würd' ich wach Sing mir leise nur dein Lied und so geh' ich zögernd mit folg dir sehnend, träumend nach So zerbrechlich ist der Traum darf nur flüsternd in mir wehen darf nur durch die Nächte gehen hat am Tage keinen Raum So verletzlich sind Gefühle so verletzlich unser Herz selbst beim zarten Liebesspiele nahe dem ersehnten Ziele sind wir nahe auch dem Schmerz Habe dies Gefühl genossen diesen Traum, ich wäre dein Sollte dies die Liebe sein ist sie fest in mir verschlossen
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schorsch
antwortete am 24.06.03 (08:02):
Liebe Sita
Wenn dieses Gedicht von dir ist, dann bist du eine begnadete Dichterin!
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schorsch
antwortete am 24.06.03 (08:06):
Maiensonntag
Früh um vier bin ich erwacht, hatte eine schlechte Nacht, träumte einen bösen Traum. Lieg` nun im Bett mit dumpfem Sinnen; lass` die Zeit vorüberrinnen; Finsternis erfüllt den Raum.
In mir beginnt`s zu überlegen, was sich alles heut` soll regen. Sind die Pflichten schon bereit? Doch dann schleicht in meine Dösung Lebensfreude und Erlösung: Es ist Sonntag, ich hab` Zeit.
Langsam beginnt die Nacht zu bleichen, böse Träume, Sorgen weichen. Ist da nicht ein Sonnenstrahl? Nicht mehr länger kann ich liegen, denn der Tag, die Freude siegen, die Sonne lässt mir keine Wahl.
Schnell mach` ich mich aus den Kissen. Waschen, barten, ein paar Bissen, dann verlasse ich das Haus. Auf der Strasse gähnt die Leere, worüber ich mich nicht beschwere, denn ich will ins Land hinaus.
Zügig lenk` ich meine Schritte, bleibe in der Strassenmitte, denn es stört noch kein Verkehr. Und nach einer knappen Stunde seh` ich in der weiten Runde nichts mehr von dem Häusermeer.
Seh` nur noch Äcker, Wiesen, Bäume, blauen Fluss und weite Räume; bin mitten drin in der Natur. Denk` nicht mehr an Arbeit, Mühe und den Chef, der in der Frühe jedes Tages schon spielt stur.
Kirschbäume blüh`n und Aprikosen. In der Ferne leises Tosen; es ist im Bach der Wasserfall. Ein Rabe krächzt sein Lied vom Morgen und ein Kuckuck, voller Sorgen, hört eig`nen Ruf im Widerhall.
Ich ziehe durch die Wiesen, Auen und freue mich am Wind dem lauen, der heut` vielleicht noch Regen bringt. Ich seh` den Weih am Himmel gleiten und seh`ein junges Mädchen reiten, das leise von der Liebe singt.
Die Sonne streichelt mich am Rücken und ich fühle voll Entzücken, dass auch in mir die Sehnsucht keimt; der Wunsch, es möcht` in meinem Leben noch manchen Maiensonntag geben und noch mancher Vers sich reimt.
In der Ferne Kirchenglocken, die das Volk zur Kirche locken, um zu loben seinen Herrn. Ich kann das nicht, denn um zu loben brauch` ich nicht den Turm da droben; ich find` ihn schöner halt von fern!
Und ich brauche nicht die lauten Menschen, die den Turm dort bauten, denn sie loben mir zu laut. Und die Kirche, der ich traue und in die ich gerne schaue, ist nicht von Menschenhand gebaut.
`s ist die Natur, die Pflanzen, Tiere; nur die sind`s, nach was ich giere und was mein altes Herz erfreut. Nicht etwa, dass ich Menschen meide, doch schau` ich lieber meine Heide, die Blumen, die ins Gras gestreut.
Maiensonntag geht zur Neige, wartet, dass der Mond nun steige und die rote Sonne sinkt. Fledermäuse flatternd schwingen; Nachtigall beginnt zu singen; Abendstern am Himmel blinkt.
Mit langem Schatten, wie ein Riese, tritt ein Reh nun auf die Wiese; wittert in die Abendluft. Kein anderer Laut durchbricht die Stille, als das Schlaflied einer Grille. Wer hier noch stört, der ist ein Schuft.
Drum, um den Zauber nicht zu bannen, schleich` ich heimlich mich von dannen, tret` in meine Hütte ein. Dann such` ich meine alten Kleider, denn morgen muss ich wieder, leider, beizeiten auf der Arbeit sein. Mai 1993...schorsch, alias Georg von Signau
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Rosmarie
antwortete am 24.06.03 (21:33):
Grenzlandhoffnung
Bodenwälle, alte Gräben Krieg, Zerstörung, Not und Tod
Altes Grenzland, heute streben wir nach mehr als täglich Brot Freiheit, Arbeit, Urlaubszeiten Wälder, die nicht gifterschlafft
Mögen wir für Frieden streiten bis Verstehen Frieden schafft
rsch, 24.6.03
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sieghard
antwortete am 24.06.03 (22:30):
Wer Frieden hat im eignen Haus, trägt Frieden in die Welt hinaus. -
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dela
antwortete am 25.06.03 (17:09):
Vollenden
Wo Mohnblumen flammendrot am Wegrand verglühen Schatten alter Alleen lichtgesprenkelt mich kühlen
Wo Farne moosgrün Feuchte behüten Brücken schlagen vom Dunkel zum Licht
Wo Ackerwinden ungestüm auf Zartes sich stützen unschuldig weiße Blüten entfalten
Da will ich vollenden den Reigen des Lebens mit Kränzen aus Mohn Ähren - den Farnen und Winden
(D)
Juni 2003
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Joan
antwortete am 29.06.03 (20:54):
Auf vergessenen Wiesen
Auf weiten vergessenen Wiesen rennen und barfuss laufen zum See und Schilfrohr zwischen die Lippen klemmen und Honig saugen vom Klee
und trunken werden von Sommerdüften und bäuchlings liegen im Gras und Sumpf durchwaten bis an die Hüften und Froschlaich sammeln im Glas
und Bussardschreie und Horste kennen und Biberdämme besehn und einzeln die Bäume beim Namen nennen und ihre Sprache verstehn
und querfeld reiten auf sattellosen und warmen Pferden im Wind und toll vor Lust einen Schrei ausstossen und horchen,ob Echos sind
und Röcke am Dornengestrüpp zerreissen und Haut zerkratzen dabei- in ungewaschene Äpfel beissen Vorbei
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sofia204
antwortete am 30.06.03 (11:32):
liebe Joan
noch hab ich Dein Gedicht auf einem Zettel, bald kann ich´s auswendig :-)
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Robert Anger
antwortete am 30.06.03 (15:29):
Liebe Joan,
vorbei ... das ist der Lauf der Zeit. Wer solch schöne Erinnerungen hat, ist reich. Bewahre deinen Schatz. Die Erinnerung ist der einzige Platz, von dem dich niemend vertreiben kann. Gruß Roan
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