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THEMA:   Krieg und Frieden

 8 Antwort(en).

mechtild begann die Diskussion am 26.03.03 (17:05) mit folgendem Beitrag:

Die Meldung über den Irakkrieg sind schrecklich. Die Bilder kann ich kaum ertragen. Sagen mag man auch nichts mehr dazu, denn es ist alles gesagt. Ich möchte meine Empörung ausdrücken, indem ich Gedichte zu dem Thema lese und von anderen höre. Vielleicht hilft es ja dem einen oder der anderen. Mir gibt es ein wenig Trost.


Die Menschen seien so verschieden,
und das verhindere den Frieden.
Dabei fällt ihnen bloss nicht ein,
sie könnten trotzdem einig sein.
Wo kämpfend sich die Menschheit quält,
hat's meist nur an Verstand gefehlt.


Medea. antwortete am 27.03.03 (07:16):

Kein Reich wird durch erdrückte Völker mächtig - Vergeltung
zeugt sich jede Freveltat....


Schön ist der Friede! Ein lieblicher Knabe - liegt er gelagert am ruhigen Bach.

(Schiller, Braut von Messina)


hl antwortete am 27.03.03 (07:31):

Schön ist der Friede
Ein lieblicher Knabe
Liegt er gelagert am ruhigen Bach
Und die hüpfenden Lämmer grasen
Lustig um ihn auf dem sonnigen Rasen.

Friedrich Schiller

..
doch die raubvögel lauern
versteckt im dickicht
hütet euch lämmer
bleib wachsam, knabe
die adler fliegen
immer noch

hl/2002


schorsch antwortete am 27.03.03 (09:05):

Was nützts friedlich im Grase zu liegen, wenn im Rumsfeld der böse Wolf im Bush lauert.....


Margret antwortete am 27.03.03 (17:13):




Matthias Claudius (1740 -1815)

Kriegslied

's ist Krieg! 's ist Krieg!
O Gottes Engel wehre,
Und rede du darein!
's ist leider Krieg - und ich begehre
Nicht schuld daran zu sein!

Was sollt ich machen,
wenn im Schlaf mit Grämen
Und blutig, bleich und blass,
Die Geister der Erschlagnen zu mir kämen,
Und vor mir weinten, was?

Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten,
Verstümmelt und halb tot
Im Staub sich vor mir wälzten, und mir fluchten
In ihrer Todesnot?

Wenn tausend Väter, Mütter, Bräute,
So glücklich vor dem Krieg,
Nun alle elend, alle arme Leute,
Wehklagten über mich?

Wenn Hunger, böse Seuch' und ihre Nöten
Freund, Freund und Feind ins Grab
Versammelten, und mir zu Ehren krähten
Von einer Leich herab?

Was hülf' mir Kron' und Land und Gold und Ehre?
Die könnten mich nicht freun!
's ist leider Krieg - und ich begehre
Nicht schuld daran zu sein!


................
Der russische Kinderbuchautor „Marschak“ beobachtete einmal 6 – 7 jährige Kinder beim Spiel –
„Was spielt ihr ?“ fragte er.
„ Wir spielen Krieg,“ war die Antwort.
„Wie kann man Krieg spielen. Ihr wisst doch sicher wie schlimm Krieg ist. Ihr solltet lieber Frieden spielen,“ sagte Marschak.
„Das ist eine gute Idee“ sagten die Kinder. Dann Schweigen, Beratung, Tuscheln, wieder Schweigen.
Da trat ein Kind vor und fragte:“ Großväterchen, wie spielt man Frieden?“


WANDA antwortete am 28.03.03 (08:25):

dies bekam ich gestern zugeschickt, mit dem Bild der Erdkugel und tanzenden Menschen darum:

Eine Botschaft des Friedens
Wir sind die Kinder der Erde die Hand in Hand durch die Welt gehen
weil wir nicht wollen dass neue Kriege die Nächte vergiften
und die Tage verdunkeln.
Und deshalb, Vater des Universums, bitten wir Dich um den Sieg im Kampf,
den Sieg über den Hunger, der viele Dörfer befällt,
segne unser Brot jeden Tag.
Den Sieg über das Geld, das Städte ohne Seele baut,
während auf den sterilen Feldern die Disteln wachsen.
Den Sieg über die Verkommenheit, die die Kultur tötet und die Liebe erniedrigt.
Und um Gerechtigkeit für so viele Menschen, die in Mitten der Trostlosigkeit überleben.
Und dafür, Herr des Universums, bitten wir Dich um Frieden,
den Frieden, den Du allen Menschen versprochen hast, die eines guten Willens sind.
Wenn sich alle Menschen der Erde die Hände geben würden,
würde keiner seinen Bruder ermorden können.
Wenn alle Menschen der Welt zum Himmel blicken würden, gäbe es kein Unglück, keine Unterdrückung und keinen Schmerz.
Wenn alle Menschen dieser Erde gemeinsam zu Gott beten würden wäre die Welt ein Ort des Friedens, der Gerechtigkeit und der Liebe.


nd tanzenden Menschen darum:


hl antwortete am 28.03.03 (11:09):



Morgen brennt 'nur' ein Land,
dann die Welt.
Überall zündeln
kleine Flammen des Krieges:
der Westen zündet den Osten an,
der Norden verbrennt den Süden.
Atomare Streichhölzer
in den Händen von Wahnsinnigen.
- Vor langer Zeit
wurde Wasser zu Wein verwandelt,
so steht es geschrieben.
Wenn es wahr ist
wäre es an der Zeit,
den Wein in Wasser zu verwandeln
denn es wird viel Wasser brauchen
um die Flammen zu löschen
und dem WORT
"Frieden auf Erden"
einen Sinn zu geben

hl


schorsch antwortete am 28.03.03 (18:03):

Und über all dem schwebt ein Gespenst: George Dabbelju Bush.....


Siegi antwortete am 29.04.03 (17:06):

Im Freudentaumel stehn sie an den Strassen
und jubeln ihren Helden zu.

Der Siegerkranz ziert Kopf und Kragen,
der Schritt halt laut, hört keine Klagen.

Wieviele Opfer musst man tragen,
wieviele Mütter tragen Schmerz?

Doch all zusammen in den Strassen,
ob Kinder, Frauen, alte Leut,

sie sinds, die nicht dem Toben fragen,
sie winken zu dem siegreich Heer.

Des Menschen Geiste zu verstehn,
ist denkbar schwer.



Eine erwiesene Tatsache. Alle waren auf den Strassen! Mütter die um ihre Söhne trauerten, Witwen, junge Frauen die ihre Männer verloren hatten, Kinder ihre Väter, beim Siegereinmarsch fanden sie sich ein und jubelten mit. Verkrüppelte, Verstümmelte, auch sie, die Verlierer der Kriege, aber auch sie jubelten.

Das war in jede Epoche so, ohne Ausnahme. Warum? Um den Schmerz, die Trauer über die vielen Toten zu vergessen? Ist es einfacher in der Masse zu trauern? Aber der Jubel? Wem jubelte man überhaupt zu? Den siegreichen Soldaten? Weil der Krieg beendet war? Dem König? Der Fahne vielleicht, oder jubelte man nur, weil... ehrlich gesagt, ich weiss es nicht. Aus dem Mensch ist nicht schlau zu werden und das ändert sich auch nicht.