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THEMA: Über das Küssen
18 Antwort(en).
Gerlinde
begann die Diskussion am 09.08.00 (22:08) mit folgendem Beitrag:
Du weißt doch, was ein Kuß bekennt? Sonst hör du auf zu küssen! Ich dächt, er sei ein Sakrament, Das alle Völker wissen.
Und weißt du, warum so trübe, So schwer mir das Herz muß sein? Du hast mich geküßt ohne Liebe, Das wolle dir Gott verzeihn!
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Gerlinde
antwortete am 09.08.00 (22:12):
Dazu noch eine kleine Lehre von Franz Grillparzer
Kuß
Auf die Hände küßt die Achtung, Freundschaft auf die offene Stirne, Auf die Wange Wohlgefallen, Selge Liebe auf den Mund; Aufs geschloßne Aug die Sehnsucht, In die hohle Hand verlangen, Arm und Nacken die Begierde, Überall sonst hin Raserei.
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Eva Wenzel
antwortete am 10.08.00 (23:32):
Das ist ein Thema! Endlos, in allen Variationen!! Von mir ganz kurz und bündig, wie ich es auch auf meine Spanschachteln mitunter passend gemalt habe: "Gäben alle Küsse Flecken, wären alle Mädchen Schecken"
Lieber Richard! Dir fällt doch sicher etwas Hübsches, Eigenes dazu ein?!
In Erinnerung an den ersten Kuss, Eva
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Gerlinde
antwortete am 11.08.00 (08:56):
Schön,Eva! Den ersten Kuss behält man wohl ewig in Erinnerung. Obwohl scheu und unerfahren und endlos lange her, war es doch so ziemlich das schönste was man erleben durfte. Liebe Grüße, Gerlinde
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Karin Häsing
antwortete am 13.08.00 (17:10):
Wer weiß, wer weiß??!!
Ich halte ihr die Augen zu...
Ich halte ihr die Augen zu Und küss sie auf den Mund; Nun lässt sie mich nicht mehr in Ruh, Sie fragt mich um den Grund. Von Abend spät bis Morgens früh, Sie fragt zu jeder Stund: Was hältst du mir die Augen zu, Wenn du mir küsst den Mund?
Ich sag ihr nicht, weshalb ichs tu, Weiss selber nicht den Grund - Ich halte ihr die Augen zu Und küss ihr auf den Mund.
Heinrich Heine
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Günter Peltz
antwortete am 15.08.00 (19:44):
Ein Kuß ist eine Anfrage im Dachgeschoß, ob im Obererdgeschoß noch was frei ist! Gruß Günter
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Harlekin
antwortete am 22.10.00 (00:54):
Küsse sind das, was von der Sprache des Paradieses übrig geblieben ist.
(Joseph Conrad)
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Wolfgang
antwortete am 22.10.00 (15:48):
Das Kuß Gedicht - im Web gefunden, leider ohne Angaben zum Verfasser (vielleicht weiss es jemand):
Der Menschheit größter Hochgenuß ist ohne Zweifel wohl der Kuß. Er ist beliebt, er macht vergnügt, ob man ihn gibt, ob man ihn kriegt. Er kostet nichts, ist unverbindlich und er vollzieht sich immer mündlich. Hat man die Absicht, daß man küßt, so muß man erst mit Macht und List den Abstand zu verringern trachten und dann mit Blicken zärtlich schmachten. Die Blicke werden tief und tiefer, es nähern sich die Unterkiefer. Man pflegt dann mit geschloss'nen Augen sich aneinander festzusaugen. Jedoch nicht nur der Mund allein braucht eines Kusses Ziel zu sein. Man küßt die Wange und die Hände und auch noch and're Gegenstände, die ringsherum mit Vorbedacht sämtlich am Körper angebracht. Auch wie man küßt, das ist verschieden, im Norden, Osten, Westen, Süden. So mit Bedacht und mit Gefühl, der eine heiß, der and're kühl. Der eine haucht, der and're schmatzt, als ob ein alter Reifen platzt. Hingegen wiederum der Keusche vermeidet jegliche Geräusche. Der eine kurz, der and're länger, den längsten nennt man Dauerbrenner. Ein Kuß ist, wenn zwei Lippenlappen in Liebe aufeinanderklappen und dabei ein Geräusch entsteht, als wenn die Kuh durch Matsche geht.
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Harlekin
antwortete am 22.10.00 (16:41):
Die Küsse
Der Neid, o Kind, zählt unsre Küsse: Drum küss geschwind ein Tausend Küsse; Geschwind du mich, Geschwind ich dich! Geschwind, geschwind, o Laura manch tausend Küsse: damit er sich verzählen müsse.
Gotthold Ephraim Lessing
(Internet-Tipp: https://www.leselupe.com)
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Sylvia
antwortete am 06.01.01 (21:56):
Einen Augenblick einen endlosen stehn sich jede Bewegung versagen zueinander hin den süssen Schmerz nähren mit tiefen Blicken
Keine Brücke schlagen mit Worten und Gesten
Auskosten die uferlose Sehnsucht
Was ist ein Augenblick wenn nach Jahrtausenden zwei Sterne ineinanderfallen
svr
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Heidi
antwortete am 08.01.01 (23:32):
:-) Entwurf aus Dezember
kuss
deine lippen spüren vibrierend suchend durch halbgeschlossene lider deine augen sehen ernst konzentriert ein universum versinkt in diesem blick kuss lippen fühlen liebe dich
hl
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Lena
antwortete am 03.02.01 (09:29):
Lieber Wolfgang, Dein Gedicht hört sich stark nach Heinz Ehrhardt an. Habe aber keine Belege dafür. Gruß Lena
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Sebastan Bellm
antwortete am 09.04.01 (18:08):
Hey, Ich bin grad zum ersten mal richtig verliebt! Tolles gefühl, ... aber kann mir jemand sagen was man beim küssen beachten muss???
a Grüßerl, Seb.
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Rudi
antwortete am 21.04.01 (10:50):
Noch einmal Lessing mit seinem Gedicht über das immer noch aktuelle Thema.
Die Küsse
Ein Küßchen, das ein Kind mir schenket, Das mit dem Küssen nur noch spielt, Und bei dem Küssen noch nichts denket, Das ist ein Kuß, den man nicht fühlt.
Ein Kuß, den mir ein Freund verehret, Das ist ein Gruß, der eigentlich Zum wahren Küssen nicht gehöret: Aus kalter Mode küßt er mich.
Ein Kuß, den mir mein Vater giebet, Ein wohlgemeinter Segenskuß, Wenn er sein Söhnchen lobt und liebet, Ist etwas, das ich ehren muß.
Ein Kuß von meiner Schwester Liebe Steht mir als Kuß nur so weit an, Als ich dabei mit heißerm Triebe An andre Mädchen denken kann.
Ein Kuß, den Lesbia mir reichet, Den kein Verräter sehen muß, Und der dem Kuß der Tauben gleichet: Ja, so ein Kuß, das ist ein Kuß.
Gotthold Ephraim Lessing
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Georg Segessenmann,alias Georg von Signau
antwortete am 22.04.01 (19:09):
Küssen macht glücklich - manchmal!
Der Glückskuchen
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Man gebe einem jungen Bräuterich `ne süsse Braut, dann freut er sich. Und dass man nicht verhungern tut, fülle man in einen güld`nen Fingerhut ein Quentchen frisch gemahlener Liebe; frisch muss sie sein, dass lang sie bliebe. Dazu, dass einen das Leben freue, zwei Deziliter bester, blauer Treue; von der Hoffnung dann noch einen Schuss, die man im Kühlschrank kühlen muss, wo sie in Glauben sich dann verwandelt, sofern das Ding man nicht verschandelt. Nun noch eine Prise Engelsgeduld – wer die nicht hat, ist selber schuld. Dies alles wird von Hand gemischt und, noch bevor die Lust erlischt, in eine Herzform flugs eingefüllt, wobei man noch ein „Hurra“ brüllt. Sex Minuten man das Ding dann bäckt, was das Verlangen darauf riesig weckt. Ist dieser Kuchen euch dann gelungen, wird er von euch mit Lust verschlungen. Ein Stück davon wird jedoch gespart, damit, ist einmal man dann bejahrt, man weise lächelnd davon zehrt falls man sich nicht dagegen wehrt, dass auch im Alter man in vielen Stunden in Liebe noch und Glück verbunden.
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Doch dies Rezept gebt bitte heiter an eure lieben sieben Kinder weiter. Damit auch sie von diesem Kuchen ein Leben lang zu naschen suchen.
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Mai 1999, Schorsch
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Rudi
antwortete am 22.04.01 (20:21):
Ein Gedicht von Matthias Claudius oder wie man Kindern früher "die süßen Früchte" zu vergraulen suchte. Wie man sieht: ohne Erfolg. Und heute ... ?
Fritze an Franz
Ich habe Lenchen heut geküßt, Mama hat's nicht gesehn; Denn, lieber Franz, wenn die da ist, Darf so was nicht geschehn.
Sie sagt, ich bleib vom Küssen tot, Ich glaub' es aber nicht; Wie wär denn Lenchens Mund so rot? So freundlich ihr Gesicht.
Drum lief ich schnell zu Lenchen hin Und küßte ihren Mund; Das schmeckt gut, Franz! - und ich bin Bis dato noch gesund
Und wird' es sicher wieder tun, Sobald es möglich ist. Und sterb ich dann davon - je nun! So hab ich doch geküßt.
(Internet-Tipp: https://easy.to/haikulinde)
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Rudi
antwortete am 13.05.01 (20:20):
Der Cludius scheint wohl nicht so angekommen, wie ich geglaubt, gehofft und angenommen. Drum möchte ich von neuem nun versuchen mit einem and'ren Vers Erfolg verbuchen.
Ich küßte einst ein Mägdelein
Ich küsste einst ein Mägdelein, sie hat sich gesträubt und gewehrt. Ich weiß nicht warum, sie sah' es nicht ein, ich habe es ihr trotzdem gelehrt.
Beim nächsten Mal war sie nicht mehr so scheu, sie schien schon darauf zu warten. Ich dachte mir noch, da ist ja ganz neu, na dann bleib ich in diesem Garten.
So ging es weiter Tag um Tag, sie wollte immer nur küssen. Sie hatte Gefallen gefunden daran und wollte nicht aufgeben müssen.
Sie war wunderschön und hatte Figur einen Mund, zum Küssen geschaffen. Und der Busen war ihre natürliche Zier, ich konnte nicht von ihr lassen.
Und ich sag Euch, es war eine herrliche Zeit die verging beim Küssen im Fluge, Doch eines Tages war sie nicht mehr bereit und es kam ein andrer zum Zuge.
Sie sagte mit holdem Augenaufschlag dass sie mich immer noch liebe. Und dankte mir innig für die Küsse am Tag und auch für die Nächte der Liebe.
Ich trug es mit Fassung, ich wusste genau die Welt bleibt trotzdem noch heiter, Und es kam schließlich wieder ein Mägdelein und wir küssten und küssten weiter.
Fl
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Georg Segessenmann
antwortete am 14.05.01 (21:41):
Da war doch noch dieser Schwerenöter, ein richtiger Casanova und Herzetöter. "Ich glaub",sprach ein Mädchen: "dir fehlt im Kopfe ein Rädchen!" Nun küsst der Schwerenöter Strassenköter!
Schorsch
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