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THEMA:   Freundliche Kritik an "Gedichte"

 8 Antwort(en).

Hedwig begann die Diskussion am 05.09.02 (09:02) mit folgendem Beitrag:

Seit vor über einem Jahr mal wieder reingeschaut und gesehen, daß es noch so ist wie vor einem Jahr.

Meine heißgeliebte Lyrik wird aneineander gereiht, als gelte es, einen Wettlauf zu gestalten.....

Wieviel mehr habe ich davon, auf dem Sofa in Ruhe in meinen
Bänden zu stöbern und es zu genießen.

Sicher kann man dagegen halten, daß die Masse der Beteiligten für sich spricht; ja.

Für mich ist ein Gedicht erstmal behutsam zu handhaben, ein wenig interpretieren....es wirken lassen....

Nun steinigt mich ruhig...


schorsch antwortete am 05.09.02 (09:21):

Was mich persönlich an der Sache stört:

1.) Oft werden Gedichte irgendwo abgeschrieben oder kopiert - und dann nicht als solche kenntlich gemacht. Ein naiver Leser könnte dann meinen, das Gedicht stamme von jenem, der es in den ST gestzt hat.

2.) Es wird nicht unterschieden zwischen gereimter und ungereimter Lyrik. Oft stehen belanglose Sätze im ST, die zwar für die Einsender eine gewisse Bedeutung haben, da für sie damit ein bestimmtes Erlebnis verbunden ist, die LeserInnen aber lesen den Spruch ein paarmal durch - und wundern sich.


8 antwortete am 05.09.02 (10:19):

Ich habe mich schon seit langem gewundert, was daran so Spaß macht, Gedichte in den ST zu schreiben, die man überall nachlesen kann.
Ich lese jedenfalls lieber in Büchern als auf dem PC.


Claudia antwortete am 05.09.02 (12:05):

Also, ich finde dieses Gedichte- Forum toll. Es gibt wohl niemanden auf der Welt der ALLE gedichte kennt, und hier hat man die Möglichkeit seine Kenntnisse auszutauschen und neues zu finden. dabei muß ich alerdings Schorsch Recht geben. Man sollte schon so ehrlich sein, und sagen wenn das vorgestellte Gedicht nicht von einem selbst ist, und dann, falls bekannt, den Verfasser dabei schreibt!
Ich komme auf jeden fall immer wieder gern in dieses Forum und einige Namen sind mir schon richtig ans herz gewachsen, obwohl ich die dazugehörigen Personen gar nicht kenne ;-))

Ganz besonders schätze ich den Adolf, weil er die gedichte von Elli Michler anscheinend ebenso mag, wie ich (liebe Grüße unbekannterweise)
Claudia


Nuxel antwortete am 05.09.02 (13:20):

@8
nicht nur Du LIEST gerne Gedichte....

Ob nun selber verfasste oder von anderen geschriebene hier zu lesen sind,sicher gab es einen Anlass dazu.
Oder man liest etwas,das lange vergessen war.
Man kann ja trotzdem in aller Genüsslichkeit zuhause in seinen Schätzen schmökern.
Das sieht dann aber oft tagelang sehr nach "Leben" bei mir aus!Ausgesuchte Bücher stapeln sich in meiner Leseecke und ich kann mich so schlecht trennen....


dela antwortete am 06.09.02 (22:12):

natuerlich bleibt es jedem unbenommen, gedichte in buechern nachzulesen, zu interpretieren, sie gemuetlich auf dem sofa zu genießen.
ich persoenlich lese meine geliebte lyrik auch immer wieder mal gerne am PC. oder freue mich, schon morgens ausgedruckt zum fruehstueck einen text auf dem tisch zu haben.

@ schorsch

„1. Oft werden Gedichte irgendwo abgeschrieben oder kopiert - und dann nicht als solche kenntlich gemacht.“

es gibt hier zwei themenbereiche, ein forum mit gedichten, um die es in dieser diskussion geht (grundsaetzlich mit verfasserangabe kenntlich gemacht), ein anderes fuer die eigene lyrik. meintest du, dass sich dort jemand mit fremden federn schmueckt? ;-))

„2. Es wird nicht unterschieden zwischen gereimter und ungereimter Lyrik.“

warum sollte man unterscheiden? lebendige vielfalt ist es, die freude macht. wobei ich weniger qualitative wertung vorschlagen wuerde, als hinter allem den spass an der freud’ zu sehen.
in der „anerkannten“ modernen lyrik ist reimen uebrigens auch „out“. mehrmals lesen, ist vielleicht ein guter tipp. ;-))

gruess euch
dela

de_lari@web.de


dela antwortete am 07.09.02 (09:48):

NACHTRAG:


liebe hedwig,

danke uebrigens fuer FREUNDLICHE kritik an "gedichte".



de_lari@web.de


schorsch antwortete am 07.09.02 (12:56):

Natürlich ist es Ansichtssache, ob man gereimte und ungereimte Lyrik auf die gleiche Stufe stellen will. Vom Schwierigkeitsgrad beim Dichten her gesehen aber verlangt das Reimen einiges mehr an Zeit und Konzentration. Ich habe im Moment einen Fundus an eigenen (gereimten) Gedichten von über 200. Das kürzeste ist ein Zweizeiler, das längste würde, ausgedruckt, wohl über einen Meter lang. Dieses habe ich als "Auftragsarbeit" für ein Firmenjubiläum gemacht. Der Aufwand an Zeit war etwa ein langer Tag. Es ist in Schwizerdütsch geschrieben, was die Sache noch erheblich erschwert. Hätte ich keine Reime gesucht, hätte ich das ganze wohl in zwei Stunden "erledigen" können. Aber ich denke, dann hätte es wohl weder mich noch den Auftraggeber befriedigt.


Lissie antwortete am 15.09.02 (22:02):

Letzte Sonnenblume

Letzte Sonnenblume
fast verwelkt
graue Regentropfen
Tränen rinnen
an Dir herab.

Blütenkelch geneigt
Sommers Licht vergangen
Lebensfreude ausgelöscht
Sonnenblume weine nicht

Neues Leben keimt
in Deinem Herzen
reift der Samen
Sommer läßt Dich neuer erblühen

Sonnenblume weine nicht