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THEMA: Ein Mensch
33 Antwort(en).
Nuxel
begann die Diskussion am 04.07.02 (11:55) mit folgendem Beitrag:
Eugen Roth
Ein Mensch, der spürt,wenn auch verschwommen, er müßte sich,genau genommen, im Grunde seines herzens schämen zieht vor,es nicht genau zu nehmen.
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Carola
antwortete am 04.07.02 (12:36):
Meinst Du mich ???????
:-)))))))))
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Charlie
antwortete am 04.07.02 (13:04):
...und noch eins ...
Der Mensch meint staunend wie ein Kind,- Das alle Menschen - Menschen sind ...
...wie recht er damit doch gehabt hat *grins*
In diesem Sinne einen schönen Tag.
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charlotte
antwortete am 04.07.02 (13:13):
Man braucht nicht immer denselben Standpunkt zu vertreten, denn niemand kann einen daran hindern, klüger zu werden. lächel.
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Carola
antwortete am 04.07.02 (13:16):
Jaja,
"Einst haben sie auf den Bäumen gehockt, behaart und mit böser Visage. Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt und die Welt asphaltiert und aufgestockt bis zur achtzehnten Etage ...
Da sitzen sie nun, den Bäumen entflohn ..."
Von Kästner, glaube ich.
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charlotte
antwortete am 04.07.02 (16:47):
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe Bereit zum Abschied sein und Neubeginne, Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern In andre, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, An keinem wie an einer Heimat hängen, Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen, Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen. Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde Uns neuen Räumen jung entgegensenden, Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ... Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde
(Internet-Tipp: https://herbert.oltmann.bei.t-online.de)
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charlotte
antwortete am 04.07.02 (16:49):
Rückgedenken
Am Hang die Heidekräuter blühn, Der Ginster starrt in braunen Besen. Wer weiß heut noch, wie flaumiggrün Der Wald im Mai gewesen ?
Wer weiß heut noch, wie Amselsang Und Kuckucksruf einmal geklungen ? Schon ist, was so bezaubernd klang, Vergessen und versungen.
Im Wald das Sommerabendfest, Der Vollmond überm Berge droben, Wer schrieb sie auf, wer hielt sie fest ? Ist alles schon zerstoben.
Und bald wird auch von dir und mir Kein Mensch mehr wissen und erzählen, Es wohnen andre Leute hier, Wir werden keinem fehlen.
Wir wollen auf den Abendstern Und auf die ersten Nebel warten. Wir blühen und verblühen gern In Gottes großem Garten. früß euch
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Ruth
antwortete am 04.07.02 (20:04):
Also so ist das:
Ein Mensch erblickt das Licht der Welt doch bald hat sich heraus gestellt, nach manchen trüb verbrachten Jahr, dass dies der einzge Lichtblick war.
Eugen Roth (schon wieder)
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Bärbel
antwortete am 05.07.02 (23:11):
Ich k ö n n t e mich den ganzen Tag ärgern - aber ich bin nicht dazu verpflichtet!!
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schorsch
antwortete am 06.07.02 (16:17):
Ein Mensch, der hier am PC hockt, hat gestern Abend noch frohlockt, er sei ein glücklich-freier Mann, weil er sich gerne dann und wann, ein Bierchen undsoweiter gönne und er noch alles essen könne. Doch heute merkt er ganz verstimmt, dass diese Theorie nicht stimmt. Denn wenn er zu viel Nahrung nimmt, nur anderntags sein Magen grimmt!
Schorsch
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Erna Ecker-Philippi
antwortete am 08.07.02 (17:33):
Ein Mensch frisst viel in sich hinein Missachtung, Ärger, Liebespein. Und jeder fragt mit stillem Graus: Was kommt da wohl einmal heraus? Doch sieh! Nur Güte und Erbauung. Der Mensch hat prächtige Verdauung.
Eugen Roth
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Regina
antwortete am 09.07.02 (19:39):
Danke allen netten Leuten, die mir wieder einmal Eugen Roth mit seinen köstlichen Sprüchen in den Sinn brachten - das hat mich aufgeheitert! Und Charlottes wehmütiges Gedicht (von wem mag es sein?) brachte Erinnerungen ....
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schorsch
antwortete am 09.07.02 (22:02):
Findst du nix Eigenes: zur Not findst immer was bei Eugen Roth!
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adolf
antwortete am 12.07.02 (02:59):
Ein Mensch,der sich ein Schnitzel briet, bemerkte, das ihm das mißriet. Jedoch, da er es selbst gebraten, tut er, als wär es ihm geraten, und, um sich nicht zu strafen Lügen, ißt ers mit herzlichen Vergnügen.
EUGEN Roht (wer sonst) adolf
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pilli
antwortete am 12.07.02 (06:39):
*g*
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schorsch
antwortete am 12.07.02 (09:33):
Ein Mensch,der einst im Trüben fischte, verkroch sich grübelnd in die Kis(ch)te. Weil er seit Wochen nichts mehr fing, schon schief des Hauses Segen hing. Doch dieser Mensch hat nie begriffen: die lieben Fische gar nicht kniffen. Nein sie sahen in dem trüben Licht ganz einfach seine Würmer nicht!
Schorsch, der Ex-Fischer
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Friedgard
antwortete am 12.07.02 (15:32):
Lebensweisheit nach Eugen Roth:
Ein Mensch erhofft sich fromm und still, daß er einst das kriegt, was er will. Bis er dann doch dem Wahn erliegt, und schließlich das will, was er kriegt.
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Roswitha
antwortete am 18.07.02 (17:05):
Für Regina zur Freude
von Eugen Roth
Der Kenner
Ein Mensch sitzt stolz, programmbewehrt, In einem besseren Konzert, Fühlt sich als Kenner überlegen Die anderen sind nichts dagegen. Musik in den Gehörgang rinnt, Der Mensch lauscht kühn verklärt und sinnt. Kaum daß den ersten Satz sie enden, Rauscht er schon rasend mit den Händen Und spricht vernehmliche und kluge Gedanken über eine Fuge Und seufzt dann, vor Begeisterung schwach: "Nein, wirklich himmlisch, dieser Bach!" Sein Nachbar aber grinst abscheulich: "Sie haben das Programm von neulich!" Und sieh, woran er gar nicht dachte: Man spielt heut abend Bruckners Achte. Und jäh, wie Simson seine Kraft, Verliert der Mensch die Kenrierschaft.
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juergen_schmidbauer
antwortete am 19.07.02 (12:47):
Ein Mensch, das ist das "Lieblingstier" Von Eugen Roth, dem Dichter hier, Der lebte lange Zeit in München, Mocht Schwächen nicht gern übertünchen, Der menschlichen Natur gefrönt, Hat manch Pointe übertönt.
Doch wisst, auch er ein Mensch nur war, Drum kannt er alle Schwächen gar, Doch hat "Ein Mensch" auch gutes an sich, Wenn es sich auch verbirgt unsichtlich.
Für jede Lage unseres Lebens Hat er, und dieses nicht vergebens, Gedichtet was das Zeug hielt, immer Ein gewaltiges schönes Wortgezimmer.
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Roswitha
antwortete am 20.07.02 (19:18):
Der Ofen
Ein Mensch, der einen Ofen hat, Zerknüllt ein altes Zeitungsblatt, Steckt es hinein und schichtet stolz Und kunstgerecht darauf das Holz Und glaubt, indem er das entzündet, Die Hoffnung sei nicht unbegründet, Daß nun mit prasselndem Gelärme Das Holz verbrenne und ihn wärme. Er denkt mit Kohlen nicht zu geizen, Kurzum, sich gründlich einzuheizen. Jedoch, aus seines Ofens Bauch Quillt nichts als beizend kalter Rauch. Der Mensch, von Wesensart geduldig, Hält sich allein für daran schuldig Und macht es nun noch kunstgerechter. Der Ofen zieht nur um so schlechter, Speit Rauch und Funken wild wie Fafner. Nun holt der Mensch sich einen Hafner. Der Hafner redet lang und klug Von Politik und falschem Zug, Vom Wetter und vom rechten Roste Und sagt, daß es fünf Reichsmark koste. Der Mensch ist nun ganz überzeugt, Dem Ofen, fachgemäß beäugt Und durchaus einwandfrei befunden, Sei jetzt die Bosheit unterbunden. Um zu verstehn des Menschen Zorn, Lies dies Gedicht nochmal von vorn.
Natürlich Eugen Roth
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Gitti
antwortete am 21.07.02 (00:00):
Ein Mensch, der recht sich überlegt, Daß Gott ihn anschaut unentwegt. fühlt mit der Zeit in Herz und Magen ein ausgesprochnes Unbehagen. Und bittet schließlich ihn voll Grauen, nur 5 Minuten wegzuschauen. Er wollte unbewacht, allein inzwischen brav und artig sein. Doch Gott davon nicht überzeugt. Ihn ewig unbeirrt beäugt.
Ein Mensch, der sonst kein Instrument, ja überhaupt Musik kaum kennt, bläst Trübsal - denn ein jeder glaubt, dies ist auch ungelernt erlaubt.
Meine Lieblingssprüche von Eugen Roth
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juergen_schmidbauer
antwortete am 21.07.02 (09:41):
Ein Mensch, das war auch Eugen Roth, Doch leider ist er lange ... Berühmt jedoch ist er seither, So wie er's lebend niemals wär. Ein jeder mag sich überlegen, Was schöner ist, zu leben, Oder berühmt, aber ohne Leben? Denn leben und berühmt zu sein Das wäre schön, das wäre fein. Wie Hemmingway es war und Goethe, Doch auch die die hatten sicher Nöte. Drum lasst das Schicksal walten frei, Dem Weltlauf ist das einerlei.
Jürgen Schmidbauer
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Roswitha
antwortete am 21.07.02 (13:53):
So ist das Leben
Ein Mensch lebt friedlich auf der Welt, Weil fest und sicher angestellt. Jedoch so Jahr um Jahr, wenns lenzt, Fühlt er sich sklavenhaft begrenzt Und rasselt wild mit seinen Ketten, Als könnt er so die Seele retten Und sich der Freiheit und dem Leben Mit edlem Opfermut ergeben. Jedoch bei näherer Betrachtung Spielt er nur tragische Verachtung Und schluckt, kraft höherer Gewalt, Die Sklaverei und das Gehalt. Auf seinem kleinen Welttheater Mimt schließlich er den Heldenvater Und denkt nur manchmal noch zurück An das einst oft geprobte Stück, Das niemals kam zur Uraufführung. Und er empfindet tiefe Rührung, Wenn er die alte Rolle spricht Vom Mann, der seine Ketten bricht.
Natürlich Eugen Roth
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Roswitha
antwortete am 21.07.02 (14:44):
Gefahrvoller Ritt (1933)
Ein Mensch, der noch ein Buch besaß, Darin als Kind er gerne las, Trifft das Gedicht, ihm lieb von je, Vom Reiter überm Bodensee. Jedoch, es kann den gleichen Schrecken Wie damals nicht mehr in ihm wecken. Denn, denkt der Mensch, was war da? was? Der Mann, der gut zu Pferde saß,
Ritt unbeirrt geradeaus, Sah bald ein Licht, kam an ein Haus, Wo er gerettet dann erfuhr Ein mäßig Wunder der Natur: Es lag, bedeckt von Eis und Schnee, Nicht bodenlos der Bodensee Und, noch dazu, das Wetter war An jenem Tage hell und klar. Nach kurzer Zeit war er bereits Unangefochten in der Schweiz Und hatte wahrlich wenig Not, Zu sinken von dem Rosse tot. Wie tot sänk, denkt der Mensch, vom Rosse Erst unsereins, als Zeitgenosse, Da wir doch hören beinah stündlich, Daß, wo wir ritten, unergründlich Die Tiefe war und, was noch schlimmer: Wir müssen reiten ja noch immer Und tuns verhältnismäßig heiter: Wer weiß wohin? Nur weiter, weiter!
Natürlich Eugen Roth
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schorsch
antwortete am 22.07.02 (10:47):
Ach wär ich doch wie Eugen Roth; nur so berühmt - nicht etwa tot!
Oder
Dichters Tod
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Nur jener Dichter wird umworben, der pflegeleicht ist, weil gestorben! So wart` ich denn aus lauter Not auf Dichters Tod im Morgenrot, auch wenn ich weiss, es gibt ihn nie, den Dichterruhm mit Garantie!
Schorsch
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Adolf
antwortete am 28.07.02 (16:10):
Lebenszweck Ein Mensch, der schon als kleiner Christ Weiß, wozu er geschaffen ist: »Um Gott zu dienen hier auf Erden Und ewig selig einst zu werden!« — Vergißt nach manchem lieben Jahr Dies Ziel, das doch so einfach war, Das heißt, das einfach nur geschienen: Denn es ist schwierig, Gott zu dienen.
wie immer Eugen Roth
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Roswitha
antwortete am 29.07.02 (14:53):
RÖNTGENBILD
Ein Meister allen Jüngern riet, Nur das zu glauben, was man sieht. Und doch - der Einwand sei erlaubt, Daß mancher das sieht, was er glaubt.
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schorsch
antwortete am 29.07.02 (16:05):
Ein Mensch, der schon als kleiner Bub, seine Nase gern in die Winde hub, tut dies noch heut als hehres Ziel, trotzdem oft er schon auf seine fiel!
Schorsch
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Roswitha
antwortete am 06.08.02 (18:54):
Gezeiten der Liebe
Ein Mensch schreibt mitternächtig tief An die Geliebte einen Brief, Der schwül und voller Nachtgefühl. Sie aber kriegt ihn morgenkühl, Liest gähnend ihn und wirft ihn weg. Man sieht, der Brief verfehlt den Zweck. Der Mensch, der nichts mehr von ihr hört, Ist seinerseits mit Recht empört Und schreibt am hellen Tag, gekränkt Und saugrob, was er von ihr denkt. Die Liebste kriegt den Brief am Abend, Soeben sich entschlossen habend, Den Menschen dennoch zu erhören Der Brief muß diesen Vorsatz stören. Nun schreibt, die Grobheit abzubitten, Der Mensch noch einen zarten dritten Und vierten, fünften, sechsten, siebten Der herzlos schweigenden Geliebten. Doch bleibt vergeblich alle Schrift, Wenn man zuerst daneben trifft.
Eugen Roth
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schorsch
antwortete am 07.08.02 (10:07):
Ein Mensch, ganz arg vom Virus betroffen, hat sich jetzt einen Rausch ange..trunken. Weil keiner ihm mehr traut, und bös man ihn verhaut, hat er sich vergrämt im Bett verschloffen!
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Roswitha
antwortete am 07.08.02 (13:02):
Hallo Schorsch, das ist ja schon eher ein Limerick, gemischt mit "Ein Mensch". Aber gut.
Was ist eigentlich mit dem Virus, woüber ihr alle sprecht. Ich habe keinen Virus und stehe auf dem Schlauch, wenn davon die Rede ist. Ich bitte um Aufklärung.
Gruß Roswitha
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juergen_schmidbauer
antwortete am 07.08.02 (13:22):
hat er sich vergrämt im Bett verschloffen!
... Doch bald lässt er sich wieder blicken, Nicht er, wer anders machte Zicken, Das Böse darf doch niemals siegen, Sonst würden alle Zorn wir kriegen. Auch deine Flasche Alkohol, Die leer nicht, lass sie ruhig voll! Ein Mensch ist er jetzt immer noch, Auch wenn er sich verschloff, verkroch.
Der Böse ist ein Mensch sogar, Doch fressen könnte man mit Haut und Haar, Damit er nichts mehr Böses tut, Was bleibt ist trotzdem ....
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Vroni
antwortete am 07.08.02 (17:53):
Ein Mensch "verschloff" sich in sein Bett, fand den Virus garnicht nett, der ihn geärgert und gekränkt - aber lass mal, bald ist es wieder eingerenkt.
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schorsch
antwortete am 08.08.02 (10:09):
(;--))))))
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