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THEMA:   Frage zu einem Goethegedicht

 2 Antwort(en).

Ulrike begann die Diskussion am 24.11.01 (15:24) mit folgendem Beitrag:

Vanitas! Vanitatum Vanitas

Ich hab´mein Sach auf nichts gestellt, juchhe!
Drum ist so wohl mir in der Welt, juchhe!
Und wer will mein Kamerade sein,
Der stoße mit an, der stimme mit ein
Bei dieser Neige Wein.

Ich stellt´ mein Sach´ auf Geld und Gut, juchhe!
Darüber verlor ich Freud´ und Mut, oh weh!
Die Münze rollte hier und dort,
Und hascht ich sie an einem Ort,
Am andern war sie fort.

Auf Weiber stellt´ich meine Sach´, juchhe!
Daher mir kam viel Ungemach, o weh!
Die Falsche sucht´sich ein ander Teil,
Die Treue macht´ mir Langeweil,
Die Beste war nicht feil.

Ich stellt´mein Sach´auf Reis´ und Fahrt, juchhe!
Und ließ mein Vaterlandesart, o weh!
Und mir behagt es nirgends recht,
Die Kost war fremd, das Bett war schlecht,
Niemand verstand mich recht.

Ich stellt´ mein Sach´ auf Ruhm und Ehr´, juchhe!
Und sieh´, gleich hat ein andrer mehr, o weh!
Wie ich mich hatt´ hervorgetan,
Da sah´n die Leute scheel mich an,
Hatte keinem Recht getan.

Ich setzt´ mein Sach´ auf Kampf und Krieg, juchhe!
Und uns gelang so mancher Sieg, juchhe!
Wir zogen in Feindesland hinein,
Dem Freunde sollt´s nicht viel besser sein,
Und ich verlor ein Bein.

Nun hab´ ich mein Sach´ auf nichts gestellt, juchhe!
Und mir gehört die ganze Welt, juchhe!
Zu Ende geht nun Sang und Schmaus;
Nur trinkt mir alle Neigen aus,
Die letzte muß heraus.
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Weiß jemand, wann Goethe dieses Gedicht geschrieben hat und was ihn dazu veranlasste, es zu schreiben?
Es klingt, als habe er mit allem Weltlichen abgeschlossen.

Gruß
Ulrike


Gila antwortete am 24.11.01 (17:10):

Hallo Ulrike,

Goethe hat das Gedicht 1806 geschrieben. Was ihn dazu veranlasste, kann ich dir leider nicht sagen. Schade, dass wir ihn nicht danach fragen können. ;-)))

Gruß
Gila


Ulrike antwortete am 24.11.01 (19:18):

Hallo Gila,

danke für die Information.

Tja, schade. ;-)))


Gruß
Ulrike