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THEMA:   Eigene Lyrik - ungereimt

 49 Antwort(en).

hl begann die Diskussion am 04.05.01 (16:40) mit folgendem Beitrag:

ungereimt

wer hier lacht
lacht lügen

wer hier weint
weint buchstaben

wer hier schreibt
der spricht mit dir

wer hier liest
der lese in ruh

wer hier spielt
hat nichts zu geben

hl


hl antwortete am 04.05.01 (18:47):

morgendämmerung

regenbogen im morgennebel
rotgoldener rand zwischen den wolken
vögel besingen den erwachenden tag

wirklichkeit will
gelebt werden

hl


hl antwortete am 11.05.01 (22:15):

leise

leise, ganz leise
sing ich mein lied
du sollst es nicht hören

still, in der stille
schweig' ich mein leid
ich will es nicht sprechen

ruhig, ganz ruhig
geh' schlafen, schmerz
du sollst nicht klagen

hl


hl antwortete am 13.05.01 (01:35):

zu spät

es nagt in mir
und leckt
mit schwarzen zungen
das tiefe verborgene
schwarze gefühl
ich weise es ab
doch im geheimen
hat es schon besitz
ergriffen
höre schon das lied
das mich herunter bringt
imaginäre bilder vor meinen augen
kopf liefert worte dazu
flucht ist ...zu spät

hl


hl antwortete am 14.05.01 (11:43):

goldenes licht
am rande
des dunklen wassers
du erhellst die wellen
die sich sanft
zu dir hin bewegen
ein kleiner
spiegel deines lichts
direkt vor mir
langsam
komme ich dir
entgegen
schritt für schritt
durch das dunkle
weiche wasser
zu dir
ins licht

...ein weiter weg

hl


gisa ruf antwortete am 14.05.01 (15:14):

Vielleicht
war es die angst
der flügellosen vögel
die mir den schlaf
aus den augen nahm

und doch
es muß im traum gewesen sein
ich habe das kabel
zerschnitten
das schrille läuten der glocken
enthauptet
und so der leere der luft
zur ruhe verholfen

nun ist es nur ihr schatten
der wache hält
über mein treibendes selbstgespräch
und mich kühlen läßt mein gesicht
am vorbeiziehen sprachloser tage.

-gr-


Georg Segessenmann antwortete am 14.05.01 (21:31):

Weisspilz

********

Im Fluss sah ich
eine weissgepilzte Barbe,
die sich krampfhaft bemühte,
ihr Gleichgewicht zu halten.
Am Ufer sah ich einen
weissgepelzten Jogger,
der sich krampfhaft bemühte,
sein Tempo zu halten.
Und beide hatten nur das
eine im Sinn: Sich selbst
beweisen,dass noch Leben
in ihnen stecke!

Schorsch


gudrun antwortete am 16.05.01 (20:55):

Mein geliebter weiß
die stunde

hat sie mir geschenkt

will nicht mehr das gloria singen
an erster stelle

bitte,


hl antwortete am 17.05.01 (09:35):

verirrt
im wirren geäst
der gedanken
versunken
im dunklen wasser
der melancholie
verzerrt
in unmittelbarer nähe
das bild
eines traumes
was
habe ich geträumt?

hl


Gisa Ruf antwortete am 18.05.01 (20:45):

Wenn der letzte
zaghafte Anlauf
gescheitert ist

wenn der letzte
spröde Faden
gerissen ist

wenn die letzte
leise Hoffnung
in den Ritzen der Seele
versickert

fällt das Eis
in die Nacht
ungeliebten Lebens

-gr-


Georg Segessenmann antwortete am 18.05.01 (22:47):

Alles, auch das Licht,
all unsere Gedanken,
Wünsche und Hoffnungen,
verschwinden in jenem
Loch, das wir als das
Schwarze Loch im All
bezeichnen.
Lasst uns das Licht
geniessen, solange
es für uns noch scheint.

Schorsch


hl antwortete am 19.05.01 (11:44):

seelenlos

stille tränen in der nacht
verbrennen die seele
die sich auflöst
mit jedem tropfen
der wie flüssiges feuer
auf sie nieder fällt
was bleibt ist
... seelenlos

hl


Friedgard antwortete am 21.05.01 (08:13):

Liebeslied

Wie aus den Wirbeln des Weins,
wenn du dein Glas schwenkst,
der Duft emporsteigt,
wie aus dem Kern der Mandel
die Süße schmilzt,
wie im Herzen der Blume
der Same schlummert und reift,
so auch in mir
senk ich hinab mich
in meine Tiefe,
wächst, blüht und atmet
die Frucht deiner Liebe:
Du meine Mitte.

(aus: "Jeder Augenblick ist ein Juwel", Kreuz-Verlag


hl antwortete am 24.05.01 (21:27):

rückwärts in die zukunft

ich werde
mich wieder zurück ziehen
hinter meine maske:
mein fröhliches allesklargesicht

langsam, stück für stück
werde ich sie wieder anlegen
meine alte rüstung
die mich schützt

langsam, stein für stein
werde ich sie wieder aufbauen
meine seelenmauer
blickdicht

dann
werdet ihr mich wieder lieben
oder?.....

hl


Heidi antwortete am 25.05.01 (20:16):

mit
herunter gezogen
in die tiefe
gras von unten
betrachtet
vor dem licht
geflohen...

abwärts?

hl


hl antwortete am 26.05.01 (01:46):

geisterstunde

eine stimme ruft mich
- dachte ich
ich hörte sie im schlaf
ganz deutlich
seltsam
auf die alten traditionen
ist auch kein verlass mehr

geisterstunde ist jetzt
um dreiviertelzwei
es sind nicht
die geister der vergangenheit
die, der zukunft sind's
die vor mir steh'n zu drei'n
der eine droht, der andre schmeichelt


der dritte hat den blick von mir
abgewandt
der abgewandte ist es
den ich liebe
er schweigt zu ist und werden
sein schweigen gibt
mir trost

denn weiss ich so auch nicht
das gute
so ist das böse mir doch auch
im wissen fern
die zukunft bleibt
im abgewandten Blick
verborgen

eine stimme ruft mich
- dachte ich
ich hörte sie ganz deutlich
- es war nur ein traum

hl


hl antwortete am 26.05.01 (08:22):

die freude
eines sonnigen morgens
überwiegt
alle nächte des grams
und der angst
menschen
sind
kinder des lichtes
kinder der liebe
- vergessen?

hl


gisa ruf antwortete am 26.05.01 (16:08):

planet
blauer
ort der zuflucht
zerborsten
nicht nur das glas
liegst du da
hilflos
am boden

traum
unfassbarer
anfang zum jenseits
gebrochen
nicht nur im kopf
schwebst du da
haltlos
im raum

hört denn niemand
euren schrei
spürt denn niemand
euren schmerz

war denn alles illusion
bis wohin reicht mein leben
bis wohin meine träume


hl antwortete am 26.05.01 (16:50):

träume leben

gefangen
in meiner welt
renn' ich durch räume
meiner gedanken
stoße an gitter
die ich aufgestellt

suche den ausweg
finde ihn nicht
an jeder mauer
sehe ich
.. mein gesicht

will mich befrein
halt's nicht mehr aus
ich will hier raus
ich will hier raus

gefangen
in meinem sein
allein

hl


Gudrun antwortete am 28.05.01 (19:19):

Die eine freundin
unendlicher geduld
und meisterin der träume und gedanken
ein teil von dir
und
ohne dich nicht ganz
weist dich und alle
immer ein und zu
zum rücken aller sicht
und schau
das zwinkern eines auges blickes
lässt dir vielleicht- wag es-
alle zu - im künftigen


hl antwortete am 28.05.01 (22:14):

Kurzmitteilung
Gefühl an Herz

Ich habe mich
ein wenig entfernt
damit dich der Schmerz
nicht immer so unmittelbar
trifft jedoch
ich bin jeder Zeit
abrufbar
das
schmerzt auch
vielleicht sollte ich wieder
näher kommen?

hl


gisa ruf antwortete am 28.05.01 (23:32):

Hinter geschlossenen Lidern
im schalltoten Raum träumte ich....

von Menschen
die nicht an die Hölle glaubten
und sie verbreiteten

von Feinden
meiner Feinde
die nicht meine Freunde waren

sah Erwachsene
die glaubten meine Gedanken zu kennen
die eigenen waren ihnen fremd

spürte den Hunger
der nicht im Magen schmerzend
verlegt war in den Kopf

erlebte die Kraft der Zärtlichkeit
die auflöste
woraus ich bestand

dann träumte ich noch
von der Zähmung meiner Glieder
die mich schmerzte

und vom Tod. Einer anderen Art
es war die geknebelte Stimme

und eines Tages hab' ich gesagt
was ich meinte und wurde zerrissen
von der eigenen Meinung

so hab' ich mir im Traum
die Augen blind geweint....


hl antwortete am 30.05.01 (01:01):

entwurf einer liebe

weil ich dich liebe
so unendlich
kannst du mich verletzen
meine liebe endet nicht

weil ich dich liebe
so grenzenlos
kannst du dich entfernen
du bleibst doch nahe

weil ich dich liebe
so allumfassend
darfst du bei mir weinen
ich weine mit dir

weil ich dich liebe
so zärtlich
will ich dich halten
in meinen Armen

weil ich dich liebe
werde ich
von dir gehen jedoch
nur - wenn du es willst

weil ich dich liebe
so unsagbar
singe ich lieder
für dich
für mich

hl


hl antwortete am 16.06.01 (22:25):

Die Wächter

unbeweglich
die Augen blicklos in die Ferne gerichtet
lauschen sie

sie hören
die letzten Gedanken von Sterbenden
die Qual von Gefolterten
das Weinen von Einsamen
die Schmerzen der Kranken
die Verzweiflung von Trostlosen
das Aufbegehren von Ohnmächtigen
die Wortlosigkeit der Resignierenden
die Wut der Unterdrückten

unbeweglich
die Augen blicklos in die Ferne gerichtet
lauschen sie

dann erheben sie sich
richten ihre Köpfe gegen den Himmel
und schreien...

hast du ihre Stimmen gehört?
die Stimmen, die durch Mark und Bein gehen
in der Nacht..

hl


Brita antwortete am 17.06.01 (09:35):

verliebt....

aufleuchtet für sekunden
die wahrheit
in deinen augen.
ein warmer stich
durchzuckt das herz

sehnt sich, berührt zu werden
jede faser
meines wesens.
ein warmer ruck
geht durch das herz

hören und fühlen
den klopfenden puls
in meinen adern.
gerne durchflutet
eine warme welle
mein herz

bk


E.M.König-Roeder antwortete am 17.06.01 (21:33):

an hl
aber sie verstummen
wenn der Tag beginnt.
Sie gehen zurück auf ihre Plätze,
sie wachen noch..
aber sie sehen
und hören
leises Vogelgezwitscher.
Die nächtlichen Schreie verstummen,
mit dem Kommen des Lichts.
Sie vergessen nichts..
aber die Augen sehen,
sie sehen Freude
und erwachendes Leben.
Und sie sammeln Kraft
für die kommende Nacht,
in der sie ihre Schreie
wieder gen Himmel richten,
und es hört sie niemand.
Deine Eva


hl antwortete am 19.06.01 (21:56):

mit leid

die wissenden
des ohnmächtigen schmerzes
der hilflosigkeit des zusehens
der machtlosigkeit des trostes
der unmöglichkeit der flucht

ausgeliefert der grenzenlosen liebe
leiden sie mit

hl


hl antwortete am 19.06.01 (22:22):

professionelle

hören, sehen, wissen
gehen
einen schritt zurück
halten
einen schritt abstand
packen
ein kleines paket
vergraben
es in der tiefe
holen
es manchmal hervor
in der nacht
leiden..
unprofessionell

hl


hl antwortete am 22.06.01 (21:29):

geschützt

ich will
es keinem sagen
und niemand soll es hören
ich will
es keinem zeigen
und niemand soll es sehen
ich will
es keinem schreiben
und niemand soll verstehen
ich will
bei keinem weinen
und niemand soll mich trösten
ich will
stark sein
hart sein
herzlos sein
fremd in meinem sein
geschützt und
unverletzt

hl


gudrun antwortete am 22.06.01 (22:10):

Doch
auch das irgendwoher ,
tagaus/tagein
verliert das märchen


hl antwortete am 22.06.01 (23:30):

kein Märchen

sprich leise
erzähl mir
von dem Märchen der Liebe
das wahr wurde
an einem Tag im Oktober
das Märchen von den
Königskindern
die Hand in Hand
über die Regenbogenbrücke
wanderten ungeachtet
des tiefen Wassers
unter ihnen
die sich fanden und
liebten und sich lieben
für immer

hl


hl antwortete am 23.06.01 (02:55):

in die nacht geschrieben

wunde buchstaben
worte
die sich im kreise drehen
gedankendolche
sich selbst zerschneidend
befreien sie doch
nicht die zugeschnürte kehle
die
schreien will

hl


hl antwortete am 30.06.01 (16:05):

Mundart

No, kloans Katzerl
host di verlaafn?
No freili, kloans Katzerl
Kumm eini,
hupf auf meim Schoß
mir geb'n uns an Trost

woasst, kloans Katzerl
i bin a weng traurig
i hob wos verlorn
und waas net
ob i's wiader kreag
und ohne des
wos i verlorn hob
is 'd welt so grau
und mocht koan Sinn
net mehr

komm, kloans Katzerl
i streichel di a weng
dann schnurrst mir
a liederl zum oischlofn
woast, auf'd Nacht
konn i net schlof'n
weil i dann immer
an des denk'n muaß
wos i verlorn hob

Wos fragst mi
kloans Katzerl?
Wos i verlorn hob?
mein Muat, kloans Katzerl
mein Muat zum Leb'n
hob i verlorn

hl


hl antwortete am 14.07.01 (02:00):

das leben ist manchmal.. so

da sagt eine verwirrte alte frau:
ich bin so müde
ich bin schwermütig
ich bräuchte einmal
.. eine woche ohnmacht
meine füsse wollen nicht mehr
ich kann nicht ..
und sie läuft und läuft und läuft
und fragt
muss ich sterben?
ich will nicht sterben
du bist doch meine freundin
komm, geh mit mir
meine füsse tun mir weh
ich kann nicht mehr laufen
und sie läuft und läuft und läuft
ich gehe mit ihr
zu ihrem zimmer
bringe sie zu bett
und sie sagt
einmal .. streichen
ich lege meine hände um ihr gesicht
gebe ihr einen kuss auf die wange
sie lächelt und sagt
danke für liebe

hl


hl antwortete am 14.07.01 (02:11):

und manchmal .. so

Eines Anderen Schmerz

Ein Freund hat mich heute verlassen
er ist einfach nicht mehr aufgewacht
ich konnte nicht bei ihm sein
konnte nicht mehr sein weiches dickes Fell kraulen
und nicht mehr in seine tiefen braunen Augen sehen.

Er wird nie wieder seine dicken Pfoten auf meine Knie legen
mich mit seiner kalten Schnauze vorsichtig anstupsen
und mir auf seine einmalige Hundeart sagen
"Komm, lass uns nach draussen gehen.."

Es gibt jetzt einen leeren Platz in meiner Wohnung
eine eigenartige Stille...
auf einmal überflüssige Gegenstände
wie Leine und Futternapf
ich räume sie in die entfernteste Ecke
meines Hauses.. es hilft nicht
ich weiß, wenn ich morgen nach Hause komme
werde ich als erstes lauschen
auf ein freudiges Bellen,
dass ich nie wieder hören werde
ich werde mich im Zimmer umsehen
nach ihm.... er ist nicht mehr da

Ein Freund hat mich heute verlassen
er war ein guter Gefährte
er fehlt mir

hl


Rosmarie S antwortete am 14.07.01 (09:11):

Liebe Heidi,

über dein wundervolles Gedicht "Das Leben ist manchmal... so" war ich tief betroffen und wollte dir dies gerade sagen.
Dann habe ich das Hundegedicht gelesen, und mir liefen ein paar Tränen herunter... :-))

Danke und ein schönes Wochenende für alle
Rosmarie


hl antwortete am 24.07.01 (22:49):

frustriert

manchmal
habe ich den wunsch
mein telefon in den müll zu werfen
mein notebook mit den füssen zu treten
das handy im klo zu versenken
die fensterläden runter zu lassen
die türe zu verriegeln
und die klingel aus der wand zu reissen
warum?
ich merke dann nicht
dass du nicht versuchst
mich zu erreichen

hl


hl (23:35) antwortete am 09.08.01 (22:25):

graue momente

es wird grau
plötzlich wird alles grau
der himmel, die blumen
die menschen,
alles grau
rote frage: wozu?
dann wird auch die frage grau
nur noch bleiernes grau
für einen moment
für einen kurzen grauen moment

hl


Georg Segessenmann,alias Georg von antwortete am 10.08.01 (08:39):

Liebe Heidi

ist auch mir so gegangen:

Jeden Abend, wenn ich heim kam,

ein leises Schnaufen auf der Treppe

und ein leises Bimmeln seiner beiden Marken am Halsband.

Eines Tages schlief er in meinen Armen ein;

ein letztes Schnauferl, wie ein erlöstes

"Es war schön bei dir, aber jetzt

ist es Zeit zu gehen; leb wohl".


Schorsch


Erna Ecker-Philippi antwortete am 15.08.01 (18:35):

Kleines Paradies

Geschenkte sommerliche Stunde,
Den Alltag vergessend,
Führst du zur schattigen Kühle
Des Waldes hin.

Tief durchfurchter Weg
Lässt die Seele holpern
Über die Pfützen der Nacht.
Führst du ins kleine Paradies?

Da liegt die sonnendurchflutete Insel
Im dunklen Tannenmeer.
Weidenröschen zünden hellrote Kerzen an
Und lassen aufleuchten das saftige Grün.

Zart hinein getupft,
Wie mit leichtem Pinsel,
beleben gelbe und weiße Blütenkelche
Das harmonische Bild.

Zarte Schatten schaukeln
Unter der lichten Krone
Einer jungen Birke,
Liebkosend des kleine Rasenstück.

Und ganz am Rande
Duckt sich im graugrünen Kleid
Eine kleine Tanne,
Lugt neugierig in den Wald hinein.

Im hellen Sonnenlicht
Blitzen kleine Insekten auf.
Und eine Hummel brummt
In die friedliche Stunde.

Liebliches Bild,
Du hast meine Seele berührt.
Ein bisschen Gück
Nehme ich in den Alltag zurück.

Erna


hl antwortete am 18.08.01 (00:29):

Regen auf meinem Gesicht

Ruhet, Gedanken
schlafe nur, Herz
Phantasie treibt bösen Scherz:

Morgen kommt
die Sterne sterben
Traumwelt liegt in Scherben

Tag erwacht
Morgenrot glüht
niemand, der dich sieht

Zeit vergeht
Schatten und Licht
Regen auf meinem Gesicht

hl


KarinD antwortete am 18.08.01 (09:57):

Liebe Heidi!

Wir rühren mich Deine Gedichte an! Oh ja, sie sind wirklich wunderschön.
Das Hundegedicht auch, wenn auch traurig. Aber so ist das Leben, gelle?

Alle anderen Beiträge gefallen mir auch ....

Ein schönes Wochenende von
KarinD


hl antwortete am 18.08.01 (10:10):

träume, seele

wieder mal
zurücknehmen, gedanken verbergen
maske aufsetzen:
"sei fröhlich, das leben ist schön!"

ja, seltene momente
werden teuer erkauft
mit bitterkeit
alltag fordert tribut

flucht
vor dem unerträglichen
träum nur, seele
träume..

hl


hl antwortete am 20.08.01 (11:38):

ich bin..

..
ein vogel der vorüber fliegt
ein lied lasse ich zurück

..
eine wolke dunkel und grau
bringe regen und sturm

..
ein sonnenstrahl für einen tag
wärme für wenige stunden

..
ein spiegelbild meiner welt
verzerrt und beschlagen

ich war da
niemand hat mich gesehen
.. nicht mehr

hl


waltraud antwortete am 21.08.01 (23:31):

Liebe Heidi,
mir stellen sich die Haare auf beim Lesen
Deiner Verse und ich dachte, Du solltest einen
eigenen Lyrik-Band veröffentlichen, meinst Du
nicht auch?
Trotzdem hier ein Versuch von mir:

Ach, nimm nicht hin die Leere deiner Seele!
Mach aus des Tages Fron ein winzig Stück!
So gibt es Platz und - willst du's - Glück.

Enttäuschung, Sturm und Frust,
sie können dich nicht schrecken.
Mit einer Hand voll Selbstvertraun
bau' eine Mauer gegen deine Sorgen.
Und du wirst Sieger sein.

Du findest sie in einem Winkel deines Herzens:
Lust, Freude, Kraft und frohen Mut,
sie schlummern nur.
Erweck' sie wieder!
Gewiß wird alles gut.

Bei deinem Tun: Es helfen dir die guten Geister.
Vertrau auf sie und ihre Zeichen.
So kannst das Fernste du erreichen.
(c) wf 2001


KarinD antwortete am 22.08.01 (08:03):

Hallo, Waltraud und Heidi!

WALTRAUD, auch ich bin der Meinung, HEIDI sollte einen eigenen Lyrikband haben. Ein Verlag würde sich sicherlich finden, aber vielleicht ist es doch nicht so einfach.

Denn hl, Du bist ja schon länger "beim Thema" :-))), wirst also den Ablauf kennen, gelle?

WALTRAUD, aber auch Du hast schon einigen "Vorrat" in Deiner Schublade, nicht wahr? So wie's aussieht...
Auch dieser Beitrag gefällt mir.

In diesem Sinne: ....vertrau auf sie und ihre Zeichen....

Grüße von K.


hl antwortete am 01.09.01 (00:27):

verweht im wind

sprich leise, mein freund
mit sanften worten
singt das harfenmädchen
ihr lied von der sehnsucht
viel gehört
selten erhört

sie singt von den träumen
am rand ihres weges
ihre lieder
verwehen im wind

spiegelbild der einsamen
sucht sie
den roten samt der
sie umhüllt
schützt und verbirgt
vor der kälte des spiegelglases

spiel leise, mein freund
deine melodie
zu dem Lied des harfenmädchens
in den abendwind

hl


KarinD antwortete am 01.09.01 (08:54):

Guten Morgen an alle!

Septembermorgen ...

gibt sich alle Ehre
grau und neblig
erwacht die Natur
die Sonne lässt sich nur erahnen
leise Trübsal in mir

nehme meinen Stift
notiere Gedanken
der Nacht
des kommenden Tages

sie fließen allein
die Worte

andere brauchen eine
Schule des Schreibens
für ihre Werke

ich nehme
als Vorbild

... die Schule des Lebens

sie lehrt mich viel.


KarinD antwortete am 03.09.01 (13:41):

Was Kleines:

Drohung

Pass auf
der Ernst
des Lebens
beginnt

wart's ab
was alles auf dich
zukommt

du wirst dich
noch wundern

keine Zeit
... muss spielen


hl antwortete am 07.09.01 (23:48):

wahrheit

der marder der wahrheit
frisst an der seele
gräbt sich tief
in träume
nagt an den wurzeln
der liebe
hohnlachend spuckt er
rote fetzen
in die gleichgültige welt
die das rote mit
füssen tritt
grausam vernichtet
nebensächlichkeit
am rand
zerstört

vergessen..

hl