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THEMA:   Hörgeräte

 10 Antwort(en).

Peter Glinka begann die Diskussion am 10.03.01 (16:01) mit folgendem Beitrag:

Hörgeräte - immer kleiner - immer teurer - immer besser???
Zwei Drittel aller Hörgerätenutzer sind unzufrieden?
Wer hat Erfahrungen?
Gibt es Alternativen speziell für den Zuhaus-Bereich?


Ursula J. antwortete am 10.03.01 (19:13):

Ich habe mal einen Vortrag über die Sinnesorgane, also auch übers Hören, gehört. Bei diesem Vortrag wurden uns vorgeführt wie sich welche Hörgeräte anhören, z.B. das Kassenmodell, ein etwas teures Hörgerät und eins, ich glaube es war ein digitales. Alles drei hörten sich furchtbar an, so daß ich hoffe, nie eins zu brauchen.
Die Forschung in fast allen Bereichen so weit entwickelt,
so daß ich nicht verstehe, warum es immer noch keine besseren Hörgeräte gibt.


epikur antwortete am 11.03.01 (09:11):

Hallo Peter,
ich benutze seit einigen Monaten ein digitales Hörgerät der Firma Phonak, das sehr gut funktioniert. Es kostet allerdings für ein Ohr (im Ohr) 3950 DM und wenn man eine Fernbedienung dazu wünscht (die nicht unbedingt notwendig ist) kostet die 520 DM. Das Gerät ist in der Lage, in einem Raum mit Stimmengewirr die Stimme desjenigen herauszufiltern, dem ich mich zuwende, diese zu verstärken und die Störgeräusche zu dämpfen. Es paßt seine Verstärkung immer den Umständen an und hat ca. 20 Frequenzbereiche die individuell verstärken.
Knackpunkt bei diesem und wohl auch anderen Hörgeräten ist das Geschick des Hörgeräteakkustikers, das Gerät sorgfältig und richtig einzustellen.
Was das Fernsehen betrifft, so benutze ich schon immer - weil andere vielleicht nicht mithören wollen - einen Kopfhörer der Firma Sennheiser der über einen Infrarotsender betrieben wird, den man an die Hörerbuchse des Fernsehgerätes anschließt. Mit dem braucht man kein Kabel und der Stereo-Ton ist einwandfrei.


Peter Glinka antwortete am 11.03.01 (11:26):

Hast recht, liebe Ursula, Hörgeräte verbreiten ein Gequacke!
Epikur, auch ich habe die Phonak-Geräte mit Fernbedienung. Habe die als die besten ermittelt. Unter freiem Himmel ist die Verständlichkeit auch in Ordnung. und im Hörgerätestudio liegt sie bei 90%. Die Verständlichkeit ist ja der Knckpunkt, nicht etwa die Laustärke. In geschlossenen Räumen, wo auch immer, kann ich damit nicht zufrieden sein. Meinen Hörgeäteakustiker habe ich schon schier zur Verzweiflung gebracht.
Was das Fernsehen oder Rundfunk betrifft, könnte sicher ein Funkkopfhörer helfen - aber dann kann ich mich nicht mit meiner Frau unterhalten??? Ich suche ein Gerät für beides.


eberhard antwortete am 13.03.01 (08:51):

Lieber Peter,
ich trage seit 8 Jahren Hörgeräte ( 70% Hörbeeinträchtigung) und denke, dass ich schon eine gewisse Erfahrung damit habe.
Hörgeräte sind und bleiben - Krücken. Sie können niemals alle Defekte ausgleichen. Genauso wie mit Brillen ( Gläser werden staubig und laufen an)und Zähnen ( klappern und halten nicht) muss man damit leben, dass sie unvollkommen bleiben ( müssen) einfach, weil jeder Mensch einen anders gearteten Defekt hat.
Ich bin froh, dass ich bei meinen ImOhr-Geräten ein Steuergerät habe. Manchmal muss ich sie laut stellen, um etwas Bestimmtes zu hören, etwa bei einer Tagung oder so -- und dann kann ich sie wieder nicht schnell genug leiser stellen, wenn dem, der da gerade etwas Gescheites, aber sehr leise, vorgetragen hat, Beifall gezollt wird.
Hörgeräte sind gewöhnungsbedürftig und es nützt gar nichts, den Akustiker zur Verzweiflung zu bringen. Man muss sich an sie gewöhnen -- und das dauert !!
Und man muss sich von der Vorstellung verabschieden, sie könnten einem das verlorengegangene Gehör komplett zurückgegeben. Das gibts einfach nicht. Wer mir etwas Anderes erzählen will, kennt sich nicht aus oder will mir was vormachen. Es gibt Situationen, da ist man hilflos ausgeliefert, etwa, wenn viele Menschen um einen herum gleichzeitig reden, da verstehe ich nur noch "Bahnhof".
Funkkopfhörer beim Fernsehen sind eine Lösung. Ich hatte sie auch einmal - hatte? Ich bin auf Kabelkopfhörer umgestiegen, weil mir die Tonqualität zu schlecht war. ( Ist übrigens in Tests von Fachzeitschriften auch schon bemängelt worden)
Aber mit Kopfhörern fernzusehen und gleichzeitig sich mit der Frau unterhalten können? Also man kann nicht alles erwarten.
Nach acht Jahren Hörgeräten: Ich mache sie nur dann ins Ohr, wenn ich sie auch wirklich brauche. Zu Hause, vor allen Dingen, wenn ich allein bin, brauche ich sie nicht und auch auf der Straße ziehe ich mir den Lärm nicht auch noch rein.
Also Peter: Geduld aufbringen. Ich weiß, das ist schwer, aber anders kommt man nicht ans Ziel - und keine überforderungen stellen, dann klappt es schon auch.


KlausD antwortete am 13.03.01 (22:24):

Lieber Eberhard,

vom Hörgerät habe ich keine Ahnung - kein Bedarf (noch nicht?).

Aber die Zähne müssen nicht unbedingt mehr klappern!

Ich habe seit ca. ca. 2Jahren ein Implantat (unten, nur auf einer Seite) -ich kann nur sagen -spitze!!

Gruß


Peter Glinka antwortete am 14.03.01 (14:33):

Herzlichen Dank an alle!
Ich darf jetzt mal wie folgt zusammen fassen: Hörgeräte sind Hilfsmittel, die das natürliche Hören bei weitem nicht erreichen. Es sind Krücken, wie es Eberhard so schön ausgedrückt hat.
Zur Ergänzung, beispielsweise beim Fernsehen, können Funkkopfhörer dienen. Jedoch sind dann sonstige Gespräche nicht möglich.
Es soll jedoch auch einen Funkkopfhörer geben, der sowas wie ein Fenster hat, über das man auch Umweltgeräusche hören kann. Den suche ich jetzt.
Ansonsten kann es helfen, die Tonqualität des Fernsehgerätes zu verbessern - mit einem Bose-Centerlautsprecher zum Beispiel. Der soll ein Klangfeld wie im Kinosaal verbreiten. Ich denke mal, ich muß suchen bis ich das Optimum für mich gefunden habe.
Hier noch ein Tip gegen das Zähneklappen: Ich habe mir eine Ultraschall-Zahnbürste gekauft. Nach einer vierteljährlichen Nutzung liegt kein Zahnhals mehr frei! Es bildet sich auch kein Zahnstein mehr. Die soll sogar schädliche Bekterien in den Zahntaschen vernichten. Soll doch mein Zahnarzt verhungern! Auf jeden Fall wird der ganz schön dumm gucken, wenn ich ihn das nächste mal besuche.


irmgard Fischer antwortete am 16.03.01 (19:08):

es war mir interessant zulesen,in welcher Vielfalt die Hörgeräte ihre mängel zeigen. Liegt also nicht unbedingt am Träger? Mein Enkel(20J.) muß nach 2 Operationen auch ein Hörgerät tragen.Er klagte über die gleichen mängel-und ich dachte,er wolle das gerät nicht tragen!Aus der Diskussion lernte ich,mehr Verständnis aufzubringen und ihn zu mehr geduld zu ermahnen.


Gisa antwortete am 14.04.01 (00:35):

Ich selbst habe bereits das 2. Hörgerät und möchte es nicht mehr missen. Wenn ich unterwegs bin und mich unterhalte ist die Verständigungsquote einfach höher, obwohl ich noch gar nicht so schlecht höre. Aber es ist eine Gewöhnungssache. Beim 1. Gerät hat mir der Akustiker immer klarzumachen versucht, daß es an mir liegt, daß ich nicht richtig zurecht kam. Ich hatte immer Druck und Juckreiz im Ohr. Bei einem anderen Akustiker hat sich dann herausgestellt, daß die Paßform nie richtig war. Aber der erste hat mich auch unterschwellig immer wieder als blöd hingestellt und das war eigentlich das Schlimmste, dann bin ich eben zur Konkurenz gegangen und bin nun seeeehr zufrieden mit meiner Krücke.
Wenn ich das Gerät den ganzen Tag getragen habe, habe ich oft abends ein Rauschen im Ohr. Wovon weiß ich auch nicht.


Werner Gans antwortete am 14.04.01 (16:10):

Gisa schreibt: "Wenn ich unterwegs bin und mich unterhalte ist die Verständigungsquote einfach höher, obwohl ich noch gar nicht so schlecht höre." Hierzu wollte ich nur anfügen, dass es sehr viel Sinn macht, mit den Hörgeräten früh anzufangen, da sonst das Gehirn verlernt, die Hörinformation auszuwerten. Das ist die Meinung meines Ohrenartztes und der ist allgemein anerkannt.


Susanne Blach antwortete am 15.04.01 (15:00):

Hallo Peter,
seit fat 20 Jahren trage ich Hörgeräte.Zunächst hatte ich nur ein, welches ich hinter dem Ohr trug. Oder sagen wir besser nicht trug.Es war sehr unangenehm,da es alle Geräusche gleich laut machte.Mein Hören wurde immer schlechter,also ging ich wieder zu Ohrenarzt.
Beim Hörgeräteakustiker probierte ich mehrere Hörgeräte aus.
Seit ca.7 Jahren habe ich, die für mich ideale Lösung gefunden. Ein kleines Gerät der Firma Starky, damals 3000DM
für beide Ohren. Ich brauche nichts einschalten, umschalten
oder sonst noch etwas. Sogar beim Telefonieren habe ich keine Probleme.Ich höre sehr gut, wenn ich auch nicht das Gras wachsen oder die Flöhe husten höre.
Beim Fernsehen behelfe ich mich manchmal mit einem Kopfhörer.
Es kommt darauf an, ob die Familie mithören will, oder mehr die Ruhe genießen will.
Ich wünsche niemandem ein Hörgerät benutzen zu müssen, aber
wie schön ist es doch, wenn man Morgens wieder die Vögel singen hört. War für mich ein tolles Erlebnis.
Wer schwer hört und sich vor einem Hörgerät drückt kann auch zur Belastung der Umwelt werden. Außerdem versäumen diese Menschen sehr viel!!!!!