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THEMA: Inkontinenz nach einer Prostataentfernung
8 Antwort(en).
Alf1
begann die Diskussion am 30.11.03 (12:50) mit folgendem Beitrag:
Hi Wer hat Erfahrung mit Inkontinenz nach einer Prostataentfernung. Bei mir war die OP Mitte Juli 03. Bis zum heutigen Zeitpunkt habe ich es noch nicht geschaft trocken zu werden. Trotz Elektrostimmulation und Physiotherapie. Wie lange dauert so etwas im Normalfall? Ich bin 50 Jahre alt und nach diesen 5 Monaten schon recht ungeduldig. Ich brauche pro Tag 4-6 Vorlagen.
Internet-Tipp: https://www.med1.de/forum
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navallo
antwortete am 30.11.03 (18:12):
@Alf1,
ich verstehe Deine mistige Situation und kann sie mir gut vorstellen. Um Dir als „gehobener“ Laie (= einstiger fachfremder Mediziner) vielleicht eine Winzigkeit beistehen zu können folgende Fragen:
Wie lautete die Ausgangsdiagnose = Operationsgrund (Prostatakrebs?, Prostatahypertrophie?, Adenomyomatosis der periurethralen Drüsen? ...) ? Ist wirklich die GANZE Prostata entfernt worden? Wie lautet der mikroskopische (= histologische = pathologisch-anatomische) Befund? Worüber und wie haben Dich Deine Ärzte aufgeklärt? Haben sie Dich beispielsweise informiert, wie lange das dauern kann (könnte), welche sonstigen Hilfsmittel es gibt? Wie lange hattest Du vorher Beschwerden?
Es gibt bei Operationen, welche die Lebensqualität beeinträchtigen, oft Heilungs- und Anpassungsprozesse, die über viele Monate, mitunter sogar Jahre gehen, und den Patienten (und auch den Arzt) auf eine harte Probe stellen. Manchmal muß man (fürs Überleben) Opfer bringen – so hart das klingt und so beschissen das ist. Meist hängt das von der Ausgangssituation ab.
Obzwar das Thema zu oft tabu ist - die Frauen tun sich da leichter - hoffe ich, daß sich hier auch Betroffene äußern, die eigene Erfahrungen mitbringen.
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navallo
antwortete am 30.11.03 (18:32):
da manchen Prostatikern im Seniorentreff vielleicht eine Offenbarung unangenehm wäre, kannst Du ja nochmal im Kummer- und Meckerkasten nachfragen. Da kann man sich absolut anonym äußern.
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Alf1
antwortete am 30.11.03 (23:07):
Hallo ! Danke für deinen Beitrag. Meine Ausgangsdiagnose war Prostatakrebs mit einem PSA-Wert von 5,8. Bei der 3. Stanzbiopsi ist man dann fündig geworden.Nach ausreichender Information ist 6 Wochen darauf operiert worden. Ich habe schon öfter gehört, dass bei manchen Patienten sofort nach der Katether-Entfernung der Schliesmuskel richtig funktionierte. Deshalb meine Ungeduld. Wahrscheinlich muß ich mit 6-12 Monaten Inkontinenz rechnen. Kann sich die Arbeit als Elektriker negativ auf die Genessung auswirken?
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navallo
antwortete am 07.12.03 (23:43):
Hallo Alf1, hatte ja so gehofft, daß Dir direkt Betroffene antworten würden. Dein Beruf als Elektriker ist mit "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" (Gutachterphrase) ohne Einfluß auf die Krankheitsursache. Und falls Du nicht gerade bei Minusgraden Ewigkeiten auf Starkstrommasten rumkletterst, dürfte das auch ohne Einfluß auf die Inkontinenz sein. Daß Du weiter im Berufsleben stehst , ist ein absolut positives Signal. Wichtig ist in solchen Situationen die innere Einstellung. Wer sein gegenwärtiges Schicksal zunächst als gegeben mit einer gewissen Demut annimmt, hat es meist etwas leichter als der nach Medienempfehlung stetig Kämpfende. Diese innere Haltung ist leider nicht lehrbar. Für mich war es immer ein Phänomen, daß z. B. wirklich gläubige Menschen ihren Krebs oft wesentlich besser bewältigen konnten (unabhängig von ihrer Religion). Nach Deiner radikalen Operation und Deiner Schilderung hast Du alle Chancen, die Sache durchzustehen. Die Begleitumstände mögen beschissen sein, aber das ist halt der Preis, der für eine gewisse Zeit von Dir gefordert wird.
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berrystern
antwortete am 27.12.03 (16:45):
Hallo allen hier Anwesenden Ich habe dieses Problem seit 2001 nach einer totalen Prostata entfernung,und verbrauche am Tag mehrere Vorlagen könnten am Tag auch manchmal 4-6 oder mehr sein.Alles wude gemacht,wird mir gesagt,auch eine Bestrahlung von insgesamt 42 Sitzungen wurde durchgeführt nun ist alles kaputt am Tag benötige ich die Vorlagen,in der Nacht benötige ich mehrere Kadeter,um meine Blase zu entlasten.Mir wurde also klipp und klar gesagt,daß die Menge und die Art der Besrahlung der Grund meiner derzeitigen Situation ist und diese wird sich auch nicht mehr ändern.Ich bin 56 Jahre und hatte noch sehr viel vor und trotzdem,gebe ich nicht auf dies geht aber nur mit der intensiven Hilfe meiner Frau.Mal sehen wie es weiter geht.Ein angenehmes Wochenende wünscht Ihnen allen berrystern
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kurt3328
antwortete am 27.12.03 (21:26):
Hallo, ich habe Deinen Hilferuf erst heute hier gelesen. Als "Betroffener" könnte ich Dir dazu eine ganze Menge sagen. Aber ich denke, man sollte das nicht hier so offen diskutieren. Damit habe ich schon ganz schlechte Erfahrungen gemacht. Wenn Du also noch Hilfe (Erfahrungsaustausch) brauchst, wende Dich bitte mit einer Mail an "kurt3328@aol.com" Es grüßt der Kurt
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berrystern
antwortete am 01.01.04 (23:33):
kurt3328 meine Antwort auf Deinen letzten Brief kommt noch die Zeit war ein bischen knapp,Deine Ausführungen sind interresant Gruß berrystern
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jutta
antwortete am 29.01.04 (22:27):
Alf 1,lies doch mal den Artikel im "Hamburger Abendblatt" vom 24.1.04 Es wird dort von einem neuen Verfahren berichtet,wobei die Harnröhre am Blasenausgang mit 2 kleinen Ballons abgedichtet wird usw. Relat.kleiner Eingriff Urologie KH Barmbek Hamburg. Prof.Tauber Vielleicht kann man dich dort beraten. Guten Erfolg!!
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